Rückblick: Feb. 2024 -- Wetterstation Zülpich-Sinzenich auf 165 m NN | - Mitteltemperatur 8,2° (Abweichung +4,7° vom Mittelwert 1991-2020) | - Maximale Luft-Temperatur 16,1° Grad am 15. | - Minimale Luft-Temperatur -1,6° Grad am 28. | - Minimale Boden-Temperatur -1,9° Grad am 28. | - Niederschlag 5 l/qm (1156% des Mittels 1991-2020) | - Max. Tages-Niederschlag 22,6 l/qm am 07. | - Sonnenstunden: 69 (71 % des Mittelwertes) | - Max. Windstärke 71 km/h 1am 22. | - 1 Frosttag (Min. Tagestemperatur < 0,0°) | - 0 Eistage (Max. Tagestemperatur < 0,0°) |

Das Februarwetter 2024

Wärmster Februar seit Beginn der Messungen. Wir alle haben die außergewöhnliche Wärme und die Schneearmut gespürt, es war ein Februar der in die Geschichte der Wetterbeobachtungen eingeht. Im gesamten Rheinland und in den Niederlanden wurden alle bisherigen Rekorde gebrochen. Seit 1706 werden in Westeuropa Temperaturwerte aufgezeichnet, aber so eine Wärme, die einem normalen März entspricht, wurde im Februar nie aufgezeichnet. Vielerorts begann im Nordkreis Euskirchen schon am 21. Februar die Blüte der Forsythien und der Osterglocken. Immer wieder schaufelten Atlantiktiefs sehr warme Luftmassen ins Rheinland. Als Folge blieb der Monat z.B. in Lommersum gänzlich frostfrei, da passt der Name „Kleinspanien“ von Jahr zu Jahr immer besser. In vielen Orten des Kreises Euskirchen war nur der 28.2. ein schwacher Frosttag, so auch in Kall-Sistig. Zwischen Gemünd und Olef waren es fünf bis sechs Frostnächte. Keine Schneedecke und nur eine Frostnacht, das gab es auch in Sistig seit Gründung 1937 zum ersten Mal. Die Mitteltemperaturen der ältesten Stationen können sie hier vergleichen: Region Euskirchen/Lommersum (146 m) erreichte 8,4° (Abweichung +4,7°); Rekord seit 1937 Region Kall-Sistig (505 m) erreichte 5,8° (Abweichung +4,5°); Rekord seit 1937 Region Schneifel-Forsthaus (650 m) erreichte 4,6° (Abweichung 4,4°); Rekord seit 1889 Oftmals wurden im vergangenen Monat 10 bis 15 Grad überschritten und die Höchstwerte lagen bei bis zu 16 Grad im Nordkreis und 11 Grad auf den Höhenzügen der Eifel. Vom Winter fehlte fast jede Spur, sogar in den Höhenlagen rund um Udenbreth, wo nur am 24.2. eine dünne Schneedecke für wenige Stunden lag. Bei überwiegend nasser Witterung zeigte sich auch die Sonne nur selten. Hier einige Summen der Sonnenscheindauer zum Vergleich (meist nur 60-70% des Mittelwertes): Sinzenich 69 Stunden, Lommersum 58, Heimbach und Schöneseiffen 50, Hellenthal-Rescheid 47, Dahlem 37 und in der Tallage von Gemünd-Malsbenden 24 Stunden. Ein ausgewachsener Sturm (Nacht zum 23.2.) mit dem Namen „Wencke“ brachte orkanartige Böen von 96 km an der Deponie Mechernich, 94 km an der Dahlemer Binz, 85 km in Schöneseiffen, 80 km in Kall-Sistig und 72 km im Raum Zülpich. Die Schäden blieben im Kreisgebiet aber gering. Zum Abschluss der Blick auf die andauernden Niederschläge im letzten Wintermonat. Verbreitet fielen 150-170 % der langjährigen Niederschläge zwischen Udenbreth und Weilerswist. Besonders viel Niederschlag mit teils über 150 l/qm fiel am Westrand der Eifel. Es ist also ausreichend Wasser für die Natur in den Böden. Die trockensten Orte in Nordrhein-Westfalen lagen im Nordkreis Euskirchen. Hier einige Vergleichszahlen für ihre Messungen: Sinzenich 56 l, Lommersum 57 l, Zülpich 60 l, Bad Münstereifel 63 l, Mechernich 77 l, Houverath 80 l, Heimbach, Ahrhütte und Wahlen 82 l, Sistig 90 l, Malsbenden 96 l, Herhahn-Morsbach 111 l, Schmidtheim 119 l, Olef und Dahlem 121 l, Rescheid 124 l, Schöneseiffen 140 l und in Udenbreth 179 l/qm (157% des Mittels).
2024-03-05 18:27:43

Das Januarwetter 2024

Vom kurzen Winterwetter zum Vorfrühling! Der zweite Wintermonat Januar war phasenweise sehr kalt und sogar kurzzeitig schneereich, danach aber auch wieder unglaublich frühlingshaft. Trotz der kalten Phase zwischen dem 7. und 21. Januar glichen die restlichen milden Tage die Monatsmitteltemperatur wieder aus (die Werte entsprachen dem Mittel 1991-2020). Im Vergleich zum Januar 2022 und 2023 war es dieses Jahr deutlich kühler. Bereits am 22.1. begann ein rasantes Tauwetter und der Schnee verschwand quasi über Nacht. Die höchsten Temperaturen im letzten Monatsdrittel (besonders am 28./29.) kamen nahe an die bisherigen Rekordwerte heran. Hier einige der frühlingshaften Werte aus dem Kreisgebiet: Sinzenich 16.0°, Mühlheim-Wichterich und Heimbach 15.8°, Lommersum und Kommern 15.5°, sowie Euskirchen-Roitzheim 15.5°. Die bisherigen Höchstwerte der Wetterstationen wurden nur knapp verfehlt: Lommersum 15,9° am 25.1.2016 und Sinzenich 16,2° am gleichen Tag. In Erinnerung bleibt uns allen die Luftmassengrenze vom 17. Januar mit starken Schneefällen in allen Höhenlagen des Kreises. Soviel Schnee gab es rund um Euskirchen und Weilerswist zuletzt Weihnachten 2010 (damals 31 cm am ersten Weihnachtstag). Hier die maximalen Schneehöhen vom 18. Januar: Olef 13 cm, Lommersum und Euskirchen 15 cm, Sinzenich und Ahrhütte 17 cm, Enzen 18 cm, Heimbach und Herhahn 19 cm, Schmidtheim 20 cm, Sistig 21 cm, Nettersheim und Gemünd 22 cm, Hollerath 24 cm und rund um Udenbreth zwischen 26 und 30 cm. Über den frischen Schneedecken kühlten die Nächte von 19. und 20. Januar besonders stark aus. In Lommersum war es mit -11,7° (Boden -14,3°) so kalt wie zuletzt im März 2013 und in Sistig war es mit -13,2° (Boden -19,4°) der kälteste Januartag seit 2010. Hier weitere Tiefstwerte der Lufttemperatur aus allen Gemeinden: Heimbach -10.3°, Sinzenich -10.8°, Schöneseiffen -11.4°, Rescheid -11.6°, Olef -12.6° (Boden -15.5°), Gemünd -15,4° sowie Nettersheim mit -15.8° (Boden -20.1°). Insgesamt wurden 16-20 Frosttage von den Wetterstationen gemeldet. Kaum zu glauben sind die Summenwerte der Sonnenscheindauer, es war sogar einer der sonnigsten Januare seit Jahren. Diese Ergebnisse wurden mir bereits gemeldet: Heimbach 62 Stunden, Hellenthal-Rescheid 74 Stunden, Lommersum 96 Stunden und Sinzenich sogar 104 Stunden (Rekord seit Jan. 2009 und 146% im Vergleich zum Mittelwert). Große Druckunterschiede zwischen 986 und 1039 hPa führten zu einigen Turbulenzen beim Durchzug von Sturmtiefs. Am 22.1. meldete Sistig sogar 99 km/h. Kräftige Niederschläge kennzeichneten vor allem den Monatsbeginn und zur Monatsmitte viel zudem reichlich Schnee. Als Folge war der Januar verbreitet 15-30% zu nass. In den Hochlagen fielen 100-170 l/qm (Udenbreth 171 l), im Nordkreis 40-60 l/qm (Lommersum 42 l) und dazwischen 60-100 l/qm (Olef 112 l).
2024-02-06 11:53:35

Das Dezemberwetter 2023

Jahresausklang trüb, mild und sehr nass So windig, nass und trüb war der Dezember in unserer Eifelregion seit 2011 nicht mehr. Nach tagelangen Regenfällen waren die Böden gesättigt und das Wasser floss überall rasch in die Bäche und Flüsse. Um die Weihnachtszeit und danach gab es dann mehrere Hochwasserwellen, die in Westfalen und Niedersachsen besonders stark ausgeprägt waren. Es war in allen Höhenlagen der dritte zu nasse Monat in Folge. Vor allem vor Weihnachten (21. und 22.) brachte das Sturmtief „ZOLTAN“ in 48 Stunden 50 bis 70 l/qm. Zum Vergleich für ihre Messungen einige Niederschlagssummen, die deutlich zu hoch ausfielen: Zülpich 51 l/qm (110% des Mittels); Gemünd-Malsbenden 113 l/qm (139% des Mittels) und in Hellenthal-Udenbreth 200 l/qm (132% des Mittel). Hier weitere Monatssummen: Sinzenich und Flamersheim 40 l/qm, Münstereifel 54 l, Euskirchen 56 l, Lommersum 60 l, Ahrhütte 65 l, Houverath 69 l, Mechernich 71 l, Kall-Wahlen 73 l, Sistig 78 l, Blankenheim 98 l, Schmidtheim 111 l, Olef 114 l sowie Udenbreth-Miescheid 180 l/qm. Nur die ersten sieben Tage waren im Dezember der Jahreszeit angepasst. Winterwetter mit Schneedecken von 1-5 cm (Udenbreth 13 cm und Rescheid 15 cm) in den ersten fünf Tagen ließen eine Rodelpartie oder eine Schneeballschlacht zu. Bis zum Nikolaustag war der meiste Schnee wieder verschwunden und milde Temperaturen (bei einer Westwetterlage) herrschten vor. Bis zu 13,8° wurden am 17.12. an der Wallenthaler Höhe in Strempt gemessen, in den Lagen oberhalb von 500 m Seehöhe waren es gerade mal 10,0°. Die niedrigsten Nachtwerte wurden von den Wetterstationen am 3.12. abgelesen. Die Spanne der Frostwerte lag zwischen -3,1° (in Lommersum) und -7,3° (in Udenbreth-Miescheid). Am 2. und 3. Dezember stiegen die Temperaturen sogar im Flachland nicht über 0 Grad an (Eistage). Die Monatsmitteltemperaturen waren mit einer Abweichung von 2,3° bis 2,5° in allen Höhenlagen deutlich zu hoch. Als Folge der häufigen Tiefdruckgebiete und der damit verbundenen dichten Wolkendecke blieben die Summen der Sonnenscheindauer sehr niedrig. Immerhin 62 Stunden waren es im Raum Zülpich, 54 Stunden im Raum Weilerswist und nur noch 26 Stunden in Hellenthal-Rescheid auf 632 m Seehöhe. Nach einem recht ruhigen Sturmverlauf im Herbst, war Sturmtief „ZOLTAN“ vor Weihnachten der erste Sturm mit Windspitzen von mehr als 100 km/h. Hier einige versicherungsrelevante Werte aus dem Kreisgebiet: Sinzenich 73 km/h (Stärke 8), Mechernich 78 km/h (Stärke 9); Rescheid 81 km/h (Stärke 9) und in Kall-Sistig 112 km/h (Stärke 11).
2024-01-08 16:34:53

Das Novemberwetter 2023

November extrem verregnet und herbstlich grau. Soviel Regen gab es seit Jahrzehnten nicht mehr, vor allem in den Hochlagen der Eifel. Meist dominierten Atlantiktiefs mit langen Regenschleifen. Die Folge waren Sturmfluten an der Nordsee und Überflutungen in Süddeutschland. Der Luftdruck sank am 5.11. im Kreis Euskirchen bis 970 hPa, der niedrigste Wert seit 2011. In unserem Kreisgebiet waren die Polarlichter am 5.11. das größte Highlight des Monats. Erst zum Monatsende spürte man den eisigen Wind aus Osten, aber leider nur für kurze Zeit. Die Mitteltemperaturen blieben im November 0,4 bis 0,8 Grad über den Langzeitwerten. An der Wetterstationen wurde in Euskirchen und Weilerswist ein Novembermittel von 7.6° gemessen, in Zülpich 7.4°, in Kall-Sistig 5.1°, in Hellenthal-Rescheid 4.2° und in Udenbreth-Miescheid nur noch 3.9°. Zunächst war der letzte Herbstmonat verbreitet mild, erst in der letzten Woche kehrte der Frühwinter mit Schneefällen ein. Besonders der 19. November war in den Niederungen noch einmal sehr warm bei Höchstwerten bis 16 Grad rund um Euskirchen. Gerade mal drei Frostnächte bis -2 Grad wurden in den Niederungen notiert. In Nettersheim waren es 5 Frostnächte bis -6,7 Grad und an der Dahlemer Binz sogar 10 Frostnächte bei Tiefstwerten bis -5,7 Grad). Über Schnee wurden in den Tälern der Eifel am Erdboden sogar -10 Grad notiert (Nettersheim). Am Monatsende wuchs eine dünne Schneedecke in der Nordeifel auf 12-16 cm. Den ersten Schneefall gab es aber schon am 10. 11. im Raum Udenbreth. Für die jüngeren Leser sei kurz erwähnt, das die November-Schneehöhen in den letzten 75 Jahren rund um Udenbreth bereits deutlich höher waren: 30 cm 1999, 32 cm 1985, 35 cm 1980, 40 cm 1972 und sogar 43 cm in Hollerath im November 1947. Angesichts der nassen und trüben Tage war die Sonnenscheinbilanz unterdurchschnittlich. So kann man nicht nur in Dahlem von einer Sonnenscheinflaute mit nur 24 Sonnenstunden sprechen. Zwischen Sinzenich und Lommersum waren es auch nur 60-62 Stunden. Der Tiefstwert für November wurde hier 1976 mit nur 20 Sonnenstunden registriert, kaum vorstellbar. Abschließend noch eine Einordnung der Niederschläge im letzten Herbstmonat. Der November war total verregnet, an nur drei Tagen fiel z.B. in Gemünd kein Regen. Zusätzlich wurden wir immer wieder vom starken Wind gebeutelt. Am 2.11. zu Allerseelen meldete die Station Sistig sogar orkanartigen Wind bis 104 km/h. Die Niederschlagssummen lagen bei 150-200% der Normalwerte, so dass sich die Grundwasservorräte langsam regenerieren. Hier ein Vergleich der großen Regensummen aus dem nassen November: Füssenich 60 l/qm, Sinzenich und Enzen 64 l, Steinbachtalsperre 74 l, Lommersum 78 l, Bad Münstereifel 79 l, Zülpich 83 l, Heimbach 97 l, Wahlen 102 l, Ahrhütte 107 l, Sistig 110 l, Nettersheim 111 l, Malsbenden 114 l, Olef 133 l, Schleiden-Herhahn und Blankenheim 132 l, Dahlem 136 l, Schmidtheim 153 l, Hellenthal-Rescheid 156 l, Udenbreth 222 l und in Dahlem-Esterbach sogar 291 l/qm. In Udenbreth wurde der bisherige Regenrekord für den November aus dem Jahr 1952 mit 218 l/qm übertroffen (jetzt 222 l/qm). An der Wetterstation Sistig wurde der Rekord aus dem Jahr 1940 mit 176 l/qm nicht erreicht (jetzt 110 l/qm).
2023-12-06 12:54:01

Das Oktoberwetter 2023

Rekordtemperaturen im nassen Oktober: Wie schon in den Vormonaten –wen überrascht es noch- war auch der Oktober 2023 deutlich wärmer als das Mittel der letzten 30 Jahre. Die positiven Abweichungen lagen in allen Höhenlagen bei 2.5 bis 3.0 Grad. Hier vier Beispiele aus dem Kreis Euskirchen: Lommersum und Euskirchen 13.9° (viertwärmster Oktober seit 1937), Zülpich 13.8°, Kall-Sistig 11.6° (sechswärmster Oktober in der Eifel seit 1937) und Schöneseiffen 10.7°. Milde Nächte ohne Frost und viele warme, sonnige Tage schraubten das Temperaturmittel des Monats in die Höhe. Die ersten 14 Tage waren spätsommerlich warm und erst in der zweiten Monatshälfte dämpften die Wolkenfelder und Regenschauer das vermeintliche „Herbstwetter“. Erst zur Monatsmitte fielen die Temperaturen und die ersten Herbstfröste gab es am 16. des Monats mit Tiefstwerten von -2.8° in zwei Meter Höhe in Nettersheim und Bodenfrost bis -6.3° auf der Dahlemer Binz. Rund um Euskirchen waren es nur Bodenfröste bis -2°. Kein Wunder das die Blätter immer noch an den Bäumen hängen oder nur sehr langsam abfallen. Noch am 7.11. standen die Kühe und Pferde auf den Weiden, der Oleander blühte auf den Terrassen und die Geranien schmückten die Fensterbänke. Bisher einzigartig aber waren die hohen Temperaturen vom 1. bis 13. Oktober. Sinzenich und Euskirchen erreichten fünf Sommertage über 25°, Lommersum und Heimbach vier Sommertage und auch in Gemünd-Malsbenden wurde ein Sommertag notiert. Der Rekordhalter für den Monat Oktober bleibt aber mit sechs Sommertagen (2018) die Region Euskirchen/Weilerswist. Am 2.10. wurden in den Niederungen die höchsten Oktoberwerte seit 1937 gemessen, z.B. in Lommersum 29.4°, in Sinzenich 29.2°, in Heimbach und Mechernich 27.9°, in Malsbenden 26.6° und in Olef 26.3°. Die auf etwa 500 m Seehöhe gelegene Wetterstation Kall-Sistig erreichte 24.4° und dieser Höchstwert wurde seit 1937 nur einmal übertroffen (25.0° am 10.10.1979). Beim Rückblick auf die Sonnenscheinbilanz ist eine deutliche Konzentration auf die warme erste Monatshälfte zu erkennen. Im Bördenraum zwischen Kommern und Metternich wurden die höchsten Summen aufaddiert (5-20% über dem Mittelwert): Lommersum 126 Stunden, Sinzenich 145 Stunden und selbst im Rurtal bei Heimbach 107 Stunden. Auf den Höhenzügen des Nationalparks Eifel waren es 129 Stunden in freier Lage am Windpark Schöneseiffen und auch in Nettersheim noch 120 Stunden. Verantwortlich für die hohen Regensummen des Monats waren die vielen Atlantiktiefs aus südwestlicher oder südlicher Richtung. Nach der niederschlagsarmen ersten Hälfte mit föhnartigen Winden wurde es zwischen dem 18. und 31. des Monats reichlich nass. Die Monatssummen lagen 40-80% über den Langzeitwerten, das zeigt zum Beispiel die Station Lommersum mit 81 l/qm und einer Abweichung von 172%. Das viele Regenwasser konnte endlich in die trockenen Bodenschichten einsickern. Hier weitere Summen aus dem Kreis Euskirchen: Flamersheim 60 l/qm, Bad Münstereifel-Eicherscheid 65 l, Sinzenich 67 l, Mechernich 70 l, Heimbach 74 l, Zülpich 78 l, Kall-Wahlen 80 l, Sistig 83 l, Ahrhütte 86 l, Gemünd, Vogelsang und Nettersheim 94 l, Blankenheim 95 l, Olef 98 l, Houverath 101 l, Dahlem 118 l, Rescheid und Schmidtheim 120 l, Schöneseiffen 122 l und Udenbreth 165 l/qm (Abweichung 170%). Auch jetzt Anfang November deutet nichts auf einen Wintereinbruch hin, vielleicht ein paar Schneeflocken um Sankt Martin in den Hochlagen rund um Udenbreth. Sturmtiefs mit viel Wind und Regen wird es aber weiter geben in allen Höhenlagen. Lassen wir uns überraschen was der Herbst noch zu bieten hat. Polarlichter am 6.11. in der Nord- und Südeifel waren ja schon mal ein Hightlight für unsere Region.
2023-11-06 16:33:23

Das Septemberwetter 2023

Wärmster und sonnigster September seit Beginn der Aufzeichnungen! Der September 2023 ist als bisher wärmster in die Wettergeschichte eingegangen. Die Wärme war nicht der einzige Rekord dieses außergewöhnlichen „Spätsommermonats“. Mehr Informationen zu den Extremen beschreibe ich in den folgenden Zeilen zum Monatsrückblick. Die Durchschnittstemperaturen des ersten Herbstmonats übertrafen in der Eifel und in der Börde rund um Euskirchen den bisherigen Rekordhalter September 2006. Folgender Vergleich zeigt den enormen Anstieg besonders in den Hochlagen: -Schneifelforsthaus 2023 Mitteltemperatur 15,8° (2006 erreichte 15,0°) -Kall-Sistig 2023 Mitteltemperatur 16,8° (2006 erreichte 16,2°) -Euskirchen/Lommersum/Zülpich 2023 Mitteltemperatur 18,8° (2006 waren es 18,2°). Damit reiht sich der September in eine Vielzahl von warmen Monaten und Jahren ein, wie es in Zeiten eines sich steigernden Klimawandels auch zu erwarten ist. Die Abweichungen vom 30-jährigen Durchschnitt betrugen fast vier Grad und mit Beginn einer enormen Hitzewelle vom 2. bis 12. September flogen auch die Schwalben -von östlichen Winden unterstützt- in Richtung Südwesten in die Winterquartiere. Der September machte sogar den klassischen Sommermonaten Konkurrenz und war in diesem Jahr genau so warm wie der diesjährige August. Es gab so viele Sommertage (25°) und Hitzetage (30°) wie noch nie im einem Septembermonat. Die Hitzewelle vom 5.9. bis 11.9. mit sieben aufeinander folgenden Tagen über 30 Grad ist einzigartig in den Wetteranalen der letzten 175 Jahren. Bis 33,0° stiegen die Temperaturen am 11. September zwischen Lommersum, Euskirchen und Zülpich. Im Nordkreis zwischen Weilerswist und Zülpich wurden 17 Sommertage und 7 Hitzetage gemessen, im Südkreis schaffte auch Kall-Sistig auf gut 500 m Seehöhe noch 8 Sommertage aber keine 30° mehr (29,7° am 11.). Anders als in den Sommermonaten waren die oft klaren Nächte vor allem in den Eifeltälern herbstlich frisch. Bodenfrost wurde im Kreis Euskirchen nicht erreicht. Schauen wir auf einen weiteren Rekordparameter des Monats September, den Sonnenschein. Blockierende Hochdruckwetterlagen, die wir ja zurzeit auch noch haben, hielten die Tiefdruckgebiete im Mittelmeerraum oder über dem Nordatlantik fest. Mit so viel Sonnenschein (Messungen seit 1890) konnte auch die bisherigen Rekordhalter Sept. 1959 und 2016 nicht mehr mithalten. Hier die Ergebnisse einiger Stationen: Schöneseiffen 272 Stunden, Sinzenich 265 Stunden, Lommersum 257 Stunden, Düren 253 Stunden, Dahlemer Binz 251 Stunden, Nettersheim 238 Stunden, Hellenthal-Rescheid 221 Stunden, Heimbach 202 Stunden und Gemünd-Malsbenden 193 Stunden. Unauffällig blieben die Regensummen des Monats, es fehlten die großen Summen aus gewittrigen Regenfällen. Eine Ausnahme machte die Region rund um das Abfallwirtschaftszentrum Mechernich-Strempt, denn hier fielen in einem abendlichen Gewitter am 12. September 35 l/qm innerhalb einer Stunde (Monatssumme 80 l/qm). Im gesamten Kreisgebiet fielen dagegen einheitlich im vergangenen Monat 33 bis 59 l/qm und in den Höhenlagen 60-66 l/qm.
2023-10-05 17:31:39

Das Augustwetter 2023

Weniger Sonnenschein im August und viel zu nass. Der letzte Sommermonat August hatte 2023 viele Gesichter, war für Meteorologen aber sehr abwechslungsreich. Er war deutlich nasser und sonnenscheinärmer als im langjährigen Mittel. Zur Monatsmitte wurden die höchsten Temperaturen gemessen, es reichte aber nicht für große Abweichungen bei den Temperaturmitteln im August. Bei einer Durchschnittstemperatur von 18,8° in Sinzenich und Euskirchen, 18,6° in Lommersum, 16,2° in Sistig und 15,5° in Udenbreth-Miescheid wurden die Langzeitwerte in etwa erreicht (Abweichung +0,2° in Sinzenich und -0,2° in Lommersum). Zwischen dem 17. und 24. August herrschte eine unerträgliche Schwüle die jegliche Arbeit im Freien unerträglich machte. Nur in den Niederungen wurden zur Monatsmitte noch einmal Hitzetage über 30 Grad gemessen, aber deutlich weniger als in Vorjahren. Zwischen Zülpich und Weilerswist wurden drei Hitzetage notiert, oberhalb von 500 m Höhe keiner mehr. Die höchsten Temperaturen lieferten der 18. und 19. August mit 29° in Nettersheim, 30° in Heimbach und bis 31° rund um Euskirchen, Zülpich und Weilerswist. Also deutlich weniger als die Augustspitzenwerte der letzten acht Jahre mit Werten zwischen 37 und 40 Grad. Gegen Ende des Monats floss dann kühle Meeresluft ein, so dass auch tagsüber die Temperaturen unter 20° blieben. Der kühlste Tag des Monats war aber der 6. August mit nur 11° in den Höhenlagen und 14° im Raum Sistig. Diese Temperaturen waren die Folge eines Sturmtiefs, das am 2.8. mit einem Luftdruck von 989 hPa und Sturmböen der Stärke 10 über Norddeutschland zog. In den Hochlagen der Eifel wurden dabei 67 bis 74 km/h gemessen. Am 28. August spürte man den nahenden Herbst bereits in den länger werdenden Nächten (Nettersheim 4,6° am Erdboden). Aufgrund des wechselhaften Charakters schaffte der August auch weniger Sonnenstunden. In Gemünd waren es 137 Stunden (72% des Mittels), in Heimbach 160, in Nettersheim 172, in Lommersum 176, in Dahlem 178, in Sinzenich 191 (95% des Mittels) und am Windpark Schöneseiffen 211 Stunden. So nass wie der Juli endete, machte der letzte Sommermonat weiter. Kräftige Schauer und Gewitter, aber auch kurze trockener Perioden kennzeichneten das Auf und ab beim Regen. Die Spitzenwerte des Niederschlags in 24 Stunden wurden in Hellenthal-Rescheid und Eicherscheid mit 35 l/qm, an der Steinbachtalsperre mit 36 l/qm und in Udenbreth-Miescheid mit 54 l/qm gemessen. Zum Abschluss des Rückblicks hier einige Summen des Niederschlags aus dem gesamten Kreisgebiet: Enzen 51 l/qm, Sinzenich und Euskirchen 58 l, Heimbach und Zülpich 59 l/qm (90% des Mittels), Lommersum 66 l, Mechernich 73 l, Ahrhütte und Flamersheim 80 l, Sistig 90 l (136%), Zingsheim 101 l, Eicherscheid und Steinbachtalsperre 109 l, Malsbenden 111 l, Blankenheim 117 l (158% des Mittels), Kall-Wahlen 120, Dahlem 121 l, Nettersheim 122 l, Schöneseiffen 136 l (174% des Mittels), Schmidtheim 140 l, Rescheid 161 l, Udenbreth 190 l (211% des Mittels) und in Udenbreth-Miescheid enorme 226,8 l/qm. Ein kurzer Rückblick auf das Temperaturmittel der drei Sommermonate zeigt, dass die Serie der zu warmen Sommer jetzt schon neun Jahre andauert. Der „Achterbahnsommer 2023“ erreichte im Raum Euskirchen/Lommersum 19,2° als Durchschnittstemperatur (Abweichung +0,9°) und in Kall Sistig 16,9° (Abweichung +1,1°).
2023-09-04 09:00:11

Das Juliwetter 2023

Wenig Sonnenschein und große Temperaturunterschiede im Juli. Bei einer Zusammenfassung des Wettergeschehens im zweiten Sommermonat Juli dürfen die Schlagworte „warm, regnerisch und gewittrig“ nicht fehlen. Zwei extrem unterschiedliche Monatshälften standen sich gegenüber. Zuerst trocken und heiß bis 36 Grad, dann herbstlich kühl, sonnenscheinarm und regnerisch mit dem Ende der Trockenheit. Verantwortlich für diese extremen Wetteränderungen war die Lage der Höhenströmung (Jetstream). Schauen wir zuerst auf die meist ausgeglichenen Mitteltemperaturen im Kreis Euskirchen. Die Abweichungen betrugen meist +0,2 bis +0,4° bei Durchschnittswerten von 19,4° in Lommersum, 19,7° in Zülpich, 18,1° in Heimbach, 16,9° in Sistig und um 16° in den Höhengebieten der Nordeifel. Am 8. und 9. Juli zeigten die Thermometer die bisherigen Spitzenwerte des Jahres 2023. Nach einer tropischen Nacht -vor allem in den Stadtgebieten- wurde folgende Werte erreicht: Sinzenich 36.0°, Lommersum 35.7°, Heimbach 34.3°, Mechernich 33.9°, Malsbenden 33.7°, Nettersheim 32.4°, Sistig 31.9° und in Schöneseiffen 30.3°. Es wurden nur durchschnittliche 2-4 Hitzetage (30°) und 4-14 Sommertage (25°) je nach Höhenlage notiert. Im letzten Monatsdrittel wurden die Temperaturen bei einer Westwetterlage zunehmend frühherbstlich (15-22 Grad und viel Regen). Am Erdboden wurden sogar Tiefstwerte von 1-3 Grad abgelesen. In Erinnerung bleibt uns bei der Sonnenscheindauer vor allem das wolkenreiche und lange trübe letzte Monatsdrittel. Die letzten vier Wochen der Sommerferien waren leider nicht zum Baden geeignet. Diese Erinnerung täuscht aber darüber hinweg, dass die durchschnittliche Sonnenscheindauer fast erreicht wurde, z.B. in Zülpich bei 206 Sonnenstunden 99% des Mittels. Folgende Zahlen zeigen kaum Unterschiede zwischen den Höhenorten und den Niederungen: 247 Stunden am Windpark in Schöneseiffen, 209 in Nettersheim, 207 an der Dahlemer Binz, 198 in Lommersum, 191 in Heimbach, 190 in Rescheid, 186 in Sistig und 170 Stunden in der Tallage von Gemünd-Malsbenden. Nach extremer Trockenheit bis zum 22. Juli folgten bis zum Monatsende zunehmend Schauer, Gewitter und sogar Starkregen. Die Mittelwerte des Niederschlags wurden nur örtlich übertroffen, meist fielen 80-110% des Langzeitwertes. Die häufigen Niederschläge linderten die Trockenheit in den Böden und diese Phase dauerte sogar noch bis zum 7. August. In der anfänglich schwülwarmen Luft entwickelten sich immer wieder Gewitter (z.B. am 5. und 24. Juli), mit Sturm und Starkregen. Die Unwetter zogen diesmal knapp am Kreis Euskirchen vorbei. Die größten Tagesmengen fielen im Südkreis am 31.7. mit 25 l/qm in Blankenheim, Schöneseiffen und Ahrhütte, 31 l/qm in Dahlem und sogar 45 l/qm im Raum Udenbreth. Zum Abschluss des Rückblickes die üblichen Regensummen zum Vergleich mit ihren privaten Daten: Eicherscheid 42 l/qm, Zülpich 46 l, Füssenich 47 l, Kall-Wahlen 53 l, Sinzenich 56 l, Mechernich 57 l, Steinbachtalsperre und Harzheim 58 l, Zingsheim 59 l, Ahrhütte 60 l, Lommersum 62 l, Sistig und Heimbach 63 l, Enzen 64 l, Olef 65 l, Houverath 67 l, Dahlem 70 l, Schöneseiffen und Metternich 71 l, Flamersheim 73 l, Gemünd 74 l, Nettersheim 76 l, Roitzheim und Blankenheim 80 l, Rescheid 87 l, Schmidtheim 88 l, Herhahn-Morsbach 91 l und in Udenbreth 147 l/qm.
2023-08-05 12:29:44

Das Juniwetter 2023

Wärmster und sonnigster Juni seit Beginn der Messungen. Starkregen und dennoch große Trockenheit, wärmster Juni dank vieler Sommertage und schließlich neue Rekorde beim Sonnenschein. Kaum ein Wetterparameter der im Juni 2023 in der Wetterstatistik vor Rekorden sicher war. Es lohnt sich also der genaue Blick auf die einzelnen Messergebnisse im Kreis Euskirchen. Bis zur Monatsmitte wurden die Mittelwerte beim Sonnenschein schon übertroffen. Neue Monatsrekorde bei der Sonnenscheindauer wurden im Rheinland, vor allem aber im Kreis Euskirchen und Kreis Aachen gemessen. Seit 1898 werden die Junisummen ermittelt und noch nie wurden so hohe Werte erreicht. Hier einige Ergebnisse: Schöneseiffen Windpark 351 Stunden, Dahlemer Binz 336 Stunden, Euskirchen und Lommersum 335 Stunden, Zülpich 322 Stunden, Nettersheim 314 Stunden, Hellenthal-Rescheid 309 Stunden, Kall-Sistig 306 Stunden, Tallage Heimbach 290 Stunden und Gemünd-Malsbenden 280 Stunden. Trockene Luftmassen aus Nord- bis Nordosteuropa bei ständigen Hochdruckwetterlagen ließen kaum Wolken im Eifel- und Voreifelraum zu. Vielen Mitbürgern zwischen Udenbreth und Weilerswist wird dieser Juni als extrem warm in Erinnerung bleiben. Das liegt vor allem an der Zahl der Sommertage über 25 Grad. Zwischen dem 8. und 26. Juni gab es 19 Sommertage in Folge, insgesamt waren in den Niederungen 21 Sommertage in Zülpich und 22 zwischen Euskirchen und Lommersum (neuer Junirekord). Die Durchschnittstemperaturen übertrafen im Juni vor allem in höheren Lagen einige Rekorde. In Kall-Sistig wurden 17,6° gemessen genau wie 2019 und im Nordkreis waren die Mittelwerte von 2003 (20,0°) und 2019 (19,8°) nur leicht höher als 2023 mit 19,7°. Rund um Zülpich wurde der bisherige Rekordwert von 2003 (20,0°) eingestellt. Die Zahl der heißen Tage über 30 Grad war zum Glück noch gering und am 22. Juni wurden verbreitet die Spitzenwerte des Monats abgelesen (28° in 500 m Höhe und bis 32° im Nordkreis). Die Trockenheit, die im Frühling kein Thema mehr war, kehrte im Juni mit voller Wucht zurück. Am Beispiel von Mechernich zeigt sich deutlich die enorm negative Wasserbilanz. Es fielen nur 25 l/qm, aber die Verdunstung aus unseren Böden erreichte 151 l/qm. Daran konnten auch die heftigen Gewitter vom 22.6. nichts ändern. In Heimbach fielen an diesem Tag 38 l/qm, in Herhahn-Morsbach und in Malsbenden 43 l/qm und in Schleiden-Olef 31 l/qm. Am Beispiel der Niederschläge an der Station Sinzenich wird die anhaltende Dürreperiode besonders deutlich. Zwischen dem 16. Mai und dem 21. Juni fielen in 37 Tagen weniger als 5 l/qm. Schon 2018 hatten wir eine Serie von 52 Tagen mit anhaltender Dürre. Das Wasserproblem wird auch im Kreis Euskirchen immer heftiger für die Land- und Wasserwirtschaft. Die Monatssummen erreichten verbreitet nur 40-60% der üblichen Mittelwerte im Juni. In Abhängigkeit von den Gewittern am 22.6. wurden an folgenden Stationen die niedrigsten Monatssummen ermittelt: Ahrhütte 10 l/qm, Nettersheim 11 l (neuer Rekord), Schmidtheim 15 l, Eicherscheid 18 l, Udenbreth 21 l, Dahlem 24 l und in Lommersum und Mechernich 25 l/qm.
2023-07-10 14:17:15

Das Maiwetter 2023

Launischer und kühler Wonnemonat Mai. Enorme Gegensätze lieferte der Mai 2023 und das Wettergeschehen entsprach dabei einem unberechenbaren April. Vor allem die Niederschläge und die Sonnenscheindauer waren ungleich verteilt. Ein Blick auf die einzelnen Wetterparameter verrät die Besonderheiten dieses Monats. Die Mitteltemperaturen entsprachen den Langzeitwerten oder lagen knapp über oder unter dem aktuell gültigen Durchschnitt von 1991 bis 2020. So erreichte Kall-Sistig durchschnittlich 11,4° im Mai (Abweichung -0,1°), Mechernich 13,2° (+0,3°) und Lommersum 13,4° (-0,3°). Viele werden den Mai aber deutlich kühler in Erinnerung behalten, denn nur ein Sommertag über 25° wurde am 31.5. abgelesen. Auch die kalten Nächte und der andauernde Nord- / Nordwestwind gestalteten die Tage oft unberechenbar für die tägliche Kleiderauswahl. Die Tiefsttemperaturen wurden im gesamten Kreis Euskirchen am 3. Mai abgelesen. Schädlicher Luftfrost bis -0,5° im Erfttal bei Lommersum und sogar -2,5° Frost in Nettersheim zeigen die Extreme. Am Erdboden meldete Schleiden-Olef sogar ein Minimum von -5,3° bei starker Reifbildung. Bis zum 25. Mai traten noch Bodenfröste in den Tallagen der Eifel auf. Beim Sonnenschein gab es eine deutliche Zweiteilung. In der ersten Monatshälfte dominieren die Tiefdruckgebiete und der Regen, danach wurde es sonniger und trocken bei steigendem Luftdruck. Im Vergleich zu den Mittelwerten schaffte die Sonnenscheinsumme einen Überschuss von 108 bis 125 %. Hier bereits bekannten Summen aus dem Kreisgebiet: Schöneseiffen 284 Stunden, Dahlem 268, Lommersum 255, Sinzenich 242, Nettersheim 240, Hellenthal-Rescheid 238, Sistig 228, Heimbach 212 und in Gemünd-Malsbenden 202 Sonnenstunden. Neben einem nur tageweise sommerlichen Niveau gab es besonders in der ersten Monatshälfte häufig wechselhaftes Wetter und viele Regentage. Die Summen und Abweichungen waren zwischen Udenbreth und Weilerswist sehr unterschiedlich. Durch die nördlichen bis östlichen Strömungen regnete es am Eifelaufstieg rund um Bad Münstereifel besonders viel. An der Steinbachtalsperre wurden 90 l/qm erreicht (Abweichung 145%) und in Weilerswist-Metternich nur 50 l/qm (Abweichung 89%). Hier bereits gemeldete Summen: Dahlemer Binz 52 l/qm, Rescheid 53 l, Kall-Wahlen und Eicherscheid 56 l, Ahrhütte 59 l, Lommersum und Sinzenich 61 l, Heimbach und Mechernich 62 l, Blankenheim 64 l, Udenbreth 65 l, Mülheim 66 l, Sistig 70 l, Olef 73 l, Malsbenden 79 l, Schöneseiffen 83 l, Zülpich, Euskirchen, Zingsheim und Houverath 86 l, Nettersheim 94 l und in Schleiden Herhahn 119 l/qm. Der höchste Tageswert wurde am 10. Mai im Raum Vogelsang-Herhahn-Morsbach registriert mit 35,6 l/qm in 24 Stunden.
2023-06-05 10:34:55

Das Aprilwetter 2023

Sehr trüber und nasser April. Auch der zweite Frühlingsmonat war im Kreis Euskirchen zu kalt und oft verregnet. Ein sehr launischer Monat mit vielen Regenbögen, Gewittern aber kaum noch Schneeflocken. Im April 2023 zeigte sich die Sonne zu wenig und es gab viele Frostnächte, vor allem in der ersten Mo-natshälfte. Für die Region Eifel und Börde waren die vielen Regentage nach dem trockenen Winter ein Segen. Schauen wir uns die Einordnung dieses Monats in die langjährigen Statistiken einmal genauer an. Die Mitteltemperaturen zeigten im Kreisgebiet eine negative Abweichung von 1,2 bis 1,5 Grad (Vergleich zu Mittelwerten 1991-2020). Dies war sicherlich eine Folge der häufigen nörd-lichen bis nordöstlichen Winde. Zwischen Zülpich und Lommersum betrug der Mittelwert der Apriltemperaturen 8,7 Grad und auf den Eifelhöhen 6,2 Grad in Sistig und 5,4 Grad in Uden-breth-Miescheid. Nur an einem einzigen Tag (28.4.) wurde für wenige Stunden rund um Euskirchen die 20 Grad Marke überschritten: Sinzenich 21.8°, Houverath 21.0°, Lommersum und Heimbach 20.9°, Mechernich 20.5°, Malsbenden 20.2° und in Schleiden-Olef 20.1°. Diese Werte liegen am unteren Ende der möglichen Temperaturskala für Euskirchen. Hier die bisher höchsten Aprilwerte: 18. April 1949 mit 29,1° in Euskirchen und 30,0° am 21. April 1968. Bei schädlichen Frösten von -4,4° bis -6,3° am 4. April traten gleichzeitig Bodenfröste bis -8,8° (Olef) auf. Unweit der Autobahn A1 gab es in Lommersum sieben Frostnächte und an der Urft bei Nettersheim noch 15 Frostnächte. Anders als in den Vorjahren dominierten im April die Wolken und darunter litt die Sonnen-scheindauer regional sehr. Wie im Jahr 2017 wurden gut 20% weniger Sonnenstunden gezählt. Hier einige Werte aus dem Kreis Euskirchen und dem Rurtal bei Heimbach: Windpark Schö-neseiffen 189 Stunden, Sinzenich 165, Lommersum 164 Stunden, Rescheid 162, Nettersheim 155, Sistig 152, Tallage Heimbach 130 und in Gemünd-Malsbenden 124 Stunden. In den ver-gangenen Jahren lieferte der April bis 316 Sonnenstunden (z.B. in Schöneseiffen 2020). Lange Hochdruckphasen fehlten im April, es regierten die Tiefdruckgebiete. Das Motto „der April macht, was er will“ traf an vielen Tagen zu. Wiederholt zogen schwere Schauer über unseren Kreis und in den Hochlagen waren auch Gewitter, Graupel und Schneeflocken dabei (12./20. und 21. April). Die Regensummen waren in der Eifel deutlich höher als im Nordkreis, das belegen folgende Regensummen: Füssenich und Mülheim 28 l/qm, Sinzenich 33 l, Lommersum 34 l, Zülpich 36 l, Flamersheim 39 l, Scheven 43 l, Blankenheim und Ahrhütte 44 l, Heimbach 45 l, Kall-Wahlen 48 l, Sistig, Schmidtheim und Nettersheim 51 l, Mechernich und Olef 52 l, Zingsheim 53 l, Malsbenden 56 l, Bad Münstereifel 57 l, Schöneseiffen 60 l, Steinbachtalsperre 63 l, Houverath und Udenbreth 69 l, sowie Hellenthal-Rescheid mit 70 l/qm.
2023-05-04 15:34:19

Das Märzwetter 2023

Die Temperaturen fuhren Achterbahn im März. Der erste Frühlingsmonat war im Kreis Euskirchen wärmer als man angesichts der vielen Nie-derschläge denken würde. Vor allem bei den Temperaturen ging es auf und ab von -10° am Monatsanfang bis 18° zur Monatsmitte. Schauen wir uns die einzelnen Parameter im Folgenden genauer an. Die Mitteltemperaturen des Monats schwankten zwischen 3,8° auf den Höhen des National-parks Eifel (rund um Schöneseiffen) und 7,2° in der Bördenlandschaft zwischen Lommersum, Euskirchen und Zülpich. Die positiven Abweichungen vom Mittelwert (1991-2020) lagen ver-breitet zwischen +0,5° (Sistig) und +0,8° (Zülpich). Die niedrigsten Temperaturen lieferte der frühe Morgen des 1. März, wobei die Spanne der er-reichten Tiefstwerte nicht allzu hoch war: Lommersum -7.0°, Gemünd-Malsbenden -9.3° und Nettersheim -10.1°. Die Zahl der Frostnächte war in den Eifeltälern (15) doppelt so hoch wie an der Erft bei Lommersum (7). Die 20 Grad-Marke blieb im März aber leider unerreicht. Seit Beginn der Beobachtungen im Jahr 1937 wurde in Euskirchen mit 25.8° (30.3.1998) die bisher höchste Temperatur abge-lesen. Davon blieben wir im vergangenen Monat weit entfernt, was folgende Zahlen zeigen: Sinzenich und Heimbach 17.8°, Lommersum 17.1°, Gemünd 16.9°, Nettersheim 14.5° und Hellenthal-Rescheid 12.4°. Insbesondere die Sonnenscheindauer litt unter dem häufig wolkenverhangenen Himmel. Die abgelesenen Summen lagen deutlich unter den Mittelwerten. Hier einige Sonnenscheinwerte zum Vergleich: Tallage Gemünd-Malsbenden 83 Stunden, Rurtal Heimbach 92, Lommersum 94, Dahlemer Binz 102, Nettersheim 105, Kall-Sistig und Rescheid 108, Sinzenich 111 und auf der Hochfläche von Schöneseiffen 114 Stunden. Durch die ständig wechselnde Höhenströmung mit vielen Tiefdruckgebieten war der März ein sehr ertragreicher Monat für die Windradbetreiber. An mehreren Tagen wurde -insbesondere in den Höhenlagen- Windstärke 8 bis 9 erreicht (z.B. 76 km/h in Sinzenich und 86 km/h in Sistig am 10. März). Die Wasserbilanz des ersten Frühlingsmonats war positiv, so dass als Folge die oberen Boden-schichten wieder ausreichend befeuchtet wurden. Es fiel deutlich mehr Regen als im langjähri-gen Mittel (120-180%), ganz besonders in den Staulagen der Eifel. Hier ein Vergleich der Märzsummen mit den Extremwerten der letzten Jahrzehnte: Udenbreth 217 l/qm (nasseste März seit 1988 mit damals 257 l/qm) Kall-Sistig 108 l/qm (nasseste März seit 2008 mit 119 l/qm) Zülpich 71 l/qm (nasseste März seit 2008 mit 106 l/qm). Zum Vergleich mit ihrem privaten Regenmesser hier einige weitere Messergebnisse: Roitzheim 57 l/qm, Lommersum 67 l, Bad Münstereifel 79 l, Heimbach 92 l, Mechernich-Strempt und Houverath 95 l, Kall-Wahlen 100 l, Ahrhütte 103 l, Nettersheim 118 l, Malsbenden 120 l, Dahlemer Binz und Rescheid 125 l, Blankenheim 129 l, Olef 131 l, Herhahn-Morsbach 135 l, Schöneseiffen 138 l, Schmidtheim 148 l und am Einlauf der Oleftalsperre 185 l/qm. Kalte Polarluft sorgte mit starken Schneefällen zwischen dem 7. und 15. März für glatte Straßen in den Frühstunden. Während in Lommersum nur 3 cm am 8.3. fielen, waren es in Schmidtheim und Nettersheim 6 cm, in Münstereifel 7 cm, in Sinzenich 8 cm, in Ahrhütte und Gemünd 10 cm, in Olef und Sistig 13 cm, in Rescheid 15 cm, in Udenbreth 20 cm und in Herhahn-Morsbach 21 cm
2023-04-04 13:53:58

Das Februarwetter 2023

Der Winter endet trocken, mild und sonnig. Der letzte Wintermonat Februar war trotz kurzer Kälteepisoden zu warm. Bedingt durch den Klimawandel erlebten wir den fünften zu warmen Winter in Folge und seit dem schneereichen Dezember 2010 gab es keinen knackig kalten Wintermonat mehr in der Eifelregion. Die Mitteltemperaturen schwankten im vergangenen Monat zwischen +5,3° in Lommersum und +2,7° in Udenbreth-Miescheid. Die Abweichungen vom Mittelwert (1991-2010) waren in Lagen oberhalb von 500 m mit +2,3° deutlich höher als im Nordkreis zwischen Euskirchen und Weilerswist. Winterliche Phasen mit teils strengen Frösten gab es zwischen dem 7. und 9. sowie dem 25. bis 28. Februar. Mit -9,2° war die Lufttemperatur in Gemünd-Malsbenden und Nettersheim am niedrigsten. In Lommersum, Zülpich und Heimbach wurde es -6,8° kalt. Am Erdboden wurden ohne eine Schneedecke in fünf Zentimeter Höhe -11,8° am 8.2. auf der Dahlemer Binz abgelesen. Die höchsten Temperaturen wurden am 17. 2. bei leichtem Südföhn in Mechernich-Strempt (16,1°), Lommersum (16,4°), Sinzenich (17,1°) und Heimbach (17,5°) gemessen. Den Rekord für Mitte Februar schaffte Euskirchen am 18.2.1950 mit 20,2°. Die Spitzenwerte für den Wetterparameter „Sonnenschein“ wurden in NRW zwischen der Zülpicher Börde und den freien Hochlagen der Eifel abgelesen. Hier einige Summen: 127 Stunden rund um Schöneseiffen, 125 Stunden in Sinzenich, 120 Stunden in Schmidtheim, 115 Stunden in Lommersum und Sistig, 107 Stunden in Nettersheim, 104 Stunden in Hellenthal-Rescheid und 96 Stunden in der Tallage von Heimbach. Die Sonnenscheindauer lag damit 20% über dem Durchschnitt. Der Februar war vom Hochdruck geprägt und daher deutlich trockener als im langjährigen Durchschnitt. Im gesamten Rheinland fielen nur 50-70 % der üblichen Regenmengen. Nur am 1. und 2. Februar lagen in Udenbreth am Weißen Stein 4-7 cm Schneedecke, also alles andere als ein winterlicher Monat. Die letzten 23 Tage blieben nahezu trocken und so wurden folgende Regensummen gemeldet: Euskirchen 13 l/qm, Zülpich 14 l, Lommersum und Sinzenich 18 l, Heimbach, Ahrhütte und Mechernich 20 l, Nettersheim und Wahlen 21 l, Scheven 23 l, Bad Münstereifel-Eichen 28 l, Dahlem 29 l, Gemünd, Sistig und Schöneseiffen 31 l, Blankenheim 32 l, Olef 33 l, Rescheid 34 l, Houverath 36 l und in Udenbreth 55 l/qm.
2023-03-05 19:10:30

Das Januarwetter 2023

Mildes Januarwetter: Auf erste Schneeglöckchen folgten Schneedecken. Ein trüber Januar ist zu Ende gegangen und auch die ersten Tage im Februar sind nicht viel besser. Temperaturen wie im März in der ersten Januarhälfte und mäßige Fröste mit wenig Schnee in der zweiten Hälfte. Dauergrau und Schauerwetter trübten die Stimmung in allen Höhenlagen. Ein sehr milder Januar kennzeichnete den Start in das Wetterjahr 2023. Die Abwei-chungen von den langjährigen Mittelwerten (1991-2020) betrugen in Lommersum +1.8°, in Kall-Sistig +1.3° und auch rund um Udenbreth +1.5°. Der Monat gehört in der Statistik der Stadt Euskirchen damit zu den 15 wärmsten seit 1937, wobei zwei gänzlich verschiedene Abschnitte den zweiten Wintermonat prägten. Am Neujahrstag wurden in Lommersum fast 15 Grad gemessen und ähnlich mild blieb es bis zum 16. Januar (12 Tage über 10°). Danach gab es frostige Nächte und kräftigen Schneefall am 20. Januar. Es fielen 17-23 cm in den Höhenorten und 9-11 cm in den Niederungen. Die niedrigsten Temperaturen wurden im Nordkreis gemessen: -13,1° in Füssenich, -12,6° in Mülheim-Wichterich, -11,2° in Lommersum und -10,6° in Sinzenich. Auf den wolkenverhangenen Höhenzügen der Eifel waren es maximal -7 bis -10 Grad. Am Erdboden meldete die Wetterstation der Dahlemer Binz einen Tiefstwert von -14,7° (Nettersheim -13,2°). Atlantische Tiefausläufer jagten im Januar in beständiger Reihenfolge über den Ei-felraum. Am 16. sank der Luftdruck in Mechernich und Nettersheim sogar bis 978 hPa (niedrigster Januarwert seit 2015). Die stärksten Böen produzierte ein Sturmtief am 4.1. mit z.B. 85 km/h in Schmidtheim. Durch den häufigen Nordstau der Regen-wolken gab es riesige Unterschiede der monatlichen Niederschlagssummen zwischen der Hocheifel und dem Bördenland des Nordkreises. So sammelte der Wetterbeobachter in Udenbreth 200 l/qm, in Lommersum und Eus-kirchen waren es 37 l/qm und in Roitzheim sogar nur 30 l/qm. Während diese Sum-men in den Niederungen den Langzeitwerten entsprachen, schaffte Udenbreth mit 140% deutlich mehr als der Mittelwert. Die Sonnenscheindauer blieb im Kreis Euskirchen deutlich unter den Normalwerten. Ein zäher Wolkenteppich legte sich an vielen Tagen über unsere Region. An nur drei Tagen wurden sieben Stunden Sonnenschein z.B. in Zülpich notiert. Hier einige Summen: Sinzenich 59 Stunden, Lommersum 51, Schöneseiffen 29, Nettersheim und Dahlem 28 sowie Sistig 25 Stunden.
2023-02-03 18:10:22

Das Dezemberwetter 2022

Kältester Dezember seit 2010 ! Extreme Wetterkontraste bestimmten den letzten Monat des Jahres 2022. Frühlings-hafte Tage zum Monatsende und knackiger Frost bis -15° zur Monatsmitte bleiben in unserer Erinnerung. Schauen wir uns einen Vergleich der Mitteltemperaturen im Kreis Euskirchen an. Die kalten Tage bis zum 18.12. und das letzte warme Monatsdrittel glichen die Mittel-werte an den Langzeitwert (1991-2020) an. Zwischen Kall-Sistig, Mechernich und Lommersum lagen die negativen Abweichungen nur zwischen -0,1° bis +0,2°. In Sistig erreichte das Dezembermittel in diesem Jahr 1,7°, kälter war es zuletzt 2010 mit -3,7°. Im Raum Euskirchen/Lommersum schaffte der Dezember 2022 +3,8° und im Jahr 2010 nur -1,8°. Die Tage vom 10. bis zum 18. Dezember waren die kältesten des Monats und des ge-samten Jahres. Bis kurz vor Weihnachten froren Seen und kleine Flüsse zu, es herrschte Dauerfrost mit eisigen Nachtwerten im Kreisgebiet. Hier einige Tiefstwerte aus dieser Zeit: Nettersheim -14.6°, Olef und Malsbenden -13.8°, Bad Münstereifel-Eichen -13.7, Eicherscheid -12.5°, Harzheim -12.4°, Dahlem -12.0°, Sistig -11.0°, Sinzenich -10.8°, Mechernich -10.0°, Lommersum -9.9° und Udenbreth-Miescheid -9.3°. Am Erdboden schaffte die Wetterstation an der Dahlemer Binz über Schnee sogar -17,7° (Olef -16,1°). Über den Schneedecken in der Eifel wurden 17 Frosttage und 12 Eistage (ganztägig Frost) registriert, in Lommersum waren es 11 Frosttage und 6 Eistage. Ganz anders als im eisigen Dezember 2010 (damals 30-50 cm Schnee im Kreisgebiet über Weihnachten) gab es im vergangenen Monat nur 4-7 cm Schneedecke in den Niederungen (an einem Tag) und 8-12 cm in den Hochlagen (12 Tage). Kurz vor Weihnachten (19.) kam das alljährliche Tauwetter und eine regenreiche Westwindwetterlage wurde vorherrschend. Bei gefährlichem Eisregen kam die Kälte nur langsam aus dem Boden. Zu Sylvester erreichte die milde Wetterlage ihren Höhepunkt. Tief „LIDDY“ schaufelte subtropische Warmluft aus Nordafrika nach Deutschland und damit wurden fast überall die höchsten Dezembertemperaturen seit Beginn der Messungen notiert. Im Kreis Euskirchen waren vor allem der Nordkreis und die Tallagen betroffen, was folgende Spitzenwerte vom 31.12. zeigen: Sinzenich und Mülheim-Wichterich 17.6°, Lommersum 17.5°, Heimbach 16.8°, Münstereifel-Eichen 15.8°, sowie Gemünd und Mechernich 15.4°. Im Kreis Euskirchen war es zu Sylvester wärmer als in Rom und Athen. Die Sonne zeigte sich im Dezember insgesamt zu wenig. Verbreitet wurden 44 bis 60 Stunden Sonnenschein in allen Höhenlagen registriert. Die negativen Abweichungen lagen aber nur bei 5 bis 15%. Die sonnigsten Phasen gab es während der Kälteperiode im zweiten Monatsdrittel. Beim Parameter „Niederschlag“ blieben die Summen recht durchschnittlich. Nach den Hochdruckphasen in der ersten Monatshälfte wurde es im letzten Drittel deutlich nasser und stürmischer. In den letzten drei Tagen wurden in allen Höhenlagen sogar Böen der Stärke 8-9 gemessen. Nur selten wurden Tagesniederschläge über 20 l/qm im Dezember gemessen wurden (Udenbreth 24 l und Rescheid 29 l), daher blieben die Summen oft 10 bis 25% unter den Mittelwerten. Im Nordkreis fielen bis Sylvester 41 bis 55 l/qm, in den höheren Lagen der Eifel waren es 71-93 l/qm. Spitzenreiter war –wie so oft- Udenbreth mit 126 l/qm und der Einlauf zur Oleftalsperre mit 120 l/qm.
2023-01-06 14:29:23

Das Novemberwetter 2022

Sonniger und relativ warmer November. Es ist sehr selten für den Monat November das blühende Blumen für Verwunderung sorgen. Oft wurden wir sogar durch die milde Südwestströmung und viel Sonnenschein an den Frühling erinnert. Der Winter dagegen gab nur kleine Gastspiele mit Bodenfrösten zum ersten Advent. Hinter 2006 erlebten wir im Raum Euskirchen und in der Eifel den zweitwärmsten Herbst seit Beobachtungsbeginn (1889). Bei einer Mitteltemperatur von 9,0° zwischen Weilerswist, Euskirchen und Zülpich sowie 7,1° im Raum Kall-Sistig (6,1° in Udenbreth-Miescheid) betrug die positive Abweichung vom Langzeitwert enorme 2,3 bis 2,5 Grad. Seit Beginn der Temperaturmessungen in Euskirchen und Sistig im Jahre 1937 wurden nur drei wärmere Novembermonate errechnet. Von Allerheiligen bis zur Monatsmitte wurden an der Nordseite der Eifel wiederholt Temperaturen zwischen 17 und 20 Grad gemessen. Spitzenreiter im schwachen Eifel-föhn waren Heimbach mit 20,5° und Mechernich mit 20,1°. Erste Luftfröste traten am 14.11. nur in den Tallagen der Eifel auf, so z.B. -3,3° in Ge-münd-Malsbenden, -3,0° in Nettersheim, -2,7° in Olef und -1,8° in Münstereifel-Eichen. Am Erdboden gab es leichten Frost bis herunter nach Lommersum (-1 bis -5 Grad). Der November war nur selten trüb und neblig und schaffte daher eine deutlich über-durchschnittliche Sonnenscheindauer. Beständige Hochdruckwetterlagen und Inversionslagen brachten milde und klare Luft, vor allem auf den Bergen heran. Im Rheinland konnte der Nordrand der Eifel die höchsten Summen aufweisen, was folgende Zahlen kenntlich machen: Hellenthal-Rescheid 58 Stunden, Dahlemer Binz 68, Sistig 85, Nettersheim und Schöneseiffen 89, Lommersum 106 und Zülpich-Sinzenich 126 Stunden. Nur selten setzten sich Tiefdruckgebiete in unserer Region durch. Die Monatssummen lagen im Schnitt 20% niedriger als der Langzeitwert. Die Unterschiede zwischen den Hochlagen und der Zülpicher Börde waren diesmal nicht so groß, wie folgende Regensummen zeigen: Füssenich 30 l/qm, Enzen 34 l, Sinzenich und Glehn 37 l, Zülpich 39 l, Dürscheven 40 l, Euskirchen und Flamersheim 41 l, Mechernich und Steinbachtalsperre45 l, Lommersum, Bad Münstereifel und Palmersheim 47 l, Sistig 50 l, Engelgau 51 l, Kall-Wahlen und Ahrhütte 52 l, Nettersheim, Blankenheim und Malsbenden 55 l, Schöneseiffen und Herhahn-Morsbach 58 l, Olef 60 l, Marmagen 61 l, Dahlem und Houverath 64 l, Rescheid 88 l und in Udenbreth 104 l/qm.
2022-12-07 16:08:22

Das Oktoberwetter 2022

Sehr warmer Spätsommer im Oktober. Nur der bisherige Oktober-Wärmerekord aus dem Jahre 2001 konnte den vergangenen Monat übertreffen. Spätsommerliche Temperaturen über 25° haben den Oktober in diesem Jahr zum Rekordmonat gemacht. Mit einer Mitteltemperatur von 14,1° in Lommersum, Euskirchen und Sinzenich wurde der Langzeitwert (1991-2020) um 3,3° übertroffen. In Kall-Sistig oberhalb von 500 m Seehöhe betrug das Mittel 12,2° und damit gab es ebenfalls eine extreme Abweichung von 3,4°. Zum Vergleich sei auch der Rekordhalter (seit 1937) mit seinen Mittelwerten erwähnt: Sistig 12,4° also noch 0,2° wärmer und Raum Lommersum/Euskirchen 14,5° (sogar 0,4° wärmer). In den letzten Monatstagen (28./29.) wurde die 25-Grad-Marke in den Niederungen des Nordkreises örtlich geknackt. Bei Föhnsturm bis Stärke 7 gab es in Heimbach sogar noch am 30. Oktober einen Sommertag mit 26,4°. Der bisher späteste Sommertag in den Kreisen Euskirchen, Düren und Aachen war der 24. Okt. 1971. Der Klimawandel schiebt die sommerliche Periode immer weiter in den Herbst hinein. Hier weitere Spitzenwerte aus dem Kreis Euskirchen: Rescheid 19.9°, Udenbreth-Miescheid 20.4°, Dahlem 20.8°, Schöneseiffen 21.3°, Sistig 21.7°, Nettersheim und Marmagen 22.2°, Gemünd-Malsbenden 23.4°, Lommersum 24.8°, Sinzenich 25.1° und in Euskirchen-Elsig 25.7°. Seit Beginn der Aufzeichnungen gab es noch nie solche Höchstwerte im letzten Monatsdrittel. Die erste Monatshälfte war kurioserweise die kältere Hälfte mit ersten Nachtfrösten in den Tallagen: Olef zwei Frostnächte, Malsbenden drei und in Nettersheim vier. Die kälteste Nacht (12. Okt.) erreichte -2,1° in 2m Höhe in Olef und Gemünd. Am Erdboden kühlte es in der gleichen Nacht auf der Dahlemer Binz bis -4,6° aus. Danach lenkte eine kräftige Südwestströmung (mit Saharastaub) bis zum Monatsende nur noch subtropische Warmluft in die Eifelregion. Auch beim Sonnenschein schoss der Oktober weit übers Ziel hinaus und entsprach dem Beinamen „Goldener Oktober“. Im Durchschnitt schien die Sonne gut 30 Stunden mehr als im errechneten Wert des Zeitraums 1991-2020. Hier einige Messergebnisse: Heimbach 124 Stunden, Lommersum 134, Rescheid 135, Dahlem 140, Nettersheim und Sistig 141, Sinzenich 154 und in Schöneseiffen sogar 164 Stunden in freier Lage auf 600 m Höhe. Nach einem sehr feuchten September blieb der Oktober in allen Höhenlagen ausgesprochen trocken. Im Mittel fielen nur 50-80% der sonst üblichen Menge. Zwischen Sistig, Nettersheim, Blankenheim, Ahrhütte und Dahlem fielen 30 (Sistig) bis 58 I/qm (Dahlem und Schmidtheim), Spitzenreiter war die Station in Hellenthal-Rescheid mit 70 l/qm. Deutlich weniger Regen fiel im Nordkreis und im Raum Heimbach (21 l/qm). Hier einige besonders trockene Orte: Füssenich und Kessenich 18 l, Lommersum 19 l, Elsig und Enzen 20 l, Mülheim 21 l, Metternich 22 l, Dürscheven 26 l, Euskirchen und Scheven 28 l, Kirspenich und Flamersheim 29 l und in Zülpich 30 l/qm. Dauerregen konnte nur der 17. Oktober mit 10-20 l/qm bieten.
2022-11-03 18:59:39

Das Septemberwetter 2022

Es war der nasseste September seit 2001. Vom trockenen Sommer führte uns der September innerhalb weniger Tage in einen regenreichen Herbst. Die Durchschnittstemperaturen von 15,1° in Lommersum und 12,7° in Kall-Sistig entsprachen den Langzeitwerten (1991-2020), nur in Tallagen war es etwa 0,5°zu kühl. In der ersten Monatshälfte lagen die Höchstwerte noch auf sommerlichem Niveau, danach wurde es kühler mit Bodenfrösten zum Monatsende. Am wärmsten war es am 5. und 6. September mit Spitzenwerten von 27° in Schöneseiffen auf 600 m Seehöhe und 31,7° im Nordkreis (Euskirchen, Zülpich und Lommersum). In den Niederungen wurden noch einmal neun Sommertage (25°) und zwei Hitzetage (30°) abgelesen. Oberhalb von 500 m Seehöhe meldete Sistig nur noch zwei Sommertage. Nach dem 15. September strömte rasch deutlich kühlere Luft in den Eifelraum. Der Herbst hielt Einzug und am 21.9. wurden die ersten Kraniche über der Nordeifel gesehen. In den Frühstunden des 22., 29. und 30. Septembers wurden die ersten Luft- und Bodenfröste aus dem Kreisgebiet gemeldet: Malsbenden -0,2°; Olef -0,7° (Boden -1,9°) und in Nettersheim -0,8° (Boden -1,6°). Geringe positive Abweichungen von den Durchschnittswerten gab es beim Sonnen-schein. Mit 181 Sonnenstunden waren die Höhenorte, wie z.B. Schöneseiffen und Dreiborn, absolute Spitzenreiter des Monats. In den Niederungen waren es 130 Stunden (z.B. in der Tallage von Heimbach), 164 Stunden in Dahlem und 172 Stunden in Sinzenich und Euskirchen. Der sonnigste September der letzten 65 Jahre schaffte im Jahre 1959 sogar 255 Sonnenstunden in Euskirchen. Nach einem extremen Dürresommer waren die häufigen Regenfälle im September eine Wohltat für Pflanzen und Tiere. Die Natur erholte sich schnell und aus braunen Wiesen und Feldern wuchs saftiges Gras wie im Monat Mai. Für viele Bäume und Blumen kamen die Regenfälle zu spät, der Laubfall setzte ein. Stellenweise gab es mehr Niederschlag als in allen drei Sommermonaten zusammen. In der Nordeifel und an der Wasserscheide zum Ahrtal fielen die höchsten Regenmengen innerhalb von 24 Stunden durchgewittrige Dauerniederschläge am 14. September: Blankenheim 48 l/qm, Freilingen 57 l/qm, Schneifelforsthaus 76 l/qm. Die fünf größten Monatssummen fielen in folgenden Orten: 160 l/qm in Schöneseiffen, 151 l in Schmidtheim, 147 l in Udenbreth, 129 l in Rescheid und 128 l/qm in Nettersheim. Zwischen Euskirchen und Hellenthal waren es 60 bis 110 l/qm. Im Vergleich zu den Mittelwerten von 1991-2020 betrugen die positiven Abweichungen 160-225%.
2022-10-09 10:28:39

Das Augustwetter 2022

Viel zu heiß und viel zu trocken. Der letzte Sommermonat war der bisher sonnigste August und gleichzeitig der zweitwärmste seit Messbeginn in der Eifel (1889). Knapp übertroffen wurde der Monat in Sachen Hitze nur vom August 2003. Mit Durchschnittstemperaturen von 21,1° im Raum Euskirchen-Weilerswist, 21,0° in Flamersheim und Zülpich, sowie 18,6° in Udenbreth-Miescheid wurden die langjährigen Mittelwerte um 2,3 bis 2,5 Grad übertroffen. Damit rangiert der August 2022 auf Platz 2 seit Beginn der Messungen, nur der August 2003 war im Kreis Euskirchen wenige Zehntel wärmer. Die Zahl der Sommertage war besonders im Nordkreis rund um Lommersum und Euskirchen extrem hoch. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 1997 mit 23 Sommertagen in Euskirchen wurde eingestellt. Mit zunehmender Höhe sank die Zahl der Tage über 25° nur wenig: Mechernich Deponie und Heimbach 21, Gemünd 19, Nettersheim und Schöneseiffen 16, sowie Udenbreth und Sistig 15 Sommertage. Mit 13 Hitzetagen über 30° wurde im Raum Euskirchen und Lommersum sogar ein neuer Rekord seit Messbeginn 1937 erzielt. Der 4. August war in allen Höhenlagen der heißeste Tag des Monats. Von den drei Hitzewellen im Monatsverlauf war der Zeitraum um den 4.8. der Höhepunkt. Hier einige Spitzenwerte: 36.0° in Euskirchen, 35.7° in Lommersum und Zülpich, 35.4° in Heimbach, 35.1° in Mechernich, 34.0° in Gemünd, 33.7° in Olef, 32.6° in Nettersheim, 32.2° in Sistig und 31.4° in Hellenthal-Rescheid auf 630 m Seehöhe. Ursache der beständigen Hochdruckwetterlagen war das Zusammenspiel von warmen Luftmassen aus Südwesteuropa und nur kurzen Schwächephasen mit etwas Nieselregen, wie z.B. am 27. August. Damit hatte die Sonne meist ungehinderten Zugang auf unser Kreisgebiet. Der Blick auf die Sonnenscheinsummen diverser Wetterstationen im Kreisgebiet verrät uns, dass die Auswirkungen des Klimawandels in fast allen Parametern angekommen sind. Hier ein Vergleich zu den bisherigen Rekordwerten des Monats August: Lommersum/Euskirchen 282 Stunden (bisheriger Rekord 255 Stunden 1991), Sinzenich 280 Stunden (bisher 2003 mit 255 Stunden), Sistig 261 Stunden (2003 sogar 275 Stunden), Nettersheim 259 Stunden (2009 mit 266 Stunden), Schöneseiffen 299 Stunden (2009 mit 273 Stunden) und Heimbach 218 Stunden. Rekordhalter der letzten 100 Jahre bleibt aber der August 1947 mit verbreitet mehr als 300 Sonnenstunden. Das wenige Regenwasser des vergangenen Monats konnte auch bei kleinen lokalen Gewittergüssen auf den ausgetrockneten Böden nicht versickern. Das Laub zahlloser Bäume welkte vorzeitig, Grünflächen verdorrten und für das Vieh wurden bereits Wintervorräte angebrochen. Die Wasserbilanz war so negativ, dass erste Bäche und Flüsse austrockneten. In Mechernich betrug die Niederschlagsmenge nur 7 l/qm und gleichzeitig verdunsteten 157 l/qm. Nur 10-30% des Langzeitwertes fielen beim Niederschlag im Kreisgebiet und örtlich wurden neue Rekorde erzielt. Hier eine kleine Übersicht: Mülheim-Wichterich 5 l/qm, Euskirchen-Kessenich 6 l, Lommersum und Enzen 7 l, Zülpich und Glehn 8 l, Flamersheim 11 l, Heimbach und Münstereifel 13 l, Harzheim 14 l, Sinzenich und Dahlem 15 l, Malsbenden, Steinbachtalsperre und Sistig 16 l, Olef 17 l, Ahrhütte 18 l, Kall-Wahlen 19 l, Schmidtheim 20 l, Schöneseiffen und Houverath 21 l, Blankenheim 23 l, Nettersheim und Udenbreth 24 l und in Hellenthal-Rescheid 27 l/qm. Folgende Stationen verdeutlichen das nur der August 1947 in einigen Orten noch trockener war oder jetzt unterboten wurde: Euskirchen 2022 mit 8 l/qm und 1947 mit 9 l/qm Zülpich 2022 mit 8 l/qm und 1947 mit 9 l/qm Münstereifel 2022 mit 13 l/qm und 1947 mit 11 l/qm Sistig 2022 mit 16 l/qm und 1947 mit 12 l/qm.
2022-09-05 12:37:47

Das Juliwetter 2022

Heißes Sommerwetter und große Dürre im Juli.Das Zusammenspiel von Trockenheit und extremer Hitze in diesem Sommer ist für Deutschland bisher einmalig. Dürre und Hitze schaukelten sich gegenseitig hoch und besonders auffällig war dabei die geringe Luftfeuchte. Durch die ausgetrockneten Böden verdunstete kaum noch Wasser und die Vegetation befand sich im Dauerstress. Trockene Böden steigern zudem die Hitze und es entsteht der „Teufelskreis“ der positiven Rückkopplung. Am heißesten Tag im vergangenen Juli (19.7.) erreichte uns extrem trockene Luft aus der Sahara mit Luftfeuchtewerten von nur 15-19% (Lommersum sogar 14% und Nörvenich 13%). Derzeit deutet nicht viel darauf hin, dass diese Wettersituation im August zu Ende geht. Tiefs machen eine großen Bogen um das Rheinland und neue Hitzewellen werden kommen. Die Folgen werden im Kreis Euskirchen in Form von Bränden oder ausgetrockneten Flussbetten zu sehen und zu spüren sein. Der Sommermonat Juli lieferte so wenig Regen wie seit Jahrzehnten nicht mehr, verbreitet fielen nur 20-30% des langjährigen Mittelwertes. Im Kreisgebiet waren die Summen örtlich geringer als 20 Liter/qm und viele Stationen meldeten neue Julirekorde: 11 l/qm in Ahrhütte (Stationsrekord seit 1931), 12 l in Zingsheim, 13 l in Wahlen, Kessenich und Euskirchen (1921 in Euskirchen 11 l), 15 l in Palmersheim, Mülheim-Wichterich und Enzen, 16 l in Houverath, Roitzheim und Lommersum (Houverath Rekord 12 l/qm im Jahr 1935), 17 l in Schmidtheim und Buir, sowie 19 l/qm in Dahlem, Flamersheim und Kirspenich. Auch die Sonne machte im Juli wie schon in den Vormonaten Überstunden. Folgenden Summen wurden bereits gemeldet: Gemünd-Malsbenden 234 Stunden, Heimbach 248, Sistig 262, Hellenthal-Rescheid 264, Sinzenich 273, Lommersum 275, Nettersheim 276, Dahlemer Binz 292 und in Schöneseiffen enorme 310 Stunden (Rekord 317 Stunden im Juli 2006). Optimale Bedingungen für die Energiegewinnung durch Solarstromanlagen. Zum Abschluss des Wetterrückblicks sollen die extremen Temperaturen im Vorder-grund stehen. Die Abweichungen vom langjährigen Mittelwert (1991-2020) betrugen +1,0° bis +1,5°, waren also nicht so dramatisch wie man es erwartet hätte. Die Mittel-temperatur in Sistig betrug 17,7° und damit belegte der Juli 2022 Platz 8 in den letzten 85 Jahren. Rekordhalter bleibt in Sistig der Juli 2006 mit einem Mittel von 20,6°. Angenehm kühle Nächte zum Durchlüften, aber auch mehrere Hitzewellen waren ausschlaggebend für die Sommerqualität im Juli. Besonders im Nordkreis musste die Bevölkerung die höchsten Mittelwerte ertragen, so lag das Mittel der Temperaturen z.B. in Sinzenich bei 20,0° und in Lommersum und Euskirchen bei 19,6°. Die Zahl der Sommertage über 25° war sehr hoch und nahm erwartungsgemäß mit der Höhe ab (Lommersum 17 und in Dahlem 9). Also war zwischen Gemünd und Weilerswist jeder zweite Tag ein Sommertag. Die absolut höchsten Temperaturen bei sehr geringer Luftfeuchte wurden im Zustrom der Saharahitze am 19.7. gemessen. Hier einige Höchstwerte zum Vergleich mit ihren privaten Messungen: Rurtal bei Heimbach 38.1°, Sinzenich und Malsbenden 37.4°, Lommersum 37.3°, Mechernich Deponie 37.0°, Nettersheim 36.3°, Wahlen 34.8°, Schöneseiffen 34.5°, Sistig 34.4°, Rescheid und Dahlem 33.9° und selbst am Weißen Stein in Udenbreth 32.6°.
2022-08-03 13:55:36

Das Juniwetter 2022

Im Juni gab es viel Sonnenschein und Badewetter vom Feinsten. Der erste Sommermonat Juni 2022 belegte rund um Euskirchen Platz sieben der wärmsten Junimonate seit 1972. Verantwortlich waren nicht nur die beiden Hitzewel-len, sondern auch viele warme Nächte. Die Böden blieben trotz örtlicher Gewittergüsse insgesamt zu trocken, so dass die Pflanzen Hitze- und regional auch Trockenstress ertragen mussten. Von der üblichen Schafskälte war in diesem Jahr kaum etwas zu spüren. Die Mitteltemperaturen (Zülpich 18,5° und Sistig 16,3°) waren im Vergleich zum Durchschnittswert (1991-2020) verbreitet 1,5 Grad (Sinzenich) bis 1,7 Grad (Sistig) zu hoch. Dennoch waren einige Nächte zum Monatsanfang noch sehr frisch. In den Tallagen der Eifel sanken die Temperaturen in Nettersheim und Olef bis auf 1 Grad in zwei Meter Höhe und sogar -1,0° am Erdboden in Olef und -1,4° an der Dahlemer Binz. Zur Monatsmitte kam dann Mittelmeerluft mit Saharastaub ins Rheinland und es herrschte an mehreren Tagen Grill- und Badewetter. Die Luft war oft schwül und auch nachts kühlte es kaum ab. Kurz vor dem kalendarischen Sommeranfang überschritten die Temperaturen in den Höhenlagen 32° und in den Niederungen sogar 35°. Hier einige Spitzenwerte aus dem Kreisgebiet: Lommersum 35.7°, Gemünd-Malsbenden 35.2° (neuer Junirekord), Sinzenich 35.1°, Heimbach und Mechernich 34.5°, Nettersheim 32.8°, Kall-Wahlen 33,2°, Sistig 32.3°, sowie Schöneseiffen und Schmidtheim mit 31.3°. Die absolut höchste Junitemperatur seit 1937 wurde in Euskirchen mit 37.6° am 27.6.1947 gemessen, am gleichen Tag waren es in Sistig 33.5°. Insgesamt wurden 13 Sommertage im Nordkreis (Mittelwert 9) und 6 auf den Höhenzügen des Südkreises gemessen. Die Sonne absolvierte im Juni erneut Überstunden. Die Summen lagen 20-25% über den langjährigen Mittelwerten. Die Sonnenscheindauer wird in Euskirchen seit 1947 gemessen und laut Statistik gehörte der Juni 2022 zu den fünf sonnigsten Junimona-ten: 2019 (323 Stunden), 1950 (288 Stunden), 1957 (278 Stunden), 2006 (277 Stunden) und 2022 (271 Stunden). Die Regensummen waren im vergangenen Monat, bedingt durch starke Gewitter, ext-rem unterschiedlich. Die Wetterstation am Abfallwirtschaftszentrum in Mechernich-Strempt ermittelte z.B. nur 52 l/qm, gerade mal 85% des Mittels. Gleichzeitig verduns-teten dort 122 l/qm und damit war die Wasserbilanz extrem negativ. Kein Wunder das in einigen Teilen des Kreises Euskirchen immer wieder Wald- und Wiesenbrände ausbrachen. Vor allem die ersten drei Wochen brachten andauernde Trockenheit mit kurzen Unterbrechungen. Im Raum Euskirchen fielen am 7. Juni die höchsten Tagesmengen des Monats durch heftige Gewitter: Euskirchen Kreishaus 38,2 l/qm und in Kessenich 35,6 l/qm. Für den Raum Euskirchen waren es die höchsten Juni-Tagesniederschläge seit 2000 (damals 42 l/qm). Zum Abschluss einige besonders hohe Monatssummen aus dem Kreisgebiet: Euskirchen 100 l/qm (160% des Mittels), Sinzenich 95 l/qm (162%), Udenbreth 94 l/qm. Die niedrigsten Summen zwischen 50 und 58 l/qm gab es an folgenden Orten: Stein-bachtalsperre, Flamersheim, Arloff, Eicherscheid, Harzheim, Zingsheim, Ahrhütte, Münstereifel, Wahlen und an der Dahlemer Binz.
2022-07-07 13:48:58

Das Maiwetter 2022

Warmer, trockener und sonniger Mai 2022. Der Mai war in diesem Jahr ein ruhiger Monat ohne besondere Auffälligkeiten, wie Sturm, Hagel oder schwere Gewitter. Mehrere Unwetterlagen zogen diesmal knapp an uns vorbei. Schauen wir für genauere Aussagen auf die einzelnen Wetterparameter. Die Durchschnittstemperatur lag bei 15,6° im Raum Zülpich/Euskirchen und 13,2° in Kall-Sistig, im langjährigen Vergleich war der Mai +1,7° über dem Langzeitwert von 1991 bis 2020. Zeitweise wurde es sogar richtig heiß (18./19. Mai). Die Beobachter mel-deten die bisher höchsten Temperaturen des Frühlings 2022: 30,4° in Sinzenich, 30,2° in Heimbach und Mechernich, knapp 30° in Gemünd und Olef, sowie 26 bis 28 Grad in den Höhenlagen. Neun Sommertage im Mai zwischen Lommersum und Zülpich das gab es in den letzten 80 Jahren bisher nur sieben Mal (Mai-Rekord in Euskirchen 14 Sommertage 1992). Lediglich zum Monatsanfang und Richtung Monatsende verliefen die Tage recht kühl. Die Eisheiligen blieben in diesem Jahr harmlos und letzte schwache Bodenfröste wurden schon am 1. Mai registriert. Im Mai 2022 schien die Sonne deutlich häufiger als im langjährigen Mittel. In den Nie-derungen und in freien Hochlagen betrug die positive Abweichung sogar 133% (Schö-neseiffen 286 Stunden, Lommersum 281 und Zülpich 273). Hier weitere Sonnenscheinsummen: Schmidtheim 269 Stunden, Nettersheim 262, Hellenthal-Rescheid 240, Sistig 231, Heimbach 226 und in der Tallage von Gemünd-Malsbenden knapp 200 Stunden. Damit schien die Sonne in den Hochlagen des Nationalparks Eifel fast so lange wie auf der Insel Rügen (300 Stunden). Die Bilanz der Niederschläge im Mai war eine Fortsetzung der schleichenden Aus-trocknung unserer Böden. So erreichte die Verdunstung z.B. in Gemünd 88 l/qm bei einem Niederschlag von 44 l/qm und damit ein enormes Defizit von 44 l/qm. Folgende Zahlen belegen die geringen Regensummen in unserer Region: Mechernich Deponie 29 l/qm (47%), Heimbach 31 l (51%), Olef 32 l, Zülpich 34 l (60%), Sinzenich 36 l (66% des Mittels), Euskirchen und Blankenheim 43 l (77%), Malsbenden und Ahrhütte 44 l (64%), Nettersheim 48 l (78%), Dahlemer Binz und Münstereifel 49 l (78%), Rescheid 52 l, Kall-Sistig 43 l (67%), Schöneseiffen 56 l (71%), Udenbreth 61 l (83%), Eicherscheid 63 l (107%), Houverath 79 l (125%) und Palmersheim 87 l/qm (155%). Besonders starke Niederschläge durch Gewitter blieben die Ausnahme. Hier einige Werte: Palmersheim 40 l/qm am 16. Mai, 26 l waren es an diesem Tag in Roitzheim und Flamersheim.
2022-06-07 10:47:33

Das Aprilwetter 2022

Viel Sonnenschein im kühlen April: Nach den Sonnenscheinrekorden im März schien auch im April 2022 die Sonne über-durchschnittlich lange. Zum Monatsanfang versteckte sie sich noch oft hinter einer dichten Wolkendecke, aber ab Ostern sah man sie immer öfter. Die Luftdruckwerte stiegen von 985 hPa (Sturmtief „Nasim“ am 7.4.) bis auf maximal 1032 hPa Mitte April. Hochdruckgebiete bestimmten das Wettergeschehen bis zum 24. April, die Narzissen blühten in den Eifeltälern und die ersten Schwalben wurden zum Monatsende gesichtet. Die Anzahl der Sonnenstunden lag 10-15% über den Mittelwerten, hier einige Summen aus der Region: Schöneseiffen 232 Stunden, Dahlemer Binz 208, Sinzenich 198, Net-tersheim 194, Lommersum 190, Sistig 188, Hellenthal-Rescheid 187, Tallage Heimbach 173 und in Gemünd-Malsbenden 156 Stunden. Deutlich negativer war das Temperaturbild im zweiten Frühlingsmonat. Die Mitteltemperaturen lagen 0,5 bis 0,9 Grad unter dem Durchschnitt des Zeitraums 1991-2020. In Lommersum war es mit einem Mittelwert von 9,3° am wärmsten und in Udenbreth-Miescheid mit 6,1° am kühlsten. Vor allem im ersten Monatsdrittel gab es letzte strenge Luft- und Bodenfröste in allen Höhenlagen. Hier einige Beispiele: Sinzenich -1,1° (Boden -3,5°), Heimbach -2,5° (Boden -5,4°), Dahlem -4,4° (Boden -6,8°), Schleiden-Olef -5,6° (Boden -8,5°), Schöneseiffen -6,1° (Boden -8,8°) und im Urfttal bei Nettersheim -7,4° (Boden -9,6°). Die hohe Zahl der Bodenfröste in den sternenklaren Aprilnächten war für die Landwirtschaft in den Niederungen problematisch. So wurden im Erfttal bei Lommersum beachtliche 14 Nächte mit Bodenfrost gezählt und in Nettersheim sogar 15 Nächte mit Luftfrost. Erste Sommertage über 25° wurden dagegen noch nicht beobachtet, als wärmster Ort schaffte Lommersum 24,3° am 12. April. Zum Abschluss des Wetterrückblicks einige Daten zum Niederschlagsgeschehen. Der April begann sehr winterlich mit mehr Schnee als im ganzen vorangegangenen Winter. Am Morgen des 2. April kam sogar die Schneeschaufel bis herunter nach Zülpich zum Einsatz. In Sinzenich wurden 11 cm gemessen, das wurde zuletzt am 15.4.1999 mit 15 cm übertroffen. Hier weitere Angaben der Wetterstationen zu den Schneehöhen: Schmidtheim 4 cm, Lommersum, Ahrhütte und Euskirchen 10 cm, Nettersheim 12 cm, Gemünd und Olef 14 cm, Bad Münstereifel-Eicherscheid 16 cm, Udenbreth 15-18 cm und in Sistig sogar 26 cm. Der Rekord in Sistig seit 1945 liegt bei 32 cm im April 1984. Insgesamt lag in Gemünd und Sistig vom 1. bis 4. April eine ge-schlossene Schneedecke. Die Niederschlagsmengen lagen im April 10 bis 25% über den Mittelwerten der letzten 30 Jahre. Die regionalen Unterschiede zwischen der Nordeifel und der Zülpicher Bör-de waren diesmal nicht so groß, Saharasand gab es aber für alle. Die trockensten Standorte im Kreisgebiet waren Palmersheim und Euskirchen mit 32 l/qm, Füssenich und Münstereifel 35 l, Roitzheim 36 l, Flamersheim und Sinzenich 37 l und Lommersum 38/qm. Die Orte mit dem meisten Niederschlag waren Udenbreth mit 84 l/qm, Olef 71 l, Gemünd und Mechernich 65 l, Houverath 62 l und Zingsheim 61 l/qm.
2022-06-03 15:36:20

Das Märzwetter 2022

Sonnigster März seit 125 Jahren Im Jahre 1898 begannen die Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer im Bördenraum zwischen Aachen, Zülpich und Köln. Der extrem sonnige und sehr trockene März 2022 schaffte jetzt einen neuen Rekord für den ersten Frühlingsmonat. Die ermittelten Summen lagen fast doppelt so hoch wie das langjährige Mittel (Euskirchen 132 Stunden). Hier einige der neuen Märzrekorde aus unserer Region: Hellenthal-Rescheid 221 Stunden, Aachen 229 Stunden, Nettersheim 234, Kall-Sistig 238, Lommersum/Euskirchen 244, Sinzenich 251, Schöneseiffen 252 und Düren erreichte sogar 254 Stunden. Auch in den Jahren 2014, 1953 und 1933 lagen die Sonnenscheinsummen im März über 200 Stunden. Nach dem milden Februar präsentierte sich auch der März in den Niederungen leicht über den Mittelwerten (+0,1° in Zülpich und +0,3° in Lommersum) und auf den Eifelhöhen sogar 1,0° zu warm (Kall-Sistig). Nach kühlem Start wurde es Ende März frühlingshaft warm. Hier einige der höchsten Temperaturen (28.3.) in Eifel und Voreifel: Heimbach 20.8°, Mechernich-Strempt 20.6°, Gemünd 20.0°, Sinzenich und Olef 19.7°, Lommersum 19.3°, Nettersheim 18.8°, Sistig 17.8° und selbst in Udenbreth-Miescheid noch 16.4°. Bedingt durch das andauernde Hochdruckwetter sanken die Nachtwerte sehr häufig in den fros-tigen Bereich. So gab es in der Tallage von Nettersheim 25 Frostnächte und in der Nordeifel auf 600 m Seehöhe nur 11 Frostnächte (Schöneseiffen). Damit lagen die Temperaturen häufiger unter dem Gefrierpunkt als in den Wintermonaten. Die niedrigsten Temperaturen des Monats schwankten zwischen -5° in Lommersum und -8,4° in Nettersheim. Am Erdboden wurden auf der Dahlemer Binz ohne Schneedecke -10,5° abgelesen. Die zahlreichen Hochs hielten im März lange jeglichen Regen von uns fern, atlantische Tiefs hatten keine Chance. Am 18.3 stieg der Luftdruck sogar bis 1044,4 hPa, dies war der dritthöchste Wert der letzten 30 Jahre im Kreis Euskirchen. Insgesamt gehörte der März zu den trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen 1891. Hier drei Stationen mit einem Vergleich zum Mittelwert und zum Rekordwert: - Bad Münstereifel 2022 mit 20 l/qm; Mittel 44 l/qm; März-Rekordwert 5 l/qm 2014 - Euskirchen 2022 mit 15 l/qm; Mittel 39 l/qm; März-Rekordwert 3 l/qm 1928 und 1929 - Udenbreth 2022 mit 18 l/qm; Mittel 100 l/qm; März-Rekordwert 13 l/qm 2014 Erst die Niederschläge vom 31.3. (meist 7 bis 15 l/qm) linderten die große Waldbrandgefahr in der Eifel. Zum Abschluss des Wetterrückblicks einige Niederschlagssummen zum Vergleich: Lommersum, Mühlheim und Palmersheim 14 l/qm, Zülpich, Roitzheim, Flamersheim und Füssenich 15 l, Ahrhütte 16 l, Sinzenich, Enzen und Wahlen 17 l, Heimbach und Steinbachtalsperre 19 l, Glehn und Harzheim 20 l, Schöneseiffen und Nettersheim 21 l, Miescheid, Zingsheim und Mechernich 22 l, Schmidtheim und Blankenheim 23 l, Olef 25 l, Malsbenden und Sistig 26 l, Rescheid 28 l/qm.
2022-04-06 19:01:16

Das Februarwetter 2022

Mild und nass im stürmischen Februar: Viele Sturmtiefs, milde Luftmassen und erneut starke Regenfälle prägten den letzten Wintermonat. Der Februar gehörte zu den zehn wärmsten im Kreis Euskirchen seit 1937. In Lommersum und Euskirchen wurde eine Mitteltemperatur von 6,2° gemessen, damit belegte der Februar 2022 Platz neun der wärmsten Februare (Rekord 8,0 Grad 1990). In den Hochlagen der Eifel schwankte das Mittel zwischen 2,4° (Udenbreth-Miescheid) und 3,6° (Kall-Sistig). Die Abweichungen vom Mittelwert (1981-2020) betrugen verbreitet +2,5°. Auch die Mitteltemperatur der drei Wintermonate zeigte eine deutlich positive Abweichung von +2,4° (Sistig) und +2,6° (Zülpich). Ein Hauch von Frühling mit zweistelligen Plusgraden wehte um die Monatsmitte durch alle Höhenlagen des Kreises Euskirchen: 14,9° in Sinzenich, 13,5° in Heimbach, 12,4° in Mechernich, 11,3° in Sistig und 10,2° in Dahlem. Phasenweise gab es auch Nächte mit frostigen Werten, z.B. 13 Frostnächte an der Dahlemer Binz und nur sechs in Lommersum. Während die absoluten Tiefstwerte in Zülpich und Heimbach bei -4,5° verharrten, schafften die höher gelegenen Täler eher milde -6,0° bis -6,9°. Schnee fiel unterhalb von 400 m Seehöhe nur wenig und eine für die Jahreszeit dünne Schneedecke wurde am 1. und 7. Februar von Nettersheim (3 cm) bis Udenbreth (23 cm) gemessen. Statt winterlicher Kälte lenkten Atlantiktiefs immer wieder milde Meeresluft in die Eifel. Die stärksten Orkane zwischen dem 16. und 19. Februar richteten z.T. schwere Schäden in den Wäldern an. 9-11 Sturmtage wurden zwischen Euskirchen und Udenbreth gezählt und zum Teil wurde sogar Windstärke 11-12 erreicht: Dahlemer Binz 115 km/h, Zülpich 100 km, Sistig und Schöneseiffen 94 km, Mechernich Deponie 91 km und in Hellenthal-Rescheid 85 km. Wolkenreiche Meeresluft und Nebel verhinderten strahlenden Sonnenschein im Februar. Erst zum Monatsende begann trockene Witterung unter Hoch „KAI“ und damit der maximale Sonnenschein bis weit in den März hinein. Der Februar schaffte in 28 Tagen folgende Sonnenscheinsummen: Sinzenich 117 Stunden, Lommersum 105, Nettersheim 90, Sistig 89, Dahlemer Binz 88, Tallage Heimbach 81 und in Hellenthal-Rescheid 80 Stunden. Immerhin lagen die Summen 15-30% über den Langzeitwerten. Die vielen Tiefs brachten im Februar auch jede Menge Regen, vor allem in den Hochlagen (örtlich fielen mehr als 200 l/qm). Kaum ein Tag ohne Regen und besonders viel regnete es dann am 6. Februar, hier einige Beispiele: Schöneseiffen und Sistig 30 l/qm, Rescheid 33 l, Malsbenden 34 l, Mechernich 37 l, Olef 38 l, sowie Heimbach und Nettersheim 40 l/qm. Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert (1991-2020) fielen an fünf Beispielstationen folgende Summen: Sistig 98 l/qm (155%), Sinzenich 60 l/qm (167%), Malsbenden 108 l/qm (169%), Udenbreth 214 l/qm (188% und in Nettersheim 118 l/qm (197%). Zum Abschluss hier die restlichen Monatssummen aus dem Kreis Euskirchen: Roitzheim 47 l, Euskirchen 48 l, Lommersum 52 l/qm, Palmersheim 57 l, Zülpich 68 l, Eicherscheid 74 l, Zingsheim 76 l, Ahrhütte 77 l, Heimbach 81 l, Glehn 83 l, Harzheim 85 l, Dahlem und Houverath 89 l, Mechernich 91 l, Schöneseiffen und Scheven 95 l, Blankenheim 117 l, Schmidtheim 121 l, Rescheid 130 l, Herhahn-Morsbach 147 l, Olef 150 l/qm.
2022-03-07 16:38:38

Das Januarwetter 2022

Milder Januar, winterlich nur in höchsten Lagen. Vielen Menschen im Kreis Euskirchen bleibt der zweite Wintermonat Januar überwiegend grau in Erinnerung. Ruhiges Hochdruckwetter mit vielen Wolken und Nebel wechselte mit turbulenten Sturmtiefs ab. Das Jahr 2022 begann mit fast frühlingshaften Temperaturen über 10 Grad. Spitzenreiter waren Lommersum und Sistig (14,0°), Zülpich (14,5°) und Heimbach (14,3°), sogar Mechernich und Gemünd schafften 12-13 Grad. Im Verlauf des Monats mussten wir oft mit Dauergrau vorlieb nehmen bis Sturmtief „Nadia“ am Monatsende mit 50-70 km/h die Wolken auseinander trieb. In Mechernich und Dahlem wurden Böen von 70-72 km/h als Höchstwerte notiert. Die Mitteltemperaturen des Monats erreichten in den Niederungen 3,3° in Sinzenich, 3,7° in Euskirchen und 4,0° in Lommersum. Die positiven Abweichungen vom langjährigen Mittel (1991-2020) betrugen fast ein Grad. Gut ein bis zwei Grad kühler war das Wetter in den Höhenlagen bei z.T. 23 Tagen mit Schneedecke (Udenbreth). Oberhalb von 600 m Seehöhe schwankte die Mitteltemperatur zwischen 0,8° und 1,3°, aber auch hier war es ein Grad zu warm. Die niedrigsten Temperaturen des Monats wurden über dünnen Schneedecken gemessen: Nettersheim -7,5° (am Boden -9,0°), Schmidtheim -6,4° (-17,1°), Olef -6,3° (Boden -9,0°), Sinzenich -4,9° (Boden -7,1°) und in Heimbach -4,2° (Boden -7,1°). Auch die Zahl der Frosttage schwankte zwischen dem Nordkreis (Lommersum 8 Frostnächte, Heimbach 14) und dem höher gelegenen Südkreis (Nettersheim und Dahlemer Binz 20 Frostnächte). Niederschlag fiel im Januar vor allem zum Monatsanfang (23 l in Schöneseiffen und 30 l in Udenbreth am 3.) und zum Monatsende am 31. (Olef 27 l und 26 l in Gemünd). Im Hohen Venn und oberhalb von 600 m Seehöhe gab es am letzten Tag im Januar sogar 25 cm Neuschnee und Verwehungen. Die max. Schneedecken erreichten rund um Udenbreth ihre größten Höhen: Weißer Stein 34 cm, Udenbreth 29 cm, Mont Rigi im Venn 27 cm, Hollerath 27 cm, Rescheid 25 cm, Schmidtheim 12 cm und Ahrhütte 7 cm. Insgesamt fiel in den höheren Lagen deutlich mehr Niederschlag als im Bördenland rund um Euskirchen, was folgende Vergleichszahlen gut wiederspiegeln: Palmersheim 27 l/qm, Füssenich 31 l, Flamersheim und Roitzheim 37 l, Lommersum und Sistig 38 l, Euskirchen 39 l, Sinzenich 40 l, Zülpich und Arloff 44 l, Mechernich 47 l, Steinbachtalsperre 50 l, Zingsheim 51 l, Bad Münstereifel und Ahrhütte 53 l, Dahlem 57 l, Heimbach 66 l, Blankenheim 70 l, Nettersheim und Schmidtheim 71 l, Houverath und Miescheid 75 l, Schöneseiffen 80 l, Malsbenden 82 l, Olef 88 l, sowie Udenbreth 142 l/qm. Die Abweichungen schwankten zwischen 95 und 115% des Langzeitmittels. Die größte Abweichung gab es in Houverath mit einem Plus von 27%. Zum Abschluss des Rückblicks einige Sonnenscheinsummen aus dem Kreisgebiet. Im Gegensatz zum restlichen Deutschland waren die Summen in SW-Deutschland und im westlichen Rheinland deutlich höher. Hier einige Summen: Tallage Heimbach 50 Stunden, Nettersheim und Rescheid 57, Lommersum und Sistig 60, Schöneseiffen 65, Schmidtheim 66 und in Sinzenich 74 Stunden.
2022-02-03 16:44:20

Das Dezemberwetter 2021

Der erste Wintermonat war zu mild und recht trocken, es gab nur wenige frostige Tage und kaum Schnee in den Höhenorten. Vom 2. Advent bis Weihnachten dominierten die Hochdruckgebiete und tageweise gab es besonders in den Höhengebieten Nebel. Nach dem Wintereinbruch im Nordosten und im Münsterland machten sich tausende Kraniche doch noch auf den Weg in Richtung Süden. Viele strandeten am Eifelaufstieg durch den dichten Nebel. Große Gruppen rasteten auf den Feldern zwischen Firmenich und Bürvenich. Nach Weihnachten flogen einige Gruppen dann bei frühlingshaftem Wetter und einer Südströmung wieder zurück in Richtung Niederrhein. Der Klimawandel hinterlässt auch bei den Zugvögeln deutliche Irritationen. Der Blick auf die einzelnen Wetterparameter zeigt uns die Besonderheiten dieses letzten Monats des Jahres 2021. Die Durchschnittstemperatur lag im Dezember bei 5,3° in den Niederungen (zwischen Zülpich, Euskirchen und Lommersum) und 3,3° in Sistig auf gut 500 m Seehöhe. Wie schon in den vergangen Jahren erreichten alle Wetterstationen eine positive Abweichung von +1,4 bis +1,6 Grad. Der letzte schneereiche und eisige Dezember war der im Jahr 2010 und davor im Dezember 1996. Die kältesten Nächte konnten die Wetterbeobachter im Kreis Euskirchen vom 20. bis 23. Dezember 2021 messen. Hier die niedrigsten Werte, z.T. über einer dünnen Schneedecke gemessen: Kall-Wahlen -5.1°, Sistig -5,8° (Boden -10,6°), Sinzenich -6,9° (am Boden -8,8°), Harzheim -7,9°, Olef -8,3° (Boden -11,7°), Nettersheim -8,6° (Boden -9,9°), Dahlem -7,1° (Boden -12,9°) und Gemünd-Malsbenden mit -8,6°. Die meisten Frostnächte (17) traten am Windpark Schöneseiffen auf, in den Niederungen waren es nur sieben bis zehn Tage mit Werten unter 0 Grad. Am 30. und 31. wurden zum Jahresende frühlingshafte Temperaturen am Tag und in den Nächten registriert. Hier einige Höchstwerte, die auch in den Mai oder September passen könnten: Udenbreth-Miescheid 10.9°, Mechernich 14.4°, Heimbach 15.0°, Lommersum 16.1°, Flamersheim 16.3°, Sinzenich 16.6° (Dezemberrekord seit 1977) und in Mülheim-Wichterich 16.9°. Auch im Stadtgebiet Euskirchen (Boenerstraße) wurde am 4.12.1953 der bisherige Rekord mit 16.9° beobachtet (in Aachen waren es damals sogar 17.6°). Viele Menschen, die in den höheren Lagen wohnen, haben den Dezember eher grau in Erinnerung. Verantwortlich dafür war unter anderem hartnäckiger Nebel. Die sonnigsten Tage gab es zur Wintersonnenwende kurz vor Weihnachten. Folgende Sonnenscheinsummen wurden bereits gemeldet: 50 Stunden in Zülpich, 46 in Lommersum, 34 in Schöneseiffen, 32 in Hellenthal-Rescheid, 29 in Schmidtheim, 28 in Nettersheim, 24 in Sistig und 20 Stunden im Rurtal bei Heimbach. Für den Raum Sistig, Marmagen und Schmidtheim waren dies nur 55% des Mittelwertes, etwas besser sah es beim Sonnenschein in den Niederungen aus mit z.B. 80% des Mittelwertes im Raum Zülpich. Zum Abschluss einige Sätze über die Niederschläge im Kreisgebiet. Folgende Schneedecken konnten sich erst oberhalb von 350 bis 400 m Seehöhe zwischen dem 4. und 12. Dezember bilden: Weißer Stein 14 cm (7.12.), Udenbreth 11 cm, Hollerath 10 cm, Herhahn und Rescheid 5 cm, Olef 4 cm, Schmidtheim 3 cm und in Ahrhütte 1cm. Die letzten großen Schneedecken im Dezember lagen im Raum Hollerath und Udenbreth 2010 (48 und 65 cm), 2001 (55 und 65 cm) und 1981 mit 65 cm an beiden Wintersportorten. Auch die Niederschläge waren im vergangenen Monat verbreitet zu niedrig im Verhältnis zum Mittelwert der letzten 30 Jahre (70-85% des Mittels). Zum Abschluss des Rückblicks hier einige Summen zum Vergleich mit ihren privaten Messungen: 35 l in Palmersheim, 38 l in Füssenich und Roitzheim, 40 l in Lommersum und Flamersheim, 42 l in Mülheim-Wichterich und Arloff, 43 l in Euskirchen, 45 l in Eicherscheid, Zingsheim und Zülpich, 47 l in Ahrhütte, 49 l an der Deponie Mechernich und an der Steinbachtalsperre, 53 l in Sistig und Nettersheim, 55 l in Wahlen, 56 l in Heimbach, Scheven und Dahlem, 58 l in Rescheid, 59 l in Houverath, 60 l in Blankenheim, 61 l in Schmidtheim, 66 l in Gemünd, 68 l in Schöneseiffen, 75 l in Olef und 92 l/qm in Udenbreth-Miescheid.
2022-01-04 12:05:16

Das Novemberwetter 2021

Wenig Sonnenschein im recht trockenen November. Der Herbst 2021 ist vorbei und er war im Rückblick der drei Monate 0,5° zu warm, er lieferte 115% des üblichen Sonnenscheins und er war extrem trocken. Nur 57% des normalen Herbstregens fielen z.B. in Zülpich, das sind umgerechnet 75 l/qm statt der üblichen 131 l/qm. Überwiegend hoher Luftdruck mit schönen Herbststimmungen hielt die meisten Tiefdruckgebiete auf Abstand zum Rheinland. Schauen wir uns die Wetter-Parameter des letzten Herbstmonats im Vergleich der Wetterstatio-nen einmal genauer an. Die durchschnittlichen Temperaturen zeigten einen zu kühlen November bei Abweichungen von -0,7 bis -0,9 Grad. Die errechneten Mitteltemperaturen schwankten dabei je nach Höhenlage zwischen 5,9° im Nordkreis und 3,0° im Südkreis rund um Udenbreth. Den letzten winterlichen November erlebten die Menschen rund um Eus-kirchen im Jahr 1993. Weit entfernt von den niedrigsten Novembertemperaturen der letzten 50 Jahre (-10,8° in Euskirchen 1971 und -12,2° in Sinzenich 1983) lagen die Minima der Luft 2021: -2.4° in Sinzenich, -3.4° in Dahlem und Sistig, -4.1° in Gemünd, -4.8° in Schleiden-Olef, -5.2° in Harzheim, sowie -5.6° in Nettersheim. Am Erdboden wurden in Olef und Dahlem bis -8° abgelesen. Von Lommersum mit 9 Frostnächten stieg die Zahl der kalten Nächte bis auf 18 in Nettersheim. Nur oberhalb von 630 m Seehöhe gab es die ersten Dauerfrosttage (Eistage) am 27. und 28. des Monats. Die maximalen Temperaturen blieben recht niedrig und erreichten im Rurtal bei Heimbach den Spitzenwert von 14.4 Grad. Die Sonnenscheinsummen im Kreis Euskirchen blieben im November gut 10% hinter den Er-wartungen zurück. Folgende Werte wurden bereits gemeldet: Sinzenich 73 Stunden, Windpark Schöneseiffen 71, Lommersum 67, Dahlemer Binz 65, Sistig 58 und in der Tallage von Nettersheim und Heimbach 57 Stunden. Mit dieser Ausbeute können wir nach dem schlechten Sommer 2021 noch zufrieden sein. Am Beispiel der Wetterstation Sistig zeigt die extrem niedrige Summe (nur 27 Stunden) der Jahre 2007 und 2010 was ein wirklich trüber, nebliger November für ein dunkles Gesicht hat. Zum Abschluss des Rückblickes noch einige Bilanzen des Niederschlags. Wie zu Beginn schon erwähnt, war der letzte Herbstmonat trockener als im langjährigen Mittel. Aber auch richtig winterlich wurde es nach ersten Schneefällen (am 26.) in den Höhengebieten noch nicht. Während in Olef und Gemünd am Monatsende nur ein knapper Zentimeter Schneedecke lag, waren es in Udenbreth und im Hohen Venn am 30.11. bereits rodelfähige 13 cm (Hollerath 11 cm, Schmidtheim 4 cm, Herhahn 3 cm und in Sistig sowie in Nettersheim 2 cm). Auch die Niederschlagssummen erreichten gerade mal 50-70% der Langzeitwerte des Monats November. Für alle Arbeiten im Freien in den Hochwassergebieten war dies eine gute Voraus-setzung. Folgender Blick auf die aufsummierten Niederschläge zeigt die kleinen regionalen Un-terschiede: Füssenich 23 l/qm, Sinzenich und Kirspenich 26 l, Heimbach, Mülheim, Roitzheim und Pal-mersheim 27 l, Lommersum, Scheven und Harzheim 28 l, Kall-Wahlen, Enzen und Euskirchen 29 l, Sistig 30 l, Zülpich 31 l, Münstereifel-Eichen und Zingsheim 32 l, Nettersheim und Buir 33 l, Münstereifel-Eicherscheid 34 l, Hellenthal-Rescheid und Steinbachtalsperre 35 l, Mechernich 36 l, Schöneseiffen 37 l, Olef , Gemünd-Malsbenden, Ahrhütte und Herhahn-Morsbach 38 l, Schmidtheim und Blankenheim 39 l, Dahlem 40 l, Münstereifel-Houverath 49 l, Udenbreth 53 l und in Miescheid 55 l/qm.
2022-01-04 12:04:49

Das Oktoberwetter 2021

Auch der zweite Herbstmonat trumpfte in unserer Region mit viel Sonnenschein auf, bei durchschnittlichen Temperaturen. Es gab aber auch den ersten großen Herbststurm und einige ungemütliche Tage. Neben den Phasen mit spätsommerlichen Temperaturen über 20 Grad wird uns vor allem das Sturmtief „HENDRIK“ in Erinnerung bleiben. Bei einem Luftdruckminimum von 990 hPa fegte das Tief am 21. Oktober über das Eifel- und Bördenland und hinterließ zahlreiche Schäden u.a. durch umgestürzte Bäume. Hier einige Daten zur Windstärke aus dem Kreis Euskirchen (verbreitet Windstärke 8 bis 10): Windpark Schöneseiffen 104 km/h, Sistig und Dahlemer Binz 96 km/h, Nörvenich 94 km/h, Deponie Mechernich 90 km/h, Nettersheim 80 km/h, Sinzenich 78 km/h und in Heimbach 72 km/h. Nach dem Sturm drehte die Strömung auf Nordost und tausende Kraniche flogen in den Folgetagen über die Eifel nach Süden. Der Oktober 2021 gehörte zu den fünf sonnigsten der letzten 30 Jahre. Besonders viel Sonnen-schein gab es zwischen Schöneseiffen und der Dreiborner Hochfläche (136 Stunden) sowie im Bördenraum rund um Zülpich (148 Stunden). Hier weitere deutlich überdurchschnittliche Summen: Lommersum 137 Stunden, Dahlemer Binz 118, Nettersheim 116, Rescheid 110 und in der Tallage von Heimbach immerhin noch 108 Stunden. Rekordhalter beim Parameter „Sonnenschein“ ist bisher der Oktober 2005 mit 200 Sonnenstunden in Zülpich. Im Oktober 1974 wurde der niedrigste Wert seit 1945 abgelesen und zwar nur 49 Stunden Sonnenschein im Raum Euskirchen. Unspektakulär fiel dagegen die Bilanz der Temperaturwerte aus. Die höchsten und niedrigsten Temperaturen waren weit entfernt von den Extremen die der Oktober erreichen kann. Am Nationalfeiertag (3.10.) wurden in einer südlichen Föhnströmung noch einmal Werte über 20 Grad gemessen: Sinzenich 21.6°, Lommersum 21.3°, Heimbach-Hasenfeld 20.7°, Mechernich 19.0°, Gemünd 17.8°, Nettersheim und Olef 17.2°, Sistig 16.7°, Schöneseiffen 15.8°, Dahlemer Binz 15.0° und in Udenbreth-Miescheid 14.3°. Nur in den höheren Tallagen der Eifel gab es am 24. Oktober schon Luftfröste: Nettersheim -1,8°, Olef -1,7° und in Malsbenden -1,1°. Bodenfröste traten schon bis herunter ins Erfttal bei Lommersum auf und zwar je nach Lage sehr unterschiedlich, so z.B. -0,7° in Sinzenich und -5,4° in Olef. Die Monatsmitteltemperaturen lagen verbreitet 0,5° über dem Langzeitwert der letzten 30 Jahre. Die Temperaturspanne in unserem Kreis erreichte dabei mehr als drei Grad (Durchschnittswert im Raum Udenbreth 8,1° und im Raum Weilerswist-Lommersum 11,3°). Trotz längerer trockener Wetterabschnitte blieben die Niederschlagssummen nur 10-15% unter den Langzeitwerten. Die größten Tagesmengen von 17 bis 21 l/qm fielen am 21. Oktober rund um Gemünd und Udenbreth. Hier einige Vergleichswerte zu ihren privaten Messungen: Enzen 30 l/qm, Ahrhütte und Füssenich 31 l, Euskirchen-Kessenich und Flamersheim 34 l, Mechernich Deponie und Scheven 35 l, Herhahn-Morsbach 36 l, Sinzenich 37 l, Eicherscheid, Harzheim und Steinbachtalsperre 38 l, Lommersum 39 l, Heimbach und Sistig 41 l, Zingsheim 42 l, Zülpich 44 l, Nettersheim und Palmersheim 45 l, Wahlen 48 l, Blankenheim 49 l, Hou-verath 50 l, Dahlem 51 l, Olef 57 l, Malsbenden 59 l, Rescheid 60 l, Schöneseiffen 66 l, Uden-breth 87 l und in Udenbreth-Miescheid sogar 92 l/qm.
2021-11-06 12:39:19

Das Septemberwetter 2021

Warmer, sonniger und trockener September. Der erste Herbstmonat zeigte sich von seiner warmen Seite bei extremer Trockenheit und viel Sonnenschein, verursacht durch häufig ruhiges Hochdruckwetter. Nur 30 bis 50 % des sonst üblichen Niederschlages (1991-2020) konnten im September aufsummiert werden. 21 l/qm waren es in Euskirchen, gar nicht so weit entfernt von den drei trockensten Monaten seit 1891: 1 l/qm im September 1959, 5 l/qm im Sept. 1971 und 8 l/qm im Sept. 1979. Nach einem zu nassen Sommer konnte der September wieder Pluspunkte sammeln, baden in der Nord- oder Ostsee waren bei einem Kurzurlaub sogar noch möglich. Schwache Schauer und Nieselregen schafften in Eifel und Börde nur geringe Niederschlagssummen. Nur aus Blankenheim (18 l/qm), Schmidtheim (22 l) und Bad Münstereifel-Eicherscheid (20 l) wurden kräftige Tageschauer am 15.9. gemeldet. Bei den Monatssummen im Kreisgebiet ragten nur Udenbreth-Miescheid (44 l/qm) und Rescheid (35 l/qm) etwas heraus, hier weitere Ergebnisse: Lommersum 10 l/qm, Kall-Scheven 11 l, Sinzenich, Kessenich und Mechernich-Strempt 12 l, Füssenich 13 l, Herhahn, Harzheim und Wichterich 14 l, Steinbachtalsperre 15 l, Arloff 16 l, Malsbenden 18 l, Zülpich 19 l, Sistig, Heimbach und Olef 20 l, Schöneseiffen und Zingsheim 22 l, Eicherscheid und Enzen 23 l, Kall-Wahlen 25 l, Mechernich-Glehn 26 l und in Blankenheim 29 l/qm. Endlich Überstunden beim Sonnenschein, zur Freude der Besitzer von Solaranlagen. Bis zu 25% mehr Sonnenschein erfassten die Messgeräte, örtlich sogar mehr als im Juli. Hier einige Summen zum Vergleich: Tallage Heimbach 174 Stunden, Hellenthal-Rescheid 181 Stunden, Lommersum 199 Stunden, Sistig 211 Stunden, Zülpich-Sinzenich 219 Stunden und am Windpark Schöneseiffen sogar 231 Stunden. Abschließen ein Blick auf die gefühlt spätsommerlichen Temperaturen im Kreis Euskirchen. Die Statistik spiegelt das Gefühl als richtig zurück. Die Abweichungen von den Durchschnittstemperaturen lagen zwischen +1,2 und +1,5 Grad. Sommertage über 25° wurden nur noch unterhalb von 500 m Seehöhe gemessen. Sieben bis acht waren es rund um Euskirchen und Richtung Anstieg der Eifel noch zwei bis vier Sommertage. Die Höchstwerte lagen aber deutlich unter 30 Grad: Kall-Wahlen 25.0°, Olef 26.1°, Malsbenden 26.6°, Sinzenich und Heimbach 27.1°, Mechernich 27.2° und in Weilerswist-Lommersum 27.7°. Im oberen Rurtal (Kalterherberg), im Hohen Venn und in Schleiden-Olef (-1,5°) wurden bereits Bodenfröste notiert, zum Monatsende sanken die Nachtwerte der Lufttemperatur bei klarem Himmel dann deutlich ab.
2021-10-05 16:03:50

Das Augustwetter 2021

Kühler, nasser und sonnenscheinarmer August Das war ein „typisch durchwachsener“ Sommer wie man ihn in den 60er und 70er Jahren öfter erlebt hat. Die Mitteltemperatur der drei Sommermonate entsprach im Raum Euskirchen und in der Eifel dem Durchschnitt der Jahre 1991-2020. Die beiden kühlen Monate August und Juli wurden vom warmen Juni ausgeglichen. Der August 2021 dagegen war im Rheinland der kühlste seit 2014. Die Abweichungen vom Langzeitwert betrugen in Zülpich -1,5 Grad und in Sistig auf etwa 500 m Seehöhe -1,6 Grad. Welch ein Unterschied zum August 2020 der extreme vier Grad wärmer war. Auch die spärliche Summe von Sommertagen über 25° zeigt die mindere Qualität des Hoch-sommers: August 2020 18 Sommertage in Sinzenich und 2021 nur fünf. Die maximalen Temperaturen in der Monatsmitte schafften keine 30 Grad im Kreis Euskirchen: Mechernich 28.6°, Lommersum 28.3°, Heimbach 27.5°, Sistig und Nettersheim 25.4°, Dahlem 25.0°, Schöneseiffen 24.3° und in Hellenthal-Rescheid 24.1°. Im letzten Monatsdrittel wurden dann aus Kalterherberg im Rurtal bereits die ersten Bodenfrostnächte gemeldet, der Herbst rückt immer näher. Auch die Sonnenscheindauer blieb im Hochsommermonat August eher bescheiden, nur 2002, 2006 und 2010 waren in den letzten 30 Jahren noch sonnenscheinärmer. Hier einige Summen aus dem Kreisgebiet als Beweis für das extrem trübe Wetter: Heimbach und Sistig 131 Stunden, Lommersum 141, Rescheid 143, Nettersheim 146, Dahlem 153, Sinzenich 155 und auf 600 m Höhe in Schöneseiffen war es mit 178 Stunden am sonnigsten. Im Raum Sistig zählte man die geringste Sonnenscheinsumme seit Aug. 2006 (nur 65% des Mittelwertes 1991-2020 wurden errechnet). Der August war leider auch der dritte zu nasse Sommermonat in Folge. Besonders im letzten Monatsdrittel gab es mehrmals kräftige Regengüsse, so z.B. am 28.8.: 33 l/qm in Eicherscheid; 26 l/qm in Kirspenich und 25,0 l/qm in Zülpich. Die Abweichungen der Augustniederschläge vom Mittelwert lagen in Gemünd-Malsbenden bei 138%, in Sistig bei 133%, in Sinzenich bei 130% und in Dahlem bei 132%. Hier einige Monatssummen aus dem Kreisgebiet: Füssenich 64 l/qm, Heimbach 68 l, Flamers-heim 71 l, Palmersheim 76 l, Euskirchen 77 l, Ahrhütte 78 l, Sinzenich 79 l, Malsbenden 81 l, Mechernich 84 l, Sistig 88 l, Rescheid 90 l, Olef 92 l, Schöneseiffen 103 l, Nettersheim und Wichterich 100 l, Steinbachtalsperre 102 l, Blankenheim 104 l, Udenbreth und Harzheim 107 l, Lommersum 111 l, Houverath 117 l, Zingsheim 123 l und an der Dahlemer Binz 153 l/qm. Zum Abschluss ein Blick auf die außergewöhnlichen Sommerniederschläge 2021, an denen die Extremniederschläge der Flutkatastrophe natürlich großen Anteil hatten. Am Beispiel einiger Stationen, die bereits seit 100 Jahren messen, wird das Ausmaß über die drei Sommermonate Juni, Juli und August sichtbar: Sistig: Sommermittel 199 l/qm, 2021 fielen 463 l/qm, Rekord seit Gründung 1897; Euskirchen/Lommersum; Sommermittel 188 l/qm, 2021 fielen 411 l/qm, Rekord seit Gründung 1891; Zülpich Sommermittel von 188 l/qm, 2021 fielen 383 l/qm, Rekord seit 1965; Dahlem Sommermittel von 206 l/qm, 2021 fielen 357 l/qm, Rekord seit 1938; Gemünd Sommermittel von 224 l/qm, 2021 fielen 439 l/qm, Rekord seit Gründung 1905.
2021-09-15 16:56:45

Das Juliwetter 2021

Schlimmste Naturkatastrophe seit Sturmflut 1962----- Mehr als 170 Menschen starben bei den katastrophalen Fluten am Abend des 14. Juli und in der darauffolgenden Nacht in der Ahreifel, der Nordeifel und im Bördenraum zwischen Rheinbach, Erftstadt und Zülpich. Autos, Geröllmassen und sogar Häuser wurden in der „Jahrtausendflut“ mitgerissen, alle Talsperren liefen über und Flüsse erreichten historische Höchststände. Die Mitteltemperaturen waren im zweiten Sommermonat 0,5 bis 1,0 Grad zu niedrig, also zu kühl mit vielen bewölkten Tagen. Im Gegensatz zu den vergangenen drei Jahren wurde die 30 Grad-Marke gar nicht erreicht und somit blieb der Juli sogar deutlich kälter als der Juni. Die absoluten Höchstwerte kletterten nur auf 25 bis 28 Grad und oberhalb von 500 m gab es keinen Sommertag. Nur vier bis zehn Sommertage wurden zwischen Heimbach und Lommersum erreicht, 2018 waren es sogar 28. Der Hochsommer blieb kraftlos und stabile Hochdruckwetterlagen eine Seltenheit, sogar noch im ersten Augustdrittel. Die Sonnenscheinsummen blieben bei wechselhaftem Wetter die niedrigsten seit 10 Jahren. Die Summen lagen im Kreis Euskirchen zwischen 145 und 184 Stunden, das sind gerade mal 60-80% der Mittelwerte. Der traurige Höhepunkt des Julis war aber die große Flut Mitte Juli im Kreisgebiet und darüber hinaus. In Nordrhein-Westfalen fiel der meist Regen in den westlichen Mittelgebirgen (Eifel), wobei die Regenmassen das beherrschende Thema waren. Die Niederschlagssumme des 14. Juli überschritt bei weitem alles, was in den letzten 130 Jahren (Beginn der Beobachtungen 1891) in unserer Region in 24 Stunden gefallen ist. Nicht alle Regenmesser hielten den Fluten stand (z.B. Flamersheim und Roitzheim), hier einige Stationsergebnisse zum Vergleich mit ihren privaten Daten: Kall-Wahlen 190 l/qm, Steinbachtalsperre 178 l, Eicherscheid Rückhaltebecken 154 l, Bad-Münstereifel-Eicherscheid 153 l, Sistig 145 l, Dahlem 139 l, Deponie Mechernich-Strempt 135 l, Kirspenich und Harzheim 133 l, Zingsheim 131 l, Weilerswist 128 l, Hellenthal-Rescheid und Nettersheim-Buir 127 l, Blankenheim und Mechernich 121 l, Kall-Scheven 116 l, Lommersum 114 l, Euenheim 110 l, Enzen 109 l, Kessenich und Udenbreth 105 l, Stadt Zülpich 104 l, Sinzenich 103 l, Herhahn-Morsbach, Miescheid, Olef und Glehn 102 l, Wichterich 100 l, Füssenich und Malsbenden 88 l und Heimbach 85 l/qm. Das verursachende Tief „BERND“ hatte eine nur geringe Verlagerungstendenz und die aus Ostdeutschland angesaugte feuchtwarme Luft prallte in breitem Strom aus Richtung N/NE gegen die Eifel, wo sie auf deutlich kühlere Luftmassen traf. Innerhalb von 24 Stunden gab es somit großräumig nie dagewesene Regenmengen. Gerade an der Ost- und Nordseite der Eifel erzeugten die Stau- und Steigungseffekte die höchsten Summen. Die Beseitigung der Überflutungen und Zerstörungen (3 m hoch floss das Wasser teilweise durch Gemünd) wird Jahre dauern und mehrere 100 Millionen Euro verschlingen. Im gesamten Monat Juli gab es an vielen Stationen neue Rekordsummen von historischem Ausmaß (z.T. fiel die drei- bis vierfache Summe des Mittelwertes). Hier bereits vorliegende Werte mit Rekorden bei älteren Stationen: Steinbachtalsperre 240 l (Juli 2014 sogar 242 l), Sistig 236 l (Rekord seit 1897), Mechernich-Strempt 236 l, Kall-Wahlen 232 l, Lommersum 225 l (Rekord seit 1891); Herhahn, Scheven, Buir und Zingsheim 212 l, Mechernich 211 l, Eicherscheid 210 l, Olef 209 l, Zülpich 200 l (Rekord seit 1898), Harzheim 198 l, Enzen 194 l, Blankenheim 190 l, Rescheid 188 l, Dahlem 187 l, Gemünd-Malsbenden 185 l (Rekord seit 1905), Ahrhütte 183 l, Heimbach 182 l, Glehn 179 l, Sinzenich 176 l, Miescheid 173 l und in Udenbreth „nur“ 154 l/qm.
2021-08-04 11:19:55

Das Juniwetter 2021

Hinter den beiden Junimonaten der Jahre 2019 und 2003 erlebten wir 2021 den drittwärmsten Sommerauftakt seit Beobachtungsbeginn. Viel Sonnenschein und ein sehr heißes zweites Mo-natsdrittel waren die Ursache. Die Mitteltemperaturen erreichten positive Abweichungen von 2,0 bis 2,5 Grad gegenüber den Langzeitwerten (1991-2020). Im Raum Zülpich konnte ich ein Mittel von 19,4° errechnen, 2019 waren es 19,8° und 2003 sogar 20,0°. Oberhalb von 500 m Höhe erreichte Sistig im vergangenen Monat sehr warme 16,9° und Schöneseiffen 16,4° im Mittel. Nach leichten Bodenfrösten noch am 1. Juni in Olef und Nettersheim wurde es immer wärmer und schwüler. Tropisch warme Nächte in der zweiten Monatshälfte und eine Hitzewelle vom 14. bis 20. Juni steigerten das Monatsmittel ganz beachtlich. Die Spitzenwerte der Temperaturen, die durchweg am 17. Juni abgelesen wurden, wurden nur vom 18. Juni 2002 übertroffen. Hier einige Beispiele: Dahlemer Binz und Rescheid 28.8°, Schöneseiffen 29.2°, Sistig 30.2°, Wahlen 31.3°, Nettersheim 31.8°, Heimbach und Malsbenden 32.2°, Olef 32.4°, Mechernich 33.1°, Lommersum 34.3° und in Sinzenich 35.5°. Fast unerträglich war es im Stadtgebiet Euskirchen mit Werten über 36 Grad und großer Schwüle. Neben vier Hitzetagen über 30 Grad wurden in den Niederungen 15-17 Sommertage erreicht, in den Lagen oberhalb von 500 m waren es fünf bis sieben Tage über 25°. Im Juni 2003 waren es sogar 21 Sommertage in der Kreisstadt Euskirchen. Die Hochdruckgebiete hatten im Juni oft nur wenige Tage Bestand und wurden anschließend von tropischen Regengüssen der Gewittertiefs abgelöst. Regional fielen die Gewittergüsse unwetterartig aus und es kam zu Überflutungen oder sogar Hangrutschungen, wie z.B. in Heimbach. In einigen Ortschaften des Kreises fiel mehr als die doppelte Monatsmenge und es gab neue Tagesrekorde. Die Niederschlagsdefizite der letzten Monate konnten halbwegs ausgeglichen werden. Die höchsten Tagesmengen (meist vom 29. Juni) über 40 l/qm fielen oft in nur wenigen Stunden, hier sind einige Summen aufgeführt: Schöneseiffen 40 l/qm, Eicherscheid 42 l, Hellenthal-Rescheid 43 l, Nettersheim und Zülpich 44 l, Olef 46 l, Heimbach 48 l, Kall-Sistig am 4. Juni 57 l, Schleiden-Morsbach 63 l, Gemünd-Malsbenden 70 l und enorme 76,3 l/qm an der Kläranlage in Blankenheim. Für die Station Malsbenden war dies ein Tagesrekord seit Messbeginn 1951, für Blankenheim ein neuer Rekord seit Beobachtungsbeginn 1935 und für Sistig sogar seit 1905 (damals Tagesrekord 61,7 l/qm im Juni). Dementsprechend hoch waren auch die Monatssummen des Niederschlags in den von Gewittern am stärksten betroffenen Ortschaften. In Gemünd-Malsbenden wurde mit 173 l/qm die höchste Summe seit 115 Jahren erzielt (Bau der Urfttalsperre 1897/1898). Folgende Summen wurden mir bisher von den Wetterstationen aus Eifel und Voreifel gemeldet, dabei sticht Udenbreth mit 57 l/qm als trockenster Ort sicherlich heraus. Unter 100 l/qm blieben Flamersheim und Arloff mit 62 l/qm, Euskirchen und Palmersheim 70 l, Lommersum 75 l, Dahlem und Sinzenich 84 l, Ahrhütte, Eicherscheid und Wahlen 85 l, Olef 95 l und Nettersheim 99 l/qm. Über 100 l/qm fielen in folgenden Orten: Scheven und Rescheid 103 l, Zülpich 105 l, Mechernich 112 l, Miescheid 130 l, Sistig 139 l, Schöneseiffen 141 l, Heimbach 145 l, Blankenheim 150 l und Schleiden Morsbach 157 l/qm. Ganz anders als im Mai machte die Sonne im Juni viele Überstunden, wobei die Eifelregion in NRW ganz vorne lag. Die Sonnenschein-Summen lagen 25-40% über den Langzeitwerten, hier einige Werte zu ihrer Information: Tallage Heimbach und Gemünd 190-198 Stunden, Sistig 209, Rescheid 211, Nettersheim 230, Sinzenich 231, Schmidtheim 235, Lommersum 239 und am Windpark Schöneseiffen 249 Stunden.
2021-07-04 12:37:42

Das Maiwetter 2021

Zum Frühlingsende ein nasskalter Mai. Es war der zweitkälteste Frühling der letzten 30 Jahre, nur 2013 war es einige Zehntel Grad kälter. Nach einem extrem kalten April wurde auch der Mai nicht seinem Ruf als Wonnemonat gerecht. Aprilwetter auch im Mai mit zahlreichen Schauern, Regenbögen, andauernden Nordwinden und auch Gewittern. Für die fortgeschrittene Jahreszeit war der Mai ungewöhnlich kalt. Die Durchschnittstemperaturen waren in allen Höhenlagen gut 2,5 Grad zu niedrig. Die Mittelwerte lagen zwischen Lommersum, Zülpich und Euskirchen bei 11,3° bis 11,6°; im Raum Sistig bei 9,0° und oberhalb von 600 m Seehöhe bei 7,8° bis 8,1°. Seit 1988 war nur der Mai 2010 noch etwas kälter. Besonders im ersten Monatsdrittel gab es wenige Luftfröste aber reichlich Bodenfröste. Wurden in Lommersum noch sechs Bodenfröste gemessen, waren es in Olef schon 13 und in Nettersheim am Naturzentrum Eifel sogar schon 17. Noch einmal wurden folgende spätwinterliche Tiefstwerte am 8. Mai registriert: Lommersum -0,9° (Boden -3,1°); Heimbach -1,4° (-4,3°); Sistig -1,6° (-5,2°); Olef -2,6° (-8,4°); Nettersheim -4,4° (-7,5°). Schäden an Obstbäumen oder sonstigen Kulturen blieben gering. Höchstwerte zwischen 25 und 27 Grad, also Sommertage, gab es nur am Muttertag (9.5.) und am letzten Maitag. Immer wieder wurde die warme Luft sehr rasch aus dem Rheinland verdrängt. Die wenig sommerlichen Temperaturen wurden von häufigen Niederschlägen begleitet. Kräftige Schauer und Hagel waren keine Seltenheit, der Mai ließ uns und die ersten Schwalben im Regen stehen oder fliegen. Am 4. Mai zog sogar das Sturmtief „EUGEN“ über den Kreis Euskirchen hinweg. Mit 76 bis 89 km/h wurden in allen Höhenlagen Böen der Stärke 9-10 gemessen. An 22 Tagen regnete es und erst zum Monatsende trockneten die Böden auf. Die Natur konnte die folgenden Regensummen gut gebrauchen (10 bis 25% über den Mittelwerten): Füssenich 46 l/qm, Roitzheim 52 l, Euskirchen Kreishaus und Flamersheim 54 l, Eicherscheid und Palmersheim 55 l, Zülpich und Zingsheim 56 l, Sinzenich 59 l, Lommersum und Wahlen 61 l, Nettersheim und Scheven 62 l, Heimbach 65 l, Houverath 68 l, Sistig und Blankenheim 70 l, Olef 71 l, Ahrhütte 73 l, Mechernich 76 l, Gemünd 78 l, Schmidtheim 83 l, Dahlem 85 l, Steinbachtalsperre 86 l, Rescheid 90 l, Schöneseiffen 99 l und in Udenbreth 104 l/qm. Die Zahl der Sonnenstunden ließ im Mai zu wünschen übrig. Im Raum Lommersum und Euskirchen gab es 2021 nur 177 Sonnenstunden, im vergangenen Jahr extreme 310 Stunden. Hier weitere Summen aus dem vergangenen Monat: Rescheid 174 Stunden, Heimbach 177, Sistig 178, Sinzenich und Nettersheim 187, Dahlemer Binz 192 und in freier Lage nahe Schöneseiffen 227 Stunden.
2021-06-08 15:20:56

Das Aprilwetter 2021

Ein kalter aber sonniger April mit nur wenig Regen, so könnte eine erste Einschätzung des Wetterablaufs im April lauten. Viele Frostnächte bremsten die Natur und zerstörten gleichzeitig die frühen Blüten. Durch den Klimawandel gibt es immer häufiger Warmphasen im Februar und März, wie auch in diesem Jahr. Spätfröste werden dann zum Problem durch die weit fortgeschrittene Entwicklung der Natur. Schauen wir uns die einzelnen Wetterparameter genauer an. Die Monatsmitteltemperaturen waren in Zülpich-Sinzenich und Sistig 3,2° zu kalt, in Euskirchen und Lommersum sogar 3,5°. Seit 1937 werden im Kreis Euskirchen die Temperaturen beobachtet und die statistischen Daten zeigen für den Monat April folgende Einordnung: - Euskirchen 2021 eine Mitteltemperatur von 6,4° (Platz 5); kältester April 5,7° (1938); - Kall-Sistig 2021 eine Mitteltemperatur von 4,4° (Platz 10); kältester April 3,1° (1938). Ursache für die beständige Kälte des Monats waren die andauernden Nordwetterlagen mit Hochdruckgebieten über dem Atlantik und Großbritannien, Schneeschauer und viele Frostnächte waren die Folge. Es gab verbreitet mehr Frost als in jedem Wintermonat 2020/21 und z.T. wurden neue Aprilrekorde erreicht. Folgende spätwinterliche Frosttage erinnern an die kältesten Aprilmonate des 20. Jahrhunderts (1903 und 1917) und wurden von den Beobachtern gemeldet: Sinzenich und Mechernich Deponie 12 Frosttage, Lommersum, Euskirchen und Wahlen 16, Rescheid und Sistig 17, Heimbach 18, Schöneseiffen und Dahlemer Binz 19, Gemünd 21, Olef 23 und Nettersheim 24 Frosttage. An der Station Kall-Sistig wurde der Aprilrekord seit 1937 aus dem Jahr 1954 mit 17 Frosttagen eingestellt, auch Sinzenich, Mechernich, Lommersum und Nettersheim meldeten meine Höchstmarken. Am kältesten waren im April die Stationen in den Flusstälern, wie z.B. mit -6,1° in Nettersheim (am Boden -8,6°) und -5,1° in Olef (am Boden sogar -10,9°). Besonders die Arbeit der Landwirte litt unter der Vielzahl der Bodenfröste, 23-29 davon traten zwischen Zülpich und Nettersheim auf. Am 6. und 7. April gab es zwischen Rescheid und der Dahlemer Binz sogar noch zwei Dauerfrosttage (Eistage) über einer Schneedecke. Die höchsten Temperaturen wurden zum Monatsstart am 1.4. (Gründonnerstag) gemessen. Mit 20 bis 23° war es in allen Höhenlagen ähnlich warm wie auch 28. April. Dazwischen fühlte sich der April kälter an als der März. Dank der häufigen Hochdruckgebiete präsentierte der April besonders im letzten Monatsdrittel leicht überdurchschnittliche Sonnenscheinsummen. Hier einige Messwerte: 141 Stunden in Malsbenden, 160 in Heimbach, 189 in Hellenthal-Rescheid, 190 in Lommersum, 192 in Sistig, 198 in Nettersheim, 199 in Sinzenich, 217 in Schmidtheim und enorme 230 Stunden am Windpark Schöneseiffen. Beim Niederschlag wurde die Trockenheit des Winters fortgesetzt, nur in der ersten Monatshälfte gab es zahlreiche Schnee- und Regenschauer. Am 7.4. lag sogar eine Schneedecke bis herunter nach Lommersum mit 2-3 cm. Zwischen Nettersheim (3 cm), Marmagen (4 cm), Malsbenden (13 cm), Rescheid (15 cm) und Udenbreth (16 cm) wurde es noch einmal winterlich glatt, besonders für Fahrer mit Sommerreifen oder bei Schneeverwehungen. Die Niederschlagssummen lagen 20 bis 40% niedriger als die Langzeitwerte (1991-2020). Hier einige Summen aus dem Kreisgebiet: Füssenich 24 l/qm, Euskirchen 25 l, Ahrhütte 28 l, Schmidtheim und Flamersheim 30 l, Sinzenich und Wahlen 32 l, Lommersum und Roitzheim 33 l, Zülpich 35 l, Palmersheim 37 l, Eicherscheid, Nettersheim, Mechernich und Schöneseiffen 38 l, Sistig und Blankenheim 39 l, Harzheim 42 l, Heimbach und Eicherscheid 45 l, Gemünd 47 l, Olef 48 l und Udenbreth 59 l/qm.
2021-05-04 08:43:00

Das Märzwetter 2021

Der Auftakt in den Frühlingsmonat war 2021 sehr sonnig und trocken, von kurzen winterlichen Phasen bis hin zu sommerlichen Temperaturen war alles dabei. Die Durchschnittstemperaturen lagen 0,2 bis 0,5 Grad über den Mittelwerten des Zeitraums 1991-2020. In höchsten Lagen wurden Mittelwerte von 3,6 bis 4,0 Grad gemessen, in den Niederungen 5,9 Grad rund um Mechernich und bis 6,5 Grad in Euskirchen, Flamersheim und Zülpich.Das Auf und Ab der Temperaturwerte verdeutlichen die folgenden Höchst- und Tiefstwerte aus dem Kreis Euskirchen. Am 6. und 7. März wurden in Nettersheim -9,6° (am Boden -11,2°) und in Olef -8,9° (Boden -15,3°) gemessen (Lommersum -5,9°). Diese Werte sind weit entfernt von den Rekordfrösten vergangener Jahrzehnte, z.B. in Euskirchen -17,8° im März 1955. Zahlreiche Fröste wurden vor allem im ersten Monatsdrittel in klaren Nächten gemessen (Malsbenden 15 Frostnächte, Olef 16, Schöneseiffen 15, Dahlemer Binz 14 und in Lommersum 9). Bisher einmalig waren aber die sommerlichen Höchstwerte (Sommertage ab 25°) in den letzten Märztagen. Folgende Spitzenwerte und neue Märzrekorde wurden mir bisher gemeldet: Euskirchen-Südstadt 27.6° (Rekordwert seit 1937 bisher 25.8° im März 1998), Füssenich 26.5°, Sinzenich 26.1°, Lommersum 25.6°, Heimbach 25.3°, Malsbenden 25.2°, Mechernich Deponie 24.7°, Olef 24.2°, Münstereifel-Eichen 23.9°, Nettersheim 23.7°, Kall-Wahlen 23.5°, Dahlemer Binz 21.9°, Schöneseiffen 21.7° und in Hellenthal-Rescheid 21.4°. Auch in Kall-Sistig, wo die Wetterstation seit 1937 steht, gab es mit 22.9° am 31. einen neuen Märzrekord (bisher 21.5° am 29.3.1968). Darüber hinaus war der erste Frühlingsmonat in Eifel und Börde recht sonnig. Forsythien, Magnolien und erste Obstbäume, wie Kirsch- und Birnbäume standen bis zum ersten April in Blüte. Folgende Sonnenscheinsummen brachten erste Bräune und standen für die Solarkollektoren zur Verfügung: Schöneseiffen 188 Stunden, Sinzenich 181, Lommersum 173, Dahlemer Binz 170, Sistig 162, Nettersheim 159, Hellenthal-Rescheid 155 und in der Tallage von Heimbach 144 Stunden. In den wolkenlosen Tagen zum Monatsende sanken zudem die Luftfeuchtewerte auf sehr niedrige Werte von 19% in Heimbach und 21% in Schöneseiffen. Die Trockenheit des Wintermonats Februar setzte sich auch im März (vor allem in der zweiten Monatshälfte) durch. Nur 75% des durchschnittlichen Regens fiel im Flachland, 85% waren es in den Lagen über 500 m NN. Zum Vergleich hier eine Auswahl an Wetterstation zwischen Udenbreth und Metternich: Füssenich 29 l/qm, Sinzenich 30 l, Enzen 34 l, Lommersum, Mülheim und Metternich 35 l, Euskirchen 36 l, Flamersheim und Arloff 37 l, Zülpich 38 l, Wahlen und Palmersheim 47 l, Mechernich 48 l, Ahrhütte 49 l, Eichen und Zingsheim 50 l, Heimbach, Steinbachtalsperre und Eicherscheid 51 l, Scheven 52 l, Harzheim 53 l, Schmidtheim und Blankenheim 54 l, Schöneseiffen 58 l, Dahlemer Binz und Nettersheim 59 l und in Udenbreth 101 l/qm. An sieben Tagen fiel der Niederschlag im Kreisgebiet noch als Schneeregen oder Schnee, am 27. März sogar bis herunter nach Kommern. Zwischen Olef und Udenbreth stieg die Schneedecke am 14. März von 1 cm bis auf 5 cm. Wenige Sturmtiefs überquerten unsere Region zum Frühlingsstart. Das kräftigste Sturmtief hieß „KLAUS“ und schaffte am 11. März folgende Böen: 67 km/h in Heimbach, 80 km in Nettersheim, 81 km in Mechernich und Sinzenich, 87 km in Sistig, 89 km in Rescheid und Schöneseiffen sowie 102 k/h (Windstärke 10) an der Dahlemer Binz.
2021-04-05 14:01:10

Das Februarwetter 2021

Auf dem Papier gehört der Winter 2020/21 am Ende zum Mittelmaß. Die Abweichung der Wintermitteltemperatur (1.12. bis 28.2.) betrug +0,7°. Besonders der Februar, den ich im Folgenden genauer analysieren werde, packte alle Extremwerte der Temperaturskala aus, die der Monat überhaupt bieten kann. Trotz einer Kältewelle vom 8.2. bis 14.02. mit 4-6 Dauerfrosttagen war der letzte Wintermonat zu warm und erneut zu trocken. Der Blick auf die Durchschnittstemperaturen zeigt im Vergleich zum langjährigen Mittelwert (1991-2020) eine positive Abweichung von +1.2° in Euskirchen, +1.5° in Sistig und bis +1.7° in höchsten Lagen. Die niedrigsten Temperaturen zwischen dem 10. und 12. Februar wurden von der polaren Kaltluft über einer dünnen Schneedecke gemessen. Mit 10 bis 14 Frostnächten war es der Höhepunkt des Winters 2020/21. In Sinzenich wurden -11.3° als niedrigster Wert der Lufttemperaturen abgelesen und damit war es die kälteste Nacht seit dem 28.2.2018 mit -13.9°. Hier weitere Tiefstwerte: Nettersheim -15.6°, Olef -14.4°, Zingsheim und Miescheid -14.0°, Schöneseiffen -13.9°, Malsbenden -13.8°, Schmidtheim, Steinbachtalsperre -13.5°, Wahlen und Sistig -13.2°, Mechernich -12.5°, Heimbach -12.0°, Lommersum -10.4°, sowie Hellenthal-Rescheid mit -10.2°. Am Erdboden sanken die Frostwerte bis -18.4° in Nettersheim und sogar -19.6° in Schleiden-Olef. Nach der Monatsmitte drehte sich das Blatt und der Vorfrühling zog mit extremen Höchstwerten und dem Rückflug tausender Kraniche über den Kreis Euskirchen ein. Vom 20. bis 25. gab es sogar Spitzenwerte über 20 Grad und örtlich neue Rekorde für den Februar. In Sinzenich wurden 20.7° erreicht (seit 1977 bisher 20.2° im Feb. 1990) und in Euskirchen 21.9° (seit 1937 bisher 20.4° im Feb. 1990). Die warmen Luftmassen transportierten große Mengen an Saharastaub aus Nordafrika ins Rheinland und zum ersten Mal stiegen die Temperaturen in NRW in einem Wintermonat an sechs Tagen in Folge über 20 Grad. In folgenden Orten wurden im Kreis Euskirchen 20 Grad und mehr gemessen: Glehn 20.0°, Heimbach 20.1°, Füssenich 20.7° und Mülheim-Wichterich 21.0°. Nach dem sehr trüben Januar brachte der Februar von der Monatsmitte an überall die Sonne zurück. Im Vergleich zu den Langzeitwerten sticht der Februar mit einem Überschuss von 30-45% heraus. Unterm Strich erreichte der letzte Wintermonat Rang 5 der sonnenscheinreichsten Februarmonate der letzten 30 Jahre. Hier einige Summen für die Solarenergie aus dem Kreis: Sinzenich 139 Stunden, Schöneseiffen 133, Dahlemer Binz 124, Nettersheim 122, Lommersum 119, Sistig 117, Rescheid 105 und in der Tallage von Heimbach 100 Stunden. Die Energiegewinnung aus Windkraft war dagegen im Februar nicht so herausragend. Nur am 3., 14. und 15. Februar wurden Windböen der Stärke 8 geschafft (Spitzenwerte 63-69 km/h). Die Fallwinde bei südlichen Windrichtungen trockneten die Böden erneut aus und dabei herrschte am 14.2. eine sehr geringe Luftfeuchte von 19% z.B. in Heimbach. Nach dem 7.2. fielen bis zum Monatsende nur noch unbedeutende Regenmengen. Die Abweichungen vom Mittelwert (1991-2020) waren in den Höhenlagen erheblich. In Kall-Sistig fielen 32 l/qm (50% des Mittels) und in Euskirchen 30 l/qm (88% des Mittels). Hier weitere Summen zum Vergleich: Eicherscheid und Zülpich 27 l, Füssenich, Arloff und Roitzheim 28 l, Enzen 29 l, Euskirchen 30 l, Wahlen 31 l, Palmersheim und Zingsheim 32 l, Mechernich und Steinbachtalsperre 34 l, Lommersum, Heimbach und Nettersheim 35 l, Ahrhütte 40 l, Blankenheim 43 l, Malsbenden und Rescheid 44 l, Schmidtheim 46 l, Schöneseiffen und Olef 48 l, Dahlem 50 l und in Udenbreth 60 l/qm. Die maximalen Schneedecken in der Eifel waren mit 1-2 cm kaum der Rede wert. 2014 und 2020 gab es in Udenbreth im Februar keine Schneedecke, jetzt waren es 2 cm. Kaum zu glauben, dass 1953 dort oben enorme 137 cm lagen.
2021-03-04 13:24:56

Das Januarwetter 2021

In der Nordeifel hat der Januar in diesem Jahr für reichlich Schnee gesorgt, während sich im Flachland rund um Euskirchen nur tageweise eine Schneedecke bildete. Winterliche Straßenverhältnisse und Schneebruch unter der zeitweise nassen Schneedecke waren die Folgen. Viele Tiefdruckgebiete bedeckten mit ihren Wolkenfeldern den Himmel, die Sonne suchte man vergebens. Die Durchschnittstemperaturen des Monats waren in Abhängigkeit von der Höhenlage sehr unterschiedlich. Im Vergleich zum 30-jährigen Mittel (1991-2020) war der Januar zwischen Zülpich und Weilerswist 0,5° zu kalt, in Sistig auf 530 m Seehöhe bereits 0,8° zu kalt. In der ersten Monatshälfte gab es bis zum 16. Januar viele kalte Tage mit schwachen Nachtfrösten durch fehlende Hochdruckwetterlagen. Die niedrigste Temperatur wurde am 11. Januar in Nettersheim gemessen mit schlappen -8,5° (am Boden -11,6°), gefolgt von Schmidtheim mit -7,6° (Boden -12,1°). Über Schneedecken in den hochgelegenen Tälern sind eigentlich Tiefstwerte von -15° bis -20° keine Seltenheit, dazu fehlten in diesem Jahr aber die klaren Hochdrucknächte. In der zweiten Monatshälfte schaufelten die Tiefs auch milde Atlantikluft in die Eifel und das Bördenland. Höchstwerte von bis zu 12° waren im Nordkreis am 21. keine Seltenheit. Ein Hauch von Vorfrühling mit blühenden Schneeglöckchen wehte durch die Niederungen. Nur sechs Schneedeckentage konnte ich in Sinzenich zählen, in Gemünd waren es 19, in Nettersheim 21 und in Udenbreth sogar 30 Tage. Gute Bedingungen für den Wintersport, wenn da nicht der Corona-Virus gewesen wäre. Die höchsten Schneedecken betrugen in Lommersum 5 cm, Ahrhütte 7 cm, Nettersheim 9 cm, Houverath 10 cm, Gemünd-Malsbenden 11 cm, Schleiden-Olef 13 cm, Schmidtheim und Sistig 15 cm, sowie 32 cm in Udenbreth. Die Zahl der Frostnächte schwankte im Januar zwischen 12 im Raum Weilerswist und 28 in Hellenthal-Rescheid, also noch einmal ein normaler Wintermonat in der Eifel. Zwischendurch wehte auch ein stürmischer Wind über die Eifelhöhen und verursachte Schneeverwehungen. Besonders heftig waren die Böen des Sturmtiefs „Goran“ am 21. Januar. Die maximalen Windstärken lagen zwischen 80 km in Sinzenich, 84 km in Rescheid und 91 km an der Deponie Mechernich. Zum Monatsende ließ Tauwetter die Bäche in der Eifel und Voreifel anschwellen. Der Blick auf den Sonnenschein zeigt eine magere Ausbeute im Kreis Euskirchen. Gerade mal 22 Sonnenstunden gab es in Lommersum und 29 im Raum Zülpich. Im Vergleich zum Langzeitwert waren das nur 40% der üblichen Menge. Seit 1957 gab es im Raum Euskirchen/Weilerswist nur einen noch trüberen Januar, nämlich 1978 mit 17 Sonnenstunden. Hier noch weitere Summen aus dem Jan. 2021: Sistig 14 Stunden, Schmidtheim 15, Nettersheim 16, Schöneseiffen 18, Rescheid 18,5 und in Heimbach 19 Stunden. Zum Abschluss ein Blick auf die enormen Regenmengen im zweiten Wintermonat. Hochwasser zum Monatsende und gut gefüllte Talsperren das gab es in den letzten Jahren nur selten. Verbreitet wurden in den Niederungen die höchsten Niederschlagsmengen seit 1995 abgelesen, z.B. in Sinzenich mit 73 l/qm (98 l/qm im Jahr 1995). In den Hochlagen oberhalb von 500 m Seehöhe sind im Januar schon deutlich höhere Mengen gemessen worden, z.B. in Udenbreth jetzt 174 l/qm und im Jan. 1995 sogar 356 l/qm. Hier einige weitere Summen zum Vergleich mit ihren privaten Messungen: Herhahn Vogelsang 115 l/qm, Olef 114 l, Houverath 112 l, Malsbenden 101 l, Blankenheim und Schöneseiffen 94 l, Heimbach 93 l, Schmidtheim und Scheven 91 l, Steinbachtalsperre 88 l, Harzheim 87 l, Ahrhütte 84 l, Eicherscheid und Sinzenich 83 l, Mechernich und Glehn 82 l, Dahlem und Zingsheim 80 l, Nettersheim 77 l, Kall-Wahlen und Arloff 74 l, Euskirchen und Flamersheim 71 l, Enzen 69 l, sowie Sistig und Lommersum 64 l/qm. Im Vergleich zum Langzeitmittel (1991-2020) waren die Abweichungen besonders in den Niederungen sehr hoch (130 bis 200 %). So wurden in Euskirchen statt 35 (Mittel) jetzt 71 l/qm notiert (203%), in Ahrhütte statt 61 (Mittel) jetzt 84 l/qm (138%) und in Udenbreth statt 143 (Mittel) jetzt 173 l/qm (121%).
2021-02-03 15:34:19

Das Dezemberwetter und der Jahresrückblick 2020

Im ersten Wintermonat Dezember war das Wettergeschehen sehr unterschiedlich. Schneefälle gab es nur in der Nordeifel zum Monatsende, dagegen viel Sonnenschein und nur wenig Regen im Nordkreis rund um Euskirchen. Also alles andere als winterlich, wie zuletzt 2010. Beim Blick auf die Durchschnittstemperaturen des Monats zeigen sich deutliche positive Abweichungen in allen Höhenlagen. Oberhalb von 650 m betrug das Mittel in Udenbreth, Miescheid und Rescheid 2,1° bis 2,3° (Abweichung +1,9°), in Kall-Sistig waren es 3,3° im Mittel (Abweichung +2,0°) und zwischen Zülpich, Euskirchen und Lommersum 5,1° bis 5,3° im Mittel (Abweichung +1,9°). In den letzten 75 Jahren belegte der Dezember 2020 Platz 13 der wärmsten Dezember. Große Kaltlufteinbrüche blieben aus und die Tiefstwerte erreichten nicht die Kälte des 30. No-vembers, was folgende Lufttemperaturen zeigen: Lommersum -2.8°, Dahlem -3.9°, Rescheid -4.0°, Heimbach -4.3°, Sinzenich -4.6°, Sistig -4.7°, Gemünd-Malsbenden -4.9° und Schöneseiffen -5.4°. Da konnte man problemlos den Oleander, den Olivenbaum und den Lavendel auf der Terrasse stehen lassen. Spektakulärer waren die Höchsttemperaturen in diesem Jahr am 22.12. kurz vor Weihnachten. Für das letzte Monatsdrittel waren es sogar die höchsten Werte seit Weihnachten 1977. Hier zum Vergleich einige Temperaturen: Lommersum und Euskirchen-Roitzheim 15,3° (1977 wa-ren es 15,2°); Zülpich-Sinzenich 14,7° (1977 waren es 15,5°); Kall-Sistig 11,6° (1977 mit 13,0°). Nach ersten Schneefällen in den Hochlagen am 1.12. und einer sehr milden Phase zur Monats-mitte wurde es pünktlich zu Weihnachten kälter und Heiligabend schneite es erneut in den Hochlagen. Am ersten Weihnachtstag lagen in der Nordeifel 1-3 cm Schneedecke und zum Jahresende waren es in Udenbreth schon 17-20 cm. Richtig turbulent ging es in der Wetterküche nach Weihnachten zu. Der Luftdruck sackte inner-halb von 48 Stunden von 1027 hPa auf 978 hPa und Sturmtief „Hermine“ brachte am 27. mit Windböen von 65 bis 81 km den Ausgleich der Luftmassen. Die hohe Anzahl an Sonnenstunden wurde vor allem im regenarmen Nordkreis notiert, in den Lagen oberhalb von 400-500 m blieb es durch den häufigen Niederschlag dagegen grau in grau. Hartnäckige Nebelfelder in den Flusstälern spielten im Kreis Euskirchen kaum eine Rolle. Hier einige Summen der Sonnenscheindauer, die dem langjährigen Mittel entsprachen oder knapp darunter lagen wie in der Eifel: Sinzenich 60 Stunden, Lommersum 51, Schöneseiffen und Sistig 36, Heimbach 25 und in Dahlem 24 Stunden. Zum Abschluss des Dezember-Rückblicks noch die Niederschlagssummen des Monats zwischen Udenbreth und Weilerswist. Nur wenige Stationen blieben unter dem Mittelwert von 1981-2010, wie z.B. Zülpich-Füssenich mit 39 l/qm (93%). Andere Stationen in den Staulagen der Hocheifel lagen deutlich über dem Mittelwert, wie Udenbreth mit 157 l/qm (116%). Folgende Summen des Niederschlags waren nicht in der Lage das Defizit des Jahres 2020 aufzufüllen: Kuchenheim 41 l/qm, Sinzenich 45 l, Roitzheim 46 l, Flamersheim 48 l, Euskirchen 49 l, Lommersum, Enzen und Mülheim 51 l, Mechernich 58 l, Metternich 59 l, Kall-Scheven 60 l, Heimbach 64 l, Sistig und Steinbachtalsperre 65 l, Herhahn 66 l, Münstereifel 72 l, Harzheim 75 l, Malsbenden und Schönau 77 l, Hellenthal-Rescheid 78 l, Zingsheim 79 l, Kall-Wahlen 81 l, Schöneseiffen 83 l, Dahlemer Binz 89 l, Ahrhütte 91 l, Nettersheim-Buir 99 l, Blankenheim 107 l und Udenbreth-Miescheid 126 l/qm. Ein abschließender Blick auf das Jahr 2020 zeigt, dass der Klimawandel auch das Wetter im Rheinland immer stärker verändert. Die beiden ältesten Stationen im Kreis Euskirchen zeigen die Veränderungen durch einen statistischen Vergleich: Raum Euskirchen/Lommersum - 2000 Stunden Sonnenschein (Abweichung 125%); Platz 3 seit 1950 hinter 1959 und 2018 - Jahresmitteltemperatur 11,8° (+1,7° zu warm); wärmstes Jahr seit 1937 - Jahresniederschlag 490 l/qm (nur 78 % des Mittels); Platz 12 der trockensten Jahre seit 1920 Raum Sistig/Frohnrath - 1835 Stunden Sonnenschein (Abweichung 120%); Platz 3 hinter 1959 und 2003 - Jahresmitteltemperatur 9,7° (+1,7° zu warm); wärmstes Jahr seit 1937 - Jahresniederschlag 728 l/qm (nur 84 % des Mittels); Platz 26 der trockensten Jahre seit 1920
2021-01-03 17:55:51

Das Novemberwetter 2020

Die unterschiedlichen Farben der kontrastreichen Jahreszeit wurden in diesem Jahr besonders im November sichtbar. Wenig Regen und viel Sonnenschein – der November 2020 hat seinem Namen als grauer Monat keine Ehre gemacht. Bis zum 19.11. dauerte die spätsommerliche Witterung mit Werten sogar über 20 Grad an. Besonders der kleine „Allerheiligensommer“ (Sinzenich 20,5° und Euskirchen 21,0°) und die „Martinswärme“ (19,1 Grad in Mechernich, Heimbach 18,9°) waren ausgeprägt. Mit Mitteltemperaturen von 8,1° in Sinzenich, Euskirchen und Lommersum, sowie 6,9° in Sistig war der November wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Die Abweichungen betrugen +2,0° im Flachland und sogar +2,6° in Lagen von 400 -700 m Seehöhe. Ursache waren die vielen Hochdruckwetterlagen mit südlicher Strömung und damit verbundene Inversionen (Bergkuppen warm und Tallagen kalt). Der wärmste November seit 1937 schaffte in Euskirchen 1994 eine Mitteltemperatur von 10° und der kälteste 1993 nur winterliche 2°. Die höchsten Temperaturen erreichten im vergangenen Monat am 2.11. 18 bis 21 Grad, in der Nordeifel 15 bis 17 Grad. Damit lagen wir sehr nahe an den bisherigen Rekordwerten von 22,8° in Sinzenich (2014) und 18,6° in Udenbreth (2015). Die mit Abstand niedrigsten Temperaturen im Nov. 2020 wurden am 30. abgelesen. Bei -6 bis -8 Grad zwischen Lommersum und Udenbreth starben die letzten Sommerblumen ab und das erste Eis auf kleinen Seen wurde gebildet. Die niedrigsten Werte am Erdboden ohne Schneedecke meldeten die Dahlemer Binz mit -11,8°, Nettersheim mit -11,6° und Schleiden-Olef mit -12,7°. Die Zahl der Frostnächte im Raum Euskirchen (alle im letzten Monatsdrittel) entsprach mit 6-8 Tagen etwa dem Langzeitwert und die erste Frostnacht kam z.B. in Sinzenich 19 Tage zu spät (20.11.). Deutlich mehr Frostnächte gab es in den Tallagen (Nettersheim 13 und Olef 11). Der November reiht sich ein in die Serie der zu trockenen Monate des Jahres 2020. Hochdruckgebiete dominierten das Wetter mit z.T. extremen Luftdruckwerten (Deponie Mechernich 1041,4 hPa am 5.11.). Nur an wenigen Tagen wurden Böen der Stärke 8 registriert (z.B. 76 km/h durch Föhnwinde zu Allerseelen in Schöneseiffen). Eine Schneedecke bildete sich erst am Abend des 30. in den höchsten Lagen rund um Udenbreth. Der Blick auf die Niederschlagssummen zeigt starke Abweichungen von den Langzeitwerten. Nur 18 l/qm fielen in Zülpich und damit nur 39% des Mittels, in den Höhenlagen sah es nicht viel besser aus: Udenbreth 51 l/qm und damit 45% des Mittels. Im Raum Zülpich gehörte der November 2020 zu den zehn trockensten seit 1900 und die bisherigen Rekordhalter bleiben in Zülpich folgende Jahre: Nov. 2011 mit 0 l/qm, Nov. 1920 mit 1 l/qm und Nov. 1953 mit 7 l/qm. Hier weitere Niederschlagssummen zum Vergleich mit ihren Wohnorten: Füssenich 14 l/qm, Glehn 15 l, Sinzenich, Kuchenheim, Ahrhütte, Münstereifel und Nettersheim 16 l, Enzen 17 l, Eicherscheid und Zingsheim 18 l, Mechernich, Harzheim und Heimbach 19 l, Sistig 20 l, Wahlen, Scheven und Arloff 21 l, Lommersum, Flamersheim und Euskirchen 22 l, Palmersheim, Blankenheim und Steinbachtalsperre 23 l, Schmidtheim 26 l, Houverath 27 l, Herhahn-Morsbach 28 l, Olef 29 l, Malsbenden 33 l, Schöneseiffen 34 l, Udenbreth 51 l und in Miescheid 57 l/qm. Der November 2020 geht bei den Sonnenscheinsummen mit einem zweiten Platz hinter 2011 in die Geschichtsbücher ein. Die Mittelwerte wurden in allen Höhenlagen um 50 % übertroffen. Hier einige sonnige Werte aus dem Kreisgebiet: Sinzenich 129 Stunden, Schöneseiffen 127, Lommersum 122, Sistig 120, Dahlemer Binz und Nettersheim 105 und in der Tallage Heimbach 100 Sonnenstunden.
2020-12-03 14:13:08

Das Oktoberwetter 2020

Trotz vieler Regentage und mangelndem Sonnenschein hatte der Oktober auch goldene Momente. Schauen wir uns die verschiedenen Wetterparameter einmal genauer an. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen erreichten in Lommersum 11.5°, in Zülpich-Sinzenich 11.2°, am Abfallwirtschaftszentrum Mechernich 10,2°, in Sistig 8.9° und in Schö-neseiffen sowie Schmidtheim 8,0°. Bis auf den Monat Mai waren 2020 alle Monate zu warm. Im Oktober betrugen die positiven Abweichungen in den Niederungen 0,5° bis 0,8°, in den Lagen oberhalb von 400 m Seehöhe 0,2° bis 0,4°. Ursache für diese Unterschiede waren die häufigen S bis SW Winde mit Föhnlagen an der Ost- und Nordseite der Eifel und Wolkenstau auf der Südseite. Die niedrigsten Temperaturen mit ersten Luftfrösten wurden am 13. und 14. Oktober bei Nord-wind gemessen: Lommersum 2,2° (Boden 0,2°); Dahlem -0,4° (Boden -5,2°); Olef -0,6° (Boden -2,1°) und in Nettersheim -1,4° (Boden -3,4°). Tausende Kraniche flogen in dieser Phase mit den kalten Winden Richtung Süden. Ganz anders war der Wettercharakter eine Woche später. Angenehme Temperaturen und Spitzenwerte über 20 Grad luden zu Spaziergängen oder Wanderungen ein (z.B. Rotweinwanderungen an der Ahr). Bei Spitzenwerten von 21,5° zwischen Weilerswist, Euskirchen und Zülpich wurden allerdings die Rekorde für Ende Oktober nicht erreicht. In Euskirchen wurde am 24.10.1971 ein Höchstwert von 25,4° abgelesen. Beim Blick auf die Sonnenscheinbilanz wird die Dominanz der Tiefs mit ihren Wolkenfeldern deutlich. Der Unterschied zwischen den Föhnorten rund um Zülpich und der Südeifel war erheblich. Nur 60-70% der Mittelwerte wurden erreicht, hier einige Summen der Sonnenstunden: Sinzenich 91 Stunden, Lommersum 70, Schöneseiffen 67, Heimbach 60, Sistig und Nettersheim 56 und an der Dahlemer Binz war es besonders trüb mit 48 Stunden. Die Niederschlagsmengen lagen im Oktober in der Nordeifel im durchschnittlichen Bereich, in den Föhnbereichen lagen sie eher unter den Mittelwerten. So regnete es in Sinzenich gerade mal 36 l/qm (Flamersheim 34 l/qm) und in Udenbreth 142 l/qm (Miescheid 120 l/qm). Besonders in der ersten Monatshälfte regnete es deutlich mehr als im September. Hier einige Summen zum Vergleich: Kirspenich 36 l, Euenheim 37 l, Kuchenheim, Roitzheim und Füssenich 39 l, Palmersheim 40 l, Enzen 41 l, Mülheim-Wichterich 42 l, Harzheim 43 l, Eicherscheid, Bad Münstereifel und Euskirchen 44 l, Mechernich-Strempt, Steinbachtalsperre und Zülpich 45 l, Lommersum 46 l, Heimbach 51 l, Zingsheim 56 l, Sistig 60 l, Nettersheim 61 l, Houverath 66 l, Ahrhütte 84 l, Schöneseiffen 89 l, Blankenheim 97 l, Dahlem 98 l und in Schmidtheim 109 l/qm. Aufgrund der großen Luftdruckunterschiede (987 hPa am 4. und 1025 hPa am 30.) wurde der Oktober ein recht windiger Monat. Nur das Sturmtief „IMKA“ (am 21.10.)und der damit ver-bundene Eifelföhn schafften Böen bis Windstärke 8 oder 9. In Sinzenich wurden 72 km/h ge-messen, in Schöneseiffen und Nettersheim 74 km, in Mechernich-Strempt 77 km und in Kall-Sistig 78 km/h.
2020-11-04 14:08:46

Das Septemberwetter 2020

Der erste Herbstmonat zeigte sich in diesem Jahr in unserer Region sehr sonnig, aber auch lange extrem trocken. Bis zum 23.9. stiegen die Temperaturen an zehn Tagen über 25 Grad und an drei Tagen sogar auf 30 bis 34 Grad. Erst zum Monatsende kam herbstliches Wetter und endlich kräftiger Regen. Die Durchschnittstemperaturen erreichten in den Niederungen 15-16 Grad (Lommersum, Euskirchen und Zülpich 16,2°). In den Höhenlagen von 400-600 m gehörte dieser September sogar zu den zehn wärmsten seit 1895 (Kall-Sistig erzielte im vergangenen Monat 14.4° im Mittel, Schöneseiffen 14.0°, Udenbreth 13.9° und Dahlem 13.7°). Die Abweichungen vom 30-jährigen Mittel betrugen verbreitet +1,5 bis +2,0 Grad, dies ist eine Folge der extremen Hitze zur Monatsmitte. Die höchsten Temperaturen wurden am 15.9. in Euskirchen und Lommersum mit 34,3° gemessen, z.T. waren es sogar neue Septemberrekorde seit 1937: Sistig bisher 30,4° am 13.09.1947, jetzt 30,9° und in Lommersum bisher 33,2° am 13.09.2016, jetzt extreme 34,3°. Hier weitere Spitzenwerte vom 15. aus unserer Region: Sinzenich 33.5°, Heimbach 32.7°, Gemünd 33.2° (neuer Rekord), Mechernich 32.4°, Olef 32.3° und selbst in Schöneseiffen auf 600 m Seehöhe und in Dahlem noch 30.6°. Fast sommerlich waren auch die Zahl von zehn Sommertagen und drei Hitzetagen in den Niederungen und noch fünf Sommertage und ein Hitzetag in Sistig auf 505 m. Ende September sanken die Tagestemperaturen deutlich und in den Tallagen der Eifel gab es erste Bodenfröste bis -1,8 Grad in Olef und -0,7° an der Dahlemer Binz. Auch im September herrschte weiter große Trockenheit, da in den ersten 23 Tagen durch andauernden Hochdruck fast kein Niederschlag fiel. Eine Umstellung der Wetterlage brachte erst zum 24.9. Tiefs vom Atlantik und ergiebige und flächendeckende Regenfälle. Die Natur brauchte das Wasser unbedingt, denn die Bäume warfen bereits Laub ab. Den höchsten Tageswert meldete die Station Harzheim am 26. mit 38 l/qm (Houverath 37 l/qm). Trotzdem blieb der Monat insgesamt noch unterdurchschnittlich, meist fielen 75-90% des Langzeitwertes. Die hohen Verdunstungswerte verhinderten zusätzlich einen Ausgleich der Bodentrockenheit. Wie üblich für sie eine Summen zum Vergleich: Füssenich und Euskirchen 36 l, Ahrhütte nur 37 l, Enzen und Flamersheim 39 l, Sinzenich und Roitzheim 40 l, Kall-Wahlen 41 l, Lommersum 42 l, Blankenheim 43 l, Palmersheim, Dahlem und Heimbach 44 l, Sistig 46 l, Mechernich, Zingsheim und Zülpich 47 l, Steinbachtalsperre 48 l, Gemünd 49 l, Harzheim 52 l, Bad Münstereifel 53 l, Eicherscheid 54 l, Schöneseiffen 57 l, Olef 59 l, Houverath 61 l, Miescheid 64 l und in Udenbreth 66 l/qm. Der erste Herbstmonat war nicht nur trocken und warm, sondern auch noch sehr sonnig. Die positiven Abweichungen von den langjährigen Mittelwerten betrugen 10 bis 25%. Erneut profitierten die Solaranlagen deutlich mehr als die Windräder. Folgende Summen liegen mir bereits vor: Malsbenden 152 Stunden, Heimbach 167, Sistig 191, Dahlem 198, Lommersum und Euskirchen 201, Sinzenich 210 und am Windpark in Schleiden-Schöneseiffen enorme 220 Sonnenstunden. Diese Monatssummen lagen noch deutlich unter den Septemberrekorden aus den Jahren 2016 und 1959. Damals meldete Schöneseiffen 253 Stunden (2016), Sistig 238 (2016), Sinzenich 246 (2016) und Euskirchen 255 Stunden (1959).
2020-10-04 17:58:26

Das Augustwetter 2020

Nach den eher durchschnittlichen Monaten Juni und Juli wurde der August außergewöhnlich heiß, aber auch sehr vielfältig. Hitzerekorde in der ersten Monatshälfte, verbreitet kräftige Gewittergüsse und dennoch verschärfte sich die Trockenheit. In den ersten drei Wochen war es hochsommerlich, ja fast unerträglich im Stadtgebiet Euskirchen. Die Hitzewelle mit 12 Tagen über 30 Grad, davon in den Niederungen sechs Tage über 33 Grad, überrollte das Kreisgebiet. Mit einer Durchschnittstemperatur von 21,3° in Lommersum, 21,2° in Zülpich und 18,9° in Sistig, war der letzte Sommermonat gut drei Grad zu warm. Rund um Euskirchen war der August 2003 noch 0,2 Grad wärmer, dagegen wurde in den Höhenlagen an der Deutschen Wetterdienst Station „Kall-Sistig“ der wärmste August (18,9°) seit mindestens 1937 festgestellt (bisher 2003 mit 18,8°). Unter Hochdruckeinfluss mit Mittelmeerluft wurden sehr viele Sommertage (ab 25°) und Hitzetage (ab 30°) registriert. In den höheren Lagen wurden neue Rekordwerte bei den Sommertagen erzielt: - Lommersum 12 Hitzetage und 19 Sommertage (2003 12 HT und 22 ST), - Sistig 6 Hitzetage und 14 Sommertage (2003 waren es 10 HT und 13 ST). Die heißesten Tage des Monats lagen zwischen dem 7. und 9. August, hier einige Spitzenwerte aus dem Kreisgebiet: Lommersum 37.5°; Mechernich 37.3°; Sinzenich 36.8°; Gemünd 35.9°; Heimbach 35.8°; Kall-Wahlen 35.5°; Nettersheim 35.3°; Olef und Schöneseiffen 34.4°; Sistig 33.3° und in Udenbreth-Miescheid 31.8°. Die hohen Temperaturen belasteten die noch aus den Vorjahren geschädigte Natur erneut. Zum Ende der Hitzewelle und gleichzeitig zum Beginn des Schuljahres mit Maskenpflicht wurde es unerträglich schwül. Als Folge gab es mehrere Tropennächte über 20°, besonders in Euskirchen. In Lommersum erreichte der Tiefstwert am 21.8. extreme 21,8° (Sinzenich und Mechernich 20,6°). Erst am 23.8. stellte sich die Wetterlage um, die Temperaturen wurden angenehmer und die Nachtwerte sanken deutlich (Nettersheim 4,2° am 30.8.). Nach einem sehr trockenen Juli wurde der August regional sehr nass, die Wasserbilanz blieb aber negativ. An der Deponie Mechernich fielen 106 l/qm aber die Verdunstung erreichte durch die Hitze 136 l/qm. Der trockenste Ort im Kreis Euskirchen war Zülpich-Füssenich mit nur 51 l/qm. Hier zum Vergleich einige Regensummen die örtlich 220% des Mittelwertes erreichten: Udenbreth 67 l/qm, Sinzenich 68 l/qm, Kall-Wahlen 69 l, Lommersum 71 l, Heimbach 72 l, Mülheim 78 l, Kall-Scheven 82 l, Zülpich 86 l, Arloff 87 l, Houverath 90 l, Sistig 97 l, Miescheid 99 l, Nettersheim-Buir 103 l, Enzen 104 l, Flamersheim 106 l, Euskirchen 115 l, Ahrhütte und Gemünd 117 l, Schöneseiffen und Palmersheim 118 l, Olef 119 l, Bad Münstereifel 123 l, Kuchenheim 125 l, Roitzheim 126 l, Zingsheim 135 l, Eicherscheid 138 l, Nettersheim 149 l (212%) und in Blankenheim 150 l/qm (220% des Mittels). In Blankenheim schaffte der August sogar den Sprung auf Platz vier der nassesten August-Monate seit 1935. Zudem entluden sich einzelne starke Gewitter oder Stauregen (30.8.), die punktuell über 40 Liter schafften: Zingsheim 41,3 l/qm am 12., Bad Münstereifel 42,0 l/qm am 30., Flamersheim 43,8 l/qm am 18., Nettersheim-Buir 45 l/qm am 30., Eicherscheid 48,6 l/qm am 30. und in Nettersheim-Hagelkreuz 61,0 l/qm am 30. August. Beim Sonnenschein gab es keine großen Auffälligkeiten bei 200 bis 246 Sonnen-Stunden, letzteres in Schöneseiffen. Dagegen überraschte ein erstes Sturmtief „Kirsten“ am 26.8. mit Böen der Stärke 8-10 (63-90 km/h) bis in die Niederungen.
2020-09-07 17:54:09

Das Juliwetter 2020

Ein unterkühlter Norden und ein überhitzter Süden kennzeichneten den zweiten Sommermonat in diesem Jahr. Dazwischen schaukelte der Sommer hier im Rheinland hin und her, zeitweise war es ungewöhnlich frisch in den Nächten und zum Monatsende auch kurz extrem heiß. Schauen wir uns den launischen Juli im Kreis Euskirchen genauer an. Die Durchschnittstemperaturen entsprachen rund um die Kreisstadt mit 18,4° den langjährigen Mittelwerten (Zülpich, Euskirchen und Lommersum) oder lagen knapp darunter (z.B. in Sistig auf 500 m Seehöhe mit 15,9° und damit 0,4° zu kalt). Verbreitet war es der kühlste Juli seit 2012 in unserer Region, das zeigt auch die geringe Zahl an Sommertagen: Sinzenich 12 Tage über 25° (Mittelwert für Juli 14), Sistig 4 Tage über 25° (Mittel 6 Tage). Der eindeutig heißeste Tag des Monats war der 31. Juli mit folgenden Spitzenwerten: Lommersum 36.9° (NRW Rekord), Sinzenich 36.0°, Mechernich 35.9°, Heimbach und Gemünd 35.7°, Olef 35.4°, Kall-Wahlen 34.6°, Schöneseiffen 32.8°, Sistig 32.7°, Schmidtheim 32.6° und in Udenbreth-Miescheid 31.7°. Immer wieder brachten Tiefdruckgebiete vom Nordatlantik auch kühle Meeresluft aus dem Nordwesten. Sie schaffte am 21. und 22. des Monats den totalen Gegensatz in Form von leichtem Bodenfrost (-0,1° in Schleiden-Olef und -0,3° im Rurtal bei Kalterherberg). Nach einem eher nassen Juni zeigte sich der Juli 2020 wieder sehr trocken. Nur 30-50% des Normalregens fiel vom Himmel sowohl in den Höhenlagen als auch in der Zülpicher Börde. Der Juli gehörte damit zu den fünf trockensten seit 30 Jahren. Im trockenen Sommer 2018 schaffte der Juli sogar nur 7 l/qm in Zülpich (Rekord seit 1900), diesmal waren es 25 l/qm. Da es kaum Gewitter gab, blieben die Tagessummen sehr gering (Höchstwert 14 l/qm in Kirspenich am 2.7.). Hier die gemessenen Regenmengen aus dem Kreis Euskirchen: Houverath nur 17 l/qm, Heimbach 19 l, Füssenich 20 l, Flamersheim 23 l, Sinzenich, Steinbachtalsperre und Ahrhütte 24 l, Zingsheim 25 l, Palmersheim, Wahlen, Münstereifel und Eicherscheid 26 l, Lommersum 27 l, Olef und Harzheim 28 l, Mechernich und Roitzheim 29 l, Glehn 30 l, Schmidtheim und Blankenheim 31 l, Malsbenden 33 l, Metternich 36 l, Sistig 38 l, Udenbreth 39 l, Schöneseiffen 47 l und Udenbreth-Miescheid 57 l/qm. Wie stark die Austrocknung der Böden im Juli war, zeigt das Verhältnis von Niederschlag und Verdunstung am Beispiel von Mechernich: Niederschlag nur 29 l/qm (45% des Mittelwertes) die Verdunstung dagegen 105 l/qm, eine absolut negative Bilanz. Die ersten gelb gefärbten Bäume würden schreien vor Trockenheit, wenn sie könnten. Der Juli war besonders im Rheinland sonnenreich. Während in Schleswig-Holstein nur 150 Sonnenstunden gezählt wurden, waren es bei uns 200-266 Stunden, ideal für den Urlaub in der Eifelregion. Hier einige Summen zum Vergleich: Windpark Schöneseiffen am Südende des Nationalparks Eifel 265,6 Stunden, Schmidtheim (Dahlemer Binz) 226, Zülpich 216, Lommersum 214, Sistig 198 Stunden und im Rurtal bei Heimbach 195 Stunden. Nach den vorliegenden Prognosen scheint der August der wärmste Sommermonat zu werden. Die vorliegenden Karten zeigen ein kräftiges und beständiges Hoch über der Ostsee und eine trockenheiße Strömung aus Osteuropa. Es muss also weiter gegossen werden und in den Wäldern steigert sich die Brandgefahr.
2020-08-04 17:35:38

Das Juniwetter 2020

Beim Einstieg in den Sommer 2020 zeigte sich der Juni von seiner launenhaften Seite mit Schafskälte, Hitzeschüben und starken Regengüssen. Nach den heißen Sommern der beiden letzten Jahre präsentierte sich der Juni diesmal typisch mitteleuropäisch. Nach dem rekordsonnigen Frühling war die Natur besonders weit und somit fuhren schon am 24. Juni erste Mähdrescher durch die Felder der Bördenlandschaft. Mit einer Mitteltemperatur von 17,7 Grad zwischen Lommersum, Euskirchen und Zülpich war der Sommerauftakt 1,3° zu warm, aber unauffällig und ziemlich durchschnittlich. Auf einer Höhe von etwa 500 m erreichte Sistig ein Mittel von 15,2° (Abweichung +1,2°) und die Höhengebiete oberhalb von 600 m schafften 14,1° bis 14,3°. Im vergangen Jahr war der Juni gut zwei Grad wärmer, kühlender Faktor in diesem Jahr war die ausgeprägte „Schafskälte“ im ersten Monatsdrittel lag. Erst zum Monatsende erreichten die Temperaturen hochsommerliches Niveau. Hier einige Spitzenwerte vom 26.6. aus dem Kreisgebiet: Euskirchen 33.0°, Lommersum 32.6°, Mechernich 31.5°, Gemünd und Heimbach 31.1°, Schleiden-Olef 30.1°, Nettersheim 29.3°, Kall-Sistig 28.3°, Schmidtheim 27.3° und in Udenbreth-Miescheid 26.9°. Zwischen Gemünd und Lommersum wurden 9-11 badetaugliche Sommertage (ab 25°) und 1-2 Hitzetage (ab 30°) abgelesen. Nach einem sehr trockenen Frühjahr waren die Niederschläge im Juni deutlich ergiebiger und höchst willkommen, es reichte aber bei weitem nicht für einen Ausgleich der Defizite. Vor allem die starken Gewitter machten den Unterschied in der Monatsmenge aus, so fielen am 26. Juni an der Deponie in Mechernich-Strempt 49,5 l/qm in nur 75 Minuten. Auch in Kall-Wahlen (46,8 Liter), Sistig (40,4 Liter), Sinzenich (39 Liter), Harzheim (39 Liter), Olef (37 Liter) und in Nettersheim-Buir (35 Liter) fielen große Mengen an einem Tag. Folgende zehn Wetterstationen errechneten die höchsten oder geringsten Monatsmengen im Regenmesser: - Kall-Sistig 132 l/qm, Mechernich-Strempt 122 l, Schleiden-Olef 116 l, Mechernich-Harzheim 113 l, Kall-Wahlen 111 l/qm. - Heimbach 46 l/qm, Füssenich 50 l, Zülpich 51 l, Mülheim-Wichterich 51 l, Glehn 53 l/qm. Stationen mit geringen Niederschlägen lagen sogar unter den langjährigen Mittelwerten, die meisten aber deutlich darüber (Sistig sogar 194%). Die Deutsche Wetterdienst Station Sistig schaffte sogar den fünften Platz der nassesten Junimonate seit 1897 (Rekord 170 l/qm im Juni 1905). Beim Sonnenschein gab es deutliche Unterschiede zwischen Börde und Nordeifel und die Mit-telwerte wurden um 5 bis 20% übertroffen. Hier einige Summen: Windpark Schöneseiffen 257 Stunden, Dahlemer Binz 217, Nettersheim 216, Sinzenich 210, Lommersum 206, Heimbach 198 und in Sistig nur 189 Stunden. Der Wind spielte keine auffällige Rolle im Juni, dennoch wurden in Gewittern einzelne heftige Böen gemessen, was folgende Spitzenwerte zeigen: Schmidtheim 76 km/h (am 29.) und 94 km/h im Gewitter am 26. Juni in Mechernich-Strempt.
2020-07-04 18:17:31

Das Maiwetter 2020

Die klaren, kalten Nächte und die ständigen nördlichen Winde senkten das Temperaturmittel im Mai erstmals seit Nov. 2019 wieder unter den langjährigen Durchschnittswert. Lommersum erreichte 13,0°, Zülpich 13,2°, Sistig 11,0° und in Nettersheim 10,3°. Besonders die Eisheiligen machten ihrem Namen mit Frösten alle Ehre. Nach einem Temperatursturz von fast zwanzig Grad am 11. Mai fielen am 12. Mai sogar Schneeschauer in den Hochlagen der Eifel. In allen Tallagen des Kreises Euskirchen gab es am 12. Mai noch einmal Luftfrost bis -1 Grad und Bodenfrost bis -4 Grad. Die frühen Kartoffel-pflanzen erfroren in ungünstigen Lagen. Die niedrigsten Temperaturen wurden im Oleftal (Olef -2,9° / Boden -6,5°) und im Urfttal gemessen (Nettersheim -3,0° / Boden -5,5°). Insgesamt gab es im Mai örtlich mehr Tage mit Bodenfrost als in den Wintermonaten, so z.B. in Nettersheim mit 20, Olef mit 19 und in Dahlem mit 16 Bodenfrostnächten. Erst nach den Eisheiligen stiegen die Tageshöchstwerte deutlich an und die ersten Sommertage wurden am 21. und 22. Mai beobachtet: Mechernich 28.1°, Lommersum 27.5°, Sinzenich 27.4°, Gemünd-Malsbenden 27.0°, Heimbach 26.4°, Nettersheim 25.6°, Sistig 25.2° und Schöneseiffen 25.0°. Der erste Sommertag (am 21.05.) kam in diesem Jahr elf Tage zu spät. Der Wind spielte bei ständigem Hochdruckwetter kaum eine Rolle, nur am 11.5. meldeten Net-tersheim und Schmidtheim beim Durchgang der Kaltfront Böen der Stärke 8. Beim Sonnenschein setzte der Mai das strahlende Aprilwetter fort. Besonders im Rheinland schien die Sonne überdurchschnittlich viel, das zeigen auch folgende Summen und Rekorde aus dem Kreisgebiet: - Raum Dreiborn/Schöneseiffen 335 Stunden (Mairekord); 173% des Mittels; - Raum Dahlem/Schmidtheim 315 Stunden (Mairekord); - Raum Zülpich/Sinzenich 313 Stunden (Mairekord mit 155% des Mittels); - Raum Euskirchen/Lommersum 310 Stunden (Mairekord seit 1937 mit 168% des Mittels); - Raum Nettersheim 303 Stunden (Mairekord); - Raum Sistig 283 Stunden (Mairekord seit 1989 damals 319 Stunden); - Raum Heimbach 273 Stunden (Mairekord mit 152% des Mittels). Die Niederschläge im Mai enttäuschten alle Landwirte genau wie schon im April. Im Kreis Eus-kirchen kamen nur 30-50% der durchschnittlichen Regenmenge zusammen. Sehr anschaulich wird die negative Niederschlagsbilanz durch den Vergleich von Regenmenge und Verdunstung: - Mechernich 20 l/qm Regen / 102 l Verdunstung - Sinzenich 18 l/qm Regen / 112 l Verdunstung Aufgrund der extremen Trockenheit hier einige Summen von den Wetterstationen (1.Mai 8 Uhr bis 1.Juni 8 Uhr): Metternich 8 l/qm, Heimbach und Palmersheim 12 l, Euskirchen, Flamersheim und Mülheim 13 l, Lommersum und Glehn 14 l, Zülpich 15 l, Gemünd 16 l, Füssenich, Zingsheim, Blankenheim und Enzen 17 l, Sistig 18 l, Steinbachtalsperre 19 l, Dahlem und Scheven 20 l, Nettersheim 21 l, Udenbreth, Houverath und Eicherscheid 22 l, Bad Münstereifel 23 l, Ahrhütte 25 l und Schöneseiffen 27 l/qm. Der Frühling 2020 stellte mit seiner Sonnenstundenbilanz von 793 Stunden alle bisherigen Messungen in den Schatten (Messungen seit 1957). Am Beispiel der beiden ältesten Wetterstationen Euskirchen und Sistig (seit 1937) möchte ich ihnen die Trockenheit in den drei Frühlingsmonaten veranschaulichen. Der trockenste Frühling in Euskirchen seit 1891 war: 1. 1893 mit 38 l/qm, 2. 1920 mit 45 l/qm, 3. 1921 mit 54 l/qm, 4. 1909 mit 61 l/qm, 5. 2020 mit 64 l/qm. In Kall-Sistig belegte der Frühling 2020 mit 100 l/qm Platz 7 seit 1897 (Rekord 2011 mit 66 l/qm).
2020-06-05 17:36:28

Das Aprilwetter 2020

Ein April der Wetter-Extreme in Zeiten der Corona Pandemie. Extrem trocken und sonnig präsentierte sich der April, ein Glück für viele Kinder angesichts der Schul- und Kitaschließungen. Trotz vieler kalter Nächte war das Monatsmittel immer noch deutlich zu warm. Die Abweichungen vom Mittelwert 1981-2010 betrugen im Kreisgebiet +2,5 bis +3,0 Grad. Es war der sechstwärmste April seit 1937, wobei 2018 als Spitzenreiter noch einmal 1,5 Grad wärmer war. Hier einige Durchschnittswerte aus den Gemeinden des Kreises Euskirchen: 8,7° in Nettersheim, 9,2° in Schleiden-Olef, 9,7° an der Dahlemer Binz, 9,8° in Udenbreth-Miescheid, 10,0° in Gemünd-Malsbenden, 10,1° am Windpark Schöneseiffen, 10,2° in Sistig, 10,4° in Heimbach, 11,5° in Lommersum und Zülpich sowie 11,9° an der Deponie Mechernich. In den Tälern senkten die vielen Nachtfröste die Durchschnittswerte erheblich, dies zeigen Nettersheim mit 14 Frostnächten und Schöneseiffen mit nur fünf Frostnächten anschaulich. In Olef fror es sogar in 27 Aprilnächten am Erdboden (Tiefstwert -11,2° am 1.4.). Am kühlsten waren die ersten fünf Apriltage mit starken Frösten bis herunter nach Lommersum im Nordkreis (-4,7° Lufttemperatur). Mit dem eigentlichen Start der Osterferien am 6. April begann der sonnige und warme Frühlingsausbruch, aber leider ohne Urlaubsfahrten. Die Spitzenwerte schafften am 8.4. den ersten Sommertag im Raum Euskirchen (Roitzheim 25,4°), in Füssenich (25,5°) und in Lommersum (25,1°). An 16 Tagen wurden in Zülpich mehr als 20 Grad gemessen, wunderbar für die Radtouren mit den Kleinsten oder lange Spaziergänge, mehr war ja nicht erlaubt. Ohne die vielen Sonnenstunden wäre dieser warme April nicht so strahlend schön gewesen. In der Summe aller Wetterstationen war es in NRW der bisher sonnigste April seit Messbeginn. Die Abweichungen erreichten bis zu 180% des Mittelwertes. Im Rheinland und auch bei uns im Kreisgebiet war der April 2007 meist einige Stunden sonniger, das zeigen folgende Zahlen: Schöneseiffen jetzt 316 Stunden (2007 mit 307 Stunden), Dahlemer Binz 303 Stunden, Sinzenich 294 Stunden (2007 waren es 300), Lommersum 290 Stunden (2007 mit 299), Sistig 285 Stunden (2007 mit 296), Nettersheim 279 Stunden und in der Tallage von Heimbach 239 Stunden (2007 mit 252). Der Wind spielte bei andauerndem Hochdruckwetter kaum eine Rolle, war aber oft unangenehm kalt unterwegs aus Richtung Nordost. Nur in Schöneseiffen wurde am 20.4. eine Böe der Stärke 8 registriert. Zum Abschluss meines Rückblickes das Topthema des Monats, natürlich hinter der Corona Krise, die anhaltende Trockenheit. Die Dürre begann am 21. März und endete erst am 28. oder 29. April, je nach Regenmengen. Im Raum Euskirchen war es am trockensten und zwar mit 40 Tagen Dürre in Roitzheim (nur 3,0 l/qm) gefolgt von Enzen mit 40 Tagen und 4,1 l/qm und Euskirchen Kreisverwaltung mit ebenfalls 40 Tagen und 4,5 l/qm. Alle anderen Orte erduldeten 38 bzw. 39 Tage Trockenheit mit weniger als 5 Liter auf den Quadratmeter. Beinahe wäre der April fast komplett trocken geblieben wie 2007, wenn nicht vom 28. bis 30. April leichter Regen gefallen wäre. Gerade mal 15-25% des sonst üblichen Regens fiel auf die staubtrockenen Felder und Wälder. Wie groß die Austrocknung war, zeigt die Feuchtigkeitsbilanz an der Deponie in Mechernich: 13 l/qm fielen aber 103 Liter verdunsteten. Eine statistische Einordnung zeigt folgende Ergebnisse: in Gemünd war es der vierttrockenste April seit 1906, in Euskirchen der fünfttrockenste seit 1896 und in Bad Münstereifel der sechsttrockenste seit 1893. Hier einige Summen aus dem Kreisgebiet: Enzen 9 l/qm, Füssenich und Roitzheim 10 l, Gemünd, Euskirchen, Zülpich und Lommersum 11 l, Steinbachtalsperre 12 l, Kall-Wahlen und Sinzenich 13 l, Münstereifel, Eicherscheid, Houverath, Flamersheim und Heimbach 14 l, Palmersheim und Zingsheim 15 l, Olef und Ahrhütte 16 l, Sistig, Scheven, Blankenheim und Harzheim 17 l, Dahlem 19 l, Nettersheim 20 l, Herhahn 21 l, Miescheid 24 l, Udenbreth 26 l und am Windpark Schöneseiffen 28 l/qm.
2020-05-04 13:44:23

Das Märzwetter 2020

Ein eher unspektakulärer Frühlingsmonat hatte erst zum Monatsende einige Besonderheiten. Grund für die beiden unterschiedlichen Monatshälften waren sehr konträre Wetterlagen. Im ersten Drittel bestimmten die Tiefs mit Niederschlägen das Wettergeschehen, dann folgten Trockenheit, viel Sonnenschein und andauerndes Hochdruckwetter. Die Mitteltemperaturen lagen im Kreis Euskirchen 0,5 bis 1,0 Grad über dem Langzeitwert (1981-2010). Zwischen Lommersum, Euskirchen und Zülpich wurden 6,7 Grad als durchschnittliche Temperatur ermittelt, in Kall-Sistig waren es 4,4 Grad und in Udenbreth-Miescheid 3,4 Grad. Die höchsten Temperaturen wurden am 16. und 18. März gemessen: 18,3° in Zülpich, 17,4° in Lommersum und Heimbach, 16,4° in Schleiden-Olef und nur 15,9° in Sistig. Dies sind recht niedrige Werte für den ersten Frühlingsmonat, denn am 30. März 1998 wurden z.B. Spitzenwerte von 25,8° in Euskirchen notiert. In der zweiten Monatshälfte waren viele Nächte klar und frostig, sodass insgesamt 9-11 Frosttage ermittelt wurden. Die absoluten Tiefstwerte wurden am 25. und 30. gemessen: -4,2° in Lommersum, -5,4° in Heimbach und Wahlen, -6,2° in Sinzenich und Mechernich, -6,8° in Olef, -7,1° in Sistig, -8,0° in Harzheim, -8,4° in Schöneseiffen und -8,5° in Nettersheim. Am Erdboden wurde in Schleiden-Olef sogar -13,1° abgelesen. Der März lieferte niedrigere Temperaturen als der Dezember, Januar und Februar, aber im ganzen Winter wurden im Euskirchener Bördenland keine Werte unter minus 10 Grad gemessen. Bei einem Kaltlufteinbruch am 30.3. mit Schneefällen bis ins Flachland wurden 1-3 cm Schneedecke gemessen. Die höchste Schneedecke des Monats meldete der Höhenort Udenbreth mit 12 cm am 2. März. Der Blick auf die Niederschläge zeigt eine verregnete erste Hälfte und eine sehr trockene zweite Märzhälfte mit Hochdruckeinfluss. Insgesamt war es im Kreisgebiet bis zu 20% zu trocken, hier einige Messungen: Flamersheim 39 l/qm, Euskirchen und Palmersheim 40 l (85%), Zülpich 42 l, Sinzenich 45 l (95 %), Bad Münstereifel 49 l, Eicherscheid 51 l, Mechernich Deponie 54 l, Ahrhütte 56 l, Heimbach und Wahlen 63 l, Sistig 65 l (85%), Blankenheim 70 l, Schöneseiffen 74 l (80%), Gemünd-Malsbenden und Schmidtheim 76 l, Olef 79 l und Udenbreth 125 l/qm (108%). Der Wetterparameter „Sonnenschein“ verdankte seinen Sonnenstunden-Reichtum den letzten 10 Tagen. Der März war einer der sonnigsten in den letzten 30 Jahren. Hier einige Summen aus dem Kreisgebiet: Sinzenich 198 Stunden, Lommersum 193, Schöneseiffen 184, Sistig 170, Schmidtheim 168, Heimbach 149 und Malsbenden 136 Stunden. Auch jetzt Anfang April soll das sonnige und auch warme Wetter bis über die Ostertage bleiben.
2020-04-04 13:56:46

Das Februarwetter 2020

Nach den schon milden Monaten Dezember und Januar ist der Februar noch extremer ausgefallen. In der seit 1937 in Euskirchen bestehenden statistischen Reihe der Mitteltemperaturen belegte dieser Winter Platz vier: 1. Winter 1974-1975 mit einem Mittelwert von 6,23°, 2. Winter 2015-2016 mit einem Mittelwert von 6,07°, 3. Winter 2006-2007 mit einem Mittelwert von 6,02°, 4. Winter 2019-2020 mit einem Mittelwert von 5,82°. Noch wärmer war es in den Lagen oberhalb von 500 m Seehöhe. Kall-Sistig erlebte sogar den zweitwärmsten Winter seit 1937. Schauen wir uns den Februar und all seine Extreme einmal genauer an. Die Durchschnittstemperatur der 29 Tage erreichte in Lommersum 6,7°, in Heimbach 6,1°, in Kall-Sistig 4,0° und in Udenbreth-Miescheid 2,7°. Die Abweichungen vom Langzeitwert waren extrem (zwischen +3,3 bis +4,1 Grad), damit war es der fünfwärmste Februar der letzten 75 Jahre im Raum Euskirchen. An 15 Tagen wurde in den Niederungen die Zehn-Grad-Marke überschritten und am 16. Februar wurde es fast frühlingshaft warm: 17,3° in Sinzenich, 18,1° in Roitzheim und sogar noch 15,6° an der Deponie Mechernich. An keiner Wetterstation wurden im Kreis Euskirchen -5 Grad erreicht und die Zahl der Frosttage war nur kläglich (3 in Sinzenich, 5 in Heimbach und 9 in Nettersheim). Eistage mit Dauerfrost gab es in diesem Winter in den Niederungen und bis auf 550 m Höhe gar nicht. Ein weiterer Höhepunkt bei den Wetterdaten waren die extrem hohen Niederschläge. An-dauernde West- und Südwestwetterlagen mit zahlreichen Sturmtiefs brachten massenweise Regen vom Atlantik in die Eifelregion. In Schmidtheim z.B. fielen die höchsten Niederschläge seit 1946 und in der Stadt Zülpich waren es die höchsten Mengen seit der Stationsgründung 1900. Hier einige weitere Beispiele aus den verschiedenen Höhenlagen des Kreises Euskirchen: 68 l/qm in Lommersum, 78 l in Kuchenheim, 84 l in Palmersheim, 95 l in Sinzenich (231% des Mittels), 107 l in Münstereifel (202%), 111 l in Zülpich (264%), 126 l in Houverath, 127 l an der Deponie in Mechernich (244%), 128 l in Heimbach, 129 l in Ahrhütte (222%), 131 l in Wahlen, 133 l in Sistig (177%), 136 l in Nettersheim (209%), 153 l in Schöneseiffen (176%), 158 l in Malsbenden (147%), 160 l i n Blankenheim, 164 l in Schmidtheim (231%), 175 l/qm in Olef und in Udenbreth 291 l/qm (260% des Mittels 1981-2010 und der zweithöchste Februar-Niederschlag seit 1950). Schnee gab es dagegen im Februar nur selten. Am 28.2. gab es die erste Schneedecke des Winters rund um Euskirchen mit 2-3 cm. Deutlich höher waren die Schneedecken in den Hochlagen (vom 26.-29. Feb.): Miescheid 37 cm, Hollerath 36 cm, Udenbreth 35 cm, Schmidtheim 21 cm, Sistig 19 cm, Herhahn-Morsbach 18 cm, Ahrhütte 10 cm und Bad Münstereifel 6 cm. Die atlantischen Tiefs versauten mit vielen Wolken auch die Bilanz der Sonnenscheinkollektoren. Die niedrigen Summen zeugen von diesem Ablauf: Zülpich 86 Stunden, Lommersum 74, Nettersheim 73, Heimbach 64, Dreiborn/Schöneseiffen und Schmidtheim 63, sowie in Kall-Sistig 59 Stunden. Sehr ungewöhnlich für Februar waren auch die vielen Stürme, die nach Orkan Sabine (9.2.) regelmäßig an den Wochenenden auftraten. Die Höhenströmungen vom Atlantik lenkten die Sturmtiefs genau in unsere Eifelregion. Hier einige der stärksten Böen des Monats (z.T. fielen auch Karnevalsumzüge aus): Windpark Schöneseiffen 111 km/h, Deponie Mechernich 110,5 km, Sinzenich 109 km, Nörvenich 104 km, Schmidtheim und Sistig 96 km, Heimbach und Nettersheim 89 km/h.
2020-03-03 17:45:11

Das Januarwetter 2020

Auch der Januar 2020 reiht sich in die Folge der warmen Monate 2019 ein. Hoher Luftdruck und damit verbundene Trockenheit sowie häufige Inversionswetterlagen prägten den ersten Monat des Jahres. Am 20. Januar wurden im Rheinland verbreitet die bestehenden Luftdruckrekorde der letzten 50 Jahre übertroffen, so z.B. auch an der Deponie Mechernich mit 1049,8 hPa; in Nettersheim 1049,3 hPa und in Nörvenich 1049,2 hPa. Auch der letzte Wintermonat Februar war sehr mild aber deutlich nasser gestartet. Bis kurz vor Weiberfastnacht am 20.2.20 zeigen die Langzeitprognosen noch keinen Wintereinbruch, dafür aber nasses, kühles und stürmisches Wetter. Starke Stürme blieben im Januar in unserer Region eine Seltenheit, sie zogen meist von der Nordsee ins Baltikum. Folgende „schlappe“ Sturmdaten ab Windstärke 8 liegen mir vor: Nettersheim 65 km/h, Sinzenich und Heimbach 67 km/h, Schmidtheim 69 km/h, Schöneseiffen 76 km/h, Kall-Sistig 78 km/h und in Mechernich an der Deponie 79 km/h. Mit einer Mitteltemperatur von 5,2 Grad in Weilerswist-Lommersum und 5,1 Grad in Zülpich-Sinzenich wurde das Langzeitmittel um +2,6° übertroffen. Damit belegte dieser Januar Platz 10 der wärmsten Januare seit 1937 in der Voreifelregion. Spitzenreiter bleibt der Januar 1975 mit einem Mittelwert von 7,1° in Euskirchen. In der Eifelregion zwischen Sistig und Udenbreth waren die Abweichungen vom Mittelwert 1981-2010 sogar noch größer (+2,8° bis +3,0°). Bedingt durch die häufigen Umkehrwetterlagen (oben wärmer als im Tal) bestanden kaum Unterschiede bei der Zahl der Frostnächte (Gemünd-Malsbenden (11) und Schmidtheim (12). Am Naturschutzzentrum in Nettersheim und in Olef waren es sogar 15 Frostnächte. Erneut blieben die absoluten Tiefstwerte im Kreisgebiet ziemlich mild, wie folgende Zahlen zeigen: Lommersum -4,8°; Sistig -6,0°; Olef -7,8° und Nettersheim -9,0°. Am Erdboden schaffte Olef den Tiefstwert von -11,5°. Ungewöhnlich hoch stiegen die Säulen der Thermometer am 31. Januar in einer starken Südwestströmung aus Spanien. Es war der zweitwärmste Januartag hinter dem 25.1.2016 (Sinzenich 16,2°). Die frühlingshaften Spitzenwerte erreichten folgende Höhe: 16,0° in Mülheim-Wichterich, 15,5° in Sinzenich und Euskirchen, 14,9° in Lommersum, 14,3° in Heimbach und auch in Schöneseiffen auf 600 m Seehöhe noch 10,5°. In den Niederungen bildete sich an keinem Tag eine Schneedecke, es fiel nur Schneeregen, selbst in den Hochlagen der Eifel waren die Schneedecken selten und mit 1-5 cm kläglich. Die Niederschläge waren insgesamt spärlich und der Januar damit einer der trockensten der letzten 25 Jahre. Im Bezug zum Mittelwert kamen in Zülpich nur 44% des Niederschlags vom Himmel, in Sistig und Gemünd 45% und in Euskirchen nur 38%. Hier einige Monatssummen zum Vergleich: Enzen 13 l/qm, Palmersheim und Füssenich 14 l, Ahrhütte und Euskirchen 15 l, Sinzenich und Kuchenheim 16 l, Lommersum und Zülpich 17 l, Flamersheim 18 l, Kirspenich und Glehn 20 l, Mechernich 22 l, Bad Münstereifel und Kall-Scheven 28 l, Heimbach und Steinbachtalsperre 30 l, Eicherscheid 31 l, Zingsheim 32 l, Sistig und Wahlen 37 l, Nettersheim 38 l, Malsbenden 41 l, Olef 47 l, Blankenheim 58 l, Dahlem 61 l, Schöneseiffen 68 l, Miescheid 106 l und Udenbreth 123 l/qm. Beim Sonnenschein waren die Unterschiede je nach Höhenlage kaum nennenswert, nur direkt am Eifelrand meldete Sinzenich durch die häufigen Föhnwinde aus Südwesten eine recht hohe Sonnenscheinsumme: Sinzenich 84 Stunden (115% des Mittels), Lommersum 67 Stunden, Sistig 64 Stunden (118%), Schöneseiffen und Heimbach 56 Stunden und in Schmidtheim 52 Stunden.
2020-02-04 11:42:21

Das Dezemberwetter 2019

Die außergewöhnlichen Tendenzen und Rekorde des Wetters in den vergangenen Monaten wurden auch im letzten Monat des Jahres 2019 fortgesetzt. Der Dezember schaffte in Kall-Sistig eine Mitteltemperatur von 4,0° (Abweichung +2,7°), in Euskirchen und Zülpich 5,4° (Abw. +2,2°) und im Raum Lommersum 5,5° (Abw. +2,0°). Damit erreichte das Jahr 2019 eine Abweichung von +1,0° in den Niederungen des Kreises Euskirchen bis +1,3° in der Eifel. 2019 war das siebtwärmste Jahr in den letzten 140 Jahren. Das wärmste Jahr in den Niederungen war 2014 (11,6° in Lommersum) und das kälteste 1963 (8,0° in Euskirchen). Ursache für die milden Temperaturen waren warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum, die Weihnachtstage verliefen sogar absolut frostfrei. Nur am Monatsende herrschte nächtlicher Frost bei Hochdruckwetter. Dauerfrost schaffte nur der 1.12. in höchsten Lagen über 600 m Seehöhe. Die niedrigsten Werte im Kreisgebiet von gerade mal -6° in Nettersheim (am Boden -9,5° in Olef) waren kaum der Rede wert. Ganz anders das Bild bei den Höchstwerten des Monats. Rund um Zülpich und Lommersum gab es mit 16,5° bzw. 16,6° sogar neue Dezemberrekorde. Auch im Raum Euskirchen war es noch nie so warm, in Roitzheim blieb das Thermometer erst bei 17,1° stehen (bisheriger Rekord 16,9° am 4.12.1953 in der Euskirchener Südstadt). Zum Teil halfen Föhneffekte die Temperaturen nach oben zu treiben. Oberhalb von 500 m wurden die Rekorde nur knapp verfehlt (Sistig 12,8° bei einem Höchstwert von 13,0° am16.12.1989). Auch der Sonnenschein kam im Dezember nicht zu kurz. Im Nordkreis wurden 72-75 Stunden zwischen Weilerswist und Zülpich gemessen und damit gut 20% mehr als sonst. In Sistig schien die Sonne 54 Stunden bei einem Überschuss von 26%. Hier noch die weiteren Messungen: Dahlem 54 Stunden, Nettersheim und Schöneseiffen 53 Stunden und in der Tallage von Heimbach 35 Stunden. Der erste Wintermonat war sehr windig mit einigen durchziehenden Sturmtiefs, wie z.B. am 13. und 14.12. das Sturmtief „TONI“ mit einem extrem niedrigen Luftdruck von 974,6 hPa. Die stärksten Böen blieben aber eher unspektakulär: 67 km in Heimbach, 74 km in Sinzenich und Nettersheim, 76 km in Nörvenich, 80 km an der Deponie Mechernich, 83 km in Dahlem und Schöneseiffen, sowie 92 km in Kall-Sistig. Das große Regendefizit des Jahres 2019 konnte im Dezember noch nicht aufgefüllt werden. Viele Stationen lagen unter dem Mittelwert der letzten 30 Jahre. Nur in den höchsten Lagen der Eifel gab es am 13. und 14. Dezember eine dünne Schneedecke von 1 cm in Sistig, 2 cm in Udenbreth und 3 cm am Schneifelforsthaus. Mit Wehmut denken die Skifreunde da an die 63 cm im Dezember 2010 (Weißer Stein). Hier zum Abschluss einige Niederschlagssummen aus dem Kreisgebiet: Füssenich 33 l/qm, Kuchenheim 34 l, Palmersheim 35 l, Mülheim-Wichterich 36 l, Euskirchen 37 l, Sinzenich, Flamersheim und Zülpich 39 l, Lommersum, Roitzheim und Eicherscheid 40 l, Bad Münstereifel 41 l, Steinbachtalsperre 43 l, Mechernich Deponie 48 l, Zingsheim 50 l, Kall-Scheven 53 l, Sistig 54 l, Kall-Wahlen 56 l, Heimbach 61 l, Nettersheim 62 l, Ahrhütte 67 l, Gemünd 76 l, Houverath 79 l, Olef 81 l, Blankenheim 83 l, Schöneseiffen 90 l, Dahlem 99 l und Udenbreth 153 l/qm. Passend zu diesem eher herbstlichen als winterlichen Dezember gab es am 30.12. kurz vor Sylvester eine herrliche Fernsicht über 60 km. Mit föhnartigen Winden und 13-15 Grad schaffte Hoch „WILTRUT“ an den östlichen und nördlichen Abhängen der Eifel extrem niedrige Luftfeuchtewerte, die sonst nur zwischen März und Juni beobachtet werden. An der Deponie Mechernich wurde mit einem Wert von nur 9,4 % Luftfeuchte der niedrigste Werte seit min. 1983 notiert. Hier weitere Rekordwerte: Sistig und Nideggen-Schmidt 9%, Dreiborn 11%, Harperscheid 13%, Lommersum 23%, Nettersheim 24% und in Sinzenich 25%.
2020-01-05 11:53:16

Das Novemberwetter 2019

Der graue November blieb kühl und nass Die Tendenz der Wetterparameter war meist unterdurchschnittlich, eine Ausnahme machte der langersehnte Niederschlag, dazu später mehr. Trotz großer Luftdruckunterschiede (985 hPa am 03.11. und 1025 hPa am 30.) blieben die typischen Herbststürme aber aus. Beim Blick auf die Mitteltemperaturen des Monats zeigten sich geringe negative Abweichungen von 0,4 bis 0,8 Grad (in Bezug zum Mittel 1981-2010). Passend zur Höhenlage erreichte Udenbreth ein Mittel von 2.9°, Schöneseiffen und Dahlem 3.3°, Nettersheim 3.7°, Sistig 4.2°, Mechernich 5.3°, Sinzenich 5.7° sowie in Euskirchen und Lommersum 5.9°. Die niedrigsten Novembermittel im Raum Euskirchen (seit 1900) waren gut vier Grad kälter als in diesem Jahr. Im Jahr 1921 wurden 1,3° gemessen, 1993 waren es 2,1° und 1985 2,4°. Besonders warm präsentierte sich in diesem Jahr der 2. November mit bis zu 15,6° im Raum Weilerswist. Mit 8-9 Frostnächten in den Niederungen und 11-14 in den höheren Tallagen lag der November etwas über den Normalwerten (Nettersheim sogar 17 Frostnächte). Am kältesten war es in den Frühstunden des 17.11. bei -4,2° Lufttemperatur in Gemünd-Malsbenden und -4,5° in Nettersheim. Am Erdboden meldete Olef -9,9° (17.) und die Dahlemer Binz über Schnee -11,5° am 19. des Monats. Erste Schneefälle gab es auch schon, wenn auch nur 1 cm bis herunter nach Gemünd-Malsbenden auf 338 m NN. In den Hochlagen rund um Udenbreth war die Landschaft schon am 12. und 13. November leicht gezuckert. Am 19.11. stauten sich die Wolken an der Eifelnordseite und brachten die bisher höchsten Schneedecken des bevorstehenden Winters: Weißer Stein 25 cm, Udenbreth 18 cm, Schmidtheim 10 cm, Sistig 6 cm, Nettersheim 3 cm und in Herhahn-Morsbach 2 cm. Stellenweise kam es durch den nassen Schnee zu Schneebruch in den Wäldern und einige Straßen mussten zeitweise gesperrt werden (z.B. die B258 bei Wahlerscheid). Noch am 30.11. hörte man die Schreie der letzten Kraniche auf ihrem Weg ins Winterquartier. Zwischen Sinzenich und Münstereifel zogen riesige Ketten gegen 16 Uhr hintereinander in Richtung Süden, es waren sicherlich über 500 Tiere. Sehr enttäuschend war die Ausbeute beim Sonnenschein, es wurden nur 80-90% des Langzeitwertes erreicht. Folgende Summen wurden addiert: Zülpich-Sinzenich 77 Stunden, Schöneseiffen und Nettersheim 52, Lommersum 49, Sistig 48, Dahlemer Binz 46 und in der Tallage Heimbach 45 Stunden. Überdurchschnittlich viel regnete es in weiten Teilen des Rheinlandes, besonders im Eifelraum. Endlich wurden die trockenen Böden richtig durchnässt, besonders ergiebig fiel der Niederschlag am 17. und 18. November (35-48 l/qm in nur 48 Stunden). Die Abweichungen vom Langzeitwert 1981-2010 betrugen 110-175%. Hier einige Summen aus dem Kreis Euskirchen: Udenbreth 144 l/qm, Miescheid 125 l, Gemünd-Malsbenden 106 l, Schöneseiffen 102 l, Olef 99 l, Dahlemer Binz 98 l, Blankenheim 96 l, Heimbach und Nettersheim 88 l, Ahrhütte 84 l, Sistig 81 l, Kall-Wahlen 80 l, Zingsheim 78 l, Bad Münstereifel und Zülpich 76 l, Sinzenich 74 l, Mechernich 73 l, Kall-Scheven 72 l, Lommersum, Wichterich und Eicherscheid 71 l, Palmersheim 69 l, Kuchenheim 68 l, Euskirchen 64 l, Houverath 59 l, Arloff 58 l und Flamersheim nur 55 l/qm. Die Vorhersagekarten zeigen erst zum dritten Advent winterliches Wetter mit Schneeflocken bis ins Flachland, wollen wir hoffen das es so bleibt.
2019-12-04 10:12:27

Das Oktoberwetter 2019

Die Tendenz zu wechselhaftem Wetter hat sich auch im zweiten Herbstmonat fortgesetzt. Es war der sechste deutlich zu warme Monat in diesem Jahr. Der Spätsommer gab im Oktober nur kurze Gastspiele, Hochdruckgebiete blieben eine Seltenheit. Ende des Monats wurde es zum ersten Mal frostig kalt und Regen gab es in allen Höhenlagen reichlich. Soweit der allgemeine Überblick. Die Analyse der Mitteltemperaturen im Kreisgebiet zeigt verbreitet positive Abweichungen im Vergleich zum Mittelwert 1981-2010. Hier ein Querschnitt von der Börde auf 150 m Seehöhe bis in die Schnee-Eifel bei fast 700 m: Lommersum 12,0° (+1,2°); Sinzenich 11,7° (+1,1°); Sistig 9,8° (+1,1°); Udenbreth-Miescheid 8,1° (+1,0°). Trotz der überschüssigen Wärme war es im Vergleich zu den Extremwerten des Oktobers noch ziemlich normal. Der kälteste Oktober seit 1937 erreichte 1974 nur 6,8° in Euskirchen und der wärmste14,9° in Zülpich im Jahr 2001. In der Monatsmitte wurden am 13.10. die absoluten Höchstwerte mit 24,6° im Raum Zülpich und 19,1° im Raum Udenbreth ermittelt. Nur die letzten fünf Tage des Monats waren deutlich zu kalt mit knackigen Frösten in den Tälern und extrem starkem Flug der Kraniche. Es -3,2° im Rotbachtal bei Sinzenich und -4,9° am Naturschutzzentrum in Nettersheim gemessen. Die Tiefstwerte am Erdboden lagen bei -7,4° in Nettersheim und -10,9° in Schleiden-Olef. Die Lufttemperaturen sind für Oktober durchaus normal, das zeigen die Extreme von -6,4° 1950 in Euskirchen und +28,5° im Jahr 1979 in Sinzenich. Die Zahl der Frostnächte schwankte zwischen zwei im Raum Euskirchen/Lommersum und fünf in Nettersheim. Der zweite interessante Parameter ist die Sonnenscheindauer im Kreisgebiet. Hier konnte man nicht vom goldenen Oktober sprechen denn die Summen erreichten meist nur 80% der Mittelwerte: Schöneseiffen 113 Stunden, Sinzenich 108, Lommersum 98, Nettersheim 87, Sistig 82, Dahlemer Binz 80 und in der Tallage von Heimbach -bedingt durch die immer tiefer stehende Sonne- 81 Stunden. Nach monatelanger Trockenheit freuten sich Landwirte und Hobbygärtner im Oktober besonders über die großen Regensummen. Gut 30-70% mehr Regen als normal fielen zwischen Hollerath und Weilerswist, hier einige Messungen: Miescheid 157 l, Udenbreth 130 l/qm, Schmidtheim 123 l, Schöneseiffen 113 l, Ahrhütte 111 l, Blankenheim 109 l, Nettersheim 95 l, Palmersheim 93 l, Olef 92 l, Sistig 90 l, Gemünd 89 l, Kall-Wahlen 87 l, Zingsheim und Steinbachtalsperre 85 l, Münstereifel, Flamersheim und Zülpich 83 l, Lommersum und Mechernich 82 l, Kuchenheim und Roitzheim 79 l, Eicherscheid 77 l, Sinzenich, Füssenich und Euskirchen 76 l, Kall-Scheven 73 l und Mechernich-Glehn 66 l/qm. Die maximalen Tagesniederschläge brachte ein Dauerregen am 20. Oktober mit Summen zwischen 20 und 30 l/qm.
2019-11-04 14:43:09

Das Septemberwetter 2019

Auch der September war zu trocken. Der erste Herbstmonat verlief sehr durchschnittlich und spätsommerliches Wetter blieb eine Rarität. Die ersehnten Niederschläge kamen zwar, konnten jedoch die Defizite des Sommers bei weitem nicht auffüllen. Kräftige Sturmtiefs tauchten erst zum Monatsende in den Wetterkarten auf. Die Monatsmittel der Temperaturen schwankten im Kreis Euskirchen um den langjährigen Mittelwert. Schon am 1.9. wurde die Sommerhitze nach Osten abgedrängt und danach blieb es deutlich angenehmer. Auf etwa 500 m Seehöhe wurde ein Mittelwert von 12,8° errechnet (+0,3°) und in Lommersum und Euskirchen 15,0° (+0,4°). Am 4.9. wurden noch einmal 26,7° in Sinzenich gemessen, ein verbreiteter Sommertag und es folgten noch drei weitere in den Niederungen. Die Täler der höheren Lagen der Eifel erzielten dagegen die ersten Bodenfröste des aufziehenden Herbstes. Im Erfttal bei Lommersum -0,4 Grad, -3,0 Grad an der Dahlemer Binz und -5,3 Grad in Olef (hier sogar Luftfrost von -0,5° am 20.9.). Auch die Sonnenscheindauer lag nur wenig unter oder über den langjährigen Mittelwerten, das zeigen folgende Stationswerte: Zülpich-Sinzenich 175 Stunden, Dahlemer Binz 170, Schöneseiffen 168, Sistig 154 Stunden, Lommersum 132, Tallage Heimbach 130 und in der Tallage von Malsbenden 120 Stunden. Das freundliche Altweibersommerwetter stellte sich nur selten ein. Ganz anders als im Superseptember 2016, damals wurden rund um Euskirchen 250 Sonnenstunden registriert. Zum Abschluss ein Blick auf den langersehnten Regen. Die ersten drei Wochen waren deutlich zu trocken, erst in der letzten Woche gab es je nach Höhenlage 10-30 l/qm. Gewitter oder langanhaltende Niederschläge blieben aus. Besonders im Bereich der Börde lagen die Niederschläge unter den Mittelwerten und die Wasserbilanz blieb negativ. In Mechernich wurden 37 l/qm Regen gemessen und die monatliche Verdunstung betrug 66 l/qm, keine Seltenheit bis herunter nach Weilerswist. Die Färbung der Laubbäume setzte folglich schon sehr früh ein. Hier ein Vergleich der Regenmengen aus dem Kreisgebiet: Füssenich und Harzheim 23 l, Flamersheim 24 l, Eicherscheid 26 l, Bad Münstereifel und Roitzheim 29 l, Zingsheim 30 l, Palmersheim, Mülheim und Kuchenheim 31 l, Arloff und Steinbachtalsperre 35 l, Kessenich 37 l, Zülpich und Enzen 38 l, Kall-Scheven 39 l, Sinzenich und Ahrhütte 40 l, Kall-Wahlen 42 l, Heimbach 43 l, Lommersum und Blankenheim 44 l, Glehn 49 l, Sistig 51 l, Gemünd-Malsbenden 54 l, Olef 60 l, Schöneseiffen 66 l, Dahlemer Binz 67 l und Udenbreth 69 l/qm.
2019-10-06 14:30:39

Das Augustwetter 2019

Die wechselhafte Witterung im August war für uns alle deutlich angenehmer als die andauernde Hitze in den Vormonaten. Regenfälle in der ersten Monatshälfte und Gewitter konnten aber die anhaltende Trockenheit nicht beenden. Trotz des Auf und Ab der Temperaturen wurden deutlich positive Mitteltempera-turen gemessen. Die Abweichung vom Langzeitwert lag in Kall-Sistig bei +1,7° (Mitteltemperatur 17,5°) und in Lommersum und Zülpich bei +1,5° (Mitteltemperatur 19,6°). Deutlich wärmer waren im Raum Euskirchen die Augustmonate der Jahre 2018, 2003, 2001 und 1997. Erst im letzten Monatsdrittel kam die Sommerhitze und Schwüle noch einmal ins Rheinland zurück. Im Kreis Euskirchen wurden folgen-de Spitzenwerte von den Wetterstationen festgehalten: Sinzenich 33.6°, Lom-mersum 33.4°, Mechernich 32.5°, Heimbach 31.8°, Nettersheim 31.0°, Kall-Wahlen 30.8°, Dahlem und Schöneseiffen 29.7°, Sistig 29.3° und Udenbreth-Miescheid 28.2°. Die Tiefstwerte waren vor allem in den Tallagen von Urft, Olef und Veybach zu finden. So meldete Nettersheim am 21.8. ein Minimum von 3,8°, Malsbenden und Olef einen Wert von 5,2°. Im Rurtal bei Kalterherberg gab es den ersten Boden-frost (Olef +0,3°). Mit 16 Sommertagen über 25° in den Niederungen und 8 Sommertagen in Sistig auf gut 500 m Seehöhe lagen wir deutlich über den Durchschnittswerten. Bis zum Ende der Sommerferien am 27. August profitierten die Eifelregion und das Bördenland von zahlreichen Sonnenstunden. Die Sonnenscheindauer lag aber im August nur wenig über dem langjährigen Mittel. Tiefdruckgebiete mit vielen Wolken schmälerten zeitweise die Sonnenausbeute, erst zum Schulstart brachte ein neues Hoch viel Sonnenschein. Hier einige Summen: Dahlemer Binz 248 Stunden, Sinzenich 243, Schöneseiffen 239, Nettersheim 236, Lommersum 235, Sistig 218 und in der Tallage Heimbach 195 Stunden. Das größte Interesse gilt aber seit Monaten den Niederschlägen im Kreisgebiet. Die Regenmengen lagen meist im Sollbereich oder leicht darunter. Die Austrocknung des Bodens wurde aber fortgesetzt, das zeigen folgende Werte aus Mechernich. Insgesamt fielen 57 l/qm Niederschlag aber die Verdunstung erreichte 107 l/qm, ein deutliches Defizit. Große Unterschiede brachten auch einzelne Gewitter, wie z.B. im Raum Schö-neseiffen (32 l am 12.8.) oder in Sistig (24 l am 12.8.). Hier einige Summen für ih-ren persönlichen Vergleich: Schöneseiffen 79 l/qm, Udenbreth 73 l, Sistig 63 l, Gemünd-Malsbenden 59 l, Vogelsang 55 l, Kuchenheim 53 l, Olef 52 l, Schmidt-heim und Palmersheim 51 l, Nettersheim, Blankenheim und Ahrhütte 50 l, Lom-mersum, Zingsheim und Wahlen 49, Scheven 47 l, Euskirchen 46 l, Houverath und Wichterich 45 l, Flamersheim 44 l, Weilerswist 42 l, Bad Münstereifel 41 l, Sinzenich, Zülpich, Steinbachtalsperre und Eicherscheid 40 l, Enzen 37 l, Heim-bach 36 l, Füssenich 35 l/qm. Zum Abschluss noch eine Bemerkung zum Sommer 2019 (1.6. bis 31.8). Hinter 2003 und 2018 war es der drittwärmste Sommer seit Beginn der Messungen.
2019-09-05 13:28:58

Das Juliwetter 2019

Seit Beginn der Messungen hat es eine Hitzewelle -wie im letzten Julidrittel- noch nie gegeben. An einigen Stationen im Kreis Euskirchen wurde sogar die 40-Grad-Marke überschritten. Zusammen mit der anhaltenden Trockenheit nahm die Hitzewelle Ende Juli katastrophale Ausmaße an. Aufgrund der eher kühlen Julitage bis zum 20. des Monats erreichten die Monatsmit-teltemperaturen kein Rekordniveau. Vom 8. Bis 10. Juli wurden im Hohen Venn aber auch in den Kaltluftmulden des Kreises Euskirchen Bodenfröste gemessen (Netters-heim -0,2° und Olef -1,3°). Nettersheim schaffte im Juli eine Monatsmitteltemperatur von 16,8°, Kall-Sistig 17,6°, Heimbach 18,1° Lommersum 19,4° und Zülpich-Sinzenich 19,5°. Die Abweichungen vom Langzeitwert betrugen verbreitet +1,0 bis +1,3 Grad. Während die deutschen Spitzenwerte im Emsland bis 42,6° stiegen, wurde im Kreis Euskirchen die Station Lommersum der neue Rekordhalter mit 40,6° (bisheriger Spit-zenwert 40,1° am 12.8.2003 in Euskirchen). Für unsere Leser hier weitere Messungen aus dem Kreis Euskirchen, fast überall waren es neue Rekorde: Deponie Mechernich-Strempt 39.9°, Sinzenich 39.6°, Schleiden-Olef 39. 5°, Gemünd-Malsbenden 38.7° (Aug. 2003 hier 39.0°), Nettersheim 38.6°, Kall-Wahlen und Heimbach 38.4°, Schöneseiffen 37.0°, Sistig 36.8°, Schmidtheim 36.7° und sogar in Udenbreth-Miescheid oberhalb von 600 m Seehöhe noch 35.8°. Vom 24. bis 26. Juli stiegen die Höchstwerte rund um Euskirchen sogar täglich über 39°, es war die stärkste jemals in Deutschland beobachtete Hitzewelle. Die Belastungen für unsere Wälder und Gärten aber auch für die Menschen waren extrem. Am 24. und 25. gab es sogar Tropennächte über 20° (Tiefstwert in Schöneseiffen 21,1° und in Mechernich-Strempt 24,8° beides in der Nacht vom 23. zum 24. Juli). Die Zahl der Hitzetage (ab 30°) betrug in Zülpich 6, in Lommersum und Sistig 4 Tage. Sommertage (ab 25°) traten in den Niederungen deutlich häufiger auf, so z.B. in Sinzenich und Lommersum 17 mal und in Kall-Sistig an 9 Tagen. Die Sonnenscheindauer schaffte im Juli nicht das Rekordniveau des Vormonats. Die Summen lagen vor allem in den Hochlagen 10-30 % über den Mittelwerten: Schmidtheim 269 Stunden, Schöneseiffen 257, Nettersheim 253, Zülpich und Weilers-wist 238, Sistig 231, Heimbach 211 und in Malsbenden 198 Stunden. Schauen wir zum Abschluss auf die Trockenheit in allen Höhenlagen des Kreisgebie-tes. Bis zum 25. war es viel zu trocken und die Dürre spitzte sich langsam zu. Viele Nadelbäume starben ab und auch die Laubbäume (z.B. Buchen) zeigten durch die Gelbfärbung ihre Stresssituation an. Zum Glück gab es vom 26. bis 28. gewittrige Schauer durch atlantische Tiefs aus südöstlicher Richtung. Heftige Gewitter zogen von Rheinbach kommend über den Eifelanstieg nach Münstereifel, Mechernich, Gemünd und Heimbach. Dabei wurden örtlich Böen der Stärke 8 zwischen Roggendorf und Gemünd gemessen. Am 26. Juli bildete sich über Gemünd, Wolfgarten und Heimbach ein fast stationäres Gewitter mit Sturmböen, Hagel bis 3 cm und Starkregen. In nur 30 Minuten fielen in Malsbenden 41 l/qm, in Heimbach 44 und in Mechernich-Strempt 43 l/qm. Auch am 27. gab es Gewitter mit Regenmengen über 30 l/qm: Nideggen-Schmidt 75 l/qm, Heimbach-Hasenfeld 69 l, Heimbach 50 l, Arloff-Kirspenich 34 l und Flamersheim 32 l/qm. Die großen Unterschiede der gewittrigen Niederschläge spiegeln sich auch in den Monatssummen aus dem Kreisgebiet wieder. Einige Orte schafften gerade 50% des Normalregens andere lagen sogar darüber. Hier einige Summen: Heimbach 111 l/qm, Bad Münstereifel 80 l, Arloff 75 l, Eicherscheid 74 l, Malsbenden 72 l, Deponie Mechernich und Flamersheim 70 l, Ahrhütte 64 l, Palmersheim 60 l, Udenbreth 58 l, Nettersheim 56 l, Houverath 45 l, Euskirchen 43 l, Zülpich 39 l, Schöneseiffen 37 l, Sinzenich und Dahlem 35 l, Lommersum 33 l, Kall-Wahlen 32 l, Mülheim-Wichterich 29 l, Schleiden-Olef 28 l und Sistig 27 l/qm.
2019-08-06 10:09:49

Das Juniwetter 2019

Der vergangene Juni gehörte zu den Monaten der Rekorde – viel zu warm, zu trocken und extrem sonnenscheinreich. Dieser erste Sommermonat war im Kreis Euskirchen der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, nur im Raum Zülpich war der Rekord-Juni 2003 um ein Zehntel wärmer. Mit einer Mitteltemperatur von 19,8° (Zülpich und Lommersum) in den Niederungen und 17,6° auf 500 m Seehöhe in Kall-Sistig betrug die Abweichung +3,4° bis +3,6°. Bis zur Monatsmitte lagen die Wärmerekorde eher im Osten von Deutschland, im letzten Monatsdrittel setzte sich dann hochsommerliches Wetter auch im Rheinland fest. Die höchsten Temperaturen lieferte der 25. Juni, hier eine kleine Auswahl: Lommersum 35.9°, Sinzenich 35.7°, Heimbach 34.1°, Nettersheim 33.1°, Sistig 31.9°, Dahlem 31.1°, Schöneseiffen 30.7° und Udenbreth-Miescheid 29,7°. Die bisherigen Spitzenwerte von 37,6° in Euskirchen und 33.5° in Sistig aus dem Juni 1947 wurde nicht erreicht. Auch die Zahl der Sommertage war extrem hoch: 12 in Sistig, Rekord zusammen mit 1976 seit 1937, 16 in Lommersum und Euskirchen, Rekord zusammen mit 2003 seit 1937, 20 in Zülpich, bisheriger Rekord 21 im Jahr 2003. Zahlreiche Hochdruckgebiete ließen der Sonne im Juni freie Sicht und als Folge gab es in allen Höhenlagen Sonnenstundenrekorde seit 1947: Lommersum 323 Stunden (Mittelwert 192 Stunden), Dahlemer Binz 322, Zülpich, Schöneseiffen und Nettersheim 312, Sistig 281, Heimbach 275 und in der Tallage von Gemünd-Malsbenden 261 Stunden. Insgesamt war der Juni zudem fiel zu trocken. An nur fünf Tagen fiel nennenswerter Regen, Gewitter waren sehr selten. Nur im Raum Udenbreth schaffte ein Gewitter in der Nacht zum 6. Juni innerhalb weniger Stunden 40,8 l/qm. Soviel gab es in den Niederungen im ganzen Monat nicht, meist fielen nur 30-60% der üblichen Mittelwerte. Hagelunwetter wie in Süddeutschland verschonten uns zum Glück. Hier einige Summen aus dem Kreisgebiet: Steinbachtalsperre 24 l/qm, Eicherscheid und Houverath 28 l, Füssenich 29 l, Ahrhütte 30 l, Sinzenich, Blankenheim und Schmidtheim 32 l, Zülpich 33 l, Flamersheim 35 l, Heimbach und Palmersheim 38 l, Dahlem 39, Euskirchen 40 l, Bad Münstereifel 41 l, Nettersheim 42 l, Lommersum und Sistig 44 l, Scheven 45 l, Kuchenheim 46 l, Olef und Malsbenden 51 l, Mechernich-Strempt 53 l, Urfttalsperre 55 l, Vogelsang 59 l, Schöneseiffen 65 l, Udenbreth 76 l und Miescheid 84 l/qm. Fehlende Gewitter ließen auch die stürmischen Böen nur örtlich auftreten. Am 4.6. meldete die Deponie Mechernich 85 km/h und die Dahlemer Binz 72 km/h, am 8.6. Schöneseiffen 76 km/h und Nettersheim 63 km/h. Die häufigste Windrichtung kam aus südwestlicher Richtung.
2019-08-05 16:08:22

Das Maiwetter 2019

Im Kreis Euskirchen war der letzte Frühlingsmonat zu kalt, meist zu nass und sehr sonnenscheinarm, also alles andere als ein Wonnemonat. Nur an den Ostertagen überwog frühsommerliches Wetter, ansonsten war es eher Aprilwetter und das sogar mit Schneefällen. Schauen wir uns die Parameter im Einzelnen an. Vor allem bis zum 17. Mai war es deutlich zu kalt und in den klaren Nächten gab es wiederholt Bodenfröste. Grund für diese Kälteperiode waren die vorherrschenden Nordwest- bis Nordost-Winde bei gleichzeitigem Hochdruck auf dem Atlantik. Selten gab es in den vergangenen Jahren solch ausgeprägte Eisheilige. Vom 4.-6. Mai und vom 13.-16. Mai gab es sogar Luftfröste in höheren Tallagen (-3,0° an der Kläranlage Houverath, -2,1° in Nettersheim, -1,8° in Olef). Bodenfröste von -2° bis -6,4° (Olef) ließen die Landwirte und Hobbygärtner um ihre Erträge bangen. In der zweiten Monatshälfte stiegen die Temperaturen nur langsam an und nur im Raum Zülpich gab es am 31.5. im Lee der Eifel einige Orte mit 25° (Sinzenich). Einen so späten ersten Sommertag konnte ich in den Statistiken zuletzt 1991 finden. Beim Blick auf die monatliche Mitteltemperatur zeigte sich eine Abweichung von -2,0 Grad im Raum Euskirchen/Zülpich und -1,9 Grad in Sistig (Vergleich Mittel 1981-2010). Der kälteste Mai seit 2010 schaffte folgende Mittelwerte: Sinzenich 11,4°, Lommersum 10,9°, Gemünd 10,2°, Nettersheim 9,1° und Udenbreth 8,4°. Wie groß die Temperaturspanne im Mai sein kann, zeigen die Extreme der Mitteltemperaturen dieses Monats: 2018 in Euskirchen 16,1° und 1902 nur 8,5°. Aufgrund der niedrigen Temperaturen fielen die Niederschläge in der ersten Monatshälfte z.T. bis in die Niederungen als Schnee. Am frühen Samstagmorgen (4.5.) lag in Ahrhütte und Palmersheim 1 cm Schneedecke, in Obergartzem und Bad Münstereifel 2 cm, in Gemünd 3 cm, in Udenbreth 4 cm, in Nettersheim und Olef 5 cm und unglaubliche 11 cm Schneedecke in Schleiden-Morsbach. Beim Blick in die Statistik erscheinen solche Maischneefälle nur selten und vor allem in Lagen von 550-690 m. Auch am 3. und 4. Mai 1987 lagen in Udenbreth 11 cm Schneedecke, 1997 5 cm, 1974 2cm und 1979 6 cm. Die späteste Eifelschneedecke trat am 16. Mai 1991 auf: 8 cm in Udenbreth und Schöneseiffen, 5 cm in Sistig und 4 cm in Schmidtheim. Die Zahl der Sonnenstunden ließ in diesem Jahr zu wünschen übrig. Nur 70-80% der Langzeitwerte wurden geschafft, wie folgende Summen zeigen: Schmidtheim 182 Stunden, Schöneseiffen 169, Lommersum und Nettersheim 166, Sinzenich 160, Sistig 151, Heimbach 146 und in der Tallage Gemünd-Malsbenden 133 Stunden. Niedrige Temperaturen und fehlender Sonnenschein waren begleitet von häufigen Niederschlägen. Besonders in Orten mit ersten, starken Gewittern stiegen die Summen deutlich über die Langzeitwerte. In Sinzenich fiel zu wenig Regen (55 l/qm und 95% des Mittels), in Palmersheim dagegen waren es 109 l/qm (191%). Zum Vergleich hier weitere Summen aus dem Kreisgebiet: Houverath 95 l, Eicherscheid 89 l, Herhahn-Morsbach 88 l, Münstereifel 86 l, Lommersum 82 l, Nettersheim 78 l, Miescheid 77 l, Mechernich 74 l, Gemünd, Udenbreth und Ahrhütte 72 l, Schöneseiffen und Kuchenheim 70 l, Dahlem und Zülpich 68 l, Sistig 67 l, Olef 65 l, Wahlen 61 l, Heimbach 57 l und in der Kreisstadt Euskirchen nur 55 l/qm (84% des Langzeitwertes).
2019-06-05 11:40:32

Das Aprilwetter 2019

Der milde April orientierte sich in allen Belangen am Vorjahresmonat ohne den Rekordmonat April 2018 zu übertreffen. Beginnen wir den Rückblick mit den Durchschnittstemperaturen. Im Raum Euskirchen und Weilerswist wurden 10,3° gemessen, in Zülpich 9,8°, in Kall-Sistig 8,2 Grad, in Dahlem 7,6° und in Udenbreth-Miescheid 7,3°. Die Abweichungen vom Mittelwert (1981-2010) betrugen im Flachland +0,8° und in der Eifel +1,3°. In der ersten Monatshälfte regierte Hoch „Katharina“ mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Zur Monatsmitte kühlte es deutlich ab bevor die Ostertage dann sehr warmes Frühlingswetter präsentierten. Zu Karsamstag (20.) gab es den ersten Sommertag des Jahres in Lommersum mit 25,3° (Sinzenich 24,9°). Bei sehr geringen Luftfeuchtewerten zwischen 20 und 25 % herrschte an allen Ostertagen herrliche Fernsicht bei 21-25 Grad. Die niedrigsten Temperaturen wurden in den Nächten vom 11. bis 15. April notiert: Nettersheim -4.1°, Olef -4.0° (am Boden -7,9°) und in Lommersum -2,2°. Auch am 29.4. mussten sich die Landwirte neuerlicher Bodenfröste bis -2° selbst in den Niederungen erwehren (Hochlagen sogar -5 Grad Bodenfrost). Nicht alle Blüten werden die häufigen Frostnächte überlebt haben. Die Beobachter im Flachland zählten sechs Nächte mit Luftfrost (acht Mal Bodenfrost) und in den Tallagen der Eifel acht Nächte Luftfrost bei z.B. 20 Nächten mit Bodenfrost in Olef. Im Vergleich zum Klimamittel 1961-1990 war dieser April im Rheinland trotzdem der dreizehnte warme Monat in Folge. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 gab es das noch nie. Der blaue Himmel dominierte den April und folglich gab es viel Sonnenschein, wie schon im April 2018. Im Schnitt lagen die Summen 40-60 Stunden über den Langzeitwerten. Hier einige Beispiele: Tallage Gemünd 160 Stunden, Heimbach 175, Sistig 194, Lommersum 198, Sinzenich 205, Dahlemer Binz 206 und Schöneseiffen 211 Stunden. Auch die Trockenheit der vergangenen Monate konnte im April nicht ausgeglichen werden. Staubwolken über den Feldern und überall sterbende Bäume in den Gartenanlagen. Der April war noch trockener als der im Vorjahr und dieser Trend zur Trockenheit lässt sich für den Monat April sogar 10 Jahre zurückverfolgen. Im Kreis Euskirchen wurden kaum Unterschiede in der Monatssumme addiert, Gewitter waren noch selten. Am 9.4. gab es nachmittags gegen 16:40 Uhr rund um Palmersheim einen heftigen Gewitterregen mit 23 l/qm in nur 60 Minuten. Hier einige Monatssummen für ihren Vergleich: 75 l/qm in Udenbreth, 56 l in Palmersheim, 54 l in Dahlem, 49 l in Schmidtheim47 l in Malsbenden, 44 l in Schöneseiffen, 43 l in Kuchenheim, 42 l in Glehn, 39 l in Ahrhütte und Blankenheim, 37 l in Zülpich, 36 l in Enzen, 35 l an der Steinbachtalsperre, 33 l in Roitzheim, 32 l in Olef, 31 l in Sinzenich und Kall-Wahlen, 29 l in Heimbach, 27 l in Euskirchen, 26 l in Sistig, 25 l in Zingsheim, 23 l in Lommersum, 22 l in Houverath, 21 l in Kessenich, 20 l in Eicherscheid und Harzheim sowie 16 l/qm in Bad Münstereifel. Nur 30-60 % der Durchschnittswerte wurden erreicht. Winterlicher Schneefall ist im April keine Seltenheit, in diesem Jahr gab es nur einen Tag mit Schneedecke. Am Palmsonntag (14.) lagen um 8 Uhr in Palmersheim 3 cm, in Sinzenich 2 cm und auch in Ahrhütte 2 cm.
2019-05-08 11:36:43

Das Märzwetter 2019

Wie so oft, zeigten sich beim Wetter auch im März 2019 zwei sehr unterschiedliche Monatshälften. Auf eine sehr stürmische und nasse erste Hälfte folgte ruhiges Hochdruckwetter mit einigen Frostnächten. Der erste Frühlingsmonat gehörte zu den fünf wärmsten März-Monaten der letzten 30 Jahre. Die Monatsmitteltemperatur von 7,6° zwischen Lommersum, Euskirchen und Zülpich lag +1,5° über den Langzeitwerten (1981-2010). In den höheren Lagen erreichte Sistig ein Mittel von 5,4° und Udenbreth-Miescheid 4,5°, beide lagen 1,8° über dem Schnitt. Die Sturmtiefs der ersten Monatshälfte brachten im Wechsel milde oder polare Luftmassen. Am 11.3. schneite es noch einmal bis ins Flachland (meist 1 cm). Zwischen Gemünd und Udenbreth waren es noch einmal 4-7 cm. Die Tiefstwerte im Kreis Euskirchen wurden aus Olef (-4°) und aus Houverath (Kläranlage -7°) gemeldet. Am 22.3. lieferte Hoch Hannelore dann mit 20,7° den Spitzenwert der Temperatur in Sinzenich, 20,0° gab es in Gemünd-Malsbenden, 19,8° in Heimbach, 17,0° in Sistig und nur 15,7° in Udenbreth. In den Niederungen gab es nur zwei Frostnächte (18./19.) dagegen in höheren Tallagen bis 13 Frostnächte, z.B. in Schleiden-Olef. Seit 1937 gab es nur wenige so frostarme März-Monate rund um Euskirchen. Nur eine Frostnacht gab es z.B. 1997 in Sinzenich und 1960 sowie 1967 jeweils zwei in Euskirchen. Neben diesen typischen Temperaturwechseln hinterließen die starken Sturmtiefs vom 3. bis 17. März bleibenden Eindruck, besonders bei den Karnevalisten. Am Rosenmontag zog der Orkan „BENNET“ auf und versetzte die Organisatoren der Umzüge in große Besorgnis. Zum Glück jagte die Kaltfront morgens gegen 8 Uhr über das Rheinland, so dass die meisten Züge etwas später als in den Vorjahren starten konnten. Im Raum Zülpich jagte Bennet mit 96 km/h über den Zülpicher See (Windstärke 10). Hier weitere Böen-Werte: Deponie Mechernich 100 km/h, Schöneseiffen 98 km, Nörvenich 90 km, Dahlemer Binz 98 km und Sistig 87 km/h. Wie turbulent es in der Atmosphäre zuging, bewies ein Tornado im Umfeld einer Gewitterlinie am 13. März im Raum Roetgen mit großen Schäden (40 Häuser z.T. schwer beschädigt). Die Zugbahn ließ sich bis nach Woffelsbach verfolgen. Aufgrund der zahlreichen Regentage bis zum 17. März blieb dieser Frühlingsmonat eher grau. In der Summe blieben die Zahlen der Sonnenstunden meist unterdurchschnittlich: Sinzenich 128 Stunden, Lommersum 119, Schöneseiffen 101, Sistig 99, Tallage Heimbach 90 und in der Tallage Gemünd-Malsbenden 79 Stunden. Der März lieferte zudem deutlich mehr Regen als der trockene Februar. Regional gab es in nur 18 Regentagen die doppelte Niederschlagssumme im Vergleich zum Langzeitwert, in Euskirchen dagegen zu wenig Regen. Wie üblich an dieser Stelle einige Vergleichswerte aus dem Kreisgebiet im Vergleich zu den Mttelwerten 1981-2010: Euskirchen 43 l (91%), Roitzheim 52 l, Füssenich und Enzen 56 l, Lommersum, Arloff und Kuchenheim 57 l, Mülheim-Wichterich 60 l, Sinzenich 62 l (141%), Ahrhütte und Steinbachtalsperre 64 l, Eicherscheid 66 l, Palmersheim und Zülpich 69 l, Harzheim 79 l, Houverath 83 l (151%), Glehn 85 l, Heimbach 91 l, Kall-Scheven 94 l, Mechernich Deponie 96 l (185% des Mittels), Nettersheim-Buir 99 l, Kall-Wahlen 100 l, Sistig 105 l (138%), Blankenheim 112 l, Schleiden-Olef 126 l, Gemünd-Malsbenden 128 l (183%), Schöneseiffen 147 l (158%), Miescheid 187 l und in Udenbreth 195 l/qm (182%).
2019-04-08 15:04:49

Das Februarwetter 2019

Mild, sonnig und nass war der Winter 2018/19 insgesamt. In der Statistik der Eifelstationen belegte der Winter Platz sieben der wärmsten Winter seit 1937 (Kall-Sistig). Schauen wir uns den diesmal wärmsten Wintermonat Februar etwas genauer an. Auch hier lohnt sich ein Blick in die Statistiken. In den höheren Lagen ab 500 m war der Februar so warm wie selten zuvor. Die Monatsmitteltemperaturen zeigten Abweichungen bis +4,5 Grad (Sistig) und +3,0° bis +3,5° in den Niederungen zwischen Weilerswist und Zülpich. Folgende Mitteltemperaturen verdeutlichen die außerordentliche Wärme im Februar: - Kall-Sistig 5,1° (Abweichung +4,5°); zweiter Platz seit 1937 hinter Februar 1990; - Euskirchen-Lommersum 6,0° (Abweichung +3,2°); achter Platz seit 1937; - Mechernich 6,3° (Abweichung +4,6°); der Rekord aus Feb. 1990 wurde eingestellt. Der ungewöhnlich milde Spätwintermonat ließ mehrere Wochen früher als sonst die Frühlingsblüten sprießen und das trotz Kaltstart und vielen Frostnächten (Gemünd 22 und Sinzenich 13). In der Monatsmitte und in den letzten Februartagen wurde mit leichtem Föhneffekt sogar die 20-Grad-Marke übertroffen: Bad Münstereifel 22,5°, Mülheim und Roitzheim 22,2°, Mechernich Deponie 21,9°, Heimbach und Wahlen 21,1°, Gemünd 20,9°, Lommersum 20,4°, Sinzenich 20,1° und selbst in Nettersheim und Udenbreth noch 18,1°. Örtlich wurden die bisherigen Höchstwerte für Februar vom 24.02.1990 übertroffen. In Sistig wurde der absolute Rekord sogar von 17,9° auf 19,4° hochgeschraubt. Bei herrlicher Fernsicht wurden am 17. und 24. zudem noch extrem niedrige Luftfeuchtewerte abgelesen (Heimbach und Lommersum 19 %, Schöneseiffen 13% und Mechernich Deponie 11%). Die Hoffnungen auf weitere starke Niederschläge im Februar wurden allerdings enttäuscht, das Defizit des letzten Jahres konnte nicht weiter ausgeglichen werden. Insgesamt wurden gerade mal 40-70% der Langzeitwerte erreicht, wobei der Südkreis und das Münstereifeler Höhengebiet noch 40-60 l/qm schafften (Hochlagen um Udenbreth bis 83 l/qm). Besonders trocken blieb der Nordkreis, das zeigen folgende Beispiele: Lommersum 16 l/qm (40% des Mittels), Euskirchen 17 l (44%), Kuchenheim, Kessenich und Mülheim-Wichterich 19 l, Roitzheim und Metternich 21 l, Füssenich 22 l, Zülpich und Enzen 23 l, Palmersheim 26 l, Sinzenich 27 l (63%) und Kirspenich 30 l/qm. Nur zum Start in den Februar (am 1.) lag verbreitet eine Schneedecke (5 cm in Sinzenich, 17 cm in Olef und Sistig sowie 30 cm in Udenbreth). Nur das erste Februarwochenende konnte für den Wintersport in der Nordeifel genutzt werden denn bis zum 10. waren alle Schneereste geschmolzen und der Frühling hielt Einzug. Sturmtief „Stefan“ wehte am 9.2. Warmluft mit Böen der Stärke 8-9 in allen Höhenlagen über unser Kreisgebiet. Vom 15. bis 28. Februar ließen sich dann tausende Kraniche in dieser Strömung in ihre Brutgebiete an der Ostsee treiben. Ein abschließender Blick auf die Sonnenstunden zeigt ebenfalls Ergebnisse die weit über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre liegen. Im Raum Euskirchen-Lommersum war es mit 150 Stunden der sonnigste Februar seit min. 1947 (Abweichung 179%). Am Rand des Kreises Düren lagen die Werte durch Föhneffekte noch höher: Zülpich-Sinzenich 160 Stunden (Abweichung 170% und der zweithöchste Februarwert hinter 2003 mit 171 Stunden). Hier weitere Sonnenstunden-Summen: Tallage Heimbach 123 Stunden, Nettersheim 136 Stunden, Sistig 139 (181%), Schöneseiffen 143 Stunden und an der Dahlemer Binz 146 Stunden. Einen Wintereinbruch zeigen die Vorhersagekarten im Flachland auch bis zum 19. März nicht. Oberhalb von 500 m wird es nach dem 10. März wieder Schneeschauer und Nachtfröste geben. Ob es noch einmal für ein Wintersportwochenende in Udenbreth reicht, ist zur Zeit noch fraglich. Die Winterreifen werden aber noch gebraucht, denn Frostnächte und überfrierende Glätte können in den Frühstunden tückisch sein.
2019-03-05 18:29:11

Das Januarwetter 2019

Einer milden, trüben und feuchten ersten Monatshälfte folgte ab dem 18. Januar Hochdruckwetter mit trockener Kälte und Sonnenschein. Zum Monatsende wurde es sogar winterlich weiß bis in die Niederungen. In der Summe glichen sich in den Niederungen milde und kalte Tage in etwa aus, nur in den Höhengebieten waren die Abweichungen deutlich niedriger. Folgende Monatsmitteltemperaturen wurden ausgerechnet: Lommersum und Sinzenich +2,2° (-0,3° zu kühl), Gemünd +1,0° (-0,5°), Nettersheim und Sistig -0,1° (-0,3°), Schöneseiffen -1,0° (-1,2°) und in Udenbreth-Miescheid -1,8° (Abweichung -1,6°). Damit war der Januar der erste zu kühle Monat seit März 2018. Die kältesten Nächte wurden im Kreis Euskirchen um den 21. Januar beobachtet. Die Luft war sehr trocken und erreichte in Mechernich nur 35% in den Nachmittagsstunden. Strengen Frost verzeichneten nur Stationen mit einer Schneedecke, was folgende Zahlen vom 21. Januar belegen: Lommersum und Zülpich -8°, Roitzheim u. Heimbach -9°, Deponie Mechernich -10°, Dahlem u. Sistig -10,8°, Harzheim -11,5°, Gemünd -11,8°, Schleiden-Olef -12,6°, Houverath Kläranlage -13° und Nettersheim -14,1°. Am Erdboden über Schnee erreichte die Dahlemer Binz -18,7°, Nettersheim -16,3° und Olef -16,7°. Bedingt durch die häufigen Tiefdruckgebiete in der ersten Monatshälfte blieb die Zahl der Sonnenstunden nur bescheiden, verbreitet wurden 75 bis 90 % des Mittelwertes summiert. Folgende Sonnenstunden speisten die Solaranlagen: 63 Stunden in Sinzenich, 54 in Lommersum, 52 in Sistig, 51 in Schmidtheim und Schöneseiffen, 48 in Nettersheim und Kall-Wahlen, sowie 42 Stunden in der Tallage Heimbach an der Rur. Nur an wenigen Tagen kamen über die Nordsee kräftige Sturmtiefs in Rheinland. Windstärke 8 wurde nur in den Höhenlagen oder im Grenzbereich zum Kreis Düren registriert, so z.B. am 13. Januar mit 72 km/h am Windpark Schöneseiffen. Zum Abschluss noch der Blick auf die Niederschläge. Nach einem sehr nassen Dezember half auch der Januar die Eifeltalsperren und den Grundwasserspiegel aufzufüllen. Die Unterschiede zwischen den Niederungen des Nordkreises und den Höhengebieten waren nicht besonders groß. Die Abweichungen lagen zwischen 110 und 135 % des Mittelwertes. Hier ein Vergleich von Wetterstationen im Kreisgebiet: Füssenich 38 l, Sinzenich und Euskirchen 42 l, Enzen 48 l, Lommersum 51 l, Mechernich-Strempt und Ahrhütte 55 l, Zülpich und Roitzheim 56 l, Kuchenheim 60 l, Münstereifel 63 l, Kall-Scheven 66 l, Nettersheim und Dahlem 70 l, Eicherscheid 71 l, Kall-Wahlen 74 l, Palmersheim 78 l, Udenbreth-Miescheid 81 l, Heimbach 82 l, Sistig 85 l, Blankenheim 86 l, Schöneseiffen 93 l, Gemünd 100 l, Olef 107 l, Houverath 110 l und Udenbreth 171 l/qm. Dank der Schneehöhen Ende Januar konnten im Raum Udenbreth, in Hollerath und im Hohen Venn die Loipen gespurt werden und das erste Februarwochenende brachte den Massentourismus zum ersten Mal in die Schneeeifel. Folgende Schneedecken wurden am 31.1. gemessen: 6 cm in Sinzenich, 8 cm in Münstereifel, Houverath und Lommersum, 9 cm in Palmersheim, 10 cm in Nettersheim, 14 cm in Ahrhütte, 15 cm in Gemünd, 19 cm in Olef, 23 cm in Sistig, 24 cm in Schmidtheim, 25 cm in Kall-Wahlen und Schleiden-Herhahn, 34 cm in Hollerath und Udenbreth, sowie 41 cm am Weißen Stein. Also nur bescheidene Schneemengen, vor allem wenn man an die großen Schneefälle in der Nordeifel denkt: 113 cm Hollerath Feb. 1942, 137 cm Udenbreth Feb. 1953, 143 cm Kalterherberg Feb. 1953.
2019-02-06 14:25:50

Das Dezemberwetter 2018

Nach zehn Monaten Trockenheit brachte der Dezember den langersehnten Regen und damit wurde das große Regendefizit des Jahres etwas ausgeglichen. Zahlreiche atlanti-sche Tiefs machten den letzten Monat des Jahres zu einem der nassesten und mildesten der letzten 30 Jahre. Längere trockene und kalte Perioden durch Hochdruckeinfluss fehlten fast gänzlich. Im Kreis Euskirchen waren besonders das erste Monatsdrittel und der Zeitraum vom 20. bis 23.12. extrem nass. Die Pegel der Talsperren stiegen langsam wieder an und einige Flüsse führten zu Weihnachten Hochwasser. In 24 Stunden fielen am Tag vor Heiligabend verbreitet 15-30 l/qm, im Raum Udenbreth sogar 35 l/qm. Schneedeckentage waren –passend zu diesem warmen Jahr- eine Ausnahme. Am 16. Dezember wurde es mit 1-2 cm sogar mal weiß bis in Flachland, oberhalb von 500 m wa-ren es auch nur rodeltaugliche 5-8 cm Schneedecke. Im Vergleich zum langjährigen Mittel (1981-2010) betrugen die Abweichungen des Niederschlags 130-200%. Hier für unsere Leser eine Auswahl von Wetterstationen: Euskirchen 65 l, Lommersum, Wichterich und Füssenich 77 l (171%), Palmersheim 78 l, Sinzenich 85 l (207%), Metternich 86 l, Kuchenheim 89 l, Steinbachtalsperre 90 l, Zülpich 92 l (188%), Glehn 97 l, Bad Münstereifel und Eicherscheid 99 l, Ahrhütte 102 l, Deponie Mechernich und Scheven 110 l (212%), Zingsheim 111 l, Sistig und Houverath 115 l (130%), Kall-Wahlen 119 l, Nettersheim (147%) und Gemünd-Malsbenden 125 l (155%), Blankenheim 131 l (196%), Olef 134 l, Dahlemer Binz 147 l (148%), Schöneseiffen 163 l (137%) und an der Deutschen Wetterdienst Station Udenbreth wurden von Familie Breuer sogar 219 l/qm (162%) abgelesen. Im Höhengebiet rund um Udenbreth erreichte der Dezember Platz 8 seit 1945. Rekordhalter bleibt der Dez. 1966 mit 315 l/qm. Nach monatelanger Flaute profitierten die Windradbetreiber im Dezember endlich von den Tiefdruckgebieten und ihren Windfeldern. Am heftigsten wehte es kurz vor Weih-nachten am 21.12. mit Windspitzen von 83 km/h in Schmidtheim, 82 km/h in Sistig und 81 km/h am Windpark Schöneseiffen. Viele Regenwolken gestalteten den Monat grau in grau. Bei tiefstehender Sonne schaff-ten die Tallagen z.B. nur 25 Stunden Sonnenschein in Heimbach und 29 Stunden in Net-tersheim. Im Lee der Eifel gab es immer wieder kurze Auflockerungen und somit stieg die Sonnenstundenzahl in Sinzenich auf 57 Stunden, in Lommersum auf 47, in Schö-neseiffen auf 37 und in Sistig auf 32 Stunden. Die föhnartigen Winde trockneten die Luft z.T. stark aus, so dass am zweiten Weihnachtstag bei Ostwind Luftfeuchtewerte von nur 27% zwischen Schöneseiffen und der Oleftalsperre notiert wurden. Milde Luft vom Atlantik und von der Nordsee schufen die Voraussetzungen für den neunten zu warmen Monat in Folge, davon betroffen waren leider auch die Weihnachtstage. Beim abschließenden Blick auf die Temperaturen fällt eine positive Abweichung von 1,5 bis 2,5 Grad auf. Die Höhengebiete schafften nur 2,7° (Schöneseiffen und Udenbreth-Miescheid) bis 2,8° (Schmidtheim), auf 500 m Seehöhe waren es 3,6° (Sistig)und im Flachland rund um Euskirchen 5,5°. Die höchsten Temperaturen kamen nah an den absoluten Dezember-Rekord von 16,9° am 4.12.1953 heran. Im Raum Zülpich wurden 15,4° gemessen, in Lommersum 14,9° und in Heimbach 13,9°. Die niedrigsten Werte wurden am zweiten Weihnachtstag gemessen. Mit -4° bis -6° blieben die Tiefstwerte aber noch moderat, so dass die Sommerpflanzen auf den Terrassen keinerlei Schaden nahmen. Die niedrigste Erdbodentemperatur von -8,7° aus Nettersheim ist kaum der Rede wert, wenn man bedenkt das hier über Schnee schon bis -26,6° gemessen wurden. Auch die Zahl der Frosttage blieb im Rahmen der Mittelwerte, meist wurden 10-12 gemessen.
Zum Abschluss noch einige Zahlen aus dem Raum Euskirchen und Sistig zum extremen Jahr 2018:
Jahres-Mitteltemperatur Euskirchen 11,5° (Platz 2 seit 1937 hinter 2014); Sistig 9,5° (Platz 1 seit 1937)
Sonnenschein Euskirchen 2015 Stunden (Platz 2 hinter 1959 mit 2072 Stunden); Sistig 1876 Stunden (Platz 2 hinter 2003 mit 1984 Stunden)
Niederschlag Euskirchen 471 l/qm (Platz 5 seit 1891; Rekord 302 l/qm im Jahr 1921); Sistig 590 l/qm (Platz 5 seit 1897; Rekord 391 l/qm im Jahr 1921).
2019-01-04 18:47:52

Das Novemberwetter 2018

Die außergewöhnliche Serie zu trockener, sonniger und warmer Monate wurde auch im November fortgesetzt. Noch nie seit Messbeginn vor 140 Jahren in Nordrhein Westfalen waren die Monate Januar bis November so trocken. Bis zur Monatsmitte blieb es sogar spätsommerlich warm, dann verkündeten vorbeifliegende Kraniche nahende Fröste und erste Schneeflocken. Mit einer Mitteltemperatur von 6,1° in Sinzenich, 6,5° in Mechernich und 6,7° in Lommersum war es in den Niederungen 0,1 bis 0,5° zu mild, auf den Bergen sogar 1,3° bis 1,5° zu mild. Gerade in den Tallagen traten viele Fröste auf und reduzierten damit das langjährige Mittel. Die spätsommerlichen Höchstwerte bis zum 14.11. schafften extreme Wärmegrade. Am 6. und 12. November wurden folgende von Föhnwinden unterstützte Werte notiert: 20,5° an der Deponie Mechernich, 20,4° in Roitzheim, 19,6° in Hergarten und Sinzenich, 19,4° in Harzheim und Füssenich, 18,9° in Olef, 18,8° in Lommersum, 18,7° auf dem Kermeter bei nur 44% Luftfeuchte, 18,5° in Zingsheim, 18,1° in Nettersheim und 17,6° in Kall-Sistig. Für das zweite Novemberdrittel waren dies die höchsten Werte seit 1937. In Sistig z.B. lag der bisherige Rekord bei 17,5° am 12.11.1995. Die zweite Monatshälfte war dann zehn Grad kälter als die erste. Eisige Ostwinde brachten Fröste und erste Schneefälle. Am 18. und 19. November sanken die Nachtwerte auf -4° bis -6°, in Nettersheim auch bis -7,1° (am Boden bis -9,7°). An diesen beiden Tagen gab es auch erste dünne Schneedecken von 2-3 cm zwischen Nettersheim und Udenbreth. Schneeflocken waren bis herunter nach Zülpich zu beobachten. Besondere Stürme gab es im November 2018 nicht. Nur örtlich wurden Böen bis Stärke 8 in den höheren Lagen notiert, so z.B. in Schöneseiffen 63 km/h und an der Deponie Mechernich 68 km/h. Ausgesprochen trüb war der November in diesem Jahr nicht. Die Sonnenscheinsummen zählten zu den vier höchsten seit 1951. Hier einige Summen zum Vergleich: Zülpich 108 Stunden, Schöneseiffen 103, Lommersum 102, Dahlem 91, Sistig 90, Heimbach 86, Nettersheim 84 und Kall-Wahlen 76 Stunden. Die Abweichungen vom Mittelwert betrugen 120 bis 135 %, noch mehr Novembersonne wurde zuletzt 1983 und 2011 gemessen. Das wichtigste Thema des Monats aber war der seit Monaten fehlende Niederschlag. Im Vergleich zum langjährigen Mittel kam im Kreis Euskirchen nur ein Drittel des Niederschlags vom Himmel. Folgende Summen teilten mir die Beobachter mit: Roitzheim 13 l/qm, Lommersum und Füssenich 15 l, Sinzenich, Kuchenheim und Zülpich 16 l, Euskirchen 17 l, Palmersheim und Mechernich 19 l, Steinbachtalsperre 20 l, Heimbach 22 l, Mechernich und Harzheim 23 l, Kall-Scheven 24 l, Münstereifel und Eicherscheid 25 l, Sistig und Ahrhütte 29 l, Zingsheim 31 l, Kall-Wahlen 33 l, Gemünd 34 l, Olef und Nettersheim 37 l, Hollerath und Blankenheim 43 l, Schöneseiffen 45 l, Dahlem 50 l und Udenbreth 65 l/qm. Verbreitet gehörte dieser November in Euskirchen zu den zehn trockensten seit 1891. Besonders regenarm war bisher der November 2011 mit nur 1 l/qm in der Kreisstadt, gefolgt von 1920 mit 4 l und 1931 mit 6 l/qm.
2018-12-05 21:57:37

Das Oktoberwetter 2018

Nahtlos reiht sich auch der Oktober in die Serie ungewöhnlich warmer Monate seit April 2018 ein. Die Trockenheit spitzte sich noch einmal zu, bis zum 22. Oktober, erst dann zeigte sich der Herbst etwas nasser und kühler. Noch am 22.10. herrschte hoher Luftdruck bis 1035 hPa, zum Monatsende (30.) brachte das Sturmtief „VAIA“ dann Druckwerte um 986 hPa. Mit den Höhen-winden aus N bis NE flogen vor den kalten Tagen tausende von Kranichen über den Kreis Euskir-chen in Richtung Frankreich und Spanien (vor allem am 19., 22. und 28.). Wer hätte gedacht, dass der Oktober die Zahl der Sommertage über 25 Grad noch einmal deutlich erhöhen könnte, so viele Sommertage wurden laut Statistik im Oktober noch nie beobachtet. Höhepunkt der sommerlichen Periode mitten im Herbst waren die fünf Tage vom 12. bis 16. Okto-ber mit Werten von 25 bis 27 Grad. Zusammen mit dem 6. Oktober waren es sechs Sommertage in den Niederungen zwischen Weilerswist, Euskirchen und Zülpich. Seit Beginn der Beobachtungen lieferte das Jahr 2018 damit ebenfalls die höchste Zahl an Sommertagen: Lommersum 89, Sinzenich 86, Nettersheim 50, Sistig 43 und Schöneseiffen 35. Nach kurzem kühlen Start präsentierte sich der Oktober mehr als golden. Erst im letzten Mo-natsdrittel ging dem Herbstmonat die Puste aus. Am wärmsten war es am 13. und 15. mit ver-breitet 27 Grad in den Niederungen und 23 Grad auf 500 m in Kall-Sistig. Die niedrigsten Temperaturen und die ersten Bodenfröste gab es am 21., 27. und 28. des Monats. In den Eifeltälern wurde der erste Luftfrost gemessen: Dahlemer Binz -0,1°, Sistig -0,3°; Gemünd -1,1°; Olef -1,8° (am Boden -4,0°) und Nettersheim -2,5°. Die Monatsmitteltemperatur lag an allen Stationen deutlich über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Hier eine kleine Auswahl von Orten: Zülpich, Euenheim und Weilerswist 11,9° (+1,3° Ab-weichung), Mechernich 11,7° (+1,6°), Heimbach 10,7° (+0,9°), Sistig 10,2° (+1,5°), Schöneseiffen 9,8°, Dahlem 9,5° und Nettersheim 8,6° (+0,5°). Auch der Niederschlag blieb im Oktober wie in den Vormonaten deutlich zu gering. Neue Re-kordstände des Rheinpegels wurden am 22. Oktober gemessen. Im Kreisgebiet fielen örtlich nur 25 bis 50% des langjährigen Niederschlages, damit dauert die Trockenheit inzwischen schon seit Februar an. Der Oktober 2018 war hinter 1995 und 2007 einer der trockensten der vergangenen 30 Jahre. Hier einige Summen aus der Voreifel- und Eifelregion (in der Klammer die Abweichung): Ahrhütte 16 l/qm (26%), Freilinger See 20 l, Euskirchen und Kirspenich 23 l (48%), Blankenheim 25 l (40%), Sistig 26 l (40%), Palmersheim 27 l, Lommersum, Nettersheim, Dahlem und Kuchenheim 28 l (59%), Steinbachtalsperre 29 l, Sinzenich und Heimbach 30 l (67%), Bad Münstereifel und En-zen 30 l (59%), Zülpich 32 l (71%), Hollerath 34 l (40%), Houverath 34 l (68%), Olef 36 l, Kall-Scheven 37 l, Udenbreth 38 l (37%), Deponie Mechernich 38 l (80%), Malsbenden 38 l (61%) und Schöneseiffen 40 l/qm (45%). Am 30. Oktober lenkte Sturmtief „VAIA“ einen Schwall polarer Luft in den Eifelraum. Kurzzeitig gab es in den Nachmittagsstunden 1-3 cm Schneedecke oberhalb von 400-500 m Seehöhe. In den Höhenlagen wehte dabei am gleichen Abend ein stürmischer Wind mit Böen von 63 bis 76 km/h. Bis zum 23.10. war der Oktober extrem sonnig, danach teils komplett trüb bis neblig. Dennoch gab es eine deutlich überdurchschnittliche Sonnenscheindauer. Hier einige Ortschaften mit Sonnenscheinmessung und Abweichung: Tallage Heimbach 117 Stunden, Nettersheim 146 Stunden, Lommersum 149 (125%), Sistig 149 (112%), Sinzenich 158 (119%), Schöneseiffen 158 und in Schmidtheim (an der Dahlemer Binz) 160 Stunden.
2018-11-06 11:34:36

Das Septemberwetter 2018

Der Hitze- und Dürre-Sommer 2018 fand erst im letzten Septemberdrittel ein rasches Ende. Die Serie der warmen und trockenen Monate begann schon im April. Seit Beginn der Temperaturmessungen in Euskirchen und Sistig (1937) war im Zeitraum vom 1. April bis zum 30. September kein Jahr so warm. Sogar Aachen (seit 1829) und De Bilt in den Niederlanden (seit 1706) konnten kein wärmeres Jahr vorweisen. Bis zum 22.9. war es deutlich zu warm und sehr trocken. Den Übergang zum Herbst brachte schließlich Sturmtief „Fabienne“ am 23. mit einer Umstellung der Wetterlage auf NW und starken Regenfällen. Die Mitteltemperatur lag im September bei 15,0° in Weilerswist-Lommersum, 15,5° in Zülpich-Sinzenich und 13,7° in Kall-Sistig. Im Vergleich zu den Mittelwerten von 1981-2010 betrugen die Abweichungen +1,3° in Sistig und +1,1° in Sinzenich. Kurz vor Beginn der herbstlichen Witterung wurden am 18. September noch einmal badetaugliche Temperaturen gemessen: 32,7° in Zülpich, 32,2° in Lommersum, 30,3° in Mechernich und Gemünd, 29,4° in Kall-Wahlen, 29,1° in Zingsheim, 28,7° in Sistig, 28,0° in Dahlem und 27,3° in Udenbreth-Miescheid und Schöneseiffen. Diese kurze Hitzeperiode kam nah an die Rekordwerte der Voreifel für Mitte September. Hier die Spitzenwerte: 13.9.2016 Sinzenich 33,7°; 13.9.2016 Lommersum 33,2° und am 13.9.1947 in Euskirchen 33,0°. Bis zum 20. September wurden noch einmal 11 Sommertage und ein Tropentag rund um Euskirchen erfasst, in Kall-Sistig waren es nur drei Sommertage. Die Zahl der Sommertage im Jahr 2018 stieg damit im Kreis Euskirchen auf bisher einmalige Summen seit mehr als 100 Jahren: Raum Euskirchen/Lommersum 84 Sommertage, Raum Zülpich/Sinzenich 80 Sommertage, Raum Gemünd/Schleiden 67 Sommertage. In den Lagen oberhalb von 500 m war das Jahr 1947 noch reicher an Tagen über 25°, so schaffte z.B. Sistig 1947 enorme 45 Sommertage und knapp dahinter lag 2018 mit 43 Sommertagen. Im letzten Monatsdrittel wurden die Nächte frischer und in den Eifeltälern gab es erste Luftfröste bis -2,5° und Bodenfröste bis -5°. Am 29. und 30. reichten die Bodenfröste sogar bis herunter nach Euskirchen. Seit April 2018 machte die Sonne ununterbrochen Überstunden, so auch im vergangenen Monat. In der Statistik der sonnigsten September seit 1945 lag 2018 auf Platz acht. Rekordhalter ist der September 1959 mit 255 Stunden in Euskirchen. Hier einige Summen von denen nicht nur unsere Solaranlagen profitierten: Dahlemer Binz 219 Stunden, Schöneseiffen 217, Sinzenich 216, Sistig 203, Lommersum 197 und in der Tallage Gemünd-Malsbenden 150 Stunden. Die Abweichung vom Mittelwert betrug 110-125%. Beinahe wäre der September der nächste zu trockene Monat geworden, aber Sturmtief „Fabienne“ brachte am 23. den ersten flächendeckenden Regen. Innerhalb von 24 Stunden fielen 30-50 l/qm. Am Nachmittag des 5. September gab es noch einmal gewittrige Schauer die von Dreiborn Richtung Tondorf zogen. In Schöneseiffen wurden dabei 30 l/qm in nur zwei Stunden abgelesen. Die Monatssummen lagen entsprechend der Unwetter 10-30% über den Langzeitwerten, örtlich aber auch darunter: Schöneseiffen 99 l/qm, Gemünd 79 l, Zingsheim 67 l, Deponie Mechernich 65 l, Mülheim 63 l, Eicherscheid und Sistig 60 l, Zülpich, Füssenich und Sinzenich 57 l, Freilingen 56 l, Lommersum und Arloff 54 l, Kall-Wahlen und Blankenheim 52 l, Dahlemer Binz 49 l, Palmersheim 47 l, Euskirchen und Kuchenheim 44 l und in Udenbreth-Miescheid nur 37 l/qm.
2018-10-03 11:00:19

Das Augustwetter 2018

Wieder ein Monat wie aus dem Bilderbuch für alle Sommerfans. Das Wetter blieb wie in den Vormonaten beständig warm, sonnig und sehr trocken. Das „Steppenklima“ beherrschte das Rheinland und z.T. auch die Eifel, wobei die Dürre immer größere Ausmaße annahm. Wasserverbände riefen zu sparsamem Umgang mit Trinkwasser auf und die Waldbrandgefahr blieb weiterhin hoch. In der Land- und Forstwirtschaft richtete die Dürre katastrophale Schäden an, selbst große Bäume leiden auch jetzt Mitte September noch unter der monatelangen Trockenheit. In der Eifel erreichte Sistig eine Mitteltemperatur von 17,9° (Abweichung +2,1°). Mit einer Mitteltemperatur von 20,2° zwischen Weilerswist, Euskirchen und Zülpich erlebten wir in den Niederungen einen 2,2 Grad zu warmen letzten Sommermonat. Damit gehörte er zu den Top-Fünf seit Beginn der Messungen hinter 2003 (21,6°), 1997 (21,1°), 1975 (20,9°) und 2001 (20,3°). Am 7. August wurden die Spitzenwerte des Sommers gemessen, hier einige Beispiele: Sinzenich 37,7°; Lommersum 37,5°; Mechernich 36,7°; Heimbach 35,9°; Gemünd und Steinbachtalsperre 35,8°; Nettersheim 34,9°; Kall-Wahlen 34,8°; Sistig 33,8°; Dahlem 33,2°; Schöneseiffen 33,0° und Udenbreth 32,4°. Auch wenn in der zweiten Monatshälfte die Hitze langsam nachließ, gab es doch noch immer viele Sommertage. Am 9. August ging eine bisher einmalige Serie von 29 Sommertagen in Folge zu Ende. Der August lieferte in den Niederungen insgesamt wunderbare 18 Sommertage über 25° (Rekord bisher im Aug. 1997 mit 23 Sommertagen). In Sistig waren es noch 13 Sommertage und auf 600 m in Schöneseiffen immerhin 10. Den Schlaf raubte uns vor allem die warme Tropennacht vom 3. zum 4. August mit 21° in Lommersum und bis 23° in der Euskirchener City. Auch die Sonne leistete wieder Überstunden im gesamten Kreisgebiet. Sie schien knapp ein Drittel länger als im Klimadurchschnitt. Damit gehörte der Aug. 2018 zu den fünf sonnigsten seit dem zweiten Weltkrieg. Hier wieder einige Beispiele: Dahlemer Binz 262 Stunden, Sistig 256, Zülpich 250, Lommersum 249, Nettersheim 248, Schöneseiffen Windpark 247 und im Heimbacher Rurtal 208 Stunden. Verbreitet fiel nur ein Drittel oder die Hälfte des normalen Augustregens. Nur lokale Gewitter konnten die Monatssummen etwas aufbessern. Folgende Summen wurden wegen der Besonderheit der Dürre für sie aufsummiert: 37 l in Hollerath, 35 l in Lommersum, 33 l in Dahlem, 30 l in Gemünd, 29 l in Nettersheim und Mülheim, 28 l in Udenbreth, 27 l in Kall-Wahlen und Euskirchen, 26 l in Sistig und Roitzheim, Palmersheim und Heimbach, 24 l in Blankenheim, 23 l in Sinzenich, Enzen und Münstereifel, 21 l in Kuchenheim und Glehn, 20 l in Zülpich, Harzheim und Arloff , 19 l in Mechernich und Ahrhütte, 16 l in Füssenich und sogar nur 14 l/qm in Münstereifel-Eicherscheid.

Rückblick auf den Sommer (Juni, Juli, August) in Eifel und Voreifel:
Sommer-Temperaturmittel (seit 1937): - Euskirchen/Lommersum 19,8° (Abweichung +1,9°); Platz 2; Rekord 2003 mit 20,7°; - Kall-Sistig 17,6° (Abweichung +2,2°); Platz 2; Rekord 2003 mit 17,9°
Sommer-Sonnenscheinsumme (seit 1947): - Euskirchen/Lommersum 760 Stunden (130% des Mittels); neuer Rekord - Sistig 704 Stunden (119% des Mittels); Rekord 2003 mit 777 Stunden
Sommer-Niederschlagssumme (seit 1891): - Euskirchen/Lommersum 82 l/qm (42% des Mittels); neuer Rekord; - Kall-Sistig 81 l/qm (41% des Mittels); Platz 2; Rekord 1921 mit 69 l/qm
2018-09-10 15:42:55

Das Juliwetter 2018

Beständig heißes, sehr sonniges und extrem trockenes Wetter hinterließen in der Voreifel und Eifel ein Klima wie sonst am Mittelmeer. Volle Bäder, viele Urlauber aber auch große Probleme in der Landwirtschaft waren die Folge. Am Monatsende stand fest, wir haben den drittwärmsten Juli seit 1891 erlebt. Zwischen Weilerswist, Euskirchen und Zülpich erreichte die Mitteltemperatur den Wert 21,5°. Nur im Juli 2006 (22,3°) und im Juli 1994 (22,4°) war es noch etwas wärmer, aber nicht so trocken und sonnig wie 2018. Auf 500 m Seehöhe schwitzte man in Kall-Sistig fast genauso oft, hier betrug das Mittel 19,3° (1994 in Sistig sogar 20,0° und Spitzenreiter in der Eifel war 2006 mit 20,6°). Die Abweichungen vom dreißigjährigen Mittel erreichten in Euskirchen +3° und auf den Bergen des Südkreises +4°. Der Monat begann moderat mit Hoch EKKEHARD und letzten erfrischenden Nachtwerten unter 10°. Im Laufe des Monats wurde die Hitze immer unerträglicher und die Eifellandschaft wandelte ihr Gesicht bei fehlendem Regen zur grauen Steppe oder Savanne. Ohne Bewässerung verdorrten fast alle Pflanzen und Bäume. Braun- und Gelbtöne beherrschten das Bild der Landschaft, Flüsse trockneten aus und die Blätter fielen wie im Herbst. Insgesamt wurden in Sinzenich 27 und in Lommersum 28 Sommertage gezählt (über 25°). Sehr 1937 erreichte in Euskirchen und Lommersum kein Monat mehr Sommertage. In Gemünd waren es in diesem Jahr 24 und in Sistig 19 Sommertage (2006 sogar 22 in Sistig). Tage über 30° gab es in Lommersum 9 und in Zülpich 10 (1994 und 2006 waren es sogar 14). Die Spitzenwerte der Temperatur lagen verbreitet über 36°, hier eine Auswahl aus dem Kreisgebiet: Stadtzentrum Euskirchen 38,7°, Metternich 37,4°, Lommersum 37,3° (neuer Juli-Rekord seit 1937 in der Region Euskirchen/Weilerswist), Füssenich 36,3°, Sinzenich und Mechernich Deponie 36,0°, Harzheim 35,0°, Gemünd 33,8°, Wahlen 33,6°, Sistig und Schöneseiffen 32,4° und Udenbreth-Miescheid 30,8°. Noch herausragender war der Parameter Sonnenschein im Monat Juli. Seit 1945 gab es nur im Sommermärchen 2006 noch einige Stunden mehr Sonnenschein: 2018 zwischen Euskirchen und Lommersum 312 Stunden (2006 mit 315 Stunden), 2018 rund um Zülpich 301 Stunden (2006 mit 310 Stunden), 2018 im Raum Dreiborn/Schöneseiffen 291 Stunden (2006 mit 317 Stunden), 2018 im Raum Sistig 266 Stunden (2006 mit 296 Stunden). Die Werte blieben gut ein Drittel über dem Klimadurchschnitt und bescherten den Solaranlagen reichlich Ausbeute. Zum Abschluss des Rückblicks noch ein Blick auf die extreme Dürre im Juli 2018. Die seit April andauernde Trockenheit setzte sich verbreitet fort und steigerte sich lokal zur extremen Dürre. Zum Glück brachen in unserem Kreis bisher keine großen Brände aus. Auch die vereinzelten Gewittergüsse konnten die dramatische Situation nur kurz lindern. Hier einige Ortschaften mit starken Gewittern: Ahrhütte 47 l/qm am 4. Juli, Blankenheim 42 l/qm am 5. Juli, Gemünd 23 l/qm am 26. Juli und Palmersheim 19 l/qm am 17. Juli. An den meisten Stationen aber fehlten die Gewitter und es gab es neue Julirekorde. Hier einige der niedrigsten Summen, die auch gut nach Nordafrika passen würden: Zülpich-Enzen und Wichterich 2 l/qm, Lommersum und Sinzenich 3 l/qm, Euskirchen-Kessenich 6 l/qm, Stadtgebiet Zülpich 7 l/qm, Staumauer Eicherscheid 8 l/qm, Metternich 9 l/qm, Kreisverwaltung Euskirchen 10 l/qm, Bad Münstereifel-Iversheim 10 l/qm, Sistig 11 l/qm und sogar Udenbreth nur 18 l/qm. Seit dem Dürrejahr 1921 gab es in den Sommermonaten keine so lange Trockenperiode. Im Raum Zülpich fielen seit dem 17. Juni bisher weniger als 5 l/qm. Damit müssen unsere Landwirte zur Zeit mit der zweitlängsten Dürreperiode seit 1891 kämpfen. Im Jahr 1959 fielen nur 3 l/qm in 60 Tagen (Euskirchen 12. August bis 10. Oktober). In diesem Jahr begann die Dürre am 17.6. und wird wahrscheinlich bis zum 7. 8. Andauern (am 8. August bis 33°, dann Gewitter und Temperatursturz auf 20-24°), also 52 Tage Dürre und das Mitten im Sommer. Die aktuelle Hitzewelle geht noch bis zum 8. August, danach werden die Temperaturen mit 24° deutlich moderater und auch Regen ist dann in Sicht. In den letzten 80 Jahren dauerte die bisher längste ununterbrochene Periode mit Tagen über 25° im Jahr 1976 (22.06. bis 12.07.) immerhin 21 Tage lang. Diesen Rekord werden wir 2018 regelrecht pulverisieren. Vom 12. Juli bis zum 8. August werden es 28 Tage in Folge sein, einfach unglaublich.
2018-08-03 14:50:25

Das Juniwetter 2018

Auch der erste Sommermonat Juni war in diesem Jahr deutlich zu warm, wie schon die Monate April und Mai. Der legendäre Juni 2003 bleibt aber im Raum Euskirchen Spitzen-reiter. In diesem Jahr wurden zwischen Sinzenich, Euskirchen und Lommersum Mittel-temperaturen von 17,8 bis 18,0 Grad gemessen. Nur wenige Junimonate schafften mehr als 18,0 Grad: 2003 mit 20,0 Grad, 2017 mit 19,3 Grad, 1947 mit 18,9 Grad, 2002 mit 18,6 Grad und 1950 mit 18,1 Grad. Die Abweichungen vom Langzeitwert betrugen in diesem Jahr +1,4 bis +1,6 Grad. In den Höhenlagen des Kreises Euskirchen erzielte Kall-Sistig einen Mittelwert von 15,6 Grad und Udenbreth-Miescheid 14,9°. Im ersten Drittel des Monats gab es viele Sommertage, danach wurde um den kalendari-schen Sommeranfang die kühlste Phase (Schafskälte) notiert. Bodenfröste wie in ande-ren Jahren traten aber in der Eifel diesmal nicht auf. Die Höchstwerte der Temperaturen überstiegen örtlich auch die 30°-Marke: 32,9° in Mülheim-Wichterich, 32,0° in Roitzheim, 30,4° in Weilerswist, 30,1° an der Deponie Mechernich, 29,6° in Sinzenich und Wahlen, 28,4° in Olef, 28,2° in Heimbach und nur 26,8° in Sistig. Die Zahl der Sommertage über 25° war in allen Höhenlagen überdurchschnittlich. Zwi-schen Mechernich und Kall wurden 12 Sommertage zusammengerechnet (Mittel 7), in Zülpich 10 (Mittel 8) in Sistig 4 (Mittel 4),. Schauen wir auf den für die Landwirtschaft wichtigen Faktor Niederschlag. Ohne die Regenmengen vom 1. Juni wäre die Situation der Bodenfeuchte jetzt Anfang Juli noch wesentlich angespannter gewesen. Die Regensummen waren - wie schon in den Vormonaten – sehr gering. Hier drei Beispielorte und die Abweichungen: - Sinzenich 21 l/qm (Mittel 65 l); - Kall-Sistig 44 l/qm (Mittel 68 l); - Schöneseiffen 68 l/qm (Mittel 79 l). Die Situation war also gerade im Nordkreis mit den großen landwirtschaftlichen Flächen sehr angespannt, z.T. viel nicht einmal ein Drittel des Normalregens. Zwischen Olef und Gemünd schaffte allein der 1. Juni 35-40 l/qm in nur 24 Stunden. An der Dahlemer Binz fiel mit 76 l/qm die größte Monatssumme im Kreis Euskirchen. Besonders wenig Regen meldeten Hergarten mit 20 l, Füssenich 21 l, Glehn 22 l, Enzen 26 l und Palmersheim 28 l/qm. Schwere Unwetter blieben bei uns zum Glück aus, sie traten an der Mosel und in der Südeifel auf. Die Sonnenscheinbilanz blieb normal bis leicht überdurchschnittlich im Südkreis. Re-kordwerte von 250 Sonnenstunden wie im Jahr 2003 konnten nicht abgelesen werden. Hier einige Summen aus dem Kreisgebiet: Dahlemer Binz 225 Stunden, Schöneseiffen 200 Stunden, Sinzenich 192 Stunden, Sistig 182 Stunden (Mittelwert 189), Heimbach Tal-lage 168 und Gemünd-Malsbenden 157 Stunden.
2018-07-04 15:43:42

Das Maiwetter 2018

In weiten Teilen von NRW und auch im Kreis Euskirchen übertraf der Mai 2018 alle bisherigen Temperaturrekorde seit min. 1937 (Einrichtung der Stationen Sistig und Euskirchen). Die Hocheifelstation Schneifelforsthaus (unweit von Udenbreth) zeigt sogar einen neuen Mai-Rekord seit 1889. Bisher führte das Jahr 1917 die Rekordliste an mit einer Durchschnittstemperatur von 13,3°, jetzt waren es 13,5° (Dahlemer Binz 13,7° und Mont Rigi im Venn 13,2°). In den Niederungen rund um Euskirchen erreichte der Mai folgende Mittelwerte: Euskirchen/Lommersum Mitteltemperatur 16,0° ( Rekord bisher 15,9° im Jahr 2000 ) Zülpich/Sinzenich Mitteltemperatur 15,8° ( Rekord bisher 15,7° im Jahr 2000 ) Sistig Mitteltemperatur 14,1° ( Rekord bisher 13,4° im Jahr 2000 ) Die Abweichungen vom 30-jährigen Mittel lagen zwischen +2,4° und +2,9°. Es war nicht nur extrem warm, sondern auch sehr trocken bis zum 28. Mai und dazu auch noch extrem sonnig. Die Hitzerekorde dieses letzten Frühlingsmonats wurde am 28. Mai erreicht mit 29,9° in Lommersum, 29,6° an der Deponie in Mechernich-Strempt, 28,7° in Sinzenich, 28,1° in Heimbach, 27,8° in Gemünd-Malsbenden, 26,1° in Sistig und 24,5° in Udenbreth-Miescheid. Die Zahl der Sommertage über 25 Grad lag im Raum Zülpich bei 11 (Lommersum 12), damit wurde der Rekord von 1992 eingestellt. Frostnächte traten nur noch in exponierten Tallagen auf (Heimbach -0,3°; Gemünd-Malsbenden -1,1°; Olef -1,7° und Nettersheim -2,2° (am Erdboden bis -4,4°). Die Schäden durch die üblichen Eisheiligen blieben aus. Beim Blick auf die Sonnenscheinsummen erinnert der Mai an die Sommermonate, die Abweichungen lagen 30-40% über den Mittelwerten. Der Mai gehörte zweifellos zu den fünf sonnigsten seit Beginn der Messungen, das zeigen auch folgende Zahlen aus dem Kreisgebiet: Schmidtheim 292 Stunden, 284 in Lommersum und Euskirchen, 276 in Sinzenich, 274 in Schöneseiffen, 262 in Sistig und 236 in der Tallage Heimbach. Im Raum Euskirchen war es der dritthöchste Sonnenscheinwert seit dem Zweiten Weltkrieg. Spitzenreiter für den Monat Mai bleibt das Jahr 1989 mit 305 Stunden in Euskirchen. Beim Niederschlag waren die Unterschiede durch Schauer und heftige Gewitter zum Monatsende sehr groß. Bis zum 27. Mai lagen die Regensummen gerade mal bei 50% der Langzeitwerte. Unwetterartige Gewitter brachten am 27. Mai in Nettersheim-Buir 40 l/qm, in Sistig 54 l/qm und an der Kläranlage Blankenheim 66,6 l/qm mit entsprechenden Schäden in der Stadt. Auch am Nachmittag des 29. Mai fielen verbreitet Summen zwischen 44 l/qm in Sinzenich und 56 l/qm in Gemünd. Mit Böen bis Windstärke 8 zog eine markante Regenfront von Westen durch. Wie schon im Juli 2016 gab es massive Überflutungen am Rotbach in Schwerfen und Sinzenich. Da wo die Gewitter vorbeizogen fielen nur Monatssummen zwischen 51 l/qm (Füssenich) und 78 l/qm in Kall Wahlen. Hier die höchsten Summen aus dem Kreisgebiet: Dahlem 102 l/qm, Sistig 104 l, Malsbenden 110 l, Enzen 111 l, Nettersheim-Buir 112 l, Sinzenich 115 l, Roitzheim 125 l und Blankenheim 126 l/qm.
2018-06-04 19:36:25

Das Aprilwetter 2018

Seit 1889 werden Temperaturdaten in der Hocheifel erhoben und seit 1937 in Euskirchen und Kall-Sistig. Während in weiten Teilen von NRW und auch im Nordteil des Kreises Euskirchen alle bisherigen Werte übertroffen wurden, blieb es in der Nordeifel und im Raum Aachen entlang der belgischen Grenze bei Südweststau der Wolken oft bedeckt oder gewittrig und daher war hier der April 2007 noch einen Tick wärmer. Euskirchen/Lommersum Mitteltemperatur 13,0° ( Rekord bisher 12,7° im April 2011 ) Zülpich/Sinzenich Mitteltemperatur 12,9° ( Rekord bisher 12,8° im April 2011 ) Sistig Mitteltemperatur 11,2° ( Rekord bisher 11,3° im April 2007 ) Schneifel-Hocheifel Mitteltemperatur 10,2° ( Rekord bisher 11,2° im April 2007 ) Die Mittelwerte lagen 3,5 bis 4,3 Grad über den Durchschnittswerten der letzten 30 Jahre (1981-2010). Seit 2007 gab es fünf Aprilmonate über 12 Grad in Euskirchen, zwischen 1937 und 2006 keinen einzigen. Der Klimawandel prägt den April langsam zum Mai und das ist auch in der weit fortgeschrittenen Natur gut zu beobachten. Anders als im Vorjahr blieben 2018 auch die schädlichen Nachtfröste im April aus und sogar die Eisheiligen blieben zahm. Ein gutes Erntejahr dürfte uns im Sommer bevorstehen. Nur am 6. April gab es bis in die Niederungen letzte Luftfröste von -0,5° bis -1,0° sowie Bodenfröste bis -3 °. Südliche Winde und beständige Hochdruckgebiete prägten den Monat. Die absoluten Höchstwerte des Monats wurden dank Hoch „NORBERT“ zwischen dem 18. und 22. April abgelesen. Im Raum Euskirchen wurde bisherige Höchstwert von 30,0 Grad (21.4.1968) sogar übertroffen (Roitzheim 30,1 Grad). Weitere Meldungen: Mülheim-Wichterich 30.1°, Sinzenich 28.9°, Lommersum 28.0°, Mechernich 27,9°, Heimbach 27,7°, Eicherscheid und Gemünd 27,4°, Kall-Wahlen 27,1°, Olef 26,8°, Zingsheim 26,6°, Schöneseiffen 25,8° und Udenbreth 23,7°. Insgesamt wurden in den Niederungen vier Sommertage schon im Frühlingsmonat April erreicht. Die Schattenseite des warmen Wetters war die Trockenheit. Die Natur erlebte ein explosionsartiges Aufwachen und die Waldbrandgefahr wuchs ständig. Die Allergiker mussten Massen von Pollen verkraften und der Blütenstaub reichte bis in die letzte Ecke. Erst der Saharastaub im März und dann die Fichten- und Rapspollen bis Anfang Mai. Autos putzen oder Fenster putzen lohnte sich nur wenige Stunden. Da wo die nächtlichen Gewitter vom 30.4. nur wenig Regen brachten, blieb es am trockensten. Hier einige sehr trockene Standorte: Enzen und Olef 38 l/qm, Roitzheim 36 l, Steinbachtalsperre und Blankenheim 35 l, Kall-Wahlen 32 l, Eicherscheid, Zingsheim und Arloff 31 l, sowie in Udenbreth-Miescheid nur 30 l/qm. In den übrigen Ortslagen fielen 40-45 l/qm, je nach Intensität des Gewitters vom 30. April. Besonders heftig war das zweistündige Gewitter auf einer Linie von Sinzenich (25 l/qm) über Mechernich (20 l), Gemünd (22 l) bis Schöneseiffen (23 l). Örtlich fielen 11 l/qm in nur 10 Minuten. Zum Abschluss dieses bemerkenswerten Monatsreports einige Angaben zur Sonnenscheindauer. Gut ein Drittel mehr als im Mittel (1981-2010) kamen uns und den Sonnenkollektoren zugute. In den Tallagen von Gemünd und Heimbach waren es 143-149 Sonnenstunden, in Lommersum und Sinzenich 178 Stunden und in Schöneseiffen 200 Stunden.
2018-05-07 15:39:34

Das Märzwetter 2018

Ein typischer Spätwinter ging erst Ende März an den Osterfeiertagen zu Ende. Nach frostreichem und kaltem Februar blieb auch der ganze März unterkühlt. Milde Frühlingstage waren selten, aber Schnee fiel noch bis herab nach Euskirchen. In allen Höhenlagen waren die Mitteltemperaturen sogar niedriger als im Januar. Der Vergleich folgender Durchschnittstemperaturen zeigt die Unterschiede: Schöneseiffen März 1,7° (Abweichung zum Mittelwert -1,6°); im Januar 2,3° Kall-Sistig März 2,5° (Abweichung zum Mittewert -1,3°); im Januar 3,4° Zülpich-Sinzenich März 4,6° (Abweichung zum Mittelwert -1,5°); im Januar 5,6° Ursachen dieser negativen Abweichungen waren mehrere Kältewellen mit Ostwind und kräftigen Frösten. Die niedrigsten Werte wurden am 1. März notiert: Lommersum u. Sinzenich -7.5° ; Heimbach -8,0°; Gemünd -8,3°; Olef und Hellenthal -9,6°; Sistig -10,4°; Kall-Wahlen -10,7°; Schmidtheim -11,1°; Schöneseiffen -11,5° und Uden-breth Weißer Stein -12,4°. Normalerweise treten im März in Euskirchen und Zülpich noch 9 Frosttage (in 2m Höhe) auf, in diesem Jahr waren es 13; in Schleiden-Olef sogar 22 Frostnächte. Ein kleiner Hauch von Frühling schaffte am 10. und 11. März gerade mal 14-15 Grad rund um Euskirchen. Die Spitzenwerte im März können in unserer Region schon bis 25° ansteigen, so geschehen z.B. 1998 und 2004. Das westliche Rheinland war im ersten Frühlingsmonat die trockenste Region in Deutschland, örtlich wurden nur 50-70% des Langzeitwertes erzielt. Zwischen Kall und Udenbreth fielen meist 40-70 l/qm. Hier einige besonders trockene Ortschaften des Kreisgebietes: Euenheim 26 l, Münstereifel 27 l, Füssenich und Harzheim 28 l, Sinzenich 29 l, Enzen 30 l, Eicherscheid 31 l und Euskirchen sowie Iversheim 33 l/qm. Am 3. und 18. März wurde es noch einmal weiß bis nach Weilerswist. Zwischen Gemünd und Lommersum lagen 3-5 cm, in den Hochlagen waren es 13-23 cm. Die Sonnenscheindauer des Monats März war unspektakulär und eher zu niedrig (80-90% des Mittels). Folgende Werte wurden gemeldet: Sinzenich 122 Stunden, Lommersum 115, Schmidtheim und Schöneseiffen 110, Heimbach 100 und Sistig nur 97 Stunden.
2018-04-08 07:45:58

Das Februarwetter 2018

Nach sehr mildem Dezember und Januar machte der Spätwinter noch mal richtigernst. Neben der Kälte gehörte auch viel Sonnenschein und sehr trockene Luft zum täglichen Wettergeschehen. Die Mitteltemperaturen im Kreis Euskirchen lagen mehr als drei Grad unter den Lang-zeitwerten (1981 bis 2010). Hier drei Beispiele des Monats: Zülpich-Sinzenich -0,7° (Abweichung -3,4°), Kall-Sistig -2,9° (Abweichung -3,6°), Udenbreth-Miescheid -3,9° (Abweichung -3,8°). Der Februar 2018 gehörte in Euskirchen zu den zehn kältesten seit 1937: 1. 1956 (-8,5°), 2. 1942 (-5,4°), 3. 1986 (-4,9°), 4. 1947 (-4,7°), 5. 1963 (-4,2°), 6. 1985 (-1,8°), 7. 1983 (-0,7°), 8. 1991 (-0,5°), 9. 1944 / 2012 / 2018 (-0,3°). Andauernder Nachtfrost bei Hochdruckwetterlagen mit Ostwind und sogar Dauerfrost am Monatsende waren Ursachen für die niedrigen Werte. In den Hochlagen rund um U-denbreth wurden 28 Frostnächte und 17 Dauerfrosttage (Eistage) gezählt, in Schleiden-Olef waren es noch acht Eistage und in Zülpich immerhin fünf. So kalt war zuletzt der Februar 2012, das belegen auch die absoluten Tiefstwerte: Lommersum -10,4°; Euenheim -10,7°; Roitzheim u. Sinzenich -13,9°; Schmidtheim u. Heimbach -14,1°; Schöneseiffen -15,0°; Steinbachtalsperre u. Münstereifel -15,3°; Dahle-mer Binz -15,7°, Nettersheim -16,8°, Hellenthal -16,9° und Kalterherberg -19,3°. Am Erd-boden über Schnee wurde am Flugplatz Dahlemer Binz -22,5° abgelesen (tiefster Wert in NRW). Auch ohne die schützende Schneedecke erreichten die Wetterstation im Flachland bis -16,4° Kaltfrost (z.B. in Sinzenich). Bäche, Teiche und kleine Seen froren zu, der Zülpicher See dagegen schaffte aufgrund der starken Ostwinde keine Eisdecke. Im Feb. 2012 gab es zuletzt eine geschlossene Eisdecke und 1986 sogar eine 30 cm dicke Eisschicht in der Seemitte. Der Februar ließ uns dank viel Sonnenschein die trüben Wintertage vergessen. Es war einer der sonnigsten Wintermonate seit Beginn der Beobachtungen: Raum Zülpich bis Wichterich 153 Stunden (Platz zwei hinter 2003 mit 171 Stunden); Raum Euskirchen bis Lommersum 148 Stunden (neuer Rekord seit min. 1957); Raum Blankenheim bis Dahlem 144 Stunden; Raum Schöneseiffen bis Dreiborn 136 Stunden; Raum Kall-Sistig 133 Stunden (Platz zwei hinter 2008 mit 145 Stunden) und im Rurtal bei Heimbach 117 Stunden. Die positive Abweichung vom Mittelwert lag bei 135-165%. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach einem sehr sonnigen Februar auch ein heißer Sommer folgt, liegt bei 70% also gar nicht so schlecht. Extrem sonnig, sehr kalt und als dritter Faktor auch noch extrem trocken, was für ein Wintermonat. Hochdruckgebiete bremsten die Sturmtiefs vom Atlantik dauerhaft ab, die Folge war eine anhaltende Trockenheit. Bei Ostwind sanken die Luftfeuchtewerte sogar bis auf das Niveau sommerlicher Trockenperioden. Am 25.2. wurden in Lommersum 24 % relative Luftfeuchte gemessen, in Heimbach und an der Deponie Mechernich nur 25%, in Sinzenich 29% und in Sistig 30%. Die monatlichen Niederschläge erreichten nur 25-40% der üblichen Durchschnittswerte, es war damit der trockenste Februar seit 2008. Die höchsten Schneedecken blieben folglich kümmerlich und erreichten im Raum Euskirchen-Zülpich nur 2 cm, auf 400-500 m Höhe zwischen Ahrhütte und Sistig 7-9 cm, in Schmidtheim 18 cm, Hollerath 21 cm und Udenbreth 23-27 cm. Zum Abschluss einige besonders trockene Orte im Kreisgebiet: Schöneseiffen 8 l/qm, Kessenich 9 l, Mülheim, Enzen, Roitzheim und Füssenich 10 l, Sin-zenich und Iversheim 11 l, Lommersum und Arloff 13 l, Dahlemer Binz 14 l und Sistig 15 l/qm.
2018-03-04 15:10:51

Das Januarwetter 2018

In einem der wärmsten Januare seit Messbeginn in unserer Voreifel- und Eifelregion gab es keinen oder nur wenig Frost. Sturm, Regen und viele Wolken ließen ungute Erinnerungen zurück, besonders Orkan Friederike verbreitete Angst und Schrecken. Schauen wir uns die einzelnen Parameter und ihre Besonderheiten mal genauer an. Nach einem sehr milden Dezember war auch der Januar in den Niederungen rund um Euskirchen +3,3° wärmer als der Mittelwert des Zeitraums 1981-2010. In der Statistik der Stadt Euskirchen belegte dieser Januar Platz vier seit 1937: 1. Jan. 1975 mit 7,1 Grad 2. Jan. 2007 mit 6,5 Grad 3. Jan. 1983 mit 6,1 Grad 4. Jan. 2018 mit 5,8 Grad Auch in den Hochlagen der Eifel zwischen 500 und 600 m Höhe war der zweite Wintermonat +2,9 Grad zu warm (Kall-Sistig). Die höchsten Temperaturen des Monats wurden am 4. und 24. gemessen, 9-10 Grad auf den Höhen und 12-14 Grad zwischen Flamersheim und Zülpich. Besonders die extrem milden Nächte schlugen sich in der Statistik nieder. Zum ersten Mal in den letzten 100 Jahren gab es einen frostlosen Januar (Euskirchen +0,3° und Lommersum 0,0°). Rekordhalter waren bisher die Januare 1930 und 1975 mit jeweils zwei Frostnächten. Man konnte also beruhigt die Sommerpflanzen noch auf der Terrasse stehen lassen. Nur in den Tallagen der Flüsse wurde örtlich eine schwache Frostnacht notiert (Heimbach -0,2°; Sinzenich -0,6°; Mechernich-Strempt -0,8°). Spitzenreiter beim Frost in der Eifel waren Dahlem mit 10 Frosttagen, Nettersheim mit 8 und Olef mit 6 Frosttagen (überall neue Minusrekorde). Die warmen Atlantikwinde schickten immer wieder kompakte Wolkenpakete ins Rheinland. Die Sonne fehlte an vielen Tagen gänzlich und man konnte wirklich depressiv werden. Zum Glück gab es bereits blühende Schneeglöckchen und erste Krokusse als Vorboten des Frühlings. Die Sonnenscheinsummen blieben deutlich unter den Mittelwerten: Sinzenich 40 Stunden, Lommersum 35 (55%), Nettersheim 29, Heimbach 26, Dahlem 23 und Schlusslicht waren Schöneseiffen und Sistig mit nur 21 Stunden (39% des Mittels). Seit mindestens 1945 war der Zeitraum vom 1.12. bis 31.1. noch nie so sonnenscheinarm. Das auf und ab beim Luftdruck spiegelt die bewegte Atmosphäre im vergangenen Monat wieder. 988 hPa am 3. Januar bei Sturmtief BURGLIND und am 28. Januar endlich Hochdruck mit 1033 hPa. Neben BURGLIND war es vor allem der Orkan FRIEDERIKE (am 18.1.) der mit enormen Böen den Alltag durcheinander wirbelte. Der verursachte Schaden in den Wäldern durch diese beiden Winterstürme war enorm. Hier einige Spitzenwerte: Weilerswist 120 km (18.), Dahlemer Binz 119 km (3.1.), Nörvenich 117 km (18.), Schöneseiffen und Sinzenich 98 km (18.), Deponie Mechernich 95 km (18.), Sistig 93 km (18.) und Nettersheim 83 km (18.). FRIEDERIKE war der heftigste Orkan seit KYRILL 2007 (ebenfalls am 18. Januar). Sehr groß waren die Unterschiede beim Niederschlag. Die Eifel lag fast ständig im Wolkenstau aus Richtung SW bis West, so dass sich hier große Summen addierten. Im Hohen Venn fielen 211 l/qm, in Lommersum dagegen im Eifelschatten gerade mal 41 l/qm. Besonders der Monatsanfang und die Monatsmitte waren sehr nass. Die Abweichungen vom Mittelwert betrugen durchweg 130-190%, dennoch blieb das große Hochwasser wie an Rhein und Mosel bei uns aus. Zum Vergleich hier wieder einige Summe aus dem Kreisgebiet: Euskirchen 46 l, Mülheim-Wichterich 51 l, Iversheim 53 l, Zülpich 60 l, Palmersheim 62 l, Bad Münstereifel 69 l, Steinbachtalsperre 73 l, Glehn 77 l, Eicherscheid 80 l, Ahrhütte 84 l, Harzheim 87 l, Houverath 95 l, Kall-Wahlen 101 l, Blankenheim 105 l, Hollerath 126 l, Gemünd-Malsbenden 131 l, Schleiden-Olef 139 l und Udenbreth 172 l/qm. Für alle Wintersportler war der Januar ein schneearmer Monat. Im Flachland bis auf 400 m Höhe waren es maximal 2-8 cm Schneedecke und auf den Höhen über 10 cm (Sistig 14 cm, Hollerath 16 cm, Schmidtheim 19 cm und Udenbreth 28 cm). Der kurze Wintersporthöhepunkt dauerte vom 20. bis 23. Januar.
2018-02-06 09:47:37

Das Dezemberwetter 2017

Als Schlagzeile für den letzten Monat des Jahres 201 7 würde folgende Aussage ganz gut passen: „Rekordverdächtig trüb und überall sehr nass “. Auf den Eifelhöhen war es nur phasenweise deutlich kühler als im Flachland und bei viel Schnee auch winterlich. Betrachtet man die Mitteltemperaturen des Monats, so fällt auf, das es der siebte zu warme Dezember in Folge seit 2010 war. Mit 4,4 bis 4,6 Grad zwischen Zülpich und Lommersum war der Monat gut 1,5° zu warm. Dies gilt auch für die Region rund um Sistig (+0,8° zu warm). Verantwortlich waren vor allem die milden Nächte und der Warmlufteinbruch in der Weihnachtszeit. Nur acht statt durchschnittlich 13 Frostnächte wurden in Euskirchen gemeldet, in Lommersum waren es gar nur sechs. Zwischen Sistig (16) und Udenbreth (19) wurde dank der Schneedecken deutlich mehr Frostwerte abgelesen. Den niedrigsten Wert (am 02.12.) erzielte die Wetterstation am Windpark Schöneseiffen mit -7,8° (am Boden -10,8°). Zu Weihnachten und ganz besonders am 31.12. gab es Spitzenwerte in den Niederungen rund um Euskirchen bis 14° (in Metternich sogar 14,3°). Die höchsten Werte zu Heiligabend wurden in Euskirchen am 24.12.1977 mit 15,2° gemessen. Es geht aber auch winterlich an den Festtagen, wie folgende Werte aus Euskirchen zeigen: am 25.12.2010 mit -11,3°; am 25.12.1996 mit -11,6° und am 25.12.1961 mit -12,3°. Besonders negativ bleibt in unserer Erinnerung die Trübheit und Sonnenarmut dieses Wintermonats. In der Summe aller Wetterstationen war es in NRW der trübste Dezember seit Beginn der Beobachtungen. Im Kreis Euskirchen gab es deutliche Unterschiede durch die Lage der Wetterstation, entweder im Wolkenstau der Eifel oder im Eifelschatten: Sistig nur 5 Sonnenstunden (10% des Mittels); Rekord bisher 10 Std. im Jahr 1993; Sinzenich 24 Sonnenstunden (35% des Mittels); Rekord bisher 18 Std. im Jahr 2010; Euskirchen/Lommersum 18 Sonnenstunden (Rekord wie 1988 und 2010); Nörvenich 15 Sonnenstunden (Rekord bisher 1988 mit ebenfalls 15 Std.). Hier weitere Summen: Heimbach 5,4 Stunden, Schöneseiffen 5,6 Stunden und an der Dahlemer Binz 10 Stunden. Zum Sonnenscheinmangel gesellte sich zum Leidwesen aller Mitbürger auch noch reichlich Regen oder in den Berglagen Schnee. Nur am zweiten Adventssonntag (10.12.) bildete sich um die Mittagszeit eine 5 cm Schneedecke bis ins Flachland. Zwischen dem 14. und 20. Dezember lagen in den Hochlagen ständig mehr als 10 cm Schneedecke und boten daher gute Wintersportbedingungen. Am 18. kurz vor Weihnachten wurden die Höchststände erreicht: Weißer Stein 45 cm, Ortslage von Udenbreth 40 cm, Hollerath 30 cm, Dahlemer Binz 19 cm, Vogelsang 10 cm, Sistig 8cm, Ahrhütte 5 cm und Münstereifel 2 cm. Zum Abschluss noch einige Bemerkungen zum Niederschlag. Spitzenreiter war die Region Udenbreth auf 650 m mit 189 l/qm (Hohes Venn sogar 248 l/qm). Die Abweichung vom Mittelwert betrug in Udenbreth 140%. Ganz anders das Bild in Sistig auf 500 m mit 67 l/qm und einer Abweichung von nur 81%. Die trockenste Region lag zwischen Zülpich und Weilerswist. Hier weitere Summen aus dem Kreisgebiet für ihren Vergleich: Lommersum 41 l/qm, Füssenich 43 l, Euenheim 44 l, Iversheim und Euskirchen 48 l, Sinzenich 52 l, Zülpich 55 l, Palmersheim 61 l, Glehn 73 l, Mechernich 79 l, Bad Münstereifel 81 l, Kall-Wahlen 84 l, Schöneseiffen und Eicherscheid 89 l, Heimbach und Ahrhütte 95 l, Dahlem 99 l, Houverath 102 l, Gemünd und Blankenheim 113 l, Zingsheim 124 l, Hellenthal 128 l und Olef 137 l/qm.
2018-01-03 17:01:26

Das Novemberwetter 2017

Laut Wetterstatistik war der vergangene November sehr sonnenscheinarm und mild, der Herbst war sogar einer der wärmsten der letzten 120 Jahre. Immer wieder schoben Tiefdruckgebiete dichte Wolken in unsere Region, die Sonne hatte nur selten den Durchblick. Schauen wir zunächst auf die monatlichen Mitteltemperaturen von 6,1° (in Heimbach) über 6,6° (in Zülpich) bis 6,8° (in Lommersum). Die Abweichungen vom Langzeitwert waren allesamt positiv und erreichten +0,5° bis +1,0°. Mit der Höhe sanken die Mit-telwerte noch einmal deutlich ab: Gemünd (5,3°), Sistig (4,4°), Schöneseiffen (3,5°) und Udenbreth-Miescheid (3,3°), auch hier war es zu warm. In den Wetterannalen der Kreisstadt Euskirchen belegt dieser November den 26. Platz der wärmsten November seit 1937. Der kleine sogenannte „Allerheiligen-Sommer“ brachte in diesem Jahr genau zum 1.11. die höchsten Temperaturen. Die Föhnlage begünstigte besonders den Kreis Dü-ren und die Rureifel: 17,1° in Heimbach, 17,0° auf dem Kermeter an der Urfttalsperre, 16,6° in Schleiden-Olef, 16,3° in Nettersheim und Kall-Wahlen, 15,9° in Zülpich-Sinzenich sowie 15,7° in Weilerswist-Lommersum. Der Eifelföhn hat im November 1983 und 2014 schon Werte bis 22,8° im rund um Zülpich geschafft. Große Kaltlufteinbrüche blieben aus und die ersten Luftfröste bis in die Niederungen wurden am 7.11. gemessen. Um den 12.11. gab es die erste Schneedecke (bis 1 cm) in den Hochlagen. Die niedrigsten Temperaturen des Monats konnten die Wetterbe-obachter am Morgen des 30. 11. ablesen: -5,4° in Nettersheim, -4,2° in Olef, -3,7° in Gemünd, -3,1° in Dahlem und -0,8° in Euskirchen. Am Erdboden sanken die Werte über dünner Schneedecke an der Dahlemer Binz bis -8,4° am 30. November. Der November hat in den letzten 80 Jahren deutlich kältere Novembertage hervorgebracht, wie z.B. 1983 mit -12,2° in Sinzenich und -11,3° im Jahr 1965 in Euskirchen. Zu niedrig fielen die Sonnenscheinsummen des Monats aus. An 10 Tagen versteckte sich die Sonne den ganzen Tag rund um Euskirchen. Hier einige Summen aus dem Kreisgebiet: Lommersum 84, Sinzenich 70 (90%), Schöneseiffen 55, Sistig 51 (88% des Mittels), Nettersheim 48, Heimbach 49 und im Raum Schmidtheim nur 45 Stunden. Im Jahre 1912 wurde der bisherige November-Minusrekord von gerade 13 Sonnen-Stunden im Raum Aachen-Düren-Euskirchen gemessen. Nur selten zeigte der November in diesem Jahr sein stürmisches Gesicht, nur am 23.11. wurden Böen der Stärke 8 notiert. 72 km/h in Sinzenich, Nettersheim und auch in Sistig, sowie 70 km/h am Windpark Schöneseiffen. Hinsichtlich der Niederschläge war besonders die zweite Monatshälfte sehr ergiebig, Hochdruckwetterlagen blieben eine Fehlanzeige. Die höchsten Monatssummen ad-dierten die Beobachter im Münstereifeler Höhengebiet (Houverath 89 l/qm) und in der Nordeifel (Blankenheim 80 l, Hollerath 86 l, Miescheid 93 l und Udenbreth 138 l/qm). Die Abweichung vom Mittelwert 1981-2010 betrug in Udenbreth +20 % und in Houverath sogar +56 %. In den Niederungen waren die Schwankungen gering, meist wurden 40-60 l/qm registriert. Besonders wenig Regen fiel in Enzen (38 l), Füssenich (39 l) und Sinzenich (39 l/qm). Die höchste Schneedecke des Monats fiel am 30. Rund um den Weißen Stein mit 3-7 cm. In den frühen Morgenstunden dieses letzten Novembertages wurde es sogar bis in die Niederungen kurzzeitig ein wenig weiß.
2017-12-06 19:51:53

Das Oktoberwetter 2017

Zwei Herbststürme aber wenig Regen und eine sehr warme Phase zur Monatsmitte gehörten zu den Höhepunkten des zweiten Herbstmonats. Herausragend waren die spätsommerlichen Temperaturen, der Oktober 2017 gehört zu den zehn wärmsten seit 1881. Nach einem kühlen September leuchteten die bunten Blätter in diesem Jahr besonders golden. Mit einer Durchschnittstemperatur von 13,0 Grad zwischen Lommersum und Zülpich betrug die Abweichung vom Mittel 1981-2010 enorme +2,4 Grad. In den letzten 70 Jahren waren in Euskirchen nur die Oktober 2001 (14,5 Grad), 2006 (14,2 Grad), 1995 (13,9 Grad) und 2014 (13,2 Grad) noch deutlich wärmer. In der ersten Monatshälfte war es nur mäßig warm, erst nach der Monatsmitte begann ein extrem warmer Abschnitt mit zwei Sommertagen über 25 Grad (15./16.). Die Spitzenwerte des Kreises Euskirchen vom 16. Oktober waren die höchsten von ganz NRW und nur rund um Freiburg war es in Deutschland noch etwas wärmer. Folgende Werte meldeten unsere Wetterbeobachter: Euskirchen 27.9°, Füssenich 27.3°, Lommersum 27.2°, Sinzenich 26,8°, Heimbach 26,2°, Mechernich 25,8 Grad und selbst auf 578 m Seehöhe noch 22,4° an der Dahlemer Binz (Udenbreth 22,0°). Für die Region Euskirchen waren es die spätesten Sommertage über 25° seit Gründung 1937. Herbstlich kühl mit ersten Bodenfrösten in den höheren Lagen wurde es erst am 30. Oktober. Nettersheim erreichte in den Morgenstunden den ersten Luftfrost mit -1,5° und Bodenfrost bis -3°. Die ersten Bodenfröste in den Niederungen kamen erst am 6. und 7. November, so spät wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Stürme XAVIER zu Beginn des Monats und HERWART am Monatsende waren in der Eifelregion weniger schlimm als in Norddeutschland. Die stärksten Böen am 5. Oktober erreichten Zwischen Sistig auf 500 m und Zülpich 65 km/h, auf den Hö-henrücken von Schöneseiffen bis Blankenheim auch 75 km/h. Eher durchschnittlich blieb die Ausbeute der Sonnenscheindauer. Die Summen blieben durchweg leicht dem langjährigen Klimawert. Hier einige Summen: Sinzenich 126, Schöneseiffen 115, Schmidtheim 114, Lommersum und Nettersheim 111, Sistig 109 und Heimbach 95 Stunden. Bei sehr ruhigen Wetterlagen gab es zwar viele wolkige Tage, allerdings nur wenig Niederschlag. Rheinland-Pfalz und das westliche Rheinland -inklusive Eifel- hatten die niedrigsten Regenmengen in Deutschland, z.T. weniger als 20 l/qm. In den Hö-henlagen der Eifel fielen 66 l/qm (Schöneseiffen, Hollerath) bis 87 l/qm (Udenbreth). Ansonsten waren es meist 30-50 l/qm. Die geringsten Niederschläge fielen im Oktober an folgenden Wetterstationen: Iversheim und Glehn 29 l/qm, Harzheim 28 l, Roitzheim und Mechernich 27 l, Arloff 26 l, Ahrhütte und Zülpich 25 l, Euskirchen 24 l, Euenheim und Enzen 22 l und besonders wenig fiel in Sinzenich und Füssenich mit 20 l/qm (36% des Mittels). Genau zum Wochenende (Samstag 11.11.) und besonders am Sonntag braucht man ab 400 m erstmals Winterreifen. Von Samstagnachmittag bis Dienstag fällt oberhalb von 500 m Schnee oder Schneeregen. Bei leichtem Frost kann der Schnee rund um Udenbreth auch liegen bleiben. Leider geht es so weiter, der Winter nimmt einen ersten Anlauf.
2017-11-09 12:48:08

Das Septemberwetter 2017

In der Wärmebilanz belegte der September 2017 in den vergangenen 80 Jahren nur Platz 27, damit gehört er zum kältesten Drittel aller Septembermonate. Von Altwei-bersommer war nichts zu spüren, dafür beherrschten Wolken, Regenschauer und kühle Nordseeluft das Geschehen. Im Gegensatz zum sommerlichen September 2016 mit Temperaturen bis 33 Grad sorgte dieser Monat 2017 für wahre Herbstgefühle, sonnige und warme Tage gab es nur vereinzelt. Stabile Hochdrucklagen gab es fast gar nicht, erst zum Monatsende besserte sich die Wetterlage ein wenig. Die Abweichungen der Monatsmitteltemperatur vom Langzeitwert waren allesamt negativ, hier einige Beispiele: Lommersum und Sinzenich bei 14,0° eine Abweichung von -0,5°; Heimbach bei 12,8° (Abweichung -0,7°) und in Kall-Sistig bei 11,6° (Abweichung -0,9°). Ein einziger Sommertag (29.09.) war uns im vergangenen Monat vergönnt und das auch nur in den Niederungen rund um Euskirchen, so z.B. bei 25,4° am Zülpicher See oder 25,8° in Euskirchen. Im vergangen Jahr waren es unglaubliche 14 Sommertage. Auch die Sonnenscheinbilanz litt unter der wechselhaften Witterung, es war bereits der fünfte Monat in Folge mit unterdurchschnittlichen Sonnenscheinsummen. Die negativen Abweichungen betrugen im September 10-20%, hier einige Daten aus dem Kreisgebiet: Sinzenich 156 Stunden, Schmidtheim 142, Lommersum 141, Schöneseiffen 138, Sistig 130, Heimbach 128 und bedingt durch die Tallage von Gemünd-Malsbenden nur 94 Stunden. Nach sehr trockenem Winter und Frühling, holte die Natur im Sommer mit über-durchschnittlichen Regenmengen einiges wieder auf. Diese Tendenz hat anscheinend auch der Herbst beibehalten. Die Regensummen lagen 5 bis 25% über den Lang-zeitwerten und viele Orte meldeten den dritten zu nassen Monat in Folge. Zwischen Mechernich, Bad Münstereifel und Weilerswist fielen meist 43 bis 62 l/qm. Größere Summen fielen in der Südeifel, in den Lagen oberhalb von 500 m und zwischen Gemünd und Hellenthal: Udenbreth 109 l/qm, Schöneseiffen 107 l, Malsbenden 93 l, Gemünd 81 l, Olef 76 l, Sistig 74 l, Hollerath 71 l, Blankenheim 70 l und in Ahrhütte 69 l/qm. Der erste Herbststurm des Jahres hieß Sebastian und verursachte am 13./14. Septem-ber nur kleinere Schäden. Bei Windstärke 8 bis 9 wurden 73 bis 87 km/h (Dahlemer Binz) erreicht. An der Deponie Mechernich wurden 82 km/h gemessen, dies war der höchste Septemberwert seit 1994.
2017-10-07 16:21:33

Das Augustwetter 2017

„Zu nass und zu wolkig für einen Sommermonat bei durchschnittlichen Temperaturen“, so könnte man den August 2017 umschreiben. Anhaltende Hitze oder Trockenheit fehlten ganz. Nur im Flachland gab es einen einzi-gen Hitzetag über 30 Grad (das langjährige Mittel weist vier solche Tage auf). Schauen wir auf die aussagekräftige Monatsmitteltemperatur so zeigen sich nur leichte positive Abweichungen zum Mittelwert 1981-2010: Sinzenich und Lommersum 18,2° (Abweichung +0,1°) Sistig mit 16,2° (Abweichung +0,4°). Ursache für den schlappen August waren häufige Tiefdruckgebiete mit Re-gen und kühler Meeresluft. Sommertage über 25° blieben die Ausnahme. Rund um den Zülpicher See bis nach Euskirchen und Weilerswist wurden nur 8 Sommertage notiert (Mittelwert 13). Wie im gesamten Rheinland, so war auch im Kreis Euskirchen die Sonnen-scheindauer niedrig. Der wechselhafte Gesamteindruck lässt sich hier in Zahlen (Sonnenstunden) erfassen: - Schmidtheim 185 Stunden (Mittel 205); - Sinzenich 183 Std. (Mtl. 192); - Schöneseiffen 179 Std. (Mtl.192); - Kall-Sistig 170 Std. (Mtl. 197); - Lommersum 170 Std. (Mtl. 192); - Heimbach 152 Std. (Mtl. 157). Seltener Sonnenschein aber häufige Regenschauer, das ist eine Kombinati-on, die in den Sommerferien nicht gerade für Freudensprünge sorgt. Erst einen Tag vor dem Schulstart wurde die 30 Grad Marke überschritten und endlich gab es noch mal volle Schwimmbäder. Die Höchstwerte im Kreisgebiet schwankten am 29.08. je nach Höhenlage sehr stark: Udenbreth-Miescheid 26,3°; Dahlemer Binz 27,1°; Sistig 27,9°; Malsben-den 28,4°; Kall-Wahlen 28,9°; Harzheim 29,7°; Heimbach 29,9°; Glehn 30,8°; Sinzenich 31,0°; Lommersum 31,3° und in Euskirchen 32,5°. Die Niederschlagssummen lagen deutlich über den Mittelwerten, regional waren die Unterschiede aber sehr groß. Massive Unwetterschäden blieben in diesem Jahr weit genug vom Kreisgebiet entfernt. Werte über 30 l/qm an einem Tag waren selten, wie z.B. in Zingsheim mit 35,4 l/qm. Hier zu ihrer Information einige Summen des Monats (Abweichung 40-70% über den Mittelwerten): Füssenich 72 l/qm, Ahrhütte 75 l, Sinzenich 81 l, Zülpich 83 l, Sistig 86 l, Heimbach 87 l, Euskirchen 90 l, Iversheim 92 l, Mechernich 93 l, Gemünd und Wahlen 99 l, Lommersum 103 l, Blankenheim 110 l, Hollerath 111 l, Zingsheim 112 l, Miescheid 114 l, Schöneseiffen 115 l, Eicherscheid und Steinbachtalsperre 118 l, Münstereifel und Houverath 122 l, Palmersheim 124 l und Rheinbach 132 l/qm.
2017-09-06 06:47:14

Das Juliwetter 2017

Der Juli 2017 war zwar regenreich, aber große Überflutungen -wie in anderen Landesteilen - blieben im Kreis Euskirchen zum Glück aus. Dennoch war nicht nur bei den Landwirten und Bademeistern der Regen das tägliche Thema. Im Rheinland und besonders in der Zülpicher Börde gab es aber auch immer wieder kleine Trockenperioden, die den Landwir-ten kurze Erntephasen ermöglichten. Im Kreis Euskirchen fielen der Regen – in Abhängigkeit von Gewittern - sehr unterschiedlich aus. Folgende Zah-len belegen die zum Teil erheblichen Abweichungen vom Mittelwert 1981-2010: Arloff 155 l/qm, Palmersheim 145 l (210%), Roitzheim 144 l (221%), Olef 125 l, Gemünd 124 l (185% und Platz 8 seit 1897), Udenbreth-Miescheid 122 l, Iversheim 119 l, Heimbach 117 l (152%), Houverath 116 l (175%), Lommersum 113 l (171%), Eicherscheid 113 l, Münstereifel 110 l (169%), Sistig 109 l (150%), Schöneseiffen 107 l (126%), Hollerath 106 l (120%), Blankenheim 88 l (131%), Kall-Wahlen 85 l, Sinzenich 79 l (139%), Ahr-hütte 75 l (122%) und Stadt Zülpich 74 l/qm (119%). Die größten gewittrigen Tagesniederschläge wurden am 10. in Gemünd (43 l), in Roitzheim 39 l, in Arloff 38 l, in Malsbenden (36 l) und in Houverath (33 l) gemessen. Leicht überdurchschnittlich war der Juli auch im Temperaturbereich. Die Mittelwerte lagen aber 0,2 Grad unter den Juniwerten, das ist sehr selten der Fall. Insgesamt lag der Juli 2017 in allen Höhenlagen 0,5° über dem 30-jährigen Mittel (1981-2010). Die Zahl der Sommertage (15) entsprach rund um Euskirchen mit den Langzeitwerten (Sistig 6). Stabile und trocke-ne Schönwetterphasen waren im Juli aber eine Rarität. Der 19. Juli überragte alle anderen Tage im Juli mit seinen Höchsttemperaturen, war aber niedriger als die Spitzenwerte im Mai und Juni. Hier einige Daten bei denen wir durch die Schwüle extrem geschwitzt haben: Miescheid 28.0°, Schmidtheim 29.0°, Sistig 29.4°, Schöneseiffen 29.6°, Kall-Wahlen 30.2°, Zingsheim 31.0°, Olef 31.6°, Gemünd-Malsbenden 31.8°, Heimbach 32.4°, Lommersum 33.3°, Füssenich 33.4°, Sinzenich 34.1°, Roitzheim 35.2° und Mülheim-Wichterich 35.3°. Auch die Sonnenscheindauer litt unter dem wechselhaften Wetter. Meist entsprachen die Sonnenscheinsummen dem Mittelwert oder langen knapp darunter. Die Beobachter ermittelten folgende Summen, die ein klares Nord-Süd Gefälle ergaben: Malsbenden 163 Stunden, Heimbach 183, Lommersum 186, Sistig 192, Sinzenich 202, Schöneseiffen 208 und Schmidtheim 216 Stunden. Im Juli und jetzt Anfang August wurde die „Siebenschläfer“ Regel bestä-tigt. Nach einem herrlichen Frühsommer im Mai und Juni erreichte der Luftdruck nur 1015 hPa im Zeitraum 6. bis 11. Juli. Als Folge können wir nur noch mit einem schönen Spätsommer rechnen. Bis Mitte August zeigen die Vorhersagekarten nur seltene Badetage über 28°.
2017-08-06 13:22:08

Das Juniwetter 2017

Zu warm, zu trocken und auch noch sonnenscheinreich: Der Juni war eine Zeit der Extreme und Rekorde, er war einer der wärmsten seit Beginn der Klimageschichte. Hochdruckgebiete hielten meist nicht lange und trotzdem blieben die Regenmengen unter dem Durchschnitt. Mit einer Mitteltemperatur von 19,1 (Lommersum) bis 19,3° (Sinzenich) zwischen Euskirchen und Zülpich und 16,9 Grad in Kall-Sistig wurden die langjährigen Mittel um drei Grad überschritten. Wie herausragend diese Werte für einen Sommeranfang waren, zeigt folgende Übersicht der ältesten Stationen (seit 1937): Kall-Sistig Euskirchen 2003 17,4° 20,0° 1947 16,9° 18,9° 2017 16,9° 19,1° 1976 16,6° 19,0° Nach anfänglich kühlen Nachtwerten steigerten einige Hochdruckgebiete zur Monatsmitte das Sommergefühl mit ersten heißen Tagen. Der Höhepunkt der ersten großen Hitzewelle des Jahres wurde dann am 22.6. erreicht. Verbreitet wurden neue Juni-Hitzerekorde aufgestellt. Hier einige der wärmsten Orte in den Niederungen: Eusk.-Roitzheim 37.3°; Sinzenich, Füssenich und Metternich 36.8°; Lommersum 35.6°; Heimbach 35.3°; Harzheim 35.1°; Eicherscheid 34.5°; Gemünd 34,0°; Zingsheim 33,5° und Kall-Sistig 32.2°. Seit 2003 gab es nicht mehr so viele Sommertage über 25°. In Sinzenich waren es in diesem Jahr 16 (2003 sogar 21 Sommertage). Erst zum Monatsende kühlte es ein wenig ab. Normalerweise scheint die Sonne im Juni rund um Euskirchen 192 Stunden lang. In diesem Jahr gab es 20% Zuschlag für alle Sonnenanbeter. Folgende Summen haben die Wetterbeobachter addiert: Schmidtheim 250 Stunden, Lommersum 238, Sinzenich 236, Schöneseiffen 233, Sistig 217, Tallage Heimbach 210 und Gemünd-Malsbenden 193 Stunden. Zum Abschluss das Gesprächsthema Nummer eins im vergangenen Monat: die Trockenheit. Es war verbreitet der trockenste Sommerstart seit 2010; es fielen nur 42 l/qm in Sinzenich (65% des Mittels). In Zülpich waren es 45 l/qm und damit fielen in der ersten Jahreshälfte nur 55% des sonst üblichen Niederschlags. In Zülpich gab es seit 1900 folgende Rekorde des ersten Halbjahres: 1924 fielen 124 l/qm; 1959 fielen 152 l/qm; 1976 fielen 158 l/qm; 2017 fielen 166 l/qm. Örtliche Gewitter produzierten große Unterschiede in den Monatssummen, so meldete Gemünd immerhin 35,6 l/qm in 24 Stunden am 2. Juni. Die Summen aus dem Kreisgebiet lagen meist zwischen 40 und 60 l/qm. Ausreißer nach oben war der Weiße Stein bei Udenbreth mit 80 l/qm (Olef 72 und Schöneseiffen 77 l/qm) und die trockensten Orte erreichten folgende Werte: 30 l/qm an der Steinbachtalsperre, 33 l in Metternich, 34 l in Harzheim, 35 l in Mülheim-Wichterich und Enzen, 37 l Münstereifel, 39 l in Ahrhütte und 45 l in Blankenheim.
2017-07-08 14:08:04

Das Maiwetter 2017

Der Wonnemonat begann diesmal sehr unterkühlt mit letzten Frösten, danach wurde es aber rasch sommerlich und zum Monatsende gab es sogar Hitzerekorde und perfektes Bade-wetter. Mit einer Durchschnittstemperatur von 15,4 Grad war der Mai so warm wie zuletzt 2001 (15,5°) und 2000 (15,7°). In der statistischen Reihe seit 1937 war es der 6. Platz der wärmsten Maimonate im Raum Euskirchen. Diese Entwicklung war nach den ersten zehn unterkühlten Tagen nicht zu erwarten. Mit kaum 10 Grad und frostigen Nächten erinnerte der Mai zunächst an typisches Aprilwetter. Am frühen Morgen des 10. Mai wurden in Lommersum -2,2° am Erdboden gemessen, in Heimbach -2,6°, in Sistig -2,8°, in Nettersheim -5,3° und in Schleiden-Olef gar -5,5°. Die letzten Bodenfröste wurden von den Beobachtern nach den Eisheiligen am 20. und 21. Mai in höher gelegenen Tälern abgelesen, damit endete eine sechs-wöchige, sehr schadhafte Nachtfrostperiode. Nach dem 12. Mai stiegen die Tageswerte rasch über 20° an, es wurde son-niger und schließlich auch turbulent mit Unwettern. Die höchsten Temperaturen des Monats lieferte eine erste hoch-sommerliche Hitzewelle am 29. Mai. Es wurde der heißeste Maitag seit dem 24.5.1922 registriert, hier einige Messergeb-nisse: Sinzenich 34,3°, Lommersum 33,3°, Heimbach, Olef und Malsbenden 31,7°, Nettersheim 31,5°, Sistig 30,3°, Schmidt-heim 29,0°, sowie Schöneseiffen und Udenbreth mit 28°. Mit acht Sommertagen über 25° wurde der Mairekord nur knapp verpasst: 1992 und 2000 gab es 11 Sommertage in Zülpich Die anhaltende Trockenheit war eine Folge der häufigen Hochdrucklagen und sehr viel Sonnenschein, besonders zum Monatsende. Die durchschnittlichen Sonnenstunden wurden überall erreicht, meist sogar um 10-20% überschritten. In Sis-tig wurden 210 Stunden gemessen (105%), in Zülpich 223 Stunden (115%), in Schöneseiffen 224, in Lommersum 226, in Nettersheim 228, in Schmidtheim 237, im Rurtal bei Heimbach 193 und in der Tallage Gemünd-Malsbenden 182 Stun-den. Zum Abschluss des Rückblicks noch der Niederschlag. Die Trockenheit der vergangenen Monate setzte sich auch im Mai fort. In den letzten 117 Jahren gab es nur einen vergleichbar trockenen Jahresauftakt: 1921 vom 1.1. bis 31.5. nur 99 l/qm in Zülpich (Münstereifel 113 l); 2017 vom 1.1. bis 31.5. 124 l/qm in Zülpich-Sinzenich. Im Durchschnitt regnete es in fast alle Orten im Kreis Euskirchen nur 60-80% des Normalwertes. Nur starke Gewitter konnten diese Bilanz am 28.5. verändern. In wenigen Stunden fielen 23 l in Bad Münstereifel, 33 l in Gemünd, 35 l in Harz-heim und 37 l am Rückhaltebecken Eicherscheid. Die höchs-ten Monatssummen zwischen 70 und 85 l/qm fielen in diesen Orten mit den starken Gewittern. Am trockensten blieben folgende Ortschaften: Roitzheim und Kessenich 39 l/qm, Net-tersheim und Sistig 38 l, Lommersum und Ahrhütte 37 l, Mül-heim-Wichterich 34 l und nur 33 l/qm in Enzen, Hollerath und Sinzenich. Extreme Überflutungen, großer Hagelschlag und Orkanböen blieben im Gegensatz zum Vorjahr diesmal ganz aus.
2017-06-05 16:57:07

Das Aprilwetter 2017

Nach warmem Start folgte bis zum Monatsende eine kalte Dusche mitten im Frühling. Kurz vor Ostern kam Karfreitag die große Temperaturwende. Die Monatsmitteltemperaturen erreichten als Folge zwischen Zülpich, Euskirchen und Weilerswist nur 8,2 Grad (0,9 Grad weniger als im März). Im Raum Euskirchen war es der kälteste März seit 1997. In der statistischen Reihe seit 1937 belegte er Platz 24 der kältesten Aprilmonate. In den höheren Lagen erreichte der April z.B. in Kall-Sistig 6,0 Grad und war damit im Vergleich zum Langzeitwert (1981-2010 auch 0,9 Grad zu kalt. Nur in der ersten Monatshälfte gab es einige frühsommerliche Tage, wobei es am 10. und 14. am wärmsten war, so z.B. 26,0 Grad in Metternich, 25,5 Grad in Mülheim-Wichterich, 24,5 Grad in Roitzheim, 21,7 Grad in Sistig und 23,3 Grad in Gemünd. Viel nenneswerter waren aber die eisigen Nächte der zweiten Monatshälfte. Am Morgen des 20.4. meldeten alle Stationen Luftfrost von -3,9 bis -5,0 Grad, am Erdboden bis -7 Grad. In den Mulden und Flusstälern der Eifel sanken die Temperaturen noch tiefer: -7,8 Grad in Olef und Nettersheim, -6,9 Grad in Harzheim und -6,6 Grad in Eicherscheid. Am Erdboden registrierte Olef -9,2 Grad, Schmidtheim -9,6 und Nettersheim -9,7 Grad, rekordverdächtige Werte für den fortgeschrittenen Frühling. Die Folgen für die Landwirtschaft waren extrem. Viele Blüten von Obstbäumen erfroren trotz großer Anstrengungen. Die Wechselhaftigkeit des Monats April konnte die anhaltende Dürre in Eifel und Börde nicht beenden. In der Zeit vom 19.3. bis zum 17.4. fielen im Raum Zülpich sogar weniger als 5 l/qm in 29 Tagen. Es war die längste Trockenperiode seit 2007, damals blieb es zwischen dem 24.3. und dem 6.5. ganze 44 Tage trocken. Ein Vergleich der Regensummen zeigt, dass alle Stationen im Bördenraum zwischen 12 und 16 l/qm erreichten. Dies sind gerade mal 20-30 % des Langzeitwertes. Zwischen Olef und Udenbreth steigerten sich die Niederschlagssummen nur unwesentlich auf 17-21 l/qm, also ebenfalls viel zu wenig. In Ahrhütte gab es mit 8 l/qm den geringsten Niederschlag (2007 nur 0,5 l/qm). Die Sonnenscheindauer war trotz des launischen Monats noch ausreichend, z.T. sogar überdurchschnittlich. Trotz fehlender Hochdruckperioden kamen folgende Summen im Kreisgebiet zusammen: Schöneseiffen 175 Stunden, Zülpich 171 Stunden, Sistig 168 Stunden, Lommersum 163 Stunden, Heimbach 141 Stunden und Gemünd-Malsbenden 126 Stunden.
2017-05-12 18:36:47

Das Märzwetter 2017

Perfektes Frühlingswetter mit Rekordwärme und extrem viel Sonnenschein beherrschte den März. Nach wechselhaftem Auftakt mit Sturm folgte anhaltender Hochdruck mit vielen warmen Tagen. Anhand der Monatsmitteltemperaturen und dem Vergleich zum 30-jährigen Mittel (1961-90) ergaben sich folgende Rückschlüsse in der Statistik: - in der Summe aller Stationen war es in NRW der wärmste März seit Messbeginn 1881; - auch oberhalb von 500 m Seehöhe wurden alle bisherigen Rekorde gebrochen Kall-Sistig mit 7,0° statt bisher 6,8° im Jahr 1957 - im westlichen Rheinland war es z.T. genau so warm wie im März 1981: Euskirchen 1981 mit 9,2° und 2017 nun 9,1° Zülpich 1981 mit 8,7° und 2017 nun 8,7° Die positive Abweichung vom Mittelwert 1961-90 betrug in diesem Jahr enorme 4,2°. Warme Märzmonate gibt es immer wieder mal, das beweisen auch die Daten noch älterer Stationen, wie z.B. das gut mit Euskirchen vergleichbare Aachen: März 1931 dort 9,1° und März 1862 sogar 9,2°. Späte Kaltlufteinbrüche mit Schneefällen waren diesmal eine Rarität, so meldete Udenbreth nur 2 cm Schneedecke am 6. März. Die Fröste blieben schlapp und erreichten in den Tallagen der Eifel -4,4° (Olef) und nur -1,0° in Bördenraum (Sinzenich). In den letzten 40 Jahren waren die Nachtfröste in Sinzenich nur 1990 und 1997 knapp milder mit -0,8°. Zum Monatsende war dann als Folge die Narzissenblüte bereits weit fortgeschritten. Bis zum 8. März blieb es wechselhaft und Sturmtiefs hatten die Oberhand (Böen der Stärke 8-9 wurden am 2. und 8. in allen Höhenlagen gemessen). In der zweiten Monatshälfte fühlte man sich bei 20-24 Grad in den Mai versetzt. Hier einige seltene Höchstwerte des März 2017: Füssenich 23,8°, Sinzenich 23,7°, Weilerswist 23,5°, Euskirchen 23,0°, Lommersum 22,7° und Heimbach 22,3°. Sogar Sistig erreichte mit 19,6° fast die 20°-Marke (März 1968 hier 21,5° als Rekordwert). Ein Sommertag über 25° wurde im Euskirchener Süden nur einmal am 30.3.1998 notiert. Es verwundert nicht, dass der März aufgrund der vielen Überstunden der Sonne diese Wärme erreichte. Seit Jahren gab es nicht mehr so viele wolkenlose Tage zum Frühlingsauftakt. Hier einige Sonnenscheinsummen aus dem Kreisgebiet: Sinzenich 170 Stunden, Dahlemer Binz 167, Schöneseiffen 157, Sistig 155, Lommersum 153 und in der Tallage Heimbach 134 Stunden. Die positiven Abweichungen vom Mittelwert betrugen 20-45%. Schon im März 2014 wurden zwischen Zülpich und Weilerswist 214 bis 216 Sonnenstunden gemessen. Der März verwöhnt uns immer häufiger mit Wärme und Sonnenschein. Sehr unterschiedlich waren die Inhalte der Regenmesser im Kreis Euskirchen im vergangenen Monat. Während in Udenbreth-Miescheid 109 l/qm fielen waren es in Bad Münstereifel nur 22 l/qm. Verbreitet fielen nur 40-50% der sonst üblichen Mengen. Hier einige Summen zum Vergleich: Udenbreth 108 l, Schöneseiffen 71 l, Hollerath 64 l, Olef 62 l, Schmidtheim 54 l, Lommersum und Gemünd 52 l, Mülheim-Wichterich 46 l, Palmersheim 44 l, Sistig 40 l, Zülpich und Heimbach 39 l, Sinzenich 33 l, Steinbachtalsperre 32 l, Zingsheim 28 l, Ahrhütte und Füssenich 27 l, Eicherscheid 25 l und Mechernich 23 l/qm.
2017-04-06 17:29:11

Das Februarwetter 2017

Milder und anfangs trockener Februar
Die ständigen Hochdruckgebiete gingen im Februar zu Ende und damit verabschiedete sich der Winter gleichzeitig aus der Eifelregion. Sturmtiefs bestimmten das Wettergeschehen und daher ging der Winter mild zu Ende. Der Temperaturüberschuss im Februar (Mittel 1981-2010) betrug +2,7 Grad im Raum Euskirchen/Zülpich und 2,8 Grad auf 500 m in Sistig. In der statistischen Reihe seit 1937 belegte er damit Platz 9 der wärmsten Februare. Das Temperaturgefälle zwischen dem kältesten und wärmsten Tag war nicht mehr so extrem wie noch im Januar. Am 15. Februar schaffte der Eifelföhn auf der Nordseite Richtung Düren: 17,8 Grad in Mechernich-Glehn, 17,6 Grad an der Deponie Mechernich und 17,5 Grad in Heimbach, Hergarten und Harzheim. Die niedrigsten Werte könnten auch in den Monat April passen: -5,2 Grad in Olef, -4,3 Grad in Heimbach, -4,2 Grad in Gemünd-Malsbenden -4,0 Grad in Sistig und -2,8 Grad in Euskirchen-Roitzheim. Die Trockenheit des gesamten Winters setzte sich auch im Februar fort. Trotz der Umstellung auf Tiefdruckgebiete konnte die trockene erste Monatshälfte nicht mehr ausgeglichen werden. Sistig schaffte gerade mal 65 % des Mittels und Zülpich nur 54%. Hier einige Summen für ihren Vergleich: 23 l in Füssenich, 24 l Zülpich, 26 l in Mülheim-Wichterich, Lommersum 28 l, Bad Münstereifel 31 l, Iversheim 32 l, Palmersheim 35 l, Mechernich, Zingsheim und Eicherscheid 36 l, Steinbachtalsperre 38 l, Ahrhütte 43 l, Sistig 45 l, Gemünd 50 l, Olef 52 l, Blankenheim 58 l, Heimbach 60 l, Hollerath 62 l, Schöneseiffen 63 l und Udenbreth 97 l/qm. Die maximalen Schneedecken blieben im letzten Wintermonat eher dürftig. Nur rund um Udenbreth war bei bis zu 20 cm noch einmal rodeln möglich. In Hollerath waren es nur 8 cm und in Lommersum gerade mal 4 cm. Wenig auffällig waren die Summen der Sonnenstunden. Nur 83% des Mittels wurden in Zülpich (73 Stunden) und in Sistig (61 Std.) erreicht. Weitere Summen: Lommersum 64, Schöneseiffen 63 und Heimbach 61 Stunden. Vom 23. bis 28. gab es wiederholte Sturmböen bis zur Stärke 8 oder 9 in allen Höhenlagen: 80 km in Zülpich, 84 km in Mechernich und 87 km in Sistig und Schöneseiffen.
2017-03-03 15:05:01

Das Januarwetter 2017

Kältester Januar seit 2010
„Endlich mal wieder ein winterlicher Monat“, das werden die Fans von Schnee und Eis gedacht haben. In der Statistik nimmt der Januar 2017 sogar Platz 7 der kältesten Januare seit 1967 ein (Euskirchen -0,2° und Kall-Sistig -2,0°), in Sistig sogar Platz 5. Hier eine Auflistung der noch kälteren Januare und ihrer Mitteltemperaturen in Euskirchen und Sistig: Euskirchen Kall-Sistig 1987 mit -3,7° -5,7° 1985 mit -3,0° -5,0° 1979 mit -2,8° -4,3° 1997 mit -1,6° -1,9° 2010 mit -1,3° -3,2° 2009 mit -0,9° -1,9° 2017 mit -0,2° -2,0° Seit 1937 besteht die Reihe der Temperaturmessungen in der Kreisstadt und in Kall-Sistig. In diesem Zeitraum erreichten folgende Monate die absolut niedrigsten Mitteltemperaturen (80 Jahre): - Januar 1963 in Euskirchen -6,5° und Sistig -7,8° - Februar 1956 in Euskirchen -8,5° und Sistig -10,0° Der Januar 2017 begann richtig kalt. Schon am 5.1. drehte der Wind hinter Sturmtief „AXEL“ auf Nordost und eisige Luft strömte ein. Noch heftiger war der Vorstoß polarer Kaltluft zu Beginn der zweiten Monatshälfte. Vom 15. bis 28. Januar gab es eisige Nächte und viel Schnee auf den Eifelhöhen. Erst zum Monatsende wurde es milder und der Schnee schmolz bis auf 600 m herauf. Die niedrigsten Werte des Monats wurden über den Schneedecken zwischen dem 17. und 23. des Monats erzielt (2m und Bodentemperatur): Nettersheim -16,9° / -20,5° Olef -15,3° / -18,3° Gemünd -13,9° Schmidtheim -13,3° / -21,6° Sistig -12,3° / -16,6° Zülpich -10,4° /-13,0° Lommersum -9,5° / -11,8° Nach dem sehr trockenen Dezember war der hohe Luftdruck auch im Januar ein Garant für geringe Niederschläge in der Börde rund um Euskirchen. Nur die Hochlagen zwischen der Oleftalsperre und Udenbreth erhielten im Nordoststau der Wolken mehr Niederschlag, meist in Form von Schnee. So erzielten Udenbreth (88 l/qm), die Oleftalsperre (55 l) und Hollerath (52 l) Summen über 50 l/qm. Ganz anders das Bild rund um Euskirchen mit sehr niedrigen Werten: Füssenich 17 l, Euskirchen 19 l, Zülpich und Iversheim 21 l, sowie Lommersum, Enzen, Roitzheim und Dahlem mit 23 l/qm. Nur 40-50% des Normalwertes fiel hier vom Himmel. Mit der Höhe nahmen auch die maximalen Schneehöhen deutlich zu. Während in Lommersum nur 2 cm und in Sinzenich 5 cm lagen, waren es oberhalb von 300 m ski- und rodeltaugliche 15 bis 60 cm: Münstereifel 16 cm, Ahrhütte 18 cm, Gemünd 22 cm, Vogelsang 24 cm, Sistig 25 cm, Schmidtheim 33 cm, Hollerath 43 cm und Udenbreth 62 cm. Rund um Udenbreth lag fast so viel Schnee wie zuletzt Weihnachten 2010 mit 63 cm. Der Januar 2017 hatte dank sehr vieler Sonnenstunden auch eine gute Seite die in Erinnerung bleiben wird. Fast überall wurde ein Überschuss von 30-40% abgelesen: Sinzenich 103 Stunden, Lommersum 96, Schmidtheim 93, Schöneseiffen und Sistig 86, sowie in der Tallage von Heimbach 71 Stunden.
2017-02-04 14:39:46

Das Dezemberwetter 2016

Extreme Trockenheit zum Jahresende
„Zu mild, schneearm, sehr sonnig und extrem trocken“, so könnte man in Kurzform den letzten Monat des Jahres 2016 charakterisieren. Bei genauerer Betrachtung der Monatsmitteltemperaturen zeigen die beiden äl-testen Stationen im Raum Sistig und Euskirchen/Lommersum große positive Ab-weichungen. Seit 1937 wird an beiden Orten gemessen, hier die Ergebnisse (Dezember 2016): - Sistig 3,1° (Abweichung +1,8°) Platz 11 der wärmsten Dezember in 80 Jahren - Euskirchen 4,1° (Abweichung +0,7°) Platz 26 der wärmsten Dezember in 80 Jahren Auf den Eifelbergen war die Abweichung vom Mittelwert (1981-2000) also deutlich größer als in den Niederungen der Bördenlandschaft oder den Eifeltä-lern, sicherlich eine Folge der hohen Sonneneinstrahlung, der Föste und der häu-figen Südwinde. In den Tälern rund um Gemünd-Malsbenden, Olef und Hel-lenthal war der Monat durch die vielen klaren Nächte mit Frost sogar 0,7° zu kalt. Die höchsten Temperaturen des Monats schaffte ein leichter Eifelföhn am 9. und 10. Dezember, so z.B. 13,7° in Heimbach, 14,8° in Zülpich und fast 16° im Dü-rener Rurtal. Die niedrigsten Werte der Lufttemperatur wurden am zweiten Advent (3./4.) Dezember sowie zum Jahresende (30./31.) ohne Schneedecke über gereiften Böden gemessen. Hier einige sehr kalte Orte: Tallage Bad Münstereifel-Houverath -12,0°, Schleiden-Olef -10,8°, Gemünd-Malsbenden -10,6° und Net-tersheim Naturschutzzentrum -10,0°. Die Zahl der Frostnächte entsprach im De-zember den Langzeitwerten und schwankte zwischen 13 (Sinzenich) und 21 (Nettersheim). Herausragend –vor allem für die Betreiber von Solaranlagen- war der Sonnen-schein im letzten Monat des Jahres. Der diesjährige Dezember lag im Raum Euskirchen hinter 2015 (mit 94 Stunden) und 1963 (mit 92 Stunden) auf dem dritten Platz der letzten 60 Jahre. Hier die enorm hohen Summen: Schöneseiffen Windpark 103 Stunden (Stationsrekord), Kall-Sistig 98,5 Stunden (Stationsre-kord), Zülpich 98 Stunden (2015 sogar 105 Std.), Lommersum 89 Stunden, Nettersheim 81 Stunden und in der Tallage Heimbach 59 Stunden. Im Südkreis gab es durch den anhaltenden Hochdruck deutlich mehr Sonne als in den nebligen oder wolkenbedeckten Tallagen des Nordkreises. Sehr auffallend waren die bereits häufiger erwähnten Luftdruckwerte des Mo-nats. Der monatliche Durchschnittswert von 1030,8 hPa an der Deponie Me-chernich sucht in den letzten 30 Jahren seinesgleichen. Am 27. und 28. Dezem-ber wurden zwischen Trier, Aachen und Köln die höchsten Luftdruckwerte seit Beginn der Beobachtungen im Rheinland notiert: Nettersheim 1048,0 hPa Mechernich-Deponie 1047,4 hPa Elsenborn (B) 1047,2 hPa Auch beim Niederschlag gab es Rekordwerte durch die extreme Trockenheit im Dezember. Atlantische Tiefs hatten gegen die kräftigen Hochs kaum eine Chan-ce. Sturmböen blieben eine Rarität, stattdessen verzauberten starke Reifablage-rungen die Täler. Im Vergleich zu den Langzeitwerten fielen nur 10-20% der üblichen Summen (z.B. in Sistig 11%). Mehr als 20 l/qm fielen nur im Raum Rheinbach-Palmersheim (21) und rund um Udenbreth (28 l). Alle anderen Stati-onen lagen zwischen 10 und 20 l/qm. Die trockensten Orte des Monats waren: Füssenich mit 8 l/qm, Ahrhütte 9 l, Glehn, Mechernich und Sistig 10 l, Netters-heim, Harzheim und Vettweiß 11 l sowie Heimbach und Sinzenich mit 12 l/qm. Schnee oder Wintersport fielen wie im Vorjahr komplett in den Teich.
2017-01-03 21:01:12

Das Novemberwetter 2016

Wechselhaftes und kühles Novemberwetter
Die Schlagzeilen des Monats wenig spektakulär aber immerhin war es mal wieder ein zeitweise zu kalter November mit Schneefällen in den Hochlagen. Trotz des sehr kontrastreichen Wetters wichen Niederschlag und Sonnenscheindauer nur wenig von den Langzeitwerten ab. Schauen wir uns zunächst den Temperaturverlauf an. Nach hohen Temperaturen zu Allerheilgen folgte eine erste Kältewelle mit Schnee oberhalb von 300 m Seehöhe. Vom 15. bis 24. November wurde es wieder milder bevor zum Monatsende die Tiefstwerte des Herbst 2016 erreicht wurden. Die Mitteltemperaturen in Kall-Sistig und Olef betrugen 3,9° und waren 0,4° zu kalt. In Sinzenich und Lommersum lagen sie bei 5,9° und damit betrug die negative Abweichung nur 0,2°. Auf den Eifelhöhen war der November also kälter als im Flachland, das zeigt auch die auf 700 m gelegene Wetterstation in Mont Rigi im Venn. Hier war es sogar 0,8° zu kalt. Ein Grund für diese Abweichung war sicherlich die mehrtätige Schneedecke oberhalb von 500-600 m. Im Venn und in der Schneifel wurden am 10. November 12 cm gemessen, in der Nordeifel meldete Udenbreth 11 cm und Hollerath 5cm und rund um den Kermeter und die Burg Vogelsang waren es noch 2 cm in den Hochlagen des Nationalparks. Die Extremtemperaturen des Monats lagen weit auseinander. Zu Allerheiligen wurden nachmittags die Höchstwerte an der Eifelostseite zwischen Rheinbach, Kall und Zülpich gemessen (Deponie Mechernich 17,2°, Heimbach 16,9° und Sinzenich 15,5°). Die kältesten Nächte gab es an den beiden letzten Novembertagen. Rund um den Zülpicher See war der 29.11. mit -6,9° sogar die kälteste Novembernacht seit 1998 (damals -9,6°). Weitere Tiefstwerte können sie mit ihren Wohnorten vergleichen: Metternich -4.8°, Mechernich Deponie und Sistig -5.9°, Schöneseiffen -6.3°, Heimbach -7.1°, Schmidtheim, Glehn und Harzheim -7.5°, Gemünd-Malsbenden und Eicherscheid -8.3°, Nettersheim -9.3°, Olef -9.6° und Bad Münstereifel-Houverath -10.0°. Die niedrigsten Werte am Boden meldeten die Beobachter aus den Tallagen Olef und Nettersheim (-11.5°) sowie von der Dahlemer Binz -10.9°. In Sachen Sonnenschein lagen wir nach dem sehr trüben Oktober diesmal auf der freundlicheren Seite. Die Abweichungen lagen nur wenig über oder unter über den Mittelwerten (1981-2010). Hier die Wetterstationen mit Sonnenscheinmessung: Zülpich-Sinzenich 74 Std. (101%), Lommersum 69 Std. (95%), Dahlem 62 Std., Schöneseiffen 61 Std., Sistig 57 Std. (101%), Nettersheim 58 Std. (98%) und Tallage Heimbach 54 Stunden. Für die Solarkollektoren auf unseren Hausdächern also kein berauschender Herbst nach den tollen Spätsommerwerten vom September. Die Unterschiede beim Niederschlag waren im November ganz normal verteilt. In den Hochlagen der Nordeifel bis 109 l/qm und nur 43 l/qm zwischen Füssenich und Kessenich im Nordkreis. Insgesamt lagen die Summen 5-25 % unter den Normwerten. So erreichte Kall-Sistig bei 58 l/qm nur 75%, Euskirchen bei 52 l/qm nur 86% und Udenbreth mit 109 l immerhin 96% des Mittels. Hier die trockensten und feuchtesten Orte: Kessenich 43 l, Füssenich und Sinzenich 44 l, Enzen 46 l, Lommersum 47 l sowie Hellenthal 89 l, Udenbreth 109 l und im Hohen Venn sogar 137 l/qm (Abweichung 107%). Nach frostigen Nächten vor Nikolaus wird es jetzt bis Mitte Dezember meist mild bleiben, danach ist alles möglich auch ein Wintereinbruch zu Weihnachten.
2016-12-05 10:44:02

Das Oktoberwetter 2016

Trüber und kalter Oktober
Seit 14 Jahren gab es keinen so wolkenverhangenen Oktober in der Eifel- und Voreifelregion. Viele Tiefdruckgebiete lenkten feuchtkalte Luftmassen in unse-ren Raum und daher wirkte der Oktober nach diesem spätsommerlichen Sep-tember tatsächlich wie ein verfrühter November. An den Mitteltemperaturen des Monats ist das zu kühle Herbstwetter genau ab-zulesen. Nur 9,3° im Raum Zülpich, 9,8° in Lommersum und Euskirchen, sowie 7,6° in Sistig und 6,9° zwischen Udenbreth und Schöneseiffen. Die Abweichun-gen vom Langzeitwert betrugen in allen Höhenlagen -1,0 bis -1,5°. Nur der März hatte bisher eine negative Abweichung im Jahr 2016. Nur am 16.10. wurde in der Voreifel die 20°-Marke überschritten (Zülpich 21,0°). Die niedrigsten Temperaturen meldeten die Wetterbeobachter am 5. und 6. Oktober. Im Flachland war es Bodenfrost bis -2°, in den höher gelegenen Eifeltälern Luftfrost (Nettersheim, Houverath Kläranlage und Olef -2,0°; Mals-benden -0,8° und Heimbach -0,4°). Die Zahl der Bodenfröste lag in Lommersum bei 6 und in Nettersheim bei ansehnlichen 18. Ganz untypisch war diesmal die Verteilung der Niederschlagssummen. Häufige Wetterlagen aus Osten und Norden drückten den Niederschlag aus Richtung Euskirchen und Zülpich gegen die ansteigende Eifel. Als Folge gab es in Dah-lem nur 48 l/qm, in Ahrhütte (56 l), in Hollerath (58 l) und Udenbreth (65 l) sehr geringe Regenmengen. Vor der Eifel im Wolkenstau fielen am 20.10. von 4 bis 19 Uhr in Sinzenich 35 l/qm, in Bad Münstereifel 30 l, in Eicherscheid 28,5 l und in Mechernich sowie Gemünd 26 l. Hier einige Monatssummen zum Vergleich: Lommersum 60 l, Sinzenich 62 l, Urfttalsperre 63 l, Nettersheim 67 l, Sistig 68 l, Gemünd 70 l, Arloff 71 l, Olef und Euskirchen 72 l, Palmersheim 81 l, Houverath 83 l, Bad Münstereifel und Steinbachtalsperre 84 l, Iversheim 87 l und in Eicherscheid 89 l/qm. Der östliche Eifelanstieg erreichte von Mechernich bis ins Münstereifeler Hö-hengebiet deutliche Regenüberschüsse bis 165 % (Bad Münstereifel). Leider bescherte uns der Oktober nach den Sonnenstundenrekorden im Septem-ber kaum goldene Momente. In Zülpich wurden 102 Sonnenstunden gezählt und in Lommersum gar nur 94 Stunden. Im Oktober 2002 waren es sogar nur 81bzw. 83 Stunden. In der Statistik erreichte der Oktober 2016 in den letzten 60 Jahren nur den 48. Platz. Die geringste Sonnenstundenzahl addierte der Beobachter in Euskirchen 1974 mit nur 49 Stunden (Oktober-Höchstwert 153 Stunden 2005). Weitere Messungen Okt. 2016: Schöneseiffen 89 Stunden, Sistig 84, Dahlem 83, Nettersheim 81 Stunden, Heimbach 77 und Tallage Malsbenden gerade mal 23 Stunden.
2016-11-05 12:20:06

Das Septemberwetter 2016

Ungewöhnlich sommerlicher September
Extreme Trockenheit, enorm viel Sonnenschein und extreme Hitze mit Sommerfeeling machten aus dem diesjährigen September einen Sommermonat. In der Tat war der September sogar ein Grad wärmer als der Juni. Mit einer Durchschnittstemperatur von 18,2° in Lommersum, 17,9° in Sinzenich und 16,0° in Sistig wurden die Langzeitwerte um 3,4 bis 3,8 Grad übertroffen. Der Sommer ging also in die von allen erwünschte Verlängerung. In der Eifel und rund um Euskirchen war es der zweitwärmste September seit Beginn der Wetterbeobachtungen (2006 war noch 0,2° wärmer; z.T. auch 1999). Mehrere Hochdruckgebiete führten in der ersten Monatshälfte zu einer extremen Hitzewelle. Seit Beginn der Temperaturmessungen in Westeuropa gab es keine Abfolge so heißer Tage über 30° wie im vergangenen Monat (12.-15.9.). Neben vier heißen Tagen gab es über den Monat verteilt noch 14 Sommertage, soviel wie in keinem anderen Sommermonat 2016. Normalerweise erreicht ein durchschnittlicher September nur 4 Sommertage. Selbst in Sistig auf 500 m Seehöhe wurden noch 6 Sommertage erreicht. In Euskirchen und Zülpich gab es zuletzt 1949 ebenfalls 14 Sommertage im September. Am heißesten war es am Dienstag, dem 13. September mit folgenden Spitzenwerten im Kreis Euskirchen: Lommersum und Euskirchen 33,2° (Rekord 34,0° am 05.09.1949); Sinzenich 33,7° (Rekord seit Gründung 1977); Deponie Mechernich (Rekord seit Gründung 1983); Sistig 29,4° (Rekord 29,8° am 05.09.1949). Weitere Werte: Weilerswist 33,0°; Heimbach 32,7°; Zingsheim 31,7°; Gemünd 31,3°; Nettersheim 31,1°; Steinbachtalsperre 31,0°; Olef 29,9° und Schöneseiffen 28,8°. Nur wenig Regen (20-30% des Mittels) und damit extreme Trockenheit waren ein weiteres Kennzeichen des ersten Herbstmonats. Viele Bäume vertrockneten oder reagierten mit früher Blattfärbung. Der September 2016 gehört zu den 10 trockensten seit 1895. Hier ein kleiner Vergleich mit den fünf Rekordhaltern des Sept. in l/qm: 2016 1895 1921 1959 1971 1979 Euskirchen 17 11 10 1 5 8 Münstereifel 19 7 12 3 20 15 Zülpich 14 10 12 3 12 10 Sehr niedrige Werte meldeten auch folgende Stationen: Sinzenich 9 l, Blankenheim 12 l, Metternich 13 l, Olef 15 l und Enzen, Schöneseiffen, Heimbach u. Roitzheim 16 l/qm in 30 Tagen. Anhaltende Trockenheit und häufiger Hochdruck ergaben letztendlich auch enorm hohe Sonnenscheinsummen als drittes Kennzeichen des Septembers. Überall machte die Sonne Überstunden und somit lagen wir kreisweit bei 150-170% des Mittelwertes. Hier einige Ortsmeldungen: Tallage Gemünd-Malsbenden 173 Stunden, Tallage Heimbach 187 Stunden, Nettersheim 232, Lommersum 236, Sistig 238, Sinzenich 246 und Schöneseiffen 253 Stunden. Der bisher sonnigste September lieferte 1959 in Euskirchen sogar 255 Stunden.
2016-10-09 19:47:20

Das Augustwetter 2016

Endlich Sommerwetter im trockenen August
Die wohl treffendste Charakteristik des Sommers 2016 erfolgte durch die Schlagworte „beständig unbeständig“. Für den Monat August traf das aber nicht zu. Nach kühlem Start folgten im letzten Monatsdrittel sogar Hitzerekorde bei anhaltender Trockenheit. Man mag es kaum glauben, der meteorologische Sommer war rund um Euskirchen insgesamt 0,6° zu warm (01.Juni bis 31.August). Schließen wir den Blick auf den Sommer 2016 mit den meteorologischen Daten zum August ab. Die Durchschnittstemperatur von 18,8° in Zülpich lag nur 0,7° über dem 30-jährigen Klimamittel (in Sistig 16,7° und +0,9°). Nach einer etwas unterkühlten ersten Monatshälfte fühlten sich viele schon in den Herbst versetzt. In den Alpen fiel der erste Schnee und im Hohen Venn gab es am 11.8. den ersten Bodenfrost (Elsenborn mit -2° und Schleiden-Olef -0,4°). Dann zur Monatsmitte kam das erste beständige Hoch (Gerd) nach der wochenlangen Flaute. Sonnenschein und Badewetter kamen leider erst zum Ende der Sommerferien und mit den ersten Schultagen gab es dann sogar eine echte Hitzewelle. Vom 23. bis 28. August stieg das Thermometer an sechs Tagen über 33 Grad. Es war die längste Hitzewelle im letzten Augustdrittel seit Beginn der Temperaturmessungen (1937) im Kreis Euskirchen. Mit 35,5° in Sinzenich, 35,0° in Heimbach, 34,4° in Gemünd und Lommersum, 32,4° in Sistig und 30,9° in Udenbreth wurden am 27.8. die höchsten Augustwerte erreicht. Bei der Sonnenscheindauer verhinderte die erste Monatshälfte deutliche Überschüsse. Meist wurden Werte von 10-15% über dem Langzeitwert abgelesen. Hier die üblichen Stationen: Tallage Malsbenden 180 Stunden, Tallage Heimbach 199 Std., Lommersum 224 Std., Sistig 231 Std., Sinzenich 236 Std. sowie Schöneseiffen und Dahlem 243 Stunden. Gewitter und Sturmtiefs mit Böen gab es im August nicht und daher blieben auch die Niederschlagssummen sehr gering. Meist wurden je nach Region gerade mal 25-65% des Normwertes gemessen. Nur am 2.8. fielen rund um Udenbreth 24 l/qm in 24 Stunden, sonst blieb es eher extrem trocken mit hoher Waldbrandgefahr. Hier einige Summen: Udenbreth 62 l/qm (91%), Schöneseiffen 43 l (63%), Lommersum 40 l (63%), Mülheim-Wichterich 38 l (56%), Zülpich 36 l (59%), Hollerath 34 l (55%), Dahlem 33 l (53%), Olef, Euskirchen, Blankenheim (50%) und Ahrhütte 29 l, Mechernich (49%) und Münstereifel 28 l (41%), Gemünd und Zingsheim 26 l, Füssenich (41%) und Glehn 22 l, Sistig 20 l (29%) sowie Sinzenich mit nur 18 l/qm (32%). Auch der September setzt wahrscheinlich die trockenwarme Spätsommerwitterung fort. Bis Mitte September sollen die Temperaturen in Euskirchen noch zwischen 25 und 30 Grad liegen. Regen ist kaum zu erwarten. Die negative Niederschlagsbilanz ist gut an folgenden Summen der drei Sommermonate abzulesen: - Niederschlag in Zülpich-Sinzenich 174 l/qm - Verdunstung in Zülpich-Sinzenich 280 l/qm.
2016-09-05 14:33:58

Das Juliwetter 2016

Warmer Juli mit örtlichen Unwettern
Entsprechend der Siebenschläfer-Regel blieb der Juli 2016 durchwachsen aber unterm Strich überraschend etwas zu warm und beim Niederschlag gab es enorme Kontraste. Mit einer Mitteltemperatur von 19,2° in Lommersum, Euskirchen und Zülpich war der zweite Sommermonat entgegen unseren Gefühlen doch 0,8° wärmer als das Mittel 1981-2010. In der ersten Monatshälfte blieb es eher kühl und durchmischt bei gerade mal drei Sommertagen. Am 14. Juli gab es sogar Schneefälle in den Alpen bis auf 1500m herab. Danach wurde es kurzzeitig sommerlich. Der heißeste und gleichzeitig schwülste Tag schaffte am 20.07. folgende Höchstwerte im Kreisgebiet: 30,4° in Dahlem, 31,2° in Sistig, 32,4° in Zingsheim und Olef, 33,8° in Gemünd, 34,9° in Lommersum, 35,5° in Sinzenich, 36,1° in Mülheim-Wichterich und 37,2° in Euskirchen. Gerade mal vier bis fünf Sommertage wurden auf 500-600 m Seehöhe notiert, im Raum Lommersum waren es 12. Entsprechend der geringen Hochdruckwetterlagen war auch die Sonnenscheindauer im Kreis Euskirchen unter dem langjährigen Mittel. Die Hocheifel zwischen der Oleftalsperre, Udenbreth und Blankenheim hatte die wenigsten Gewitter und damit auch mehr Sonnenschein. Hier einige Summen: Nettersheim 211 Stunden, Dahlem 207, Schöneseiffen 196, Sinzenich 182, Lommersum 177 (89%), Sistig 178 Stunden (hier nur 73% des Mittels) und Gemünd-Malsbenden 160 Stunden (82%). Beim Niederschlag zeigte der Sommer regional erneut sein Unwettergesicht. 75% des Kreisgebietes blieben zu trocken und nur da wo starke Unwetter tobten erreichten die Summen 200% des Normalwertes. Gerade mal 30 l/qm waren es im Nordkreis bei Lommersum dagegen 137 l/qm in Mechernich-Glehn am Eifelaufstieg und 132 l/qm an der Deponie in Mechernich-Strempt (207% des Mittelwertes). Besonders hohe Summen meldeten auch Olef (108 l), Blankenheim (107 l), Malsbenden (107 l), Gemünd (103 l) und Schöneseiffen (100 l). Alle anderen Stationen erreichten Monatssummen zwischen 35 und 70 l/qm. Ursache für diese überdurchschnittlichen Werte waren extreme Starkregenereignisse. In Blankenheim regnete es allein am 23.7. fast 64 l/qm in 24 Stunden. Noch schlimmer die Regenfälle und Überflutungen an Blei- und Rotbach am Osteifelabhang. Die höchsten Tagessummen fielen in nur drei Stunden in einem ortsfesten Gewitter am 21. Juli. Hier die max. Werte: 40 l/qm in Schöneseiffen, 53 l in Malsbenden, 63 l in Olef, 68 l am Tierheim Mechernich, 86 l in Mechernich-Glehn und 92,3 l an der Deponie Mechernich. Seit Beginn der Messungen im Raum Strempt im Jahre 1896 (Bergbaugesellschaft) hat es keinen so intensiven Dauerregen gegeben. Ab 15:40 Uhr fielen in 10 Minuten 22,3 l/qm, in 30 Minuten 46,7 l und in 60 Minuten 65,3 l/qm. Kein Wunder das anschließend neue Rekordstände des Bleibaches in Kommern aber auch des Rotbaches in Schwerfen und Sinzenich erreicht wurden.
2016-08-03 19:41:36

Das Juniwetter 2016

Regenrekorde im Gewittermonat Juni
Der erste Sommermonat wurde seinem Namen nicht gerecht und bescherte uns eine beispiellose Unwetterserie. Es war regional sogar einer der nassesten Junis der letzten Jahrzehnte. Gewitter gehörten zur Tagesordnung und extreme Starkregenfälle richteten auch Schäden an. Trotz der wechselhaften Witterung betrug die Mitteltemperatur in den Niederungen 17,0° (Zülpich Abweichung +0,6°), in Gemünd 15,8° (+1,2°) und in Kall-Sistig 14,8° (+1,5°). Eine eindeutige Zunahme der positiven Abweichungen mit der Höhe. Extreme Temperaturen über 30° gab es nur in einer kurzen Hitzewelle am 23. Juni. Hier einige Werte dieses extrem schwülen Tages aus dem Kreisgebiet: Euskirchen 35.3°, Füssenich und Metternich 34.0°, Sinzenich 33.5°, Lommersum 33.2°, Gemünd 31.8°, Zingsheim 30.8°, Olef 30.3°, Sistig 29.3°, Schmidtheim 29.1° und Schöneseiffen sowie Udenbreth noch 28.8°. Es verwundert nicht, dass die Sonne durch die vielen Regenwolken kaum Platz zum Durchblick fand. Die negativen Abweichungen von meist 25-40 % werden vor allem die Betreiber von Solaranlagen getroffen haben. Folgende Wetterstationen meldeten Sonnenscheinsummen: Lommersum 168 Stunden, Schöneseiffen Windpark 163, Dahlemer Binz 159, Sinzenich 145, Heimbach 142, Gemünd 114 und Kall-Sistig 94 Stunden (nur 52% des Mittels). Die Eifelsüdseite war deutlich sonniger als der Anstieg zur Eifel zwischen Zülpich und Sistig. Im Raum Zülpich belegte der Juni 2016 den zweiten Platz der sonnenscheinärmsten Junimonate in den letzten 25 Jahren (2012 hier sogar nur 128 Sonnenstunden).Von Osten aufziehende, zahllose Gewitter und Schauer waren hier die Ursache. Die Niederschläge waren das Gesprächsthema Nummer 1 im Juni. In der Summe aller Wetterstationen war in NRW nur der Juni 1882 regenreicher. Schauen wir auf die Wetterstationen des Kreises Euskirchen und vor allem den Hotspot der Gewitter zwischen Zingsheim und Zülpich. Aufgrund der vielen Schäden habe ich eine Liste mit Niederschlägen und Abweichungen vom Mittelwert 1981-2010 zusammengestellt: Lommersum 109 l/qm (163%), Sinzenich 113 l (174%), Gemünd 154 l (226%), Sistig 114 l (164%), Schöneseiffen 163 l (206%), Schmidtheim 114 l (156%), Zingsheim 176 l (275%), Mechernich 129 l (219%), Zülpich 151 l (239%), Bad Münstereifel 130 l (191%), Ahrhütte 114 l (181%), Udenbreth 133 l (151%), Hollerath 126 l (154%), Houverath 146 l (200%), Euskirchen 115 l (171%), Eicherscheid 142 l (210%), Blankenheim 106 l (171%) und an der Steinbachtalsperre 136 l (222%). In Gemünd und Umgebung war es der höchste Juniniederschlag seit 1906. Die stärksten Gewitterregensummen an einem Tag lieferten Zingsheim (52,2 l), Schöneseiffen (44,6 l) und Eicherscheid (42,0 l).
2016-07-11 13:15:17

Das Maiwetter 2016

Große Wettergegensätze im letzten Frühlingsmonat
Der Wonnemonat Mai war in diesem Jahr durchweg zu warm und regional sehr feucht. Hinter den unscheinbaren Daten verbergen sich allerdings große Kontraste, wie die Unwetter zum Monatsende zeigen werden. Im Schnitt erreichten die Temperaturen 11,0° in Udenbreth, 11,8° in Sistig, 12,8° in Gemünd, 14,0° in Sinzenich und sogar 14,4° in Lommersum. Dies entspricht einer positiven Abweichung von 0,6° bis 1,0° in Bezug zum Mittel 1981-2010. Hinter den Mittelwerten verstecken sich die Extreme an folgenden Orten: -2,7° am 04. Mai in Nettersheim (Olef -2,6°) und am Boden -6,5° in Schmidtheim; die Maxima wurden mit 27,6° in Euskirchen-Roitzheim und 21,6° in Kall-Sistig gemessen. Die Zahl von fünf Sommertagen in den Niederungen war leicht überdurchschnittlich. Schadhafte Fröste durch die Eisheiligen gab es rund um Euskirchen kaum. Genau zu Pfingsten gab es einen starken Kälteeinbruch, was unter anderem dazu führte, dass die Höchstwerte an Pfingsten niedriger blieben als an Weihnachten. Auch die Sonnenscheindauer im Kreisgebiet war leicht überdurchschnittlich. Eine Folge der anhaltenden Trockenheit in den ersten drei Maiwochen. So erreichte Lommersum und Sinzenich 202 Sonnenstunden, Nettersheim 196, Schöneseiffen 191, Sistig 175 und in der Tallage von Malsbenden 149 Stunden. Der Überschuss betrug 5-10%. Weitaus dramatischer waren die Unterschiede im Niederschlagsbereich. Während die Ortschaften im Nordkreis zwischen Euskirchen und Weilerswist nur 40-52 l/qm erhielten (85-95% des Mittels), betrugen die Abweichungen in den Regionen mit starken Gewittern (27. und 30. Mai) sogar 150-200%. Hier einige besonders hohe Summen: Mechernich Deponie 122 l, Sistig 112 l, Hollerath 107 l, Münstereifel 105 l, Gemünd 101 l, Iversheim 100 l, Houverath 99 l, Schöneseiffen 98 l und Eicherscheid 93 l/qm. Besonders hohe Tagesniederschläge und starke Gewittergüsse erhöhten die Monatsmengen erheblich. Am 30.5. fielen z.B. in 24 Stunden in Sistig 64 l/qm, in Udenbreth 57 l/qm, an der Deponie Mechernich 55 l/qm, in Gemünd 47 l, in Iversheim, Hollerath und Eicherscheid waren es 42 l/qm. Am Freitag (27.5.) nach Fronleichnam gab es zwischen Kall und Mechernich unwetterartige Starkniederschläge mit großen Überflutungen (u.a. in Scheven). Die Deponie Mechernich registrierte gegen 14 Uhr 31,8 l/qm in 10 Minuten. Ein Rekordwert seit Gründung der Station 1983. Den höchsten 30 Minuten-Wert registrierte die Station bei ähnlichen Unwettern am 28.07.2006 mit 42,2 l/qm. Leider ging die Unwetterserie durch Gewitter noch bis zum 8. Juni. Der Klimawandel zeigt sein Gesicht immer deutlicher auch bei uns. Bleibt abzuwarten welche Überraschungen dieser Sommer noch plant.
2016-06-07 19:09:20

Das Aprilwetter 2016

Sommergefühle und Winterwetter im launischen April
Der April hat uns noch einmal vor Augen geführt, wozu der Winter auch im Frühling fähig sein kann. Gefühlt war der Monat für uns alle zu kalt aber so schlimm war es nicht, wenn man die Statistik betrachtet. Auf frühsommerliche Werte folgten ein Kälterückfall und Schneefälle bis ins Flachland, das alles glich sich aber aus. Die Mitteltemperatur von 8,6 Grad in Zülpich-Sinzenich war zwar die niedrigste seit 2008, die Abweichung betrug aber nur -0,5°. Auch in den Höhenlagen über 500 m Seehöhe war es nur leicht unterkühlt (Sistig Mitteltemperatur 6,2°; Abweichung -0,3°). Es war noch einmal ein April nach altem Schlag. Besonders mild war die erste Monatshälfte mit Spitzenwerten am 03./11. und 21. April: Udenbreth 17.5°, Sistig 18.1°, Olef 18.6°, Schöneseiffen 19.0°, Gemünd 20.1°, Lommersum 21.7°, Sinzenich 21.8° und in Euskirchen 22.1°. Die niedrigsten Werte wurden durchweg zwischen dem 24. und 28. April notiert: Sistig -1.8°, Schöneseiffen und Gemünd -2.1°, Harzheim -3.8°, Houverath, Nettersheim und Olef -4.1°. Am Erdboden mussten die Pflanzen noch einmal Tiefstwerte bis -7° überstehen. Nur mit Folien konnten die Frühkartoffel in der Voreifel die Minusgrade überstehen, bei den Obstbäumen wird es Schäden gegeben haben. Fehlende beständige Hochdruckwetterlagen senkten die Sonnenscheindauer im April um 10-15%. Folgende Summen wurden im Kreisgebiet addiert: Sinzenich 168 Stunden, Schöneseiffen 167, Lommersum 158, Sistig 152 und Heimbach 140 Stunden. Für die Versicherungen war es ein ruhiger Monat, kaum Sturmböen und nur wenige schwache Gewitter. Unfälle durch Schneeglätte und Glatteis waren da schon eher ein Problem. Schneetief „UTA“ überraschte vom 25. bis 27. April viele Autofahrer auf Sommerreifen. Kräftige Schnee- und Graupelschauer waren im Flachland problematisch auf den Bergen eher der Dauerfrost und eine Schneedecke. 12 cm lagen am 26.4. in Udenbreth, 8 cm in Hollerath, 3 cm in Olef, 2cm in Nettersheim und 1 cm in Ahrhütte. Soviel Schnee gab es in den Hochlagen im letzten Aprildrittel zuletzt 1985 und 1986, also vor 30 Jahren. Die Regenmengen entsprachen im zweiten Frühlingsmonat den Langzeitwerten oder fielen deutlich zu gering aus. Vor allem Tief PETRA zur Monatsmitte und Tief UTA am Monatsende lieferten die Niederschläge. Hier einige Summen aus dem Kreis Euskirchen: Ahrhütte und Houverath 29 l, Euskirchen 30 l (nur 60% des Mittels), Bad Münstereifel 31 l (nur 57% des Mittels), Füssenich 34 l, Palmersheim 36 l, Steinbachtalsperre 41 l, Zülpich 45 l, Lommersum und Iversheim 46 l, Eicherscheid 49 l, Sistig 54 l, Olef 57 l, Schöneseiffen und Gemünd 59 l, Hollerath 63 l und Udenbreth 90 l/qm.
2016-05-06 07:27:52

Das Märzwetter 2016

Kein Frühlingswetter im kalten März
Der erste Frühlingsmonat war zu kalt, sonnenscheinarm und am Ende auch sehr nass. Nur in den ersten zehn Tagen dominierte kaltes, in den Hochlagen auch winterliches Wetter mit knackigen Frösten. Mildes Frühlingswetter trat aber auch in der zweiten Hälfte nur äußerst selten auf. Die Abweichung von den langjährigen Mitteltemperaturen betrug in Sistig -0,5° und im Raum Euskirchen -1,5°. Es war der erste unterkühlte Monat seit Oktober 2015. Das sehr wechselhafte Wetter wurde zum Monatsausklang sogar turbulent mit Sturm und Gewittern entlang der Grenze zum Kreis Düren. Tief „Aloisa“ stürmte am 1. März über den Nordkreis und den Nationalpark. Besonders heftig ging es Ostermontag zu (28.3.). Begleitet von Gewittern wurden Böen der Stärke 8-9 in allen Höhenlagen gemessen. Nur an einem einzigen Tag wurde zwischen Zülpich, Euskirchen und Lommersum die 15°-Marke überschritten, das gibt es nur selten. Es war der niedrigste Spitzenwert seit März 1996 (damals 15,0° als Höchstwert). Am 30.03.1998 wurden sogar 25,8° gemessen, das war das andere Extrem des ersten Frühlingsmonats. Im gesamten Winter 2015/16 wurden in Zülpich 22 Frosttage notiert, im März waren es erstaunliche 16 (Mittelwert 10) bis zum 18. März. Danach wurde es langsam milder und noch nicht einmal Bodenfröste traten auf. In Abhängigkeit von der Höhe wurden folgende Tiefstwerte am 1. März abgelesen: Lommersum -4,5°, Sinzenich -5,5°, Gemünd -7,2°, Olef -8,7° und Nettersheim -9,1°. Am Erdboden erreichte die Wetterstation an der Dahlemer Binz über Schnee noch einmal -12,4°. Der März blieb aufgrund des wechselhaften Wetters insgesamt sonnenscheinarm. Nur das beständige Hoch „Joachim“ konnte vom 7. bis 21. die negative Bilanz auffrischen. Gut 15-20% des Normalwertes wurden in der Sonnenstundensumme addiert. Hier einige Vergleichswerte: Schöneseiffen 120 Stunden, Sinzenich 117, Lommersum 114, Schmidtheim 111, Sistig 103 und in der Tallage Heimbach 96 Stunden. Der fehlende Sonnenschein hemmte die Entwicklung der Vegetation und somit waren am Monatsende noch viele Bäume und Büsche kahl. Dank der fast vierzehntägigen Trockenheit in der Monatsmitte fiel der März zu trocken aus. Große Regenmengen lieferte nur der 31. März mit Summen zwischen 25 l/qm in Palmersheim und 40 l in Bad Münstereifel-Eicherscheid. Zum Vergleich hier einige Summen aus dem Kreis Euskirchen: Bad Münstereifel 43 l (80%), Füssenich 51 l, Ahrhütte 63 l (103%), Udenbreth 64 l (nur 60% des Mittels), Euskirchen 65 l (138%), Sinzenich 60 l (85%), Dahlemer Binz 71 l (83%), Sistig 75 l (99%), Iversheim 76 l, Hollerath 83 l (89%), Schöneseiffen 85 l (91%), Eicherscheid 88 l (195%), Olef 93 l und Gemünd-Malsbenden 105 l (149%). Aufgrund der niedrigen Temperaturen erreichten die Hocheifelorte im März mehr Schnee als im ganzen Winter. In Udenbreth lag vom 1. bis zum 16. des Monats eine Schneedecke. Die maximalen Schneedecken wurden meist am 7.3. morgens registriert: Hohes Venn 33 cm, Udenbreth (Weißer Stein) 31 cm, Hollerath 23 cm und 20 cm in Lammersdorf. Sogar die Lifte wurden noch einmal in Betrieb gesetzt.
2016-04-05 14:20:15

Das Februarwetter 2016

Nasser und milder Februar
Die andauernde Atlantikströmung verursachte im Februar das meist milde und regenreiche Wetter. Eine Perlenschnur von Tiefdruckgebieten mit stürmischen Winden verhinderte das Vordringen der kalten Luft aus dem Osten oder Norden.
Beim Blick auf die Mitteltemperaturen des Monats wird die überdurchschnittliche Wärme offensichtlich: Sistig 1,8° (Abweichung +1,6°), Gemünd 3,1° (Abw. +1,6°), Zülpich 4,2° (Abw. +1,5°) und Lommersum 4,5° (Abw. +1,7°).
Sehr oft lagen die Höchsttemperaturen im zweistelligen Plusbereich und daher hatten es die Pollenallergiker schon mit zahlreichen Hasel- und Erlenpollen zu tun. Am wärmsten war es im Voreifelbereich am 21. Februar durch einen starken Föhneinbruch. In Euskirchen wurden 15,6°, in Flamersheim 15,2°, in Sinzenich und Wichterich 14,7° und an der Steinbachtalsperre noch 12,8° gemessen.
Die kälteste Nacht des Monats passte nicht zum Hochwinter und schaffte am 17.2. gerade mal die -12° in Harzheim und in Houverath, -11,4 in Nettersheim, -10,8° in Eicherscheid und -7,6° in Euskirchen. Über einer dünnen Schneedecke wurde es am Erdboden (5cm Höhe) auf der Dahlemer Binz -19° kalt, in Nettersheim -17° und in Schleiden-Olef -14°.
Die wechselhafte Witterung machte es der Sonne schwer zu dominieren. Nur im Lee der Eifel und an der Oleftalsperre gab es einen Überschuss: Windpark Schöneseiffen 100 Stunden (110%); Sinzenich 94 Std. (104%); Lommersum 83 Std. (101%); Nettersheim 78 Std. (95%); Heimbach 71 Std. (93%); Schmidtheim 69 Std. (92%); Sistig 66 Std. (90%).
Die heftigen Turbulenzen im Februar wurden durch die Sturmdaten und die Niederschlagsmenge am deutlichsten. Am Rosenmontag (8.2.) wurde sogar der Karnevalsumzug in einigen Orten (u.a. auch in Euskirchen) abgesagt. Sturmtief „RUZICA“ wehte mit Windstärke 8-9 über unsere Region. Auch am 1., 6., 9. 20. und 21. Februar gab es Sturmtiefs mit heftigen Böen. Am Karnevalsdienstag wurden in Schmidtheim 93 km/h und in Sistig 87 km gemessen.
Aber zurück zum starken Niederschlag im letzten Wintermonat. Seit 2002 war kein Februar so nass wie in diesem Jahr. Hier einige besonders hohe Summen und Abweichungen: 200 l/qm fielen im Hohen Venn (175% des Mittelwertes), 178 l in Udenbreth (195%), Olef 117 l, Hollerath 106 l (133%), Schöneseiffen 100 l (115%), Blankenheim 97 l (206%), Gemünd 95 l (148%), Houverath 81 l (180%), Nettersheim 78 l (120%) Zülpich 71 l (169%) und Münstereifel 70 l (132%). In Euskirchen dagegen fielen am Kreishaus nur 48 l/qm aber auch hier betrug die Abweichung noch 123%. Die Schneedecken blieben auch im Hochwinter die Ausnahme. Nur wenige Tage war am Weißen Stein Skifahren möglich. Hier einige max. Schneedecken: Udenbreth 15 cm, Hollerath 14, Gemünd 11 cm, Houverath, Sistig u. Olef 10cm, Bad Münstereifel Eicherscheid 7 cm, Nettersheim und Sinzenich 4 cm und Ahrhütte 3 cm.
Zum Abschluss noch einige Anmerkungen zum extrem milden Winter 2015/16. Es war der dritte sehr milde in Folge. Die Mitteltemperatur der drei Wintermonate betrug in Zülpich 5,8°, das entspricht einer enormen Abweichung von +2,9°. Nur der Winter 2006/07 war seit 1937 noch ein Zehntel wärmer. Dies bestätigen auch die ältesten Stationen (Euskirchen und Sistig).
2016-03-03 17:52:17

Das Januarwetter 2016

Zu milder Januar mit großen Temperaturunterschieden
Eher grün als weiß präsentierte sich der zweite Wintermonat Januar. Einem sehr kalten Norden stand dabei ein mildes Rheinland gegenüber. Die monatliche Durchschnittstemperatur konnte von den fünf kalten Tagen Mitte des Monats nicht herunter gezogen werden. Die Abweichung vom Mittelwert 1981-2010 betrug in Kall-Sistig +1,6° und in Zülpich +1,8°. Zwischen dem 16. und 22. Januar gab es in allen Höhenlagen die ersten knackigen Fröste des Winters. Am 18. und 19. stiegen die Temperaturen ganztägig nicht über 0° (Eistage). Normalerweise erreicht Euskirchen im Januar 16 Frosttage, in diesem Jahr gerade mal sechs. Hier einige sehr niedrige Tiefstwerte des Monats (Boden Minimum in Klammer): Nettersheim -14,2° (-18,3°); Houverath -14,0°; Harzheim -13,8°; Olef -13,7°; Eicherscheid -13,0°; Schmidtheim -12,7° (-20,3°); Sistig -12,3° (-16,7°); Ge-münd -11,9°; Sinzenich -10,3° (-12,4) und Lommersum nur -7,9° (-9,6°). Etwas feuchter als üblich fielen die Niederschlagssummen im Januar aus. Häufige Sturmtiefs statt anhaltendem Hochdruck waren die Ursache. Zwischen 500 m Seehöhe (Sistig 64 l/qm) und dem Flachland (Euskirchen und Lommersum 35 l/qm) gab es kaum große Unterschiede in den Mengen. Von Blanken-heim (76 l/qm) über Hollerath (98 l/qm) bis Udenbreth (157 l/qm) jedoch stiegen die Summen an der Eifel Südseite (Stauseite) deutlich an. Mager blieben die Schnee Summen für alle Liebhaber des Wintersports und für unsere Kinder (Lommersum <1 cm, Sinzenich u. Gemünd 2 cm, Münstereifel u. Olef 3 cm, Nettersheim 4 cm, Schleiden-Herhahn 5cm, Ahrhütte u. Sistig 6 cm, sowie Hollerath und Udenbreth 21 cm. Am 15. Januar liefen die Lifte am Wei-ßen Stein zum ersten Mal in diesem Winter. Nach der kurzen Kälteperiode folgten zum Monatsende wieder extrem milde Temperaturen. Am 25.1. schaffte der Eifelföhn bei Südwind neue Rekorde für das letzte Januardrittel, z.T. sogar neue Januarrekorde. In Geilenkirchen bei Aachen gab es sogar einen neuen NRW Rekord für Januar mit 18,3 Grad. Hier einige Werte aus dem Kreisgebiet, die auch in den März passen könnten: 17,4° in Vlatten, 16,7° in Roitzheim, Heimbach 16,6°, 16,2° in Sinzenich, 16,0° in Mülheim, 15,8° in Lommersum, 15,5° in Füssenich und 15,1° in Weilerswist. Die Sonne schien im Kreis Euskirchen so häufig wie sonst nirgendwo in NRW. Die Abweichung vom Mittelwert betrug in Sistig bei 54 Sonnenstunden gut 10%, in Sinzenich bei 74 Stunden nur 5%. Weitere Sonnenscheinsummen: Dahlemer Binz 47, Schöneseiffen 48,5 und Nettersheim 50 Stunden. Bis zum 20. Februar zeigen die Prognosekarten noch keinen Wintereinbruch. Bisher ist dieser Winter 2015/16 im Raum Euskirchen mit einer Durchschnittstemperatur von 6,7 Grad der wärmste seit min. 1937. Rekordhalter bisher der Winter 2006/07 mit 5,9 Grad, also eine erhebliche Steigerung wenn es nicht Ende Januar noch sehr kalt wird.
2016-02-09 20:26:14

Das Dezemberwetter 2015

Wärmster Dezember seit min. 300 Jahren
Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Westeuropa (De Bilt, NL, 1706 und Aachen 1829) ist es noch nie so mild gewesen wie im Dezember 2015. Wenn man Weihnachten bei 16 Grad mit dem T-Shirt aus dem Haus gehen kann und die ersten Haselnußpollen fliegen, dann ist das schon bemerkenswert. Die Statistik untermauert dieses besondere Ereignis eindrucksvoll. Die bisherigen Rekordhalter 1974 und 1934 wurden quasi pulverisiert. Das zeigen die Vergleiche der Dezember-Mitteltemperaturen mit 2015 in unserer Region:
- Euskirchen u. Lommersum 9,1° (seit 1937 Rekord 7,6° im Jahr 1974)
- Zülpich-Sinzenich 8,9° (seit 1970 Rekord 7,5° im Jahr 1974);
- Sistig 6,9° (seit 1937 Rekord 4,2° im Jahr 1974);
- Schneifelforsthaus 5,4° (seit 1889 Rekord 3,8° im Jahr 1934)

Die Meteorologen sprechen gar von einem 500-Jahres-Ereignis, das wir gerade erlebt haben. Erst in einer mittelalterlichen Warmzeit zwischen 1000 und 1300 finden wir ähnliche Ereignisse in unserer Region. So habe ich in der Münstereifeler Chronik und im Schleidener Unterhaltungsblatt folgende Einträge gefunden:
Winter 1289/90 war von unerhörter Milde (wie 1185/86) Weihnachten blühten Bäume ; Mädchen gingen mit frischen Blumen geschmückt zum Christfest ; Knaben badeten in Flüssen und am 6.1. brüteten die Vögel ; am 14.01. wurden Erdbeeren gefunden und Rebstöcke blühten ; 1289 tragen Jungfrauen zu Weihnacht und Dreikönig Kränze von Veilchen und Kornblumen.
Schleidener Unterhaltungsblatt vom 29.01.1890
Anno 1289/90 extrem milder Winter: Buben baden am heiligen Weihnachtsfest, Wiesen sind grün und Veilchen blühen.

Ganz ohne einen Luftfrost (wie 1974 auch) verlief dieser erste „Wintermonat“. Die niedrigsten Werte des Kreisgebietes wurden in der Eifel am 10. Dezember registriert (Schmidtheim -1,4°). Mehr als zwei Frosttage gab es aber auch oberhalb von 600 m Seehöhe nicht. Der wärmste Tage ist schon bemerkenswerter und ebenfalls ein neuer Rekordwert: 17,3 Grad in Euskirchen am 7. Dezember.
Auch bei den Niederschlägen wirkte das ständige Hochdruckwetter (Monatsmit-tel des Luftdrucks in Mechernich 1026 hPa) positiv. Mit 20 bis 40 l/qm wurden rund um Euskirchen nur 65% des Langzeitwertes erzielt. Der geringste Nieder-schlag fiel mit 21 l/qm in Münstereifel-Eicherscheid. Zwischen Olef (48 l) und Udenbreth-Miescheid (107 l) fiel deutlich mehr Niederschlag durch den Südweststau der Wolken vor der Eifel.
Auch die Sonne machte reichlich Überstunden in diesem frühlingshaften Dezember. Hier einige Ergebnisse aus verschiedenen Höhenstufen mit deutlichem Vorteil für den Nordkreis: Zülpich-Sinzenich 105 Stunden, Lommersum 95, Dahlemer Binz 70, Nettersheim 68 und Schöneseiffen 67 Stunden. In der Zülpicher Bördenlandschaft wurden damit die höchsten Sonnenstundenzahlen für Dezember seit min. 1945 beobachtet.
Allen Lesern der Wetterartikel wünsche ich ein gesundes und glückliches Jahr 2016.
2016-01-05 16:20:56

Das Novemberwetter 2015

In der Summe aller Wetterstationen in Deutschland war es der wärmste Novem-ber seit 130 Jahren. Trotz eines kräftigen Temperatursturzes im letzten Drittel war der Monat so warm wie noch nie seit Beginn der Beobachtungen und dazu noch fast so warm wie der Oktober. Hier im westlichen Rheinland war die Situation etwas anders. Der November 1994 lieferte im Voreifelraum eine Mitteltemperatur von 9,6° und in diesem Jahr waren es 9,4° in Sinzenich und 9,5° in Lommersum. Es war also der zweit-wärmste November seit Messbeginn 1937. Dies gilt auch für die Regionen des Südkreises bei gut 500 m Seehöhe (Sistig 1994 Mittelwert 8,0° und in diesem Jahr 7,4°). Die Abweichungen vom Langzeitmittel (1981-2010) betrugen enor-me 3,1° bis 3,5°. Betrachtet man die deutlich älteren Daten der Station Aachen - die mit Euskir-chen gut vergleichbar sind – so zeigt die Statistik zwischen 1829 und 1937 auch nur zwei November mit einer Mitteltemperatur über 9° (1881 mit 9,3° und 1852 mit 9,6°). Zwischen dem 4. und 19. November gab es 14 Frühlingstage über 10° mit einer kurzen Unterbrechung. Die maximalen Temperaturen stiegen in einer Inversi-onswetterlage zwischen dem 1. und 3. November auf den höchsten Bergkuppen und in der Voreifel auf teilweise neue Rekorde: Deponie Mechernich 21,3°, Kermeter 20,8°, Schöneseiffen 20,7°, Roitzheim 20,0°, Udenbreth 19,5°, Schmidtheim und Füssenich 19,4° sowie Nettersheim und Sinzenich 19,1°. Nach frühen ersten Schneefällen um den 14. Oktober gab es auch im letzten No-vemberdrittel einen kleinen Wintereinbruch. Mit Blitz und Donner fielen am Sonntag, dem 22. November, 3-4 cm Schneedecke in einer heftigen Schauer in den Abendstunden. Rund um Udenbreth lag noch bis zum 1. Advent eine dünne Schneedecke (max. 7 cm am 25.). Auch die Sonnenscheindauer fiel etwas aus dem Rahmen, der Überschuss betrug 10-20%. Hier einige Summen: Zülpich-Sinzenich 93, Lommersum 81, Netters-heim 71, Heimbach, Schöneseiffen und Sistig 67 sowie Schmidtheim, Marma-gen und Dahlem mit 65 Stunden. Im November fiel nur in den Hochlagen mehr Niederschlag als sonst üblich. Riesige Kontraste zeigen die typische West-Staulage (Udenbreth 217 l und Schöneseiffen 154 l/qm) und die Lage im Eifelschatten (Euskirchen 42 l, Kesse-nich 41 l und Lommersum nur 37 l/qm). Bis auf 500 m Seehöhe erreichten alle anderen Stationen 45-85 l/qm. Die Abweichung vom Langzeitmittel lag in U-denbreth bei 190% und in Lommersum bei 86%. Ursache waren in den Hochla-gen sicherlich die anhaltenden Starkniederschläge vom 29. und 30. des Monats mit bis zu 38 l pro qm täglich. Nach wochenlanger Flaute gab es auch für die Windradfraktion mal wieder et-was zu lachen. Vom 13. bis 19. und zum Monatsende gab es häufige Windstärke 8-9 bis herunter in die Niederungen. Die außergewöhnlich milde Wetterlage lässt auch jetzt nach dem 2. Advent noch frühlingshafte Temperaturen zu. Die Kühe stehen noch auf der Weide, die Rosen blühen noch und erste Knospen an den Forsythien blühen auf der Südseite der Häuser. Bis zum 17. Dezember zeigen die Prognosekarten keinen Winter, auch nicht in den Hochlagen der Eifel.
2015-12-05 10:22:44

Das Oktoberwetter 2015

Statt des goldenen Herbstwetters lieferte der Oktober in diesem Jahr einen frühen Wintereinbruch und zog damit das Temperaturmittel deutlich herunter. Am Tag der deutschen Einheit war es noch spätsommerlich warm (Euskirchen 22°) doch zur Monatsmitte kam dann trübes und kaltes Frühwinterwetter. Von diesem Kälteschock erholte sich der Oktober nur langsam, blieb aber im Monatsmittel unter den Langzeitwerten. Die folgenden Temperaturmittel belegen diese Abweichungen: Lommersum 9,7° (Abweichung -0,7°), Zülpich 9,3 Grad (-1,3°), Gemünd 8,0° (-1,4°) und Dahlem 7,1° (-0,9°). Der extrem frühe Wintereinbruch zur Monatsmitte wurde ausgelöst durch einen Kaltlufttropfen in den höheren Luftschichten. Schon am 12. Oktober -und damit 18 Tage zu früh- gab es erste Luftfröste bis in die Tallagen der Voreifel. Die Tiefstwerte schwankten zwischen 0 und -2 Grad (Nettersheim -2,2°). Am Erdboden wurden in Schmidtheim Minima bis -5 Grad abgelesen. Frost im Oktober ist keine Seltenheit aber Schneefall bis in die Niederungen, das gibt es nur alle 50 Jahre, in Euskirchen zuletzt am 10.10.1975. Ab 300-400 m Seehöhe bildete sich sogar eine kurzzeitige Schneedecke aus. An der Station Sistig und an der Dahlemer Binz wurde am 14. Oktober eine 1 cm dünne Schneedecke gemessen. In der ersten Monatshälfte gab es das zuletzt am 14.10.1992 mit 2 cm in Sistig. Der früheste Schneedeckentermin in Udenbreth war der 10.10.1975 mit satten 10 cm, diesmal wurden 2 cm registriert. Der 14. Oktober war gleichzeitig mit einer Höchsttemperatur von nur 3,8° in Euskirchen und Zülpich der kälteste in der ersten Oktoberhälfte seit Beginn der Messungen im Jahre 1937. Kommen wir zurück zu den anderen Messgrößen des Monats. Auch die Sonnenscheindauer blieb deutlich unter ihren Möglichkeiten. An 13 Tagen wurde weniger als eine Stunde Sonnenschein gemessen. Hier einige Vergleichswerte: Lommersum 104 Stunden, Sinzenich 114, Schöneseiffen 95, Nettersheim 91, Schmidtheim 89 Stunden und Sistig 58 Stunden. Nur 60-80% der üblichen Sonnenscheinmenge stand für die Sonnenkollektoren zur Verfügung. Trotz hohen Luftdrucks war der Oktober in diesem Jahr kein Garant für Sonnenschein. Auch die zur Verfügung stehende Windenergie war im Oktober die niedrigste seit min. 25 Jahren. Es gab keine Gewitter, keine Stürme und folglich keine Sturmstärke 8 in allen Höhenlagen. Ein ruhiger Job für die Versicherungen aus Sicht der Meteorologie im Kreisgebiet. In Erinnerung bleibt die Trockenheit und der damit verbundene Pegelstand von Flüssen und Talsperren. Die Abweichungen lagen meist bei 50-75% des Langzeitwertes. Es gab kaum Unterschiede zwischen den Hochlagen und den Börden im Raum Euskirchen. Die Regensummen schwankten zwischen 25 und 35 l/qm und damit war es der trockenste Oktober seit fünf Jahren.
2015-11-05 07:49:17

Das Septemberwetter 2015

Kühles und sehr nasses Septemberwetter Auf den heißen und trockenen Sommer folgte unmittelbar ein recht kühler Herbstauftakt mit einem beginnenden Ausgleich der monatelangen Regendefizite. Nach 35 Grad Ende August kamen endlich angenehme Temperaturen von 15-20 Grad. Sommertage wurden nur noch vereinzelt beobachtet, so z.B. in Zülpich-Füssenich am 12. September mit 25,2 Grad (Euskirchen 24,6 Grad). In der Summe aller Temperaturen erreichte dieser erste Herbstmonat z.B. in Lommersum 13,5 Grad (Abweichung -1,1°), in Zülpich-Sinzenich 13,1 Grad (Abweichung -1,5°), in Gemünd-Malsbenden 11,8 Grad (Abweichung -1,8°) u. auf den Höhenzügen des Südkreises in Sistig 11,0 Grad (Abweichung -1,2°). In den letzten 40 Jahren gehörte dieser September zu den fünf kältesten. Erste kühle Nächte mit Bodenfrösten, das ist ganz normal für den beginnenden Herbst. Deutlich waren dabei die Unterschiede zwischen den Tallagen und den höchsten Erhebungen. So mussten die Gemünder am 29.9. schon Autoscheiben kratzen bei einer Lufttemperatur von +0,2 Grad, in Sistig bei +2,0 Grad ebenfalls noch und in Schöneseiffen bei +4,3 Grad Lufttemperatur nicht mehr. Am Erdboden meldete Nettersheim an diesem Morgen den niedrigsten Wert mit -3,3 Grad. Entsprechend dem NRW Trend übertrafen die Sonnenscheinsummen auch im Kreis Euskirchen die langjährigen Mittelwerte nicht: Zülpich 156 Stunden (96%), Lommersum 143 Stunden (100%), Kall-Sistig 136 Stunden (91%) sowie Schmidtheim und Schöneseiffen 147 Stunden (90%). Die seit Februar anhaltende Trockenheit wurde im September durch häufige Niederschläge beendet. Kräftige Gewitter am 12., 14. und 16. sorgten zusätzlich für starke Regenschauer. In dieser kurzen Gewitterperiode gab es auch einige wenige Windböen der Stärke 8. Hier einige Summen des Niederschlags aus dem Kreis Euskirchen zum Vergleich in l/qm: Udenbreth 125, Dahlem 108, Gemünd-Malsbenden 106, Hollerath u. Schöneseiffen 104, Eicherscheid 101, Zülpich 96 l, Steinbachtalsperre 94, Zingsheim 92, Lommersum 91, Ahrhütte 90 l, Iversheim 86, Sistig 84, Euskirchen 82, Münstereifel 76 l, Sinzenich 73, Füssenich 72 l und Palmersheim 71 l/qm. Die Abweichung vom langjährigen Mittel betrug 140-180%. Es war der regenreichste September seit 2001. Inzwischen hat eine längere Trockenperiode -seit dem 24. September- alle Felder wieder austrocknen lassen und die Ernte der Äpfel, Birnen und Kartoffel findet bei herrlich sonnigem Wetter statt. Ab Dienstag 6. Oktober wird es unbeständiger mit Regen und auch deutlich kühler.
2015-10-03 14:44:41

Das Augustwetter 2015

Temperaturrekorde und heftige Gewitter waren nur einige Facetten des hitzigen Sommermonats August. Die Sommermonate insgesamt schafften ein Sommermittel von 18,6° im Raum Euskirchen und Zülpich. Dies entsprach einer positiven Abweichung von +1,0 Grad. Der Sommer 2015 landet damit auf einem guten Platz 13 seit 1937. Noch größer waren die Abweichungen der Mitteltemperaturen im vergangenen Monat. Mit 19,1 Grad in Lommersum, 19,4 Grad in Zülpich und 16,8 Grad in Nettersheim trat überall eine Abweichung von +1,5 Grad auf. In der Voreifel landete dieser Aug. 2015 auf einem tollen zehnten Platz seit 1937. Mit sieben Sommertagen in Folge war der Auguststart so etwas wie der Höhepunkt der Sommerferien. Die Hitzewelle gipfelte am 6.8. im heißesten Tag des Monats. Hier einige der Temperaturmaxima dieses trockenheißen Tages: 35,5° in Wichterich, 35,4° in Sinzenich, 35,0° in Weilerswist, 34,6° in Euskirchen und 34,4° in Lommersum. Bis hoch auf die Eifelberge wurde die 30°-Marke überschritten (Dahlemer Binz 30,1°). Zur Monatsmitte gingen die Temperaturen dann deutlich zurück bevor am 20.8. eine neue Hitzewelle bis zum Monatsende einsetzte (34,4° in Sinzenich am 30.). Häufig wurden kurze Hochdruckwetterlagen von schwachen Sturmtiefs über der Nordsee abgelöst. Ein unbeständiges Schaukelwetter war die Folge, ähnlich wie im Juli. Die Differenz zwischen den Höchst- und Tiefstwerten war folglich enorm groß: 3,9° in Nettersheim am 19. und 35,5° am 6. in Wichterich. Mit 6 Tagen über 30° und 18 Tagen über 25° lag der August in Zülpich deutlich über den Mittelwerten. Hieran hatte die Sonnenscheindauer natürlich einen großen Anteil. Trotz häufiger Wolkenfelder durch die Nordseetiefs schafften wir überdurchschnittliche Summen mit einem deutlichen Vorteil für den Südkreis: 239 Stunden in Schmidtheim, 234 in Nettersheim 232 in Sinzenich, 228 in Schöneseiffen und 198 Stunden in Lommersum. Die Trockenheit der ersten beiden Sommermonate setzte sich im August nur zeitweise fort. Kräftige regionale Gewitter füllten die Messbecher der Beobachter in mehreren Schüben. Große Überschwemmungen, Hagelschlag oder Tornados verschonten zum Glück unsere Börden- und Eifelregion. Im Nachbarkreis zwischen dem Vorgebirge und dem Raum Meckenheim gab es am 10.8. Überflutungen nach 104 l/qm im Raum Meckenheim (Grafschaft 65 l/qm). Die monatlichen Regensummen fielen normal bis regional auch überdurchschnittlich aus: Harzheim 59 l/qm, Mechernich-Glehn 66 l, Udenbreth-Miescheid 68 l, Füssenich 70 l, Sinzenich 74 l, Olef 80 l, Schöneseiffen 84 l, Zülpich u. Arloff 87 l, Kessenich 90 l, Iversheim u. Eicherscheid 91 l, Palmersheim 92 l, Schmidtheim 95 l, Lommersum 98 l, Nettersheim u. Steinbachtalsperre 104 l und Houverath 110 l (Meckenheim 148 l/qm). Nach einem kurzen herbstlichen Wochenende stellt sich ab Mittwoch typisches Spätsommerwetter ein mit kühlen Nächten und viel Sonnenschein bei 20-22 Grad.
2015-09-06 13:30:16

Juliwetter 2015

Hitzerekorde, Unwetter mit Hagelschlag, Bodenfrost und sogar ein Sommersturm: So extrem kann der Sommer in Eifel und Börde sein. Die Mittelwerte des zweiten Sommermonats sind dagegen weit weniger spektakulär. Es ist schwer die vielen Extreme, die wir alle erlebt haben, in Worte zu fassen. Beginnen wir mit der Mitteltemperatur des Monats: 17,7° in Sistig (Abweichung zum Langzeitwert 1981-2010 bei +1,4°), Gemünd 18,5° (+1,7°) und Zülpich 19,9° (Abweichung +1,5°). Der Wärmeüberschuss war also in allen Höhenlagen zu beobachten und kurze kühle Witterungsabschnitte verhinderten einen noch höheren Mittelwert wie z.B. im Juli 2006 in Zülpich mit 22,3°. Am 10. Juli meldeten alle höher gelegenen Wetterstationen in Tallagen Bodenfrost von -0,7° (Nettersheim) bis -1,1° (Kalterherberg). Seit Gründung der Wetterstation Nettersheim im Jahre 1990 war das der erste Julifrost. Auf die wiederholten Vorstöße kühler Meeresluft folgten immer wieder subtropische Luftmassen aus dem Mittelmeerraum. Neun Hitzetage über 30°, davon sogar fünf Tage über 33°, machten die Sommerferien bis zum 17. Juli zum Erlebnis für alle Badefreunde. Am 2. und 4. Juli wurden die bisher heißesten Tage des Jahres 2015 von den Wetterbeobachtern registriert: 33,5° in Sistig, 36,7° in Gemünd, 37,1° in Lommersum, 38,0° in Zülpich und 38,3° in Weilerswist-Metternich. So hohe Juliwerte wurden rund um Euskirchen seit Beginn der Messungen (1937) noch nicht erreicht. Der Juli geht also in vielfacher Hinsicht mit diesen Extremen in die Historie ein. Die Zahl der Tage über 25° wird dabei vor allem die Schüler und Urlaubsgäste in den Bädern erfreut haben (12 in Sistig, 13 in Olef, 15 in Lommersum und 16 in Zülpich-Sinzenich). Viele sonnige Tage wechselten sich relativ gleichmäßig mit wolkenreichen und oft nassen Phasen ab. Die Sonnenscheindauer entsprach daher im Kreisgebiet den Langzeitmitteln oder lag sogar über dieser Norm. Hier einige Beispiele: Sistig 214 Stunden (+9%), Lommersum 223, Zülpich 229 (+14%), Schöneseiffen 231 und Schmidtheim sogar 241 Stunden (+20%). Der Juli war beim Niederschlag wenig spektakulär bis auf einige heftige Gewitter. In den Monatssummen spiegelt sich die Trockenheit zwischen den Regengüssen nicht wieder. Bis Anfang August konnte die Getreideernte in allen Höhenlagen der Eifel eingefahren werden. Zum Vergleich für sie einige Regenmengen, die regional seit März erstmals wieder über dem Mittelwert lagen: Sinzenich 43 l (nur 73%), Zingsheim und Houverath 50 l, Füssenich 51 l, Münstereifel 56 l, Zülpich 59 l, Udenbreth-Miescheid 60 l, Dahlem 62 l, Lommersum und Mechernich 65 l, Heimbach 66 l, Sistig und Palmersheim 73 l, Gemünd und Olef 78 l (117%), Hollerath 79 l und Schöneseiffen sogar 98 l/qm. Von den Gewittern blieben sicherlich zwei in besonderer Erinnerung bei unseren Lesern. Am 30.07. tobte nur zwischen Lommersum und Flamersheim ein heftiges Gewitter mit enormen Entladungen kurz nach Mittag. In Flamersheim gab es sogar einen Blitzeinschlag in ein Wohnhaus. Noch wesentlich schlimmer war der Hagelschlag im Gewitter am Sonntagabend dem 5. Juli. Meist hielten sich die Schäden in Grenzen, weil nur wenige Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm niederprasselten (so z.B. in Gemünd). Ganz anders in einem Streifen von der Euskirchener Südstadt bis herüber nach Dom Esch und Ollheim. 4-5 cm große Geschosse beschädigten hier hunderte Autos und Kunststoff-Rollläden. Sie richteten hohe Schäden in der Landwirtschaft an. Gewächshäuser und Photovoltaikanlagen wurden durchlöchert und Feldfrüchte wie Spargel, Kartoffel und Obst wurden stark beschädigt.
2015-08-06 07:58:55

Juniwetter 2015

Trotz einiger massiver, regionaler Unwetter im Kreisgebiet und einer stark ausgeprägten Schafskälte stellte sich in weiten Teilen der Eifel und Voreifel eine extreme Dürre ein. Schauen wir uns die Wetterdaten im Kreisgebiet mal genauer an. Die Mitteltemperatur des Monats erreichte in Zülpich 16,5°, in Sistig 14,4°, in Schmidtheim 13,9° und in Udenbreth 13,3°. Die Abweichung vom Mittel 1981-2010 betrug +0,1 im Flachland und +1,1° oberhalb von 500 m. Der mit Abstand heißeste Tag dieses ersten Sommermonats war der 5. Juni. Hier eine Auswahl der Maxima: 34,9° in Füssenich, 34,5° in Sinzenich, 33,4 Grad in Lommersum, 31,3° in Zingsheim, 30,7° in Olef, 29,8° in Sistig und 28,6° in Udenbreth-Miescheid. Für das erste Monatsdrittel des Monats Juni waren dies die höchsten Werte seit Beginn der Messungen im Jahre 1937. Die Zahl der Tage über 25° als Ausdruck der Qualität des Sommers war leicht überdurchschnittlich (Sinzenich und Lommersum 8, Kall-Sistig 3). Während der Schafskälte zur Monatsmitte (17.) wurden noch einmal Bodenfröste bis -1,7° (Nettersheim) in einigen hochgelegenen Eifeltälern gemessen. Die Lufttemperatur sank in Houverath bis 2,0° und in Olef bis 0,9 Grad. Als extrem kann man die Niederschlagssummen im Juni sicherlich bezeichnen. Nur kleinräumige Gewitter brachten eine Entlastung der anhaltenden Dürre. Die Trockenheit machte den Landwirten im gesamten Kreis Euskirchen große Probleme in Form von Ernteschäden. In vielen Teilen des Kreises wurden nur 30-70% der Langzeitwerte erreicht. Hier einige Beispiele für wenig oder viel Regen: Glehn 28 l (50%), Mechernich 33 l (56%), Gemünd 45 l (34%), Sistig 47 l (71%), Zülpich Stadt 81 l (128%), Houverath 73 l (100%), Lommersum 65 l (97%). Ausschlaggebend für die großen Differenzen waren die gewittrigen Regenfälle vom 12. und 22. Juni. Im Raum Zülpich fielen am 12. enorme 41,5 l in nur drei Stunden, in Nettersheim am 22. 36 l, in Hollerath 30 l und in Sistig 25 l/qm. Trotz des launischen Wetters schaffte es die Sonne im ersten Sommermonat eine ausgewogene oder überdurchschnittliche Bilanz (20-40% über den Mittelwerten) zu erzeugen. Besonders der Südkreis wurde von der Sonne bevorzugt, was folgende Zahlen zeigen: Dahlem 260 Stunden, Nettersheim 252, Schöneseiffen 246, Lommersum 235, Zülpich 233, Sistig 224 und Heimbach 219 Stunden.
2015-07-13 11:59:33

Maiwetter 2015

Kühles Wetter in Norddeutschland, viel Regen im Süden nur das Rheinland blieb staubtrocken. Hier die Wetterparameter im Einzelnen: Die Monatsmitteltemperaturen lagen meist knapp unter den Langzeitwerten (1981-2010), so z.B. in Zülpich-Sinzenich mit 13,3 Grad (-0,1 Grad zu kalt) und in Kall-Sistig mit 10,8 Grad (-0,4 Grad zu kalt). Luft- und Bodenfröste blieben in den Niederungen nach dem 2. Mai gänzlich aus, so dass Schäden an den Blüten nicht zu befürchten sind. Nur in den bekann-ten Kaltluftlöchern der Eifel meldeten z.B. Nettersheim und Olef noch Luftfrost bis zum 21. Mai. Der wärmste Tag des Monats fiel genau in die Eisheiligenzeit (11. Mai): Udenbreth 22,8 Grad, Gemünd 26,3 Grad, Sinzenich 28,2 Grad, Eus-kirchen-Roitzheim 28,3 Grad und Weilerswist 28,4 Grad. Nur ein Sommertag im Wonnemonat Mai war auffallend wenig. Normal wären vier Sommertage und die besten Mai Jahre erreichen 11 Tage über 25 Grad. Dank der häufigen Hochdruckwetterlagen profitierte die Solarenergie im ver-gangenen Monat in den Niederungen mit einem Sonnenscheinüberschuss von gut 10%. Auf den Höhen der Eifel dagegen gab es ein Defizit von 5-15%. Hier einige Werte zu Vergleich: Sinzenich 206 Stunden, Lommersum 203, Net-tersheim 201, Heimbach 194, Schmidtheim 187, Schöneseiffen 175 und Sistig sogar nur 166 Sonnenstunden. In Erinnerung bleibt aber die Trockenheit der letzten Wochen, nicht nur bei den Landwirten. In der Regel fielen nur 40-50% des Langzeitwertes. Am Beispiel von Zülpich wird klar wie gering die gemessenen Summen waren. Hier die fünf trockensten Maimonate seit 1900: 12 l/qm im Jahre 1901, 13 l/qm im Jahre 2015, 14 l/qm im Jahre 1990, 15 l/qm im Jahre 1935, 15 l/qm im Jahre 1939. Weitere Rekordwerte fielen in Mechernich-Glehn (13 l), Füssenich, Sinzenich und Arloff (15 l), Kessenich und Iversheim (16 l) und 17 l/qm in Euskirchen. Im Raum Euskirchen lag der Mai 2015 auf Platz fünf seit 1890 (trockenster Monat hier 8 l/qm im Mai 1918). Auf den Eifelhöhen fiel etwas mehr Niederschlag: Sistig 33 l/qm, Miescheid 32 l und Schmidtheim 31 l. Das einzig kräftige Gewitter des Monats brachte gerade mal 20 schwache Blitze am Pfingstmontag. Gutes Wetter also für alle Versicherungen und das schon seit drei Monaten.
2015-06-06 15:19:16

Aprilwetter 2015

Das typische Aprilwetter blieb auch in diesem Jahr aus. Der April wusste überwiegend doch was er wollte. Er war sehr sonnig und in vielen Teilen des Kreises Euskirchen auch viel zu trocken. Zwischen einem stürmischen Monatsanfang (nur seltene Böen der Stärke 8 am 1.4.) und einem ungemütlichen Ende lagen drei warme, trockene und sonnige Wochen. Damit setzt der April seine ungewöhnliche Schönwetterserie fort. Zum siebten Mal in Folge war es zu trocken und zudem fallen auch noch die fünf sonnigsten Aprilmonate seit Messbeginn auf die letzten neun Jahre. Mit 240 Sonnenstunden im Raum Zülpich und 227 Stunden in Lommersum war es der drittsonnigste seit 1945. Auch die hohe Zahl der Sonnenstunden aus Sistig (238 Std.) zeigt die enorme Abweichung von +57% im Vergleich zum Langzeitmittel. Betrachtet man die Monatsmitteltemperaturen (Lommersum 9,4°; Sistig 7,5° und Miescheid 7,1°) so fällt auf, dass nur die kalten und z.T. frostigen Nachtwerte einen noch wärmeren Monat verhindert haben. Die Abweichung vom 30-jährigen Mittel betrug im Flachland +0,5° und oberhalb von 500 m sogar +1,5°. Wärmster Tag des Monats war der 15.4. mit 26,9° in Weilerswist, 26,6° in Mülheim-Wichterich, 26,4° in Sinzenich und 26,3° in Euskirchen (Gemünd 24,8°). Einen letzten Wintergruß lieferten die ersten sechs Apriltage. Im Raum Udenbreth wurden am 2.4. noch einmal 5 cm Schneedecke gemessen und auch am 28.4. brachte ein Temperatursturz die letzten Schneeflocken des Winters. Die niedrigsten Nachtwerte beobachteten die Wetterstationen am 6./7. April. Hier die kältesten Orte: Houverath -5,0°, Olef -4,8° und Sistig -3,3°. Am Erdboden wurden im oberen Nationalpark -8,7° gemessen. Die große Trockenheit war das eigentlich beherrschende Thema des Monats. Zwischen dem 4. und 24. stieg die Waldbrandgefahr stetig an. Hobbygärtner und Kleingartenbesitzer mussten unentwegt bewässern und für die Pollenallergiker war der Birkenpollenflug fast unerträglich. Die Niederschlagsmengen blieben im Kreisgebiet fast 30% unter den Normwerten und es gab kaum Unterschiede zwischen Eifelhöhen und Bördenlandschaft. Hier einige Summen zum Vergleich: Hollerath 56 l/qm, Gemünd 52 l, Olef und Urfttalsperre 49 l, Houverath 45 l, Sistig 43 l, Mechernich 42 l, Udenbreth und Münstereifel 41 l, Euskirchen 40 l, Iversheim 39 l, Ahrhütte und Palmersheim 36 l, Sinzenich und Lommersum 33 l sowie 32 l in Mülheim-Wichterich. Der Monatsausklang brachte dann für wenige Stunden doch noch typisches Aprilwetter. Kräftige Tiefs mit Schauerwetter verdrängten das Hochdruckwetter.
2015-05-09 13:40:13

Das Märzwetter 2015

Nach einem turbulenten Start verlief der März 2015 im Kreis Euskirchen aufgrund regelmäßig wiederkehrender Hochdrucklagen meist ruhig und sehr sonnig. Frostige Nächte und frühlingshafte Wärme wechselten einander ab und zum Monatsende brachten Stürme vom Atlantik viel Regen und Wind. Damit war der März bei geringen Niederschlägen überdurchschnittlich warm und sehr sonnig. Das Wechselspiel zwischen kalten und warmen Abschnitten führte in den Niederungen zu einer Mitteltemperatur von 6,2 Grad in Lommersum und 5,4 Grad in Mechernich. Die Abweichung vom 30-jährigen Mittel betrug +0,2 bis +0,6 Grad. In den Höhengebieten war die positive Abweichung sogar noch höher, was die Werte aus Sistig zeigen: Mitteltemperatur 4,1 Grad und Abweichung +1,3 Grad. Nach dem mäßig kalten und stürmischen Auftakt brachte zunächst Hoch „Karin“ am ersten Märzwochenende ein Frühlingserwachen. Die Höchstwerte erreichten am 8. auf 500 m 17,6 Grad und in den Niederungen bis 20 Grad (Harzheim 20,2° und Glehn 20,1°). Die tiefsten Werte des Monats wurden in den klaren Nächten des 12. und 13. März gemessen: -7 Grad in Houverath und Olef, -5 Grad in Gemünd und ansonsten verbreitet -2 bis -3 Grad. Zum Monatsanfang gab es noch einmal eine satte Schneedecke von bis zu 25 cm (Udenbreth) oberhalb von 600 bis 650 m. Wegen des häufig sonnigen Hochdruckwetters blieb es im größten Teil des Monats trocken. Bis zum 28.3. waren noch nicht einmal 50% des üblichen Regens gefallen. Dann aber brachten Sturmtiefs die Bäche bis an den Rand des Fassungsvermögens. Am 29.3. fielen in den Höhengebieten 30-35 l/qm. Zum Monatsende waren die Bilanzen des Niederschlags dann ausgeglichen. Zwischen Mülheim-Wichterich, Euskirchen und Zülpich-Füssenich, also im Eifelschatten gab es die geringsten Mengen mit 25-30 l/qm (75% des Mittels). In Mechernich waren es bereits 62 l/qm, in Gemünd 78 l (112% des Mittels), in Schleiden-Olef 91 und in Schöneseiffen 101 l/qm. Vor allem die Gewitter vom 2. und 31. März verteilten die Regensummen ungleichmäßig. In Sachen Sonnenschein zeigte sich der erste Frühlingsmonat recht großzügig. Im Kreisgebiet gab es 25% mehr Sonnenschein als im Langzeitwert. In Schöneseiffen waren es 139 Stunden, in Sinzenich 137, in Sistig 135 und in Lommersum 127. Der März endete in der Karwoche noch einmal winterlich kalt und sehr stürmisch. Böen der Stärke 10-12 wurden am 31.3. im Orkanwirbel "Niklas" in den Höhengebieten gemessen und selbst im Flachland waren es bis 94 km (Windstärke 10). Nach den Schneefällen in den lagen oberhalb von 300 m zum Ende der Karwoche wurden die Ostertage sonniger aber insgesamt zu kalt. Die zweite Osterferienwoche bringt den Frühling zurück in unsere Region, sogar 20 Grad sind zum kommenden Wochenende möglich.
2015-04-05 13:48:11

Das Februarwetter 2015

Obwohl der Februar 2015 etwas zu kühl war (Zülpich 2,5° im Durchschnitt), blieb die Wintermitteltemperatur 0,5 Grad über dem 30-jährigen Mittel, das zei-gen die Temperaturen zwischen Weilerswist, Euskirchen und Zülpich. Selbst auf 500 m Eifelhöhe meldete Sistig ein Februarmittel von +0,1 Grad und damit eine leicht positive Abweichung der drei Wintermonate. Zwischen Baasem-Berk auf 560 m und Udenbreth-Miescheid auf 650 m sank das Februarmittel auf -0,3 bis -0,6° und der Winter entsprach dem Langzeitwert 1981-2010. Also eine deutliche Differenzierung mit der Höhenlage. Die höchsten Temperaturen des Monats wurden am 14.2. gemessen mit knapp 11 Grad. Die niedrigsten Werte schafften die Eifeltäler mit einer Schneedecke am 7. Februar: Sistig -10,3 Grad (Boden -18,4), Schleiden-Olef -11,8 Grad (Boden -13,0) und Nettersheim -13,8 Grad (Boden -19,2). Im Dreieck Weilers-wist-Flamersheim-Zülpich überlebten aus in diesem Winter die Oleander und Olivenbäume auf den Terrassen bei nur -6 bis -7 Grad. Die Nächte unter -10 Grad werden immer seltener. Gute Parameter für die größere Kälte auf den Eifelhöhen sind auch die Unter-schiede bei den Frost- und Eistagen, sowie die maximalen Schneehöhen: - Udenbreth 26 Frosttage, 7 Eistage mit Dauerfrost und max. 35 cm am 2.; - Sistig 23 Frosttage, 5 Eistage und max. 19 cm am 3.; - Gemünd 21 Frosttage, 1 Eistag und max. 7 cm am 2.; - Lommersum 14 Frosttage, 1 Eistag und max. 1 cm am 4. Februar. Die Wintersportbedingungen waren in diesem Jahr in den höchsten Lagen deut-lich besser als in den vergangenen Jahren, vor allem in der ersten Februarhälfte. Anders als im Dezember und Januar gab es im Februar häufige Hochdrucklagen und ruhige, sonnige Witterungsperioden. Im Mittel schien die Sonne daher im Kreisgebiet gut 15-20% länger als im Mittel 1981-2010. Hier einige Summen zum Abgleich mit ihren Solaranlagen: Sinzenich 112 Stunden, Lommersum 107, Schöneseiffen 90, Sistig 87, Nettersheim 85, Heimbach 80 sowie Schmidtheim und Marmagen 77 Stunden. Herausragendes Wetterelement war im vergangenen Monat aber der extrem niedrige Niederschlag. Seit 2003 war kein Februarmonat so trocken wie in die-sem Jahr, vor allem in den Höhengebieten des Südkreises (Abweichung 30-80%). Mehr als 50 l/qm meldeten nur Palmersheim (54 l), Houverath (58 l) und Blan-kenheim (93 l). Die größten Abweichungen gab es in Schöneseiffen mit 25 l/qm (29%), Schmidtheim mit 28 l/qm (42%) und in Ahrhütte mit 32 l/qm (54%). Ansonsten schwankten die Abweichung zwischen 55 und 85% und nur 35 bis 50 l/qm. Inzwischen blühen Krokusse und Schneeglöckchen und die Pollen der Hasel-nuss und der Erle fliegen genauso wie die Kraniche eindeutig in Richtung Früh-ling. Am ersten Märzwochenende gab es wie im Vorjahr erstmals Temperaturen um 20 Grad (9.3.2014 Lommersum 21,1 Grad). In den Prognosekarten ist bis zum Frühlingsanfang (20.3.) kein Rückfall ins Winterwetter zu erkennen.
2015-03-07 11:33:09

Das Januarwetter 2015

Mit mildem, nassem und trübem Winterwetter sind wir in das Jahr 2015 gestar-tet. Es gab kein Winterwetter wie man es sich vorstellt, aber immerhin deutlich mehr Kälte als im Vorjahr. Die Mitteltemperaturen von 3,4 Grad in Lommersum und 1,0 Grad in Sistig la-gen um 0,9 bzw. 0,5 Grad über den Mittelwerten von 1981-2010. Damit war der Januar 2015 der fünfte zu warme Monat in Folge und zwar in allen Höhenlagen. Oft genug musste das Winterwetter einer ganzen Serie von Stürmen und Orka-nen weichen. In den Niederungen wurden fünf Tage mit Windstärke 8 gemessen auf den Bergen oberhalb von 600 m sogar zehn Tage. Am 10. Januar tobte Or-kan „Felix“ sogar mit 90-102 km/h über das Höhengebiet des Nationalparks (auch Deponie Mechernich 93 km/h). Statt Schnee und Eis brachte dieser Orkan extreme Wärme von den Kanarischen Inseln direkt in die Eifelregion. Erstmals seit Messbeginn wurde im Januar in Deutschland (Oberbayern) die 20 –Grad-Marke geknackt. Euskirchen meldete 15 Grad, Gemünd 13 und Schöneseiffen immerhin noch 10,5 Grad. In der Zül-picher Börde war es der zweitwärmste Januartag –hinter dem 5.1.1999 mit 16,4 Grad – seit Beginn der Beobachtungen 1937. Erst zum Monatsende wurde es deutlich kühler und auf den Bergen auch winterlicher. Wie schon im Dezember machte sich die Sonne auch im Januar häufig rar. Die Abweichung lag verbreitet bei minus zehn Prozent. Hier die Summen aus dem Kreisgebiet: Sinzenich 69 Stunden, Lommersum 63, Sistig u. Schöneseiffen 46, Nettersheim 45 und Schmidtheim 41 Stunden. Beim Niederschlag liegen die meisten Stationen deutlich (30-50%) über den langjährigen Mitteln. Die trockensten Stationen in den Niederungen meldeten 49 (Füssenich) bis 75 l/qm (Eicherscheid). Zwischen Gemünd und Schleiden gab es für die geringe Höhe von 350 m enorm hohe Niederschläge von 110 l/qm, z.B. in Malsbenden und Olef (Kermeter nur 93 l). Die Höhengebiete wurden von Udenbreth mit 176 l, Hollerath 112 l und Schöneseiffen 106 l/qm angeführt. Auch wenn die Kaltfronten mit ihren sonst üblichen großen Schneemengen in diesem Jahr fehlten, so gab es am 28.01. doch ein Ereignis mit folgenreicher Wirkung. Ein heftiges Gewitter zog abends gegen 19 Uhr von Norden gegen die Eifel. Im Raum Mechernich wurde sogar ein Transformator von den Bodenblit-zen außer Gefecht gesetzt und einige Überspannungsschäden waren die Folge. Oberhalb von 600 m Seehöhe war das Winterwetter im abgelaufenen Monat deutlich härter als in den letzten Jahren. An 19 Tagen lag in Udenbreth eine Schneedecke (maximal 44 cm am 30.). Sogar in den Niederungen lag am 25.1. Schneedecken von 2-5 cm.
2015-02-08 16:05:50

Dezemberwetter 2014 und das Jahr 2014 im Kreis Euskirchen

Trotz der Schneefälle am Monatsende setzte auch im Dezember die Reihe der viel zu warmen Monate im Jahr 2014 fort. Die Durchschnittswerte der Temperatur lag im Raum Zülpich mit einer Abweichung von +0,9 Grad deutlich über dem dreißigjährigen Mittel (1981-2010). Auch in der Eifel meldete Sistig (auf 520 m) eine positive Abweichung von +0,8 Grad und Lommersum in der Osthälfte des Kreises +0,6 Grad. In der Summe aller Monate war 2014 sowohl im Raum Euskirchen/Weilerswist als auch in Sistig und den Höhengebieten das wärmste Jahr seit Beginn der Beobachtungen (Schneifelforsthaus 1889, Euskirchen und Sistig seit 1937). Betrachten wir den Verlauf des Monats etwas genauer, so rücken folgende Extreme oder Ereignisse in den Mittelpunkt. Am 2./3. Dezember gab der Winter ein erstes kurzes Gastspiel mit einer dünnen Schneedecke bis ins Flachland. Die erste rodelfähige Schneedecke fiel aber erst am 8./9. Dezember (10 cm in Udenbreth). Danach regierten Sturm und sehr milde Temperaturen das Geschehen bis über Weihnachten. In den letzten vier Tagen des Jahres blieb der Schnee oberhalb von 300 m liegen, war aber mit 12-16 cm nur bedingt tauglich für den Wintersport. Am Sonntag nach Weihnachten (28.) konnte man bei 2 - 4 cm sogar im Flachland die erste Schneedecke seit März 2013 genießen. Die niedrigsten Temperaturen des Jahres 2014 wurden allesamt nach Weihnachten über der dünnen Schneedecke gemessen: -7,0° in Sinzenich (Boden -9,1°), -10,5 Grad in Harzheim, Schleiden-Olef -11,4° (Boden -13,3°) und Nettersheim -12,0° (Boden -19,1°). Die höchsten Werte wurden am 18.12. mit 13,9° im Raum Sinzenich gemessen (Euskirchen 13,6°). Gerademal neun Frosttage in den Niederungen waren kein besonderes Aushängeschild für einen Winterauftakt (im Mittel 13 Frosttage). Oberhalb von 500 m dagegen entsprachen die 17 Frostnächte rund um Sistig und Blankenheim den Erwartungen der Statistik (Blankenheim sogar 22 Frosttage). Alle Besitzer einer Solaranlage werden die extrem trübe Witterung des Dezembers auf den Ergebnislisten des Monats gesehen haben. Nur 40% des üblichen Sonnenscheins wurde in allen Höhenlagen von den Instrumenten abgelesen: Schmidtheim 13 Stunden, Tallage Heimbach 14, Schöneseiffen Windpark 15, Nettersheim Naturzentrum 16, Sistig 19, Lommersum 27 und Sinzenich 31 Stunden. In den letzten 25 Jahren war nur der Dez. 2010 noch sonnenscheinärmer (18 Stunden z.B. in Sinzenich). In der Jahressumme 2014 zeigen sich große Unterschiede zwischen Stau- und Leeseite der Eifel. Im Raum Zülpich schien die Sonne zum Jahr der Landesgartenschau besonders häufig (1748 Stunden und ein Plus von 5%). In Schöneseiffen waren es 1684 Stunden und in Sistig gerade mal 1510 Stunden (hier ein leichtes Minus von 2%). Häufige Sturmwetterlagen aus westlichen Richtungen brachten min. ein Dutzend Tage mit Böen der Stärke 8-9. In den letzten 35 Jahren gab es außer 1999 (4,4 m/s in Sinzenich) keinen so windigen Dezember (jetzt im Mittel 3,6 m/s). Die folgenden max. Böen des Monats sorgten in den Versicherungsagenturen wieder für rege Tätigkeit: Nettersheim 72 km/h, Sinzenich u. Schmidtheim 78 km, Sistig 82 km und Windpark Schöneseiffen 83 km. Zum Abschluss ein Blick auf die sehr unterschiedlichen Regensummen. Durch zahlreiche Sturmtiefs aus Westen erhielt die Stauseite der Eifel zwischen der Oleftalsperre, Udenbreth und Blankenheim große Regensummen, im Eifelschatten dagegen -wie üblich- die geringsten Mengen. Die Abweichungen lagen verbreitet bei einem Überschuss von 20-30% im Vergleich zu den Langzeitwerten. Hier die jeweils fünf trockensten und feuchtesten Extreme des Niederschlags: - Udenbreth 198 l/qm, Hollerath 128 l, Schöneseiffen 124 l, Miescheid 110 l und Blankenheim mit Olef 106 l; - Lommersum 45 l, Zülpich 53, Kessenich 56 l, Mülheim-Wichterich 57 l und 59 l/qm in Weilerswist Metternich. Zwischen Lommersum, Zülpich, Sistig, Gemünd und Udenbreth zählten die Regenmesser 2014 folgende Jahresniederschlagssummen: Lommersum 617 l/qm (-1% Abweichung), Sinzenich 654 l (+12%), Sistig 698 l (-19%), Gemünd 807 l (+3%) und Udenbreth 1082 l/qm (-8%).
2015-01-17 09:34:41

Das Novemberwetter 2014

Am 30.11. ging der zweitwärmste Herbst (Sept./Okt./Nov.) der vergangenen 185 Jahre in der Eifel- und Voreifelregion zu Ende. Nur im Herbst 2006 war es noch gut ein Grad wärmer, was folgende Zahlen aus Lommersum zeigen: Herbstmitteltemperatur 2006 13,7 Grad und jetzt 12,4 Grad. Der Trend der langjährigen Herbsttemperaturen geht eindeutig nach oben. Die ungewöhnlich milde Witterung der Vormonate wurde auch im November fortge-setzt. Im Vergleich zu den Werten seit 1937 liegt der November 2014 in Sistig mit 6,6 Grad auf Platz sechs und in Lommersum mit 8,1 Grad auf Platz zehn. Gleich zum Monatsanfang gab es im Rheinland den sogenannten „Allerheilgensom-mer“ mit zahlreichen Temperaturrekorden. Die höchsten Temperaturen wurden bei leichtem Eifelföhn zu Allerheiligen zwischen Heimbach (23,1°), Vlatten (23,5°), Füssenich (23,1°) und Sinzenich (22,8°) gemessen. Erst zum Monatsende am 25. gab es die ersten Herbstfröste von -2 Grad im Flachland und bis -4,4 Grad in Nettersheim. Im Raum Euskirchen kam der erste Luftfrost gut 24 Tage zu spät. Am Erdboden meldete das Naturschutzzentrum im Urfttal sogar -7 Grad. Schneefälle waren im ganzen Herbst in der Eifelregion nicht zu beobachten. Den letzten winterlichen November gab es 1993 bis herunter nach Euskirchen. Bei der Sonnenscheindauer lagen die Werte verbreitet im Normalbereich, nur örtlich gab es bis zu 10% Überschuss. Hier die Sonnenscheinstunden aus dem Kreisgebiet: Schöneseiffen 92 Stunden (Föhnwetterlagen), Sinzenich 90 Stunden, Lommersum 83, Sistig 79, Heimbach 69 und Schmidtheim nur 52 Stunden durch den häufigen Wolkenstau bei Südwetterlagen. Auch die Versicherungen erlebten den November 2014 als windschwachen und unwetterfreien Herbstmonat. Windstärke acht wurde nur örtlich oberhalb von 400 m Seehöhe am 3.11. notiert. Schauen wir zum Abschluss noch auf die mageren Niederschläge. Häufiger Hoch-druck und Föhnwetterlagen ließen die Monatssummen um 15-20% sinken. Für die Landwirte eine ideale Witterung bei der Mais- und Rübenernte. Alle Wetterstationen lagen mit ihren Summen zwischen 30 und 50 l/qm. Besonders trocken waren Ivers-heim (34), Metternich (33), Kessenich (32), Kirspenich (32) und Glehn (29 l/qm). Der meiste Regen fiel mit 57 l/qm in Udenbreth. Auch wenn es jetzt Anfang Dezember etwas kälter geworden ist, so zeigen die Wetterkarten vom zweiten Advent noch mildes Wetter bis min. zum vierten Advent. Zwar fallen hin und wieder ein paar Schneeflocken oder es friert leicht, aber ein großer Wintereinbruch ist nicht zu erkennen. Mehr Schnee soll allerdings auf den Bergen oberhalb von 600 m fallen, leider immer wieder von Tauperioden unterbrochen.
2014-12-14 08:19:19

Das Oktoberwetter 2014

Mit einer Mitteltemperatur von 13,2 Grad im Raum Euskirchen und Zülpich sowie 11,2 Grad in Kall-Sistig war der Oktober gut 2,6 Grad zu warm. Nur drei Oktobermonate erreichten eine noch höhere Mitteltemperatur in Euskirchen: 1995 mit 13,9°; 2006 mit 14,2° und 2001 mit 14,5 Grad. Ein eindeutiger Trend in den letzten 20 Jahren zu immer wärmeren Oktoberwerten. Der Oktober begann mit Hochdruckeinfluss und Altweibersommerwetter. An acht Tagen wurde im Flachland die 20° Grenze überschritten, wobei der wärmste Tag am 19.10. gemessen wurde. In Weilerswist Metternich wurde mit 25,2 Grad noch einmal ein Sommertag registriert und Euskirchen meldete 24,6 Grad sowie Sinzenich 24,4 Grad. Luftfrost dagegen trat noch an keiner Station auf. Am Erdboden wurden gerade mal harmlose -1 Grad aus Nettersheim gemeldet. Nur Ex-Hurrikan Gonzalo unterbrach am 21. Oktober die eingefahrene Wetterlage mit Sturm und Starkregen. Böen bis 80 km/h wurden in der Eifel gemessen und an der Nordsee gab es eine Sturmflut. Auch die Sonnenscheinsummen lagen meist knapp über den Langzeitwerten (+10%): Zülpich 139 Stunden, Lommersum 128, Nettersheim 121, Dreiborn 120, Sistig 116 und Schmidtheim 111 Stunden. Damit lag die Voreifel in unmittelbarer Nähe des Deutschlandrekordes von 150 Stunden in Garmisch-Partenkirchen. Abschließend einige Bemerkungen zu den recht einheitlich niedrigen Monatssummen des Niederschlags. In allen Höhenlagen wurden 40-60 l/qm gemessen. Nur in der Südeifel von Udenbreth bis Blankenheim waren die Summen aufgrund des ständigen Südstaus der Wolken erhöht mit 70-100 l/qm (Udenbreth 102 l). Das frühlingshafte Wetter hält noch bis Mitte November an und auch danach bleiben die Tageshöchstwerde bis zum 1. Advent bei 6-8 Grad. Im ersten Monatsdrittel war der November schon wieder vier Grad zu warm.
2014-11-11 06:23:59

Das Septemberwetter 2014

Nach einem nassen Sommer wurde die Niederschlagsbilanz im September wieder etwas ausgeglichen. Insgesamt gab es drei warme Abschnitte und nur zwei kurze kühle Phasen. Die Monatsmitteltemperatur erreichte dabei 15,5 Grad in Zülpich und 15,8 Grad in Lommersum, auf den Bergen lag das Mittel bei 13 Grad. Die positive Abweichung vom Langzeitmittel betrug +0,8 bis +1,2 Grad. Damit zählte dieser September zu den zehn wärmsten der letzten 30 Jahre. Die höchsten Temperaturen wurden in der schwülwarmen Gewitterluft vom 18. bis 20. September gemessen: Weilerswist-Metternich und Mülheim-Wichterich 27,0 Grad, Lommersum 25,9 und Sinzenich 25,6 Grad. In den Niederungen wurden noch 3-4 Sommertage erreicht, oberhalb von 400 m Seehöhe aber keine mehr. Auch erste schwache Bodenfröste bis -2 Grad wurden in den Eifeltälern von Olef bis Nettersheim gemessen. Die Sonnenscheindauer lag im Kreis Euskirchen meist 10% unter den Mittelwerten. Besonders sonnig war es bei häufigen Ostwinden auf den Höhen rund um Blankenheim und Schmidtheim mit 153 Stunden (10% über dem Mittelwert). Die übrigen Summen hier zum Vergleich: Sistig 120, Weilerswist und Schöneseiffen 142 und in Sinzenich 148 Stunden. Gerade im Monat September können große Unterschiede in der Sonnenscheindauer auftreten, das beweisen folgende Summen aus Euskirchen: 1959 schien die Sonne 255 Stunden lang und 2001 gerade mal 71 Stunden. Sturmtiefs traten im vergangenen Monat nicht auf und auch Gewitter waren sehr selten. Vom 18. bis 20.9. gab es eine anhaltende Schwüle und als Folge einige Gewitter (vor allem am 20. nachmittags und abends). Zwischen Heimerzheim und Rheinbach und an Erft gab es kräftige Schauer von bis zu 46 l/qm. Am 6.9. regnete es in Eicherscheid abends fast 24 l/qm in nur 45 Minuten. Schauen wir zum Abschluss auf die teilweise dürftigen Regensummen des Monats. In der Summe aller Stationen fiel der Niederschlag fast 25% geringer aus, aber mit regionalen Unterschieden: Füssenich und Enzen 26 l; Ahrhütte 28 l; Sinzenich und Euskirchen 29 l (58 %); Iversheim und Schmidtheim 35 l (48 %); Lommersum und Blankenheim 37 l (77 %); Kall 41 l (66 %); Olef 47 l; Palmersheim 48 l; Sistig und Miescheid 50 l (83 %); Bad Münstereifel und Gemünd 51 l (85 %); Schöneseiffen 51 l (62 %) und Eicherscheid 64 l/qm.
2014-10-08 07:53:14

Das Augustwetter 2014

Ein von der Temperatur und dem Sonnenschein ausgeglichener, schwülwarmer Gewittersommer ist im August kühl zu Ende gegangen. In Erinnerung bleiben die heftigen Unwetter an den Pfingsttagen und die anhaltenden Niederschläge in allen drei Sommermonaten. Vor allem die Voreifel war von extrem hohen Summen betroffen, zwei Beispiele möchte ich hervorheben. Im Jahr der Landesgartenschau regnete es in Zülpich 393 l/qm. Es ist die höchste Sommersumme seit der Gründung im Jahre 1900. In Bad Münstereifel war es der zweitnasseste Sommer seit 1891 mit 368 l/qm hinter dem Sommer 1948 mit 421 l/qm. Auch an der Steinbachtalsperre gab es einen neuen Rekord mit 402 l/qm in drei Monaten. Aber zurück zur meteorologischen Beurteilung des August 2014. Nach einem schwülwarmen Start folgten zum Leidwesen der Eifelurlauber drei kühle Wochen mit viel Regen. Nur vier Sommertage über 25 Grad wurden bis zum 9. August registriert. In den letzten 35 Jahren hatte nur der August 2006 nach der Fußball WM noch weniger Sommertage (2). Oberhalb von 600 m gab es gar keine 25° Werte. Die Spitzentemperaturen blieben während der Hundstage diesmal mit 29° rund um Euskirchen sehr mild. Der August war der erste zu kalte Monat in diesem bisher außerordentlich warmen Jahr. Die negative Abweichung betrug in Zülpich -1,5° und in Sistig -0,9 Grad. Dieser August zählte zu den 10 kältesten seit 1945. Bei der Sonnenscheindauer war die Bilanz ebenfalls mager, es fehlte das stabile Sommerhoch. Manche Tage blieben grau in grau und zusätzlich reichlich nass. Verbreitet wurden nur 75% der üblichen Sonnenstunden aufsummiert: Heimbach 133 Stunden, Sistig 144, Sinzenich 171, Schöneseiffen 173 und Nettersheim sogar 185 Stunden. Da der August sehr negativ mit vielen Gewittern und wiederholten Starkregenfällen „glänzte“, fielen die Monatssummen vor allem in der Voreifel deutlich überdurch-schnittlich aus. Meist fielen 120 bis 140 l/qm zwischen Füssenich und Flamersheim, also die zweieinhalbfache Monatssumme. Von Udenbreth über Nettersheim bis Sistig waren es „nur“ 90 bis 110 l/qm. Ganz aus der Rolle fielen die 181 l/qm aus dem Raum Schöneseiffen. Der höchste 24 Stunden Niederschlag wurde aus dem Zülpicher Stadtgebiet gemeldet mit 53,8 l/qm am 26. des Monats. Innerhalb von 30 Stunden fielen am 25./26. bis zu 71 l/qm rund um Sinzenich. Nach diesen überdurchschnittlichen sommerlichen Regenfällen ist damit zu rechnen, dass der Herbst die Bilanz mit Trockenheit wieder ausgleicht. Der Start in den September konnte jedenfalls gefallen.
2014-09-10 16:31:49

Das Juliwetter 2014

Vielleicht erinnern sie sich noch an den nassen Sommer 2007? Damals regnete es schon richtig viel, doch der Sommer 2014 toppt bisher alle Niederschlagsrekorde. Vor allem der Juli war von mehreren Starkregenereignissen geprägt, in schwülwarmer Sommerluft konnten sich immer wieder kräftige Schauer und Gewitterzellen bilden, die dann innerhalb kürzester Zeit enorme Niederschlagsmengen lieferten. Beginnen möchte ich meinen Rückblick aber mit den Durchschnittstemperaturen des Monats Juli. Die beiden ältesten Wetterstationen des Kreises Euskirchen wiesen eine positive Abweichung von +1,3 Grad im Raum Euskirchen/Lommersum und +0,6 Grad in Kall-Sistig auf, also keine besonders hohen Werte im Vergleich zum Mittelwert 1981-2010. Die maximalen Temperaturen des Monats wurden am 18. und 19. des Monats gemessen, meist waren es 32-34 Grad, wobei die absoluten Spitzenwerte im Großraum Euskirchen mit 35,0 Grad auftraten. Insgesamt gab es 16 Sommertage über 25 Grad und damit einen leichten Überhang von 3 Tagen laut Statistik. Die Sonnenscheinbilanz des Monats war fast ausgeglichen. Während auf Rügen und an der Ostsee 340 Sonnenstunden gezählt wurden, waren es in unserer Eifelregion deutlich weniger. Es gab ein leichtes Gefälle von der Südeifel in den Nordkreis: 218 Stunden in Schöneseiffen und Dreiborn, 212 Stunden in Schmidtheim, 211 Stunden in Lommersum, 209 Stunden in Zülpich und 195 Stunden in Sistig. Gewittertiefs und Dauerregen haben den Juli 2014 zu einem der nassesten Sommer-monate seit Beginn der Aufzeichnungen gemacht. Es wurde die zwei- bis dreifache Monatsmenge aus den Regenmessern geleert, meist fielen 140 bis 180 l/qm. Die maximalen Summen gab es an folgenden Orten (dahinter die Juli-Rekorde bei den älteren Stationen): Steinbachtalsperre 242 l/qm; Rekord seit Stationsgründung 1966 Eicherscheid Staubecken 221 l/qm; neuer Stationsrekord Udenbreth 215 l/qm; Rekord seit 1980, damals 275 l/qm Ortslage Eicherscheid 212 l/qm; Kermeter (Wilder Pfad) 208 l/qm; Zingsheim 201 l/qm; Rekord seit Gründung 1969; Blankenheim 197 l/qm; Rekord seit Gründung 1935; Bad Münstereifel 196 l/qm; Juli-Rekord seit Gründung 1892 (nur übertroffen vom Aug. 1948 mit 251 l und Aug. 1969 mit 218 l/qm); Arloff und Iversheim 193 l/qm; Rekord seit Gründung 1967; Schöneseiffen 185 l/qm; Rekord seit 1980 damals230 l; Sistig 152 l/qm; Rekord seit 1980 damals166 l; Euskirchen 148 l/qm; Rekord seit Juli 1896 (damals 168 l). Mit 72,5 l/qm in nur 5 Stunden meldete die Steinbachtalsperre in der Nacht vom 29. zum 30. die höchsten Summen. Es folgte Eicherscheid mit 62 l/qm. Als Folge dieser gewittrigen Niederschläge im Dreieck Steinbachtalsperre, Arloffer Berg und Eicher-scheid gab es großflächige Überschwemmungen in Münstereifel und Arloff. Auch am 8. und 9. Juli fielen in 48 Stunden große Regenmengen. Diesmal gab es zwischen Metternich und Köttingen 73 bis 93 l/qm.
2014-08-09 09:57:08

Das Juniwetter 2014

Ohne die Hitze und Unwetterlage der Pfingsttage würden wir den Juni 2014 rasch wieder vergessen. Die Monatsmitteltemperaturen (Lommersum und Zülpich 16,3 Grad) wurden nach der Pfingst-Hitzewelle in der zweiten, kühlen Hälfte ausgeglichen. Die Abweichung vom 30-jährigen Mittel betrug in Euskirchen etwas unterkühlte -0,1 Grad. In den höheren Lagen war der Juni etwas wärmer, das zeigen z.B. die Daten aus Sistig (Mitteltemperatur 14,0 Grad und Abweichung +0,7 Grad). Neben den üblichen schwachen Bodenfrösten (meist zur Schafskälte am Monatsende), die immer wieder in klaren Juninächten in den hochgelegenen Tälern der Eifel registriert werden (Schmidtheim -2,2 Grad am 6. Juni), bleiben wahrscheinlich nur die schwülheißen Tage zu Pfingsten im Gedächtnis. Die meisten Stationen in den Niederungen schafften 31-32 Grad und oberhalb von 500 m Seehöhe 28-29 Grad. Zwischen Mülheim-Wichterich und Metternich waren es 33 Grad und im Euskirchener Stadtgebiet sogar 34,4 Grad (Roitzheim). Damit wurde der bisherige Rekord des ersten Junidrittels in Euskirchen übertroffen (7.6.1996 mit 33,5 Grad). Die Station Sistig erreichte damals 30,0 Grad und jetzt 29,7 Grad, also ebenfalls nah am Rekord. Nur vom 6. bis 10. Juni stiegen die Maxima über die 25 Grad Marke, das war deutlich zu wenig. Im Juni 2003 waren es 21 Sommertage. Auch die Sonnenscheinsummen zeigten einen deutlichen Unterschied zwischen den Niederungen und der Nordeifel. Häufig zogen die Gewitter über den Nationalpark hinweg entlang dem Rurtal und die Südeifel blieb trocken. Die Sonnenausbeute in der Börde erreichte in Zülpich 201 Stunde, in Lommersum 227 Stunden und auf den Bergen bis zu 233 Stunden in Dahlem und Schmidtheim (Sistig 189 Stunden, Schöneseiffen 224 Stunden). Schuld an dieser untypischen Verteilung waren auch die häufigen Nordwestwetterlagen mit Stau der Wolken an der Eifelnordseite. Trotz der örtlichen, gewittrigen Starkregenfälle zu Pfingsten gab es große Unterschiede in der monatlichen Regensummenbilanz im Kreisgebiet. Da die Gewitter die südlichen Gebiete kaum berührten, meldeten Stationen wie z.B. Ahrhütte nur 19 l/qm (30% des Normalregens) und Sistig 42 l/qm (60%). Mehr als 68 l/qm fielen in den Orten mit starken Gewittergüssen (Udenbreth 68 l, Palmersheim 70 l, Metternich 70 l, Mülheim 71 l). Die höchsten Tagessummen (vom 9.6.) wurden aus Udenbreth (33,4 l) und Palmersheim (26 l) gemeldet. Die meisten Leser werden sich noch an die unglaubliche Wolkenstruktur vom Pfingstmontag erinnern. Hagelwaben oder Mammatuswolken gingen dem abendli-chen Gewittersturm voraus. In Verbindung mit orkanartigen Fallwinden (115 km/h in Schöneseiffen am Windpark) überquerte uns anschließend der Gewitterkern. Die Hagelkörner erreichten 1-2 cm. Im Vergleich zum Ruhrgebiet kam unsere Region noch glimpflich davon. Das war um die Mittagszeit in der Region Zülpich ganz anders. Gegen 12:45 Uhr bildete sich zwischen Wollersheim, Bürvenich und Zülpich eine Super-Gewitterzelle von 14 km Höhe. Mit Sturmstärke 8-9 jagte gegen 13 Uhr das Gewitter von West nach Ost über die nördlichen Teile der Gemeinde Zülpich hinweg. Während man in Sinzenich und Ülpenich bei wenigen Tropfen auf der Terrasse sitzen konnte, tobte von Juntersdorf, über Füssenich, Bessenich und Sievernich ein Hagelunwetter. Geschosse bis 5 cm Größe wurden gemessen und als Folge wurden Dächer zerschlagen und hunderte Autos zerbeult. Während die LAGA am Zülpicher See mit einem blauen Auge davon kam, traf es in Geich die Firma Wallenius Wilhelmsen gleich mit 10.000 zerbeulten Autos. Ob der Sommer 2014 im Juli und August noch überdurchschnittlich wird, zeigen die Tage vom 6. bis 10. Juli. Erste Prognosen deuten eher auf einen normalen Sommer hin und so beginnt die erste Sommerferienwoche für die Schüler mit einer kühlen und verregneten Phase.
2014-07-10 16:44:20

Das Maiwetter 2014

Trotz des wechselhaften Maimonats war das Frühjahr 2014 insgesamt extrem warm. In allen Ortschaften zwischen Kommern und Weilerswist wurde die viertwärmste Frühlingsmitteltemperatur (11,2 Grad vom 1. März bis 31. Mai) seit 1900 errechnet. Nur unwesentlich wärmer war es im Frühling 2000 und 2011 mit 11,3 Grad und 2007 mit 11,6 Grad. Nach dem total verregneten, trüben und kalten Frühjahr 2013 war der Lenz 2014 kaum wieder zu erkennen. Schauen wir uns den letzten Frühlingsmonat mal genauer an. Zum ersten Mal seit November 2013 war die Monatsmitteltemperatur (Zülpich und Lommersum 13,2 Grad) wieder kühler als der langjährige Mittelwert (-0,3 Grad). Bis zu den Eisheiligen war es noch recht frisch, Sturmtiefs brachten Windstärke 8-9 (vom 8. bis 11. Mai) und nachts gab es in den Tallagen auch noch Luft- oder Bodenfrost, je nach Höhenlage. Am 4. Mai wurden die niedrigsten Werte in folgenden Ortschaften registriert: Schleiden-Olef -2,7 Grad Luftfrost (am Boden -3,6 Grad) und Nettersheim -2,5 (am Boden -4,7 Grad). Luftfrost gab es auch in Harzheim (-2,1 Grad), Gemünd (-1,0 Grad) und in Sistig (-0,5 Grad). Vor Bodenfrost mussten aber alle Pflanzen – vor allem die Erdbeerblüten - bis herunter nach Lommersum (-1,2 Grad) geschützt werden. Erst nach der Monatsmitte stiegen die Temperaturen kurzzeitig auf sommerliche Werte von 25-29 Grad (19. bis 22. Mai). Der höchste Wert des Monats kommt aus dem Raum Euskirchen (Roitzheim 30,4 Grad), der niedrigste aus Udenbreth mit 21,8 Grad. Der Wonnemonat Mai konnte - wie schon der April – die Sonnenscheindauer des März nicht übertreffen. Die negative Abweichung vom Langzeitmittel betrug allerdings nur 5-10%. Folgende Summen wurden gemeldet: Lommersum 195 Stunden, Schmidtheim 190, Schöneseiffen 189, Zülpich 187, Sistig 173 und in der Tallage Heimbach 152 Stunden. Nach einem sehr trockenen März und April konnte der Mai die Wünsche vieler Landwirte und Hobbygärtner nach ausreichend Regen erfüllen. Unwetter oder starke Gewitter blieben aus. Am 6. Mai brachten Gewitter die größten Tagessummen örtlich über 24 l/qm: Oleftalsperre 38 l, Schöneseiffen 36 l, Gemünd 31 l, Udenbreth 27 l und Malsbenden sowie Dahlem 24 l/qm. Die Monatssummen waren in allen Höhenlagen überdurchschnittlich. Nur wenige Ortschaften lagen unter 60 l/qm, wie z.B. Lommersum (56 l), Ahrhütte (55 l), Mülheim-Wichterich 54 l, Füssenich 53 l und Enzen mit 48 l/qm. Oberhalb von 400 m Seehöhe stiegen die Summen auf 71 l (Sistig) bis 97 l am Windpark Schöneseiffen.
2014-06-12 08:20:00

Das Aprilwetter 2014

Was ist nur los mit den Aprilmonaten. In den letzten sieben Jahren wurden die vier wärmsten Temperaturmittel der letzten 150 Jahre gemessen. Der gerade zu Ende gegangene April lag mit einer Durchschnittstemperatur von 12,0 Grad in Euskirchen und Lommersum auf Platz vier. Die Abweichung betrug fast +3,0 Grad. Noch etwas wärmer waren nur 2007, 2009 und 2011. Die Tendenz der letzten Monate setzte sich fort: viel zu trocken und außergewöhnlich warm. Südwind brachte zum Monatsbeginn und im letzten Monatsdrittel frühsommerliche Temperaturen und sogar Saharastaub. Hier die Spitzenwerte vom 25. des Monats: Füssenich und Euskirchen 25,4 Grad, Mülheim-Wichterich 25,2 und Lommersum 24,2 Grad. Auch in den Höhenlagen von Schöneseiffen bis Nettersheim wurden noch 20 Grad erreicht. Etwas kühler war der April nur zur Monatsmitte (13.-18.). Die einzigen Frostwerte in allen Höhenlagen wurden am 16. und 17. in den Frühstunden registriert. Nur das Naturschutzzentrum Nettersheim konnte sechs Frostnächte aufweisen. Den niedrigsten Wert meldete Mechernich-Harzheim mit -4,4 Grad und am Erdboden erreichte die Dahlemer Binz -7,7 Grad. Obwohl die Natur ihrer Zeit gut drei Wochen voraus ist, gab es zur Monatsmitte nur wenige Frostschäden. Wie stark die Apfelbäume betroffen waren, wird sich bald zeigen. Trotz der geringen Niederschläge blieb die Sonnenstundenzahl rund um Euskirchen im April 10% unter dem langjährigen Mittelwert. Auf den Bergen im Südkreis allerdings waren die Summen überdurchschnittlich. Die Summen blieben bei deutlich längerer Helligkeit niedriger als die Märzwerte. Hier einige Vergleichswerte die Gegensatz zwischen Süd- und Nordkreis belegen: Dahlem 179 Stunden, Nettersheim 172 Stunden, Schöneseiffen 170 Stunden, Lommersum und Sinzenich 160 Stunden, Sistig 151 und Heimbach in der Tallage 116 Stunden. Die Natur erhielt vor allem in der Nordeifel und Teilen der Vulkaneifel viel zu wenig Regen. So meldete Udenbreth mit 8 l/qm den zweitniedrigsten Aprilregen seit 1950 (2007 nur 2 l/qm). Hier fielen durch den häufigen Hochdruckeinfluss gerade mal 10% der üblichen Regenmenge. Alle anderen Wetterstationen meldeten 18-35 l/qm und damit nur 30-50% der normalen Aprilsummen. Besonders wenig war es in Kessenich und Euskirchen (18 l), Schöneseiffen und Dahlem (19 l), sowie in Olef und Roitzheim (20 l). Trotz einiger Gewitter konnte nach Ostern das Regendefizit nicht mehr aufgefüllt werden.
2014-05-18 08:12:52

Das Märzwetter 2014

Die Menschen im Rheinland und auch in der Eifelregion erlebten ein überwiegend frühlingshaftes, extrem trockenes und supersonniges Märzwetter. Nichts davon passte in diese Jahreszeit, alles scheint derzeit verschoben. Schon der Winter war frühlingshaft und der März präsentierte sich beinah vorsommerlich. Die Natur raste der Jahreszeit um gut drei Wochen voraus, also ein krasser Unterschied zum hochwinterlichen März 2013. Sie werden es an ihren Heizkosten spüren. Schauen wir uns zunächst auf den Wärmeüberschuss. Die Monatsmitteltemperaturen erreichten in Lommersum 8,3 Grad, in Olef und Gemünd 6,3 Grad, in Nettersheim 5,4 Grad und in Schöneseiffen 6,5 Grad. Die Tallagen waren also kälter als die Bergkuppen der Eifel, aber die Abweichungen vom Langzeitmittel betrugen durchweg +2,0 bis +2,5 Grad. Ähnlich warm waren zuletzt die Märzmonate 2012 und 2003. Für das erste Märzdrittel wurden am 9.3. neue Rekorde aufgestellt mit maximalen Temperaturen von 22-24 Grad (24,1 Grad in Roitzheim und 24,5 Grad in Füssenich). Beim zweiten Warmluftvorstoß zum Frühlingsanfang öffneten die ersten Biergärten und Eisdielen. Trotz des vielen Sonnenscheins und hoher Temperaturen sanken die Tiefstwerte in den Eifeltälern oft in den Minusbereich (zwischen Gemünd und Schleiden gab es 19-20 Frostnächte). Die DWD Station Lommersum meldete am 25.3. sogar die kälteste Nacht des ganzen Winters mit -3,2 Grad. In Olef, an der Kläranlage Houverath und in Nettersheim wurden mit -5 bis -7 Grad die niedrigsten Werte notiert. Seit Beginn der Sonnenscheinmessung im Jahr 1956 in Euskirchen war der März 2014 der sonnigste in der Voreifelregion. Mit 222 Stunden in Schöneseiffen, 216 in Lommersum, 213 in Sinzenich, 211 in Nettersheim und 206 Stunden in Kall-Sistig wurden überall neue März-Bestmarken gesetzt. Die Abweichung vom langjährigen Mittelwert betrug 175-200%. Zu guter Letzt sei noch die enorme Trockenheit beleuchtet. Im Rheinland kann man diesen Regenmangel nur mit den Jahren 1929 und 1953 vergleichen. Bis zur Monatsmitte fielen nur wenige Tropfen und die Waldbrandgefahr stieg auf die höchste Stufe. Nur 10% des üblichen Regens wurde im gesamten Kreisgebiet gemessen. Die trockensten Stationen erreichten gerade mal 4-5 l/qm. Füssenich, Sinzenich und Zülpich hatten nur 4,3 l/qm in den Messbechern. 5 l/qm waren es in Iversheim, Lommersum, Münstereifel und Enzen. Nur Gemünd (26 l) und Malsbenden (21 l) erreichten Summen über 20 l/qm. Im Stadtgebiet Zülpich wird seit 1900 Niederschlag gemessen. Hier lag der März 2014 auf Platz 3 hinter 1921 mit 3 l/qm und 1929 mit 2 l/qm.
2014-05-18 08:12:02

Das Februarwetter 2014

Mit Hilfe der Mitteltemperatur (Monate Dezember, Januar und Februar) lassen sich die Winter in unserer Region sehr genau einordnen. Danach liegt der Winter 2013/14 seit Beginn der Messungen im Eifelraum (seit 1880) auf Platz 4 an allen Stationen. Hier für die Leser zur Gedächtnisstütze die Winter-Hitliste der Station Euskirchen: 6,2 Grad im Winter 1974/75; Zahl der Frostnächte 17; max. Schneedecke 0 cm 6,0 Grad im Winter 2006/07; Zahl der Frostnächte 16; max. Schneedecke 3 cm 5,9 Grad im Winter 1989/90; Zahl der Frostnächte 23; max. Schneedecke 0 cm 5,7 Grad im Winter 2013/14; Zahl der Frostnächte 13; max. Schneedecke 0 cm Auch der Februar brachte in den Niederungen keine Schneedecke, noch nicht einmal Schneeflocken. Und wer geglaubt hatte, der richtige Winter kommt zu Karneval, der hatte sich getäuscht. Im Gegenteil, Karnevalssonntag blühten die Forsythien und jetzt Anfang März dreht der Frühling erst richtig auf; andauernder Hochdruck wird sonnige und warme Tage bescheren. Auch bei den Zugvögeln hatte sich der Einzug milder Temperaturen rundgesprochen, sie kehrten besonders früh zurück. Aber schauen wir uns diesen frühlingshaften Februar mal genauer an. In Zülpich-Sinzenich erreichte die Mitteltemperatur 5,9 Grad und in Lommersum sogar 6,2 Grad. Damit lagen wir gut 3,5 Grad über den Langzeitwerten. Der wärmste Februar erreichte 2002 sogar 7,7 Grad. Abgesehen von einigen warmen Tagen mit bis zu 15,1 Grad in Euskirchen (24.02.) gab es nur selten Nachtfrost (Sinzenich 4 Nächte und zwischen Euskirchen und Lommersum nur 1 Frostnacht). Seit Beginn der Messungen in Euskirchen (1937) gab es keinen Februar mit so wenig Frost. Die logische Folge war ein Totalausfall beim Wintersport in Eifel und Sauerland, sogar die Karnevalsflüchtlinge erlebten in den Alpen mildes Regenwetter. Einzig die Sonnenscheindauer war -wie schon in den Vormonaten- ein Highlight des Hochwinters. Gut 20% lagen die gezählten Sonnenstunden über den Normwerten. Hier eine kleine Auswahl aus Eifel und Voreifel: Schmidtheim 41 Stunden, Dreiborn 55, Nettersheim 61, Heimbach 72, Lommersum 94, Zülpich 107 und Düren sogar 111 Stunden. Der Leeeffekt hinter der Eifel kam bei andauerndem Südwind vor allem dem Bördenraum zwischen Zülpich und Düren zugute. Milde Winter sind oft sehr nass und stürmisch durch den anhaltenden Tiefdruck. Der Februar 2014 dagegen war extrem trocken und hatte zahlreiche Sturmtage vor allem in der ersten Monatshälfte. In Sinzenich wurden 9 Tage mit Windstärke 8 und mehr notiert (in Schöneseiffen 13 Tage). Aber zurück zum Niederschlag. Erneut zeigen die Monatssummen den Einfluss der Eifel. In den Hochlagen waren die Abweichungen (in %) durch den Südstau deutlich geringer als im Umfeld von Euskirchen: Udenbreth 81 l/qm (89%), Schöneseiffen 53 l (61%), Gemünd-Malsbenden 45 l (70%) und Schmidtheim 42 l (63%). Die trockensten Stationen unter 20 l/qm waren: Mülheim-Wichterich 13 l/qm (32%), Füssenich 14 l (39%), Roitzheim 15 l (39%) sowie Zülpich, Iversheim, Kessenich und Lommersum mit 18 l (43%) Im Raum Zülpich war es der zweittrockenste Winter seit 1900 (Niederschlag in den drei Wintermonaten nur 69 l/qm (Langzeitwert 125 l/qm). Wie das Wetter nach einem solch warmen und trockenen Winter weitergeht, ist nach wie vor unklar. Nach dem extremen Winter 1974/75 folgte ein sehr heißer Sommer und nach dem warmen Winter 2006/07 folgte ein extrem sonniges und warmes Frühjahr. Wir werden es also abwarten müssen, vor allem die Folgen des warmen Winters, wie massenhaftes Auftreten von Insekten, Schädlingen und Zecken, werden wir ertragen müssen.
2014-05-18 08:11:22

Das Januarwetter 2014

Nach dem milden Dezember wurde das schneelose Wetter in den Niederungen auch im Januar fortgesetzt. Erst im letzten Monatsdrittel gab es oberhalb von 500 m die ersten dünnen Schneedecken. Leider ist auch bis Mitte Februar kein Wintereinbruch mit Schnee bis in die Niederungen zu entdecken. Beim Blick auf die Wetterdaten des vergangenen Monats fallen die viel zu hohen Temperaturen auf. Mit einer Mitteltemperatur von +5,5 Grad im Raum Euskirchen und Weilerswist wurde der Langzeitwert um 3 Grad übertroffen. Zwischen Dahlem und Schöneseiffen lagen die Januarmittelwerte bei +2,3 Grad. In den ersten drei Wochen wurden fast überall Plusgrade gemessen, erst danach wurde es von Osten etwas kühler. Den Höchstwert von 15,0 Grad (7.1.) konnte der Beobachter in Euskirchen-Roitzheim messen. Während die Ostdeutschen und die Westfalen bei -20 Grad zum Monatsende froren, war im Rheinland oft sonniges Frühlingswetter mit ersten Frühblühern zu beobachten. An meiner Wetterstation in Zülpich-Sinzenich wurde ein schlappes Minimum von -2,6 Grad gemessen (in Lommersum -2,4 Grad). So geringen Frost gab es seit 1937 im Raum Euskirchen nur dreimal: 1948 mit -1,6 Grad, 1975 mit -0,5 Grad und 1988 mit -0,1 Grad. Kältester Ort des Eifelraumes war Houverath mit -5,0 Grad (am Erdboden -9,7 Grad in Schmidtheim). Auch die Niederschlagswerte fielen in diesem milden und sonnigen Januar aus dem üblichen Rahmen. Gerade mal 50% der Langzeitwerte fielen in den verschiedenen Höhenlagen. Die trockensten Orte waren Euskirchen (21 l/qm), Enzen (22 l), Sinzenich (23 l) und Lommersum (24 l), die feuchtesten Standorte waren Gemünd (53 l), Hollerath (57 l), Olef (63 l), Dahlem (64 l) und Udenbreth-Miescheid mit 84 l/qm. Vom 24.1. bis zum Monatsende lag in Udenbreth eine Schneedecke bis zu 21 cm (28.). Erst am 31.1. konnte der Lift am Weißen Stein erstmals in Betrieb gehen. Wie schon im Dezember, so war auch in Januar die Sonnenscheindauer deutlich überdurchschnittlich. Bei einem Plus von 20-30% konnten sich alle Solarzellenbesitzer die Hände reiben. Hier einige Werte zum Vergleich: Heimbach 44 Stunden, Schöneseiffen 53, Nettersheim 58, Sistig 60, Schmidtheim 64, Lommersum 88 und Zülpich-Sinzenich 92 Stunden. In den vergangenen 75 Jahren gab es rund um Euskirchen keinen vergleichbar sonnigen Winter wie bisher in den Monaten Dezember und Januar. Zu diesen „spätherbstlichen“ Kapriolen passen auch die vielen Sturmtiefs mit Böen bis 81 km/h, z. B. in Dahlem am 3. Januar. Auf der Rückseite der Eifel lösten diese meist südwestlichen Winde die Wolken auf und ermöglichten somit Sonnenschein. Die ersten Kraniche werden seit Ende Januar auch schon beobachtet, der Frühling scheint in diesem Jahr recht früh zu kommen. Im Raum Enzen wurden am 4.2. bereits die ersten Frühkartoffeln in den Boden gebracht. Wollen wir hoffen das späte Fröste die frühen Blüten Ende Februar oder im März nicht noch zerstören. Auch im Winter 2006/07 war es bis Ende Februar so mild. Danach folgte ein sehr warmes Frühjahr aber ein bescheidener Sommer ohne Höhepunkte.
2014-05-18 08:10:42